Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Der virtuelle Taxitreff.
Wattwurm
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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von Wattwurm » 17.02.2015, 07:12

In Schleswig-Holstein hat man nicht verhandelt. Die AOK hat uns zwei schriftiche Angebote unterbreitet nach dem Motto: Friß oder Stirb....und das war´s! Es fanden gar keine Verhandlungen im üblichen Sinne statt. Ich hoffe das sich das jetzt ändert!

Um mal auf das ursprüngliche Thema zurück zukommen: Kein anderes Gewerbe hat die Einführung des Mindestlohnes und die damit zwangsläufig verbunden Preiserhöhungen in den Medien so vehement beklagt wie das Taxigewerbe. Die Frisöre haben ihre Preise klammheimlich still und leise angepaßt ohne mediale Jammerei. In jeder Provinzposaune wurde von irgendwelchen Taxifunktionären der Mindestlohn ganz fürchterlich beklagt und auf die Tränendrüsen gedrückt. Es spielte das Panikorchester in Kammerbesetzung unter der Leitung von Michael Müller zum Tanz in den Mindestlohn!

Folge: Die durch die mediale Großjammerei der Taxiverbände und deren Funktionäre verursachte allgemeine Verunsicherung beim Kunden, hat dafür gesorgt das zumindest bei mir, und nachdem was man so hört auch bei anderen Kollegen, die Umsätze in den ersten 6 Wochen des Jahres um 15 Prozent eingebrochen sind. Durch die Einstreuung der einen oder anderen Wochenendnachtschicht konnte ich einen noch schlimmeren Umsatzeinbruch verhindern. Die Verunsicherung beim Kunden ist mit den Händen greifbar und das obwohl wir in Neumünster noch zum alten Tarif fahren und noch nicht erhöht haben!

Die von den Taxiverbänden vielbeschworenen Taxipleiten sowie die angekündigten Massenentlassungen finden nicht statt. In Lübeck wird man in wenigen Monaten die historische Höchstmarke von 300 Taxikonzessionen knacken. In Lübeck waren noch nie soviele Fahrer im Taxigewerbe beschäftigt wie jetzt und es werden weiterhin Fahrer gesucht! Nix Taxisterben und nix Massenentlassungen, alles dummes Zeug! Schei ....was auf den Mindestlohn, die Karawane zieht weiter.....!
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MB E 200 D
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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von MB E 200 D » 18.02.2015, 08:16

Wattwurm hat geschrieben: Folge: Die durch die mediale Großjammerei der Taxiverbände und deren Funktionäre verursachte allgemeine Verunsicherung beim Kunden, hat dafür gesorgt das zumindest bei mir, und nachdem was man so hört auch bei anderen Kollegen, die Umsätze in den ersten 6 Wochen des Jahres um 15 Prozent eingebrochen sind. Durch die Einstreuung der einen oder anderen Wochenendnachtschicht konnte ich einen noch schlimmeren Umsatzeinbruch verhindern.

Umsatzeinbruch im Januar und Februar? Das ist hier jedes Jahr so, seit ich fahre. Wenn man Pech hat, zieht sich das bis in den März. Wäre zwar unschön, aber noch lange nichts aussergewöhnliches. 15%? Absolut lächerlich. Gerade der Februar ist im Mittel 30%+ x schlechter. Wenn Du 15% nicht wegstecken kannst, machst Du irgendwas falsch. Vielleicht einfach mal ein bissel afk bleiben und stattdessen fahren. Klingt komisch, ist aber so.

Gruss
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Hauke
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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von Hauke » 18.02.2015, 13:06

5% Umsatzschwankungen sind normal und in den ersten 2-3 Monaten eines jeden Jahres hatte ich immer um die 30% Umsatzeinbruch also ist über 15% zu klagen, ein klagen auf verdammt hohen Niveau.

Ja nach Wetter haben wir hier -20% im Jahresmittel, wenn es die Hauptsaison Wettertechnisch völlig versemmelt. Wobei schönes Urlaubswetter uns zwar die Urlauber bringt aber den Umsatz nimmt.

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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von Jan Paul » 23.02.2015, 14:54

@Travis-Bickle

Wir wissen ja, daß du ein großer Verfechter deiner Zentrale und deines Verbandes bist usw., aber um dir ein neutrales Urteil über deren wirkliche Qualitäten bilden zu können, solltest du dir vorab das Geschustere um die letzte Taxentaxiferhöhung ansehen.

Aus den offiziellen Dokumenten geht eindeutig hervor, daß sie selbst dieses Prozedere nicht beherrschen und auf fremde Hilfe angewiesen sind.

Die Dokumente findest du hier: http://www.ig-bremer-taxifahrer.de/links-1/ (Download der Datei ganz unten).

Wattwurm
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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von Wattwurm » 24.02.2015, 15:33

Und so sieht das vom BZP prognostizierte Taxisterben aus: http://www.nordsee-zeitung.de/bremerhav ... 22224.html

Passend dazu: http://www.hallo-taxi.org/2015/02/21/es ... -verloren/
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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von Wattwurm » 20.03.2015, 23:24

Massives "Taxisterben" auch in Halle: Seit dem 1.Januar wurden 6 Konzessionen zurückgegeben......von 232..... :roll:


http://www.mz-web.de/halle-saalekreis/t ... 71000.html

Massenentlassungen und Taxisterben das waren die dominierenden Schlagworte in der Presse bis zur wenigen Monaten! P R O P A G A N D A...... :!:
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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von Freddy75 » 21.03.2015, 08:24

Wattwurm hat geschrieben:aber die Taxiunternehmen haben begonnen mit kreativen und rechtlich fragwürdigen Umgehungsmodellen den Mindestlohn auzutricksen!

