[Service Taxi] Die Schulung

Freies Düsseldorfer Taxiforum.
delfin1812
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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 10:26

vas hat geschrieben:
Das macht eben keinen Sinn, weil so etwas unmöglich ist
Warum ist das unmöglich? Man muss es nur wollen. Eine als GmbH o.ä. geführte Zentrale kann ihre angeschlossenen Unternehmer vertraglich verpflichten, ausschliesslich "Service-Taxen" zu betreiben. Und auch in einer Genossenschaft ist so etwas möglich. Der Hamburger Hansafunk ist das beste Beispiel. Die nennen ihre Autos zwar nicht "Service-Taxis", es sind aber welche. Jeder Wagen muss regelmässig zum Qualitätscheck. Alle Fahrer müssen Aufnahmeprüfungen ablegen.

Volker
  • "Man muss es nur wollen" - ja, aber viele wollen nicht und die es wollen, müssen ihre Leistung zum gleichen Preis bringen -
    das ist schlichtweg ZUM KOTZEN :!:

TAXI Wölfi
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Beitrag von TAXI Wölfi » 27.06.2008, 15:58

Wieso zum gleichen Preis und " zum Kotzen "??

Die Leistungen die ein Service Taxi erbringen sollte, sind die Standardleistungen die in jeder Funk und Fahrdienstordnung festgeschrieben sind.
Es ist eigentlich ein Unding, das für selbstvertändliche Leistungen extra geworben werden muss bzw. extra die Sparte Service Taxi ins Leben gerufen werden mußte.
Allerdings was in Düsseldor teilweise als so genanntes " Service Taxi " fährt,
spottet manchmal jeder Beschreibung.

delfin1812
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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 16:49

[quote="TAXI Wölfi"]Wieso zum gleichen Preis und " zum Kotzen "??

  • Findest Du es ok, wenn man einen Luxusschlitten fährt, top gepflegt und dann das gleiche auf die Tatze bekommst wie einer mit ´nem ausgenudelten 124er - drei Monate keine Waschhalle von innen gesehen?
    Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?

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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 16:51

[quote="TAXI Wölfi"]Wieso zum gleichen Preis und " zum Kotzen "??

weil diejenigen, die Service und hohen Standard (Auto) bringen, zum selben Tarif fahren müssen.
Und was z.B. hier das V.I.P. - Taxi anbelangt - inzwischen ist jede Karre V.I.P.
und das Tourans sich als Großraumwagen anbieten dürfe, finde ich auch etwas merkwürdig

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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 17:18

klar ist guter Service und ein ordentliches Auto eine Selbstverständlichkeit, aber werden diese auch bevorzugt in der Auftragsvergabe?
Bekomme ich mehr Fahrgäste, wenn ich meinen Wagen täglich wasche?
Habe ich mehr Fahrgäste, wenn ich als guter Dienstleister auftrete?

In anderen Branchen ist das wohl so - der beste hat die meisten Kunden, aber bei uns geht´s der Reihe nach.

Also, welchen Vorteil habe ich, wenn ich guten Service biete?

Ich kann es dir sagen: der einzige Vorteil eines gepflegten Wagens liegt darin, das ich selbst mich darin wohl fühle.
Die Fahrgäste differenzieren doch gar nicht, es ist höchst selten, das mal ein Kunde nach einem ordentlichen Wagen Ausschau hält und dann auch in diesen einsteigt.
Und unseren Zentralen ist hier alles piepegal.
ich habe schon beobachtet, wie am hellichten Tag eine Kollegin!! in einem verschlampten Jogginganzug und barfuß ihr großes Geschäft in den Büschen verrichtete, um danach ins Auto zu steigen und den nächsten Funkauftrag bekam.

Und dabei soll man noch ruhig bleiben? Oder auch Kolleginnen, die im Sommer ihre schwarzen Füsse aus der Scheibe baumeln lassen, damit es auch alle sehen können.
Allein die Kleidung mancher Spezies (um nicht zu sagen, 40% der Spezies)
läßt einem schon den Weihnachtsbraten vom letzten Jahr hoch kommen

Und was machen die Kollegen? Unterhalten sich auch noch ganz nett mit diesem ......Ich lasse solche Leute "links liegen", um ihnen schon damit zu demonstrieren, das ich mich nicht auf gleichem Niveau bewegen will.

