Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von Hauke » 14.07.2015, 14:35

Nun ja, wenn du mir auch weiterhin eine Nachhilfe in Sachen Fix und Variablen Kosten aufbürdest. Fühle ich mich auch weiterhin genötigt die eine korrekte Mehrwertsteuerberechnung nahe zu legen ;)

Wie dem auch sei, Ferntouren sind kostenintensiver als die gleiche Arbeitszeit im Pflichtfahrtgebiet und sie versauen die oft sehr knapp gehaltene kalkulation der kosten/Km Ich kann mir kaum vorstellen das ein Taxiunternehmer eine richtige Mischkalkulation auf die Kette bringt. Nur eine Tour zum Flughafen Amsterdam mit über 400€ leer Km lässt jede kalkulation platzen. Hat man diese möglichen 400Km schon drin, hat man für den Normalbetrieb zu hoch kalkuliert. Sicher, auf das Jahr gesehen passt es mit der theoretischen Kalkulation...

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von am » 14.07.2015, 15:38

Da kommen wir doch ein Stück weiter in der Diskussion. Allerdings erschließt sich mir der Faktor 3 bei den variablen Kosten nicht, der auch erwähnt wurde.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von eichi » 14.07.2015, 16:16

Als Beispiel Sascha:
SindSieFrei? hat geschrieben:
" Bei mir kurz und knapp: Es wird ALLES auf Uhr gefahren! Wer nicht will, findet woanders einen Depp. Fertig."

Und jetzt kommst du mit 'ner Erklärung, die hier zu keinem einzigen Beitrag passt?
Die Leute fahren also die Ferntouren maximal auf Uhr-Preis - und du erzählst hier warum
es unmöglich ist auf den Uhr-Preis eine Ferntour zu fahren?
Eine allgemeingültige Betrachtung ist unmöglich. Einige Tarifgebiete haben
eine starke Absenkung bei längeren Touren beim Kilometerpreis, andere
eben wesentlich moderater. Abhängig vom "Tourenprofil" im jeweiligen
Tarifgebiet. Da es aber nur die ersten (z.B. 10) Kilometer betrifft, könnte man
auch über einen Pauschal-Abschlag (z.B. 20,- € unter Tarif) nachdenken.

Dieses aber einem Laien zu verklickern...
ist, wie man sieht... schwierig.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von Guter_Kollege » 14.07.2015, 17:20

am hat geschrieben:Oft sind da auch Rückfahrten dabei, dann aber mit mehreren Stunden Wartezeit. Die verbessern zwar den Kilometerschnitt (variable Kosten), lassen aber die Lohnkosten explodieren (Fixkosten), also beispielhaft halbe Kilometerkosten aber 2,5 fache Lohnkosten.
Explodieren nennst Du das ?
Größtenteils wird vermutlich nach wie vor lohnbuchhalterisch auf Umsatz abgerechnet, und dann in einen Stundenlohn rechnerisch übersetzt.
Natürlich kann man nun jede einzelne Fahrt dahernehmen und sie auf Wirtschaftlichkeit abklopfen. Wenn ich nun eine Fernfahrt mit 200 Km für 250 Euro fahre (was immer noch recht lausig ist), und dafür 5 Stunden (inkl. 1 Stunde Zu-Wartezeit) veranschlage, dann sind wir bei 50% Umsatz/Stunde. Ich würde mal so pauschal sagen, dass Ferntoren von 50 bis ca. 100 Km betriebswirtschaftlich kritisch sind. Darüber kanns schon wieder interessant werden.

Was nun die Lohnkosten angeht, soll mir mal jemand erklären, wieso...:
Nehmen wir mal an der durchschnittliche Stundenlohn betrug sonst ca. miese 6,50 €, was dann bei obigen Beispiel mit 5 Stunden jetzt grade mal ca 13 € mehr Lohnkosten entspräche, wenn der AG grade mal Mindestlohn zahlt. 13 Euro weniger und die Tour lohnt nicht, wegen der Lohnkosten?
Auch direkt von 8,50 Euro Bruttostundenlohn ausgegangen halte ich es schlicht nicht für zulässig die Einzelne Fahrt zu rechnen nach Beriebskosten inkl. Lohnkosten.
das Taxigewerbe ist nun mal weder Güterverkehr noch Linienverkehr mit im Voraus planbaren Touren. Man kann keine Logistik dafür erstellen die immer dem einzelnen
Fahrer und dem Fahrzeug gerecht werden. Es liegt in der Natur der Sache.