Wenn ein großer Teil der angestellten Taxifahrer keinen Mindestlohn bekommt, wenn im Taxigewerbe "Business as usual" weitergewurschtelt wird wie bisher, dann waren die mit dem Mindestlohn begründeten Tariferhöhungen ein gigantischer Betrug an unserer Kundschaft!

....genau so ist es! Nur solange von den Ämtern gar keine Kontrollen durchgeführt werden, können die auch schön weiter tricksen und betrügen! :twisted:

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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von pauline » 21.03.2015, 12:31

Das Taxengewerbe steht schon seit Jahren am Pranger.
Und das, weil es sich selbst dort hingestellt hat.
Viele Verbände (eine von einigen Ausnahmen : Die Verbände in Hamburg) kämpfen auch für die Beschizz-Betriebe. Sie haben halt nur sehr wenige von der anderen Sorte.
Wenn man so hört, was behördenmäßig so in einigen Gegenden los ist, könnte man das blanke kotzen kriegen !

In Hamburg sind keine wesentlichen Umsatzrückgänge zu vermelden. Nicht zu verwechseln mit Tourenrückgängen. Und das ist die Crux, wenn man langfristig die Attraktivität des Taxengewerbes betrachtet.
Trotzdem hat man zumindest in Hamburg behördlicherseits und gewerbeseitig vieles richtig gemacht.

P.S. Verbandsschelte bitte in Zukunft nur noch von Kollegen, die einem Verband angeschlossen sind. Alle anderen haben absolut kein Recht dazu. Die müssen klaglos alles so hinnehen, was Verbände anstellen oder unterlassen.

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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von Guter_Kollege » 21.03.2015, 12:45

pauline hat geschrieben:P.S. Verbandsschelte bitte in Zukunft nur noch von Kollegen, die einem Verband angeschlossen sind. Alle anderen haben absolut kein Recht dazu. Die müssen klaglos alles so hinnehen, was Verbände anstellen oder unterlassen.
Aha! Auch ne Meinung.
Ich gründe einen Verein der sich dafür einsetzt unartige Kinder wieder ohrfeigen zu dürfen oder mit dem Rohrstock auf
die kleinen Fingerchen, und entweder Du trittst dem bei - selbst wenn Du dagegen bist - oder hälst die Gosch.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 21.03.2015, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von pauline » 21.03.2015, 13:23

Also bitte lieber guter Kollege !
Was ist denn das für ein dämlicher Vergleich ? Völlig unter deinem Niveau !
Wenn dir die Arbeit der Verbände nicht gefällt, kannst du das nur auf eine Art versuchen zu ändern : EINTRETEN ....und Verbündete suchen.
Oder willst du nichts verändern ?
Wenn alle so denken wie du, gäbe es gar keine Verbände.
Dann würden Figuren wie Herr N.und Frau M. den Lauf der Dinge beeinflussen. Und das sollten wir uns wirklich nicht wünschen ! :twisted:
Zuletzt geändert von pauline am 21.03.2015, 13:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von pauline » 21.03.2015, 13:31

Nachsatz
Ich habe im übrigen mit keinem Wort gesagt, dass ich mit der Arbeit der Verbände hier hundertprozentig zufrieden bin.
Aber im Gegensatz zu dir darf ich sie kritisieren, weil ich bereit bin, für Gewerbearbeit zumindest einen finanziellen Beitrag zu bringen.
Für dich ist Gewerbearbeit ein geschenkter Gaul.
Und dem schaut man bekanntlich nicht ins Maul.

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Re: Taxiverbände: Eine vernichtende Nachlese

Beitrag von Guter_Kollege » 21.03.2015, 19:28

pauline hat geschrieben:Also bitte lieber guter Kollege !
Was ist denn das für ein dämlicher Vergleich ? Völlig unter deinem Niveau !
Wenn dir die Arbeit der Verbände nicht gefällt, kannst du das nur auf eine Art versuchen zu ändern : EINTRETEN ....und Verbündete suchen.
Oder willst du nichts verändern ?
Wenn alle so denken wie du, gäbe es gar keine Verbände.
Dann würden Figuren wie Herr N.und Frau M. den Lauf der Dinge beeinflussen. Und das sollten wir uns wirklich nicht wünschen ! :twisted:
Vorweg, DANKE dass Du mir Niveau zutraust!

Zur Sache: Ich darf das etwas anders sehen, oder?
Ich finde Du spinnst meine Replik auf Dein gestrenges Postulat in unzulässiger Weise weiter. Denn Institution ersetzt nicht persönliches Engagement. Einzig den Aspekt dass man verbandslos, als lonely woolf sozusagen, eh nur beschränkten Einfluß auf Gewerbepolitik hat, liesse
ich gelten. Das demokratische Prinzip der Willensbildung und Einflußnahme läuft nun mal über Organisation und Instanz. Sonst wird man kaum ernstgenommen und nicht eingeladen. Ausnahme: Man ist schon WER.

Im Zweifelsfalle bleibt noch die Alternative selber einen Verein zu gründen. Aber dazu braucht man auch wieder Dreie.
Wenn ich's recht bedenke, wehre ich mich eigentlich nur dagegen, dass Du einen Umstand der, zugegeben, ist wie ist,
so krass darstellst. Effekt: Eine nicht empfehlenswerte Art der Mitgliederwerbung.

Von "kein Recht" auf Mitsprache ausserhalb Verbandstätigkeit zu sprechen geht also prinzipell schon mal nicht.

Commod ?
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 21.03.2015, 19:29, insgesamt 2-mal geändert.

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