Ich habe mal den Fehler gemacht und einen auf sein Äußeres angesprochen: --Badelatschen, Schiesserfeinripp (schon 1 Woche getragen) und eine kurze Hose, aus dem seine Fortpflanzungsorgane heraus krochen "Kollege, meinst du nicht, das dein Outfit eher in deinen Garten passt?" Ich glaube nicht, das die Fahrgäste das so schön finden"
Antwort: "Das ist meine Sache und wer das nicht schön findet, kann ja wieder aussteigen".
Findest du nicht auch, das diese Typen uns das Geschäft jämmerlich versaut haben? Nicht ohne Grund haben uns die Mietwagen schon zu mehr als 30% die Kunden abgerungen.
Vergammelte Mietwagen habe ich noch nie gesehen und die Fahrer sind allesamt sehr gepflegt.

Liegt es nun am Preis, das Taxifahrer sich so gehen lassen müssen?
Liegt es daran, das sie keinen Sinn mehr darin sehen, für einen Hungertarif auch noch guten Service zu bieten?

Obwohl es ja viele gibt, die von Haus aus keinen großen Wert auf Sauberkeit legen, denke ich dennoch, das viele keine Motivation mehr haben.
Der Hund beisst sich selbst in den Schwanz, wenn er krank ist.

Wenn ich könnte, dann würde ich z. B. gerne irgendeine kleine Billighuddel fahren - nur um den Leuten zu zeigen : mehr gibt´s nicht für´s Geld

ich geh´ja auch nicht zu Mc Doof und verlange für 2,80 ein Filetsteak zwischen den Pappbrötchen

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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 17:35

Was ist ein Service-Taxi??

Antwort: es gibt kein Service-Taxi, denn die Bezeichnung ist schon irreführend. Man könnte denken, das Fahrgäste einen besonderen Service wie z.B. Getränke an Bord, Zeitungen, Süßigkeiten o.ä. erwarten können. Oder das man zwischendurch noch schnell einen Knopf annäht oder was weiß ich noch alles.

ein Taxi muß folgende Kriterien erfüllen:
1. es muss innen und außen sauber sein
2. es muß verkehrssicher sein

ein Taxifahrer muss folgende Kriterien erfüllen:

1. Höflichkeit
2. Hilfsbereitschaft (Tür öffnen, beim Einsteigen behilflich sein, beim Gepäck behilflich***sein)
3. gute Ortskenntnisse
4. gute Deutschkenntnisse
5. sichere Fahrweise
6. genügend Wechselgeld
7. Kreditkartenakzeptanz (ist schon seit Jahrzehnten ein Zahlungsmittel

Service ist:
- Koffer zur Haustür oder in die Wohnung bringen***dieser Service muß extra bezahlt werden, denn es gehört nicht zum Leistungsumfang eines Taxifahrers
-für den Fahrgast mal eben Post einwerfen oder für die alte Dame die Medikamente aus der Apotheke holen etc.

Es gehört auch nicht zum Leistungsumfang, sperrige Gegenstände befördern zu müssen - ein Taxi dient zur Personenbeförderung und nicht als Transportunternehmen
Und wenn dann ein Vito-oder T5-Fahrer sagt, das er für die Matratze von Ikea für eine Fahrt um die Ecke 20€ haben möchte - dann ist das legitim.
Materialfahrten sind frei verhandelbar und unterliegen 19% Mwst.

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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 17:56

und um unsere Rechte nicht zu vergessen:

Die Beförderungspflicht entfällt, wenn:

1. Verdacht auf Drogenkonsum vorliegt
2. ein Fahrgast so besoffen ist, das er seine Adresse nicht mehr nennen kann
3. oder im Besitz gefährlicher Gegenstände ist
4. Verdacht auf ansteckende Krankheiten vorliegt
5. Fahrgast agressiv ist
6. Fahrgast extrem stinkt oder anderweitig unsauber ist, was nicht heißt, das ich einen Bauarbeiter oder Maler ablehnen kann - dafür gibt es Schutzdecken
7. die Sicherheit des Betreibes nicht gewährleistet ist - z.B. eine Anfahrt auf vereisten Straßen oder Zufahrten darf abgelehnt werden

ferner müssen wir nicht den kürzesten Weg nehmen, wenn dieser über:
1. verkehrsberuhigte Zonen
2. unausgebaute Straßen (Feldwege)
3. Straßen mit extrem schlechtem Belag (viele Schlaglöcher)

führt.