Und nur mal nebenbei erwähnt: Auch als Lohnempfänger mit variablem Monatsverdienst musste man sich in der Rechtsprechung schon die Definition gefallen lassen,
das man nicht auf die einzelne Stunde, den einzelnen Tag, die einzelne Woche abstellen darf. Das für den Fall, wollte der Angestellte das Argument geltend machen, der Lohn für die einzelne Einheit erfülle nicht die bundesarbeitsgerichtliche Vorgabe der Sittenwidrigkeit.

Bei 250 Euro Umsatz für 200 KM in 5 Stunden sollten die Lohnkosten dafür dafür jetzt wahrlich nicht die betriebswirtschaftliche Größe sein, die entscheidend
über Wohl oder Wehe der Tour entscheidet. Am allerwenigsten auf dem Niveau vom ML. Zumal bei fixem Zeitlohn dieser gegenüber der Länge der Tour und
damit ihrem Umsatz, im Gegensatz zum Umsatzlohn nicht proportional mitwächst. Demgegenüber ist es nämlich jetzt zu vorher sogar ein Zugewinn.
Mal alle Nebenkosten und Lohnnebenkosten beiseite gelassen; Wenn ich vor Zeitlohn an einem 10-Stunden-Taxitag nur eine Tour hatte für 250 Euro mit 45 % Prov.lohn entlohnt, dann sind das 112,5 € Lohnkosten. Mit fixem Zeitlohn sinds nun 85 Euro. Um deutlich zu machen worüber ich rede. Den Unterschied von Vorher zu Nachher macht - wir wissen das ja alle - die Inklusivrechnung mögl. Zuschläge/Zulagen. Besonders der rein rechnerisch ermittelte Grundstundenlohn auch noch variabel
errechnet wurde.

Bei welchem Preis genau, welcher Länge und welchem Zeitaufwand für eine Tour ist sie noch lukrativ oder ist sie es nicht mehr?
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 14.07.2015, 17:25, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von gringo » 14.07.2015, 17:28

Nein, Dein Grundlohn ist dann 85 € und Deine Provision (oder besser Bonus) an diesem Tag ist 27,50€.
Zuletzt geändert von gringo am 14.07.2015, 17:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von am » 14.07.2015, 17:30

Der beschriebene Fall meint eine bezahlte Rückfahrt mit mehreren Stunden unbezahlter Wartezeit zwischen den Fahrten. Beispiele findest Du an der Aral Langenhorner Chaussee Ecke Flughafenstrasse reichlich. i
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von Hauke » 14.07.2015, 17:34

am hat geschrieben:Da kommen wir doch ein Stück weiter in der Diskussion. Allerdings erschließt sich mir der Faktor 3 bei den variablen Kosten nicht, der auch erwähnt wurde.
Das war ich und das war auf die kalkulatorischen 20€/h gemünzt, die ausreichen um den Mindestlohn zu zahlen.

Nun ist es aber so, das man bei einer Ferntour in einer Stunde etwa die dreifache Strecke gegenüber des Stadtverkehr zurück legen kann, also steigen die variablen Kosten/h gegenüber des Verkehrs im Pflichtfahrtgebiet auch um den Faktor 3 oder fahren wir eine Ferntour mit 25-35Km/h? ;)

Klingt aus der Betrachtungsweise irgendwie logisch, oder? Ja, der Umsatz steigt auch um den Faktor 3 gegenüber des Stadtverkehrs aber nur für die halbe Zeit die man für eine Ferntour benötigt denn man muss ja irgendwie auch wieder nach Hause kommen. Und da liegt doch der Hund begraben. Ich habe zwar in kurzer Zeit mehr Umsatz als in der Stadt (wenn ich zu Zeiten außerhalb fahre, zu denen nicht viel los ist) aber ich habe erhöhten Verschleiß, erhöhten Kraftstoffverbrauch, erhöhte Umsatzsteuer und ich muss zu allem Überfluss auch noch die ganze Strecke leer zurück fahren, mit dem selben erhöhten Verschleiß und Verbrauch.

Also entweder wir kalkulieren Kosten/Km oder wir kalkulieren Umsatz/h aber irgendwie beissen sich die beiden Kalkulationsmodelle zumindest wenn man den Mindestumsatz den man für den Mindestlohn braucht, als Argument für günstige Ferntouren heranziehen will.

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von Guter_Kollege » 14.07.2015, 17:38

gringo hat geschrieben:Nein, Dein Grundlohn ist dann 85 € ........
Glaubst Du das wirklich? Zu einem Zeitpunkt da die Diskussion und Rechtsprechung um inklusive
Lohnbestandteile noch längst nicht abgeschlossen ist? Mit Umsatzlohn war allerdings schon immer alls inklusive.
Aber lass uns diesen Aspekt bitte jetzt hier nicht weiter vertiefen.

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von Guter_Kollege » 14.07.2015, 17:41

Hauke hat geschrieben:Also entweder wir kalkulieren Kosten/Km oder wir kalkulieren Umsatz/h aber irgendwie beissen sich die beiden Kalkulationsmodelle zumindest wenn man den Mindestumsatz den man für den Mindestlohn braucht, als Argument für günstige Ferntouren heranziehen will.
Umsatz/h ist für Letzteres wohl durchsichtiger.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 14.07.2015, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von gringo » 14.07.2015, 17:49

am hat geschrieben:Beispiele findest Du an der Aral Langenhorner Chaussee Ecke Flughafenstrasse reichlich.
Dreiste Behauptung!
Belege? Quellen?
Seit dem 1.1. nicht mehr.
Bei max. 10 Std Tagesarbeitszeit macht man 45min Pause.
Mehr nicht!
Kennst wohl alle dort!
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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von gringo » 14.07.2015, 18:24

Guter Kollege hat geschrieben:Glaubst Du das wirklich?
Letztlich gilt was in dem Arbeitsvertrag vereinbart wurde.
StGB §328 Abs 2.3 Mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von am » 14.07.2015, 22:46

Hauke hat geschrieben:
am hat geschrieben:Da kommen wir doch ein Stück weiter in der Diskussion. Allerdings erschließt sich mir der Faktor 3 bei den variablen Kosten nicht, der auch erwähnt wurde.
Das war ich und das war auf die kalkulatorischen 20€/h gemünzt, die ausreichen um den Mindestlohn zu zahlen.

Nun ist es aber so, das man bei einer Ferntour in einer Stunde etwa die dreifache Strecke gegenüber des Stadtverkehr zurück legen kann, also steigen die variablen Kosten/h gegenüber des Verkehrs im Pflichtfahrtgebiet auch um den Faktor 3 oder fahren wir eine
Klingt aus der Betrachtungsweise irgendwie logisch, oder? Ja, der Umsatz steigt auch um den Faktor 3 gegenüber des Stadtverkehrs aber nur für die halbe Zeit die man für eine Ferntour benötigt denn man muss ja irgendwie auch wieder nach Hause kommen. Und da liegt doch der Hund begraben. Ich habe zwar in kurzer Zeit mehr Umsatz als in der Stadt (wenn ich zu Zeiten außerhalb fahre, zu denen nicht viel los ist) aber ich habe erhöhten Verschleiß, erhöhten Kraftstoffverbrauch, erhöhte Umsatzsteuer und ich muss zu allem Überfluss auch noch die ganze Strecke leer zurück fahren, mit dem selben erhöhten Verschleiß und Verbrauch.