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Beitrag von TAXI Wölfi » 27.06.2008, 18:11

Du hast in Deinen Beiträgen den Nagel auf den Kopf getroffen. Bei uns ist es nicht anders. Dazu kommt auch noch, das der größte Teil des Fahrpersonals der deutschen Sprache nur teilweise oder überhaupt nicht mächtig ist. Ganz zu schweigen von der nicht vorhandenen Ortskenntnis. Es ist im Grunde egal, ob das Fahrpersonal blau, gelb schwaz oder grün ist. Wie in jedem anderen Beruf auch, müssen die Mitarbeiter ein Mindestmaß der geforderten Voraussetzungen erfüllen. Wenn dies nicht der Fall ist, ist es wiederum egal ob das Fahrprsonal blau,gelb schwarz oder grün ist. Die haben in diesem Gewerbe nichts zu suchen und müssen schnellstmögkich ersetzt werden.
Genau da liegt nämlich das Problem.
Dann brauchen wir uns über Sonderzahlungen für extra Leistungen usw. nicht mehr unterhalten.
Aber vielleicht heilt sich das Gewerbe mit der Zeit auch von selbst.
Bei uns zumindest läuft seit ca. 3 Wochen eine großangelegte Aktion von Zollfahndung, Ordnungsamt, Steuerbehörden usw.
Es werden die Unternehmen incl. des Fahrpersonals sukzessiv einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Das geht so weit, das man bei den Taxi-Fahrzeugen sogar die Kernspeicher der Motorelectronic ausliest. Wenn man dann Farzeuge hat wo der sichtbare Kilometerstand zum tatsächlichen eine Differenz von ca. 250000 KM aufweist, kannste dir ja denken wie das weitergeht.
Ich schätze mal, das in einigen Jahren einige huntert Taxen weniger auf Düsseldorfs Straßen rollen. Damit wäre dann auch das Serviceproblem zum Teil gelöst.

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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 18:46

In Berlin sind die angenehmsten Fahrgäste ohne Frage die Geschäftsreisenden
Muttis mit Kindern nehmen keine Rücksicht auf das Eigentum anderer Leute.
Ältere Leute sind zum Teil sehr angenehm, weil dankbar für Hilfeleistungen, andere sind sehr widerborstig und zickig - ich nehme das gelassen, denn wer weiß, wie wir mal sind, wenn wir in das Alter kommen.
Touristen sind auch nette Kunden. Besoffene sind je nach Grad des Pegels mit Vorsicht zu genießen, aber meistens lustig.

Doch eins wollen sie alle: ein schönes Taxi (Auto) für gaaaanz wenig Fahrpreis.
Und nur um eine Fahrt zu ergattern, lassen sich schon einige Taxler auf Verhandlungen ein, und manche fahren Wege über Hinterhöfe, nur weil er damit 50 Meter des Weges abschneiden kann. Das ist genauso dämlich wie vom Q´damm über Köpenick zum Flughafen Tegel zu fahren.

Mein Service:
-Zeitungen an Bord ( lese ich später sowieso selbst)
-Süßigkeiten für die Kleinen
-Getränke (Wasser u. Saft gegen Bezahlung)
-Kopfschmerztabletten, Tempotaschentücher, Kaugummi, Nähzeug an Bord
-Adressendatei von Ärzten (Spezialisten), Restaurantführer, Shoppingguide
-Check-In-Service Hotel (gegen Bezahlung)
-Reservierungen für Restaurants, Theater, Oper (gegen Bezahlung)
-Besorgungsfahrten - Einkäufe o.ä. (mit Stundenpreis)*

Bei mir in der Nähe wohnt eine reiche Dame, welche über Funk regelmäßig einen Wagen bestellt. Ich habe sie auch mal erwischt:
einsteigen, 50m fahren und in die Reinigung, etwas abgeben, nach 2 Min. weiter zum Tabakladen Zigaretten holen, weiter zur Apotheke etwas abholen und am Ende schnell noch zum Gemüsehändler ein Pfund Bananen besorgen und retour - das Ganze in einem Radius von 300m.
Die Tour ist stressig, weil man immer in 2. Reihe das Auto stehen lassen muß, um dann schnell die Besorgungen zu erledigen.
Auf der Uhr: 7,80€ - Trinkgeld = 0€
Besagte Dame wohnt in einer Villa, kann vor lauter Klunkern kaum aufrecht gehen und hat einen Jaguar in der Tiefgarage, den sie aber ungern nutzt für die Wege "im Dorf", weil sie ja keinen Parkplatz bekommt.
"Ihre Zentrale ist aber toll, sie haben ja so nette Fahrer, immer so hilfsbereit, könnten sie mich nächste Woche auch fahren?"
Ich hätte am liebsten gesagt "tut mir leid, aber da bin ich auf den Seychellen", ich konnte es mir gerade so verkneifen also verklugfidelte ich ihr, das ich ja nicht weiß, wo ich da gerade stehe.
Ich werde diesen Auftrag nie wieder annehmen.

Für ein altes armes Ömchen - gerne, da kommt auch meine soziale Ader durch, aber diese Person wird sich kein zweites Mal in meinen Wagen setzen.

Soviel zu SERVICETAXI!
Mein Bäcker hat mich heute morgen ganz blöd angeguckt, als ich ihn mit ernster Miene fragte, ob er mit zu den Brötchen noch die Butter kostenlos dazu geben könnte. Ich erzählte ihm von der Geschichte und er sagte wortwortlich "mann seid ihr bescheuert". Dann gab er mir zwei Hörnchen etxra und grinste: "die kriegst du aber jetzt nur, weil du meine Stammkundin bist".

:lol:

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Beitrag von KehrenTAXI » 27.06.2008, 18:47

"... der größte Teil des Fahrpersonals (gemeint ist hier speziell das Düsseldorfer Fahrpersonal!) der deutschen Sprache nur teilweise oder überhaupt nicht mächtig ist. Ganz zu schweigen von der nicht vorhandenen Ortskenntnis..."
Jetzt hakt es aber so langsam bei Dir aus! Unterlasse bitte solche Falschaussagen! und Diskriminierungen! :x
freundlichst ;-)

Stefan Kehren


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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 18:57

was Berlin betrifft hat Wölfi leider recht! :cry:

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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 19:14

@ Wölfi

Bei aller Wut im Bauch und die einigen (und da schließe ich mich nicht aus) auch schon zu Kopf gestiegen ist, sollten wir jedoch nicht vergessen, das eine Wurst immer 2 Enden hat.
Ich kenne auch einige Kollegen, die waren früher "top drauf" und heute sieht man dieselbigen in alten Lodderkarren und sie selbst sehen ebenso aus.

Auf der einen Seite nachvollziehbar (niedriges Selbstwertgefühl), auf der anderen Seite natürlich schlecht für das allgemeine Gewerbe.

Vielleicht wollen sie auch damit demonstrieren, wie schlecht es dem Gewerbe geht. Die Kunden fragen sich ja auch wie es möglich ist, das die einen gut und die anderen schlecht sind.

Das Problem ist, das sich in anderen Branchen alles durch Leistung reguliert.
In unserer Branche ist es nicht möglich, weil Leistung hier nicht berücksichtigt und anerkannt wird. Aufgrund dessen sinkt das Selbstwertgefühl und es schleicht sich eine "l..m...d...a...A....-Haltung ein.

Bestes Beispiel bin ich doch nun selbst:
fast 2 Jahrzehnte nur Doppelschichten geschoben, sage ich mir jetzt "wozu das alles, wer belohnt mich denn dafür" - im Gegenteil: man wird bestraft
Also: lasse ich mich in punkto Fleiß nun auch "hängen" und sage "wenn´s nicht reicht, soll doch der Staat zahlen"
Faul bin ich nicht, ich sehe es als eine Art Schutzmaßnahme. Man könnte auch fast sagen :revolutionäre Haltung.

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Beitrag von Grossraum » 27.06.2008, 21:02

Nabend zusammen,

man sollte den Beruf der Taxifahrers mal als Beruf sprich Berufung sehen, nicht nur als Job !