Also entweder wir kalkulieren Kosten/Km oder wir kalkulieren Umsatz/h aber irgendwie beissen sich die beiden Kalkulationsmodelle zumindest wenn man den Mindestumsatz den man für den Mindestlohn braucht, als Argument für günstige Ferntouren heranziehen will.
Merkwürdig, der Durchschnittsverbrauch sinkt bei mir nach außerhalb immer signifikant, bremsen muss ich auch weniger und seltener aus dem Stand heraus beschleunigen und um die Ecke pfeilen, was die Reifen schont. Die Fahrbahnen haben weniger Schlaglöcher, was den Verschleiß am Fahrwerk minimiert. Wenn wir also so argumentieren, dann bitte auch mit den geringeren variablen Kosten pro Kilometer rechnen. Bleibt also als Argument nur noch der schlechtere Kilometerschnitt auf Basis geringerer variabler Kosten bei Überlandfahrten.
Zuletzt geändert von am am 14.07.2015, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von Guter_Kollege » 15.07.2015, 00:54

Zitat: "Bleibt also als Argument nur noch der schlechtere Kilometerschnitt auf Basis geringerer variabler Kosten bei Überlandfahrten."
Wenn ich von einer Ware/Dienstleistung zu einem geringeren Preis mehr Einheiten innerhalb desselben vergleichbaren Zeitrahmens verkaufe (Ausbringungsmenge), zu dem ich vorher weniger Ware/Dienstleistung zu teurerem Preis verkauft habe, dann ist es eben eine Frage der Menge,
wieviele Einheiten ich davon brauche um mindestens denselben Gewinn zu erwirtschaften wie vorher. Nicht zwangsläufig muss ein Mehrgewinn
dabei mit niedrigeren Lohnstückkosten und variablen Kosten erkauft sein. Wobei Lohnkosten weder eindeutig Fixkosten noch variable Kosten sind.

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von alsterblick » 15.07.2015, 01:58

mensch, sach mal, Allergutster. :roll:
Anderen hältst Du gerne mal vor, Fremdtexte hier zusammenkopiert eingestellt zu haben und nun lese ich sowas hier von Dir ohne Quellenangabe. :shock:
Also, "Hut ab" kann ich nun wirklich nicht sagen :| und lasse Deinen Taxihut dann bitte doch auch aufgesetzt, sonst falle ich vor Schreck noch tot um. :lol: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von AsphaltRunner » 15.07.2015, 02:36

Um bei Freddys Beispiel zu bleiben :arrow:
Freddy75 hat geschrieben:Wenn ich zum Beispiel von Aachen nach Airport Düsseldorf für 120 € brutto fahre, bleiben nach Abzug aller Kosten rund 25 € übrig. Das für gute 3 Stunden Arbeit entspricht noch nicht mal ML. Die 25 Tacken
fahre ich hier locker in 2 Stunden bei wesentlich weniger Aufwand auch so ein.
Fahrstrecke Aachen nach D-Dorf Airport hin und zurück :wink: 200 km
Fahrzeit: 3h
Fixkosten/Tag*: 10€ Net (Teilkasko, Buchwert 1€ (keine AfA mehr), etc.)
Variable Kosten: 15 ct/km Net (Reparatur&Wartung, Sprit, Reifen,Waschen)
kalkulatorische Arbeitszeit : 8,50€/h
Gesamtkosten Netto: 66€
Gesamtkosten Brutto (inkl. 19% MwSt.]: 79€
oder:
kalkulatorische Arbeitszeit: 0€/h
Gesamtkosten Netto: 41€
Gesamtkosten Brutto (19*%) : 49€
oder:
kalkulatorische Arbeitszeit 20€/h
Gesamtkosten Netto: 101€
Gesamtkosten Brutto (19%): 120€
Die Kalkulation beruht auf der Basis von 44TKm und 44T€ Nettoumsatz im Jahr
Betriebskosten: 32ct/km Net (nur zur Info, wird für diese Kalkulation nicht benötigt)
* Fixkosten pro Tag müssen nur zu 3/8teln berücksichtigt werden, da noch 5 Std in der Stadt gefahren werden können (Eine 8 Std-Schicht vorausgesetzt). Ansonsten 26€/Tag(8Std)
Ich glaube, ich träume heute Nacht von Karl dem Großen, wie wir auf dem Weg nach Ddorf im Stau stecken bleiben und ich den Fahrpreis neu mit ihm verhandeln muss ... :oops:
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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von Freddy75 » 15.07.2015, 07:07