Viele haben es eben nur als Job, frei nach dem Motto : interessiert mich eh nicht wer als nächstes einsteigt. Den fahre ich nur einmal und nie wieder.
Aber leider (verständlich) schlägt sich das Verhalten des einzelnen Fahrers auf den Eindruck beim Kunden nieder.
So sagt der Kunde sich am Freitag oder Samstag abend, da bestell ich mir lieber was vernünftiges. Mittlerweile haben viele erkannt das es nicht nur RT gibt, die guten Service bieten, sondern auch TAXI-DÜSSELDORF mit dem Service-Taxi.


Im Laufe der Zeit stelle ich fest, dass immer mehr Kunden ein Service-Taxi anfordern.

Ich persönlich bestelle nur Service-Taxi und wurde bis jetzt noch nicht enttäuscht.
Sollte ich aber mal negative Erfahrungen machen, werde ich diese zuerst dem Fahrer mitteilen ohne es direkt an die große Glocke zu hängen.

Bin also sehr zufrieden mit der Aktion des Service-Taxis in Düsseldorf.
Habe auch schon viele Kunden gehabt, die die Einführung des Service-Taxis sehr begrüßen und auf RT sehr gut verzichten können.

Schönen Abend und schönes Wochenende
Gruß
Wolfgang

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Beitrag von delfin1812 » 27.06.2008, 22:07

Ausnahmen bestätigen die Regel :lol:

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Beitrag von gardine » 27.06.2008, 22:33

Generell ist es traurig, das es ein spezielles "Service-Taxi" geben muss bzw. das eine Nachfrage an diesem gegeben ist. Ein normales Taxi sollte alle gewünschten Eigenschaften von Haus aus erfüllen.

Noch einmal zu den Fähigkeiten, die ein Taxifahrer erbringen sollte:
-Türen auf- und zumachen,
-Gepäck ein- und ausladen + even. zur Tür bringen,
-klingeln gehen bzw. Fahrgäste aus einem Gebäude holen, etc.

Bei uns in der Stadt gibt es 2 Taxifahrer, die diese Fähigkeiten aus körperlich/medizinischen Gründen garnicht bzw. nur beschwerlich ausüben können.
- Der Erste hat nur ein Bein (kein Witz!, das Andere fehlt komplett ab Oberschenkel), kann sich nur mit 2 Krücken bewegen (die hinterm Fahrersitz klemmen, also minus 1 Sitzplatz). Er fährt nur Automatik und nur nachts. Darf keine Hotels, Kneipen etc. anfahren, weil dort das Personal zuerst dachte, es handelt sich um "Versteckte Kamera".
- Der Zweite hat so eine Art schiefen Klumpfuss, läuft ziemlich langsam und braucht dazu eine Krücke.

Was denkt ihr dazu?
(Es soll hier nicht gegen behinderte Menschen gehen! Es sind aber alle Kollegen skeptisch, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen - Überfall u.ä.)
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 28.06.2008, 00:28

Ich habe absolute Hochachtung vor der Leistung der Kollegen. Allerdings sehe ich es schon sehr skeptisch.
Es erinnert mich an den Sportsmann der mit verwachsenem Fuß in Berlin als Football-Schiedsrichter agierte.
Es war toll wie er sich einbrachte, aber die entscheidenden Szenen konnte er nicht sehen da er zu weit von der Stelle entfernt war.
Vieles können diese Kollegen nicht machen, was wir als selbstverständlich ansehen. Allerdings ist mir nicht klar warum der amputierte Kollege keine Prothese trägt ? Damit hätte er beide Hände frei und (so gut wie) keine Probleme. Ich kenne einige Kollegen die mit einer solchen sehr gut arbeiten können.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Beitrag von delfin1812 » 28.06.2008, 10:28

@ gardine

also das verstehe ich nun gar nicht mehr!!! Wie kann es angehen, das ein Behinderter - noch dazu jemand mit einer so gravierenden Behinderung, Taxi fahren muß. In diesem Fall ist man doch schon berufsunfähig.
Aber wenn die Kollegen es freiwillig machen - ok.
Nur das sie keine Hotels anfahren dürfen - das ist dann schon Diskriminierung.
Ich gehe davon aus, das die Beiden sich was zur Rente dazu verdienen.
Im Falle eines Übergriffs sind sie natürlich besonders gefährdet, weil sie in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind.