AsphaltRunner hat geschrieben: Ich glaube, ich träume heute Nacht von Karl dem Großen, wie wir auf dem Weg nach Ddorf im Stau stecken bleiben und ich den Fahrpreis neu mit ihm verhandeln muss ... :oops:
Allein aus diesem Grund nur noch auf Uhr! Da braucht man sich nicht zu ärgern und nicht nachverhandeln

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von AsphaltRunner » 15.07.2015, 07:55

Karl der Große stimmt dir voll zu, soll ich ausrichten. (Er hat mich nicht schlafen lassen)
Hier geht's aber noch um was anderes:
Es ist schon peinlich, wenn wir den Behörden wie IHK und Gewerbeaufsicht, die unsere Tarife festlegen, keine stimmige Kalkulation unserer Kosten vorlegen können.
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von am » 15.07.2015, 10:52

Freddy75 hat geschrieben:
AsphaltRunner hat geschrieben: Ich glaube, ich träume heute Nacht von Karl dem Großen, wie wir auf dem Weg nach Ddorf im Stau stecken bleiben und ich den Fahrpreis neu mit ihm verhandeln muss ... :oops:
Allein aus diesem Grund nur noch auf Uhr! Da braucht man sich nicht zu ärgern und nicht nachverhandeln
Rechtlich ist es aber nun so, dass für Fahrten, deren Ziel ausserhalb des Pflichtfahrgebietes liegt, der Fahrpreis vor Fahrtantritt zu verhandeln ist. Erst dann, wenn keine Einigung zustande kommt, ist der Tarif anzuwenden.

Das ist nur offensichtlich nicht so einfach, wie wir sehen. Klar scheint aber zu sein, dass hier viel aus dem Bauch heraus argumentiert wird und häufig der Wunsch Vater des Gedanken ist.

Warum werden Staffeltarife denn mit zunehmender Entfernung günstiger? Jedenfalls bestimmt nicht, damit es für den Fahrgast nicht so teuer wird.
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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von alsterblick » 15.07.2015, 11:35

am hat geschrieben: Warum werden Staffeltarife denn mit zunehmender Entfernung günstiger? Jedenfalls bestimmt nicht, damit es für den Fahrgast nicht so teuer wird.
Da stimme ich Dir doch gerne mal zu, meine Antwort hätte sogar was amüsantes. :lol:
Denn, der "Taxitarifbehörde" ist im Interesse des Taxifahrers daran gelegen, dass der FG auf dem gemeinsamen Weg zum Ziel mit Blick auf den tickenden Taxameter keinen Schlaganfall bekommt und dann plötzlich gar nicht mehr zahlen/könnte/bräuchte. Viele Schreiberlinge hier halten ihre Fahrgäste offenbar für hochsolvente Alleszahler bereits mit Herzschrittmacher 8)
und sich selbst für die schlaueren "Lehman Brothers" :mrgreen:
Zuletzt geändert von alsterblick am 15.07.2015, 11:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Festpreis bei Ferntouren - wie haltet ihr das?

Beitrag von Marvin » 15.07.2015, 11:47

am hat geschrieben: Warum werden Staffeltarife denn mit zunehmender Entfernung günstiger? Jedenfalls bestimmt nicht, damit es für den Fahrgast nicht so teuer wird.
Staffeltarife sind für das Pflichtfahrgebiet berechnet - berücksichtigen also keine Leerrückfahrt.

Es wird hier oft so getan, als seien Taxitarife eine Art betriebswirtschaftliche Kalkulation. Das ist aber völlig unzutreffend, weil zum einen die Art und Weise der Geschäftsausübung der Anbieter völlig unterschiedlich ist und zum Anderen nur rudimentäre Kenntnisse über die mögliche (und erst recht die tatsächliche) Auslastung vorhanden sind.
"Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert."

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