Wahrscheinlich ist es so, das man auch noch Taxi fahren muss, wenn man im Rollstuhl sitzt, denn es ist ja eine sitzende Tätigkeit. Die fahrgäste müssen dann selber zusehen, wie sie ihr Gepäck ins Auto bekommen und an der Zapfsäule kann ja der Tankwart helfen. :?

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Beitrag von gardine » 28.06.2008, 22:51

Ich habe keine Ahnung, ob die Beiden Taxi fahren müssen oder ob sie irgend eine Rente beziehen.

Der Kollege mit nur einem Bein fährt seit Jahren keinen Funk mehr (da gab es zu Anfang, als er neu dabei war, Ärger mit einem 4,5-Sterne-Hotel, wo er sich an der Rezeption melden sollte, wahrscheinlich gab es noch mehr solcher negativen Erfahrungen, das er schließlich vermutlich von selbst auf den Funk verzichtete), sondern nur an Halteplätze, die hauptsächlich von Laufkunden genutzt werden (Discos etc.) und Privat-Kunden übers Telefon. Der Bahnhof oder Busbahnhof fällt aus, weil dort viele Leute mit Gepäck kommen.

Fraglich ist, welcher Arzt/welche Behörde den P-Schein genehmigt/ausgestellt hat?
Navi an = Hirn aus!

q

Beitrag von q » 29.06.2008, 15:00

Noch mal zum Thema "Servicetaxi".

Der Begriff ist, wie wir alle wissen, der reinste Etikettenschwindel. Gefordert werden technisch + optisch akzeptable Autos und Fahrer, die sichere Orts- und Sprachkenntnisse haben.

Ein "Servicetaxi" ist also das, was eigentlich ein "Standard-Taxi" sein sollte und stellt eine Abgrenzung zum unzumutbaren und nicht so seltenen "Substandard-Taxi" dar.

Deshalb ist eine Zentrale besser beraten, komplett auf "Servicetaxi" umzusteigen, um sich das Geschäft nicht durch den eigenen "Substandard" kaputtmachen zu lassen. Das gilt natürlich nicht für Zentralen mit Monopolstellung. Die können machen was sie wollen.

delfin1812
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Beitrag von delfin1812 » 29.06.2008, 17:26

@vas

genau - so ist es hier.
nachdem der Bärchenfunk den Würfelfunk, Cityfunk und Quality aufgekauft hat, gibt es nun statt der 5 Zentralen nur noch 2.

Und das läuft dann so ab wie gestern:

Funkauftrag freier Ausruf - weil am S-Bahnhof Wannsee jwd keiner stand oder alle schliefen? :
bitte eine neue E-Klasse für xxxx
2.Ausruf
3.Ausruf
keiner meldet sich, also ich: Wagen XXXX in 12 Min. (war grad´auf der Avus) und bekomme den Auftrag.
Plötzlich: "Zentrale, det find ick aber nich in Ordnung, wat se da jemacht haben, die Kollegin hat jarkeene E-Klasse"
Zentrale: "Kollegin xxxx, sie haben gerade gehört, stimmt es, sie haben keine E-Klasse? Welche Marke fahren sie denn?"
Ich: "Zentrale, ich fahre eine S-Klasse", ich habe mich im 4. Ausruf gemeldet und bevor sie keinen Wagen bekommen, dachte ich, es wäre besser, ich nehme ihnen den Auftrag ab"
Zentrale: "Was sie denken, ist mir egal, der Kunde hat eine E-Klasse bestellt", warten sie bitte, ich werde den Kunden anrufen, um zu fragen, ob er einverstanden ist"

Es vergingen so 5 Minuten und der Auftrag wurde erneut frei ausgerufen. Bekommen hat ihn dann Wagen xxxx. - ein 124-er der von mir geliebten Sorte: alt, klapprig und dreckig.

Ich zur Zentrale: "weshalb haben sie den Auftrag nochmal ausgerufen?"
Zentrale: " damit sich alle melden können"
Ich: " mit der S-Klasse hätte der Kunde doch schon seine E-Klasse gehabt, nur in etwas verlängerter Ausführung"
Zentrale:" eine S-Klasse ist nun mal keine E-Klasse und damit ist die Diskussion beendet, wenn sie sich beschweren möchten, dann wenden sie sich schriftlich an die Geschäftsleitung"
Ich: " danke, das werde ich tun"
Zentrale: "halten sie jetzt den Mund oder sie werden für 4 Stunden gesperrt"

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