[Info] Überfall DUS und Umgebung

Freies Düsseldorfer Taxiforum.
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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 15.04.2007, 16:47

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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wolli
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Beitrag von wolli » 15.04.2007, 16:52

ich halte nichts von irgendwelcher bewaffnung! :!:

meine "waffe" ist mein mundwerk! 8) :idea: ...das muss im ernstfall reichen! :!:
hast du grün-weiss-rot in sicht, ruder mittschiffs, augen dicht!

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mister mister
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Beitrag von mister mister » 15.04.2007, 17:24

Das Pfefferspray ist bestimmungsgemäß nicht dazu gedacht, gegen Menschen eingesetzt zu werden, weil es eine Waffe ist. Pfefferspray, welches aber zur Hundeabwehr bestimmt ist, unterliegt nicht dem WaffG. Ein solches Pfefferspray in einer evtl Notwehrsituation einzusetzen ist völlig legitim.
Der Einsatz von Pfefferspray gegen Menschen kann bestraft werden (Gefährliche Körperverletzung, genau wie bei ungerechtfertigtem Einsatz von CS-Gas), soweit kein Rechtfertigungsgrund wie Notwehr oder Nothilfe vorliegt.
Der Pessimist sieht das Dunkle im Tunnel.
Der Optimist sieht das Licht am Ende des Tunnels.
Der Realist sieht im Tunnel einen Zug kommen.

Der Zugführer sieht die 3 Idioten, die auf den Gleisen sitzen...

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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 15.04.2007, 17:57

mister mister hat geschrieben:soweit kein Rechtfertigungsgrund wie Notwehr oder Nothilfe vorliegt.
Ich erinnere mich noch, wie ich während der zweiten Verhandlung dereinst gefragt wurde:

"Angenommen, sie gehen mit ihrer Freundin im Wald spazieren, es kommen drei Neonazis daher, wollen ihre Freundin vergewaltigen und sie haben zufällig eine Schusswaffe dabei. Wie verhalten Sie sich?"
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

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ralfo1704
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Beitrag von ralfo1704 » 15.04.2007, 20:57

Otto126 hat geschrieben:
mister mister hat geschrieben:soweit kein Rechtfertigungsgrund wie Notwehr oder Nothilfe vorliegt.
Ich erinnere mich noch, wie ich während der zweiten Verhandlung dereinst gefragt wurde:

"Angenommen, sie gehen mit ihrer Freundin im Wald spazieren, es kommen drei Neonazis daher, wollen ihre Freundin vergewaltigen und sie haben zufällig eine Schusswaffe dabei. Wie verhalten Sie sich?"
Ich glaube wer solche Fragen stellt hat wenig Sinn für Humor sonst könnte man es mit einem: "Die Waffe der Freundin geben weil 12 jährige keine so heftige Strafe bekommen" versuchen...
Autogasexperte

der Clown
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Beitrag von der Clown » 15.04.2007, 20:57

Otto126 hat geschrieben: "Angenommen, sie gehen mit ihrer Freundin im Wald spazieren, es kommen drei Neonazis daher, wollen ihre Freundin vergewaltigen und sie haben zufällig eine Schusswaffe dabei. Wie verhalten Sie sich?"
Ich jage mir dann selber eine Kugel durch den Kopf, damit ich mir ihr hysterisches Geschrei nicht mehr anhören muß.

Im Taxi mitgeführte Waffen können auch gegen ein selbst gerichtet werden. Mitgeführte Waffen können auch zu einer Überheblichkeit führen, die den Instinkt für Gefahren verkümmern lassen kann.

x

Beitrag von x » 16.04.2007, 05:34

wolli hat geschrieben:
doch egal hat geschrieben: Bild
Nur so kann man Unfug toppen...
stimmt! :wink:

wenn man schon inhaltlich so gut wie nichts zu sagen hat, sucht man sich einfach einen saublöden smilie und setzt ihm obendrauf! :idea: ... :shock:
@Wolli,
saublöd sind immer häufiger deine Kommentare hier !

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JW1HAL
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Überfall am Halteplatz

Beitrag von JW1HAL » 17.06.2007, 18:46

Hi,

wenn ich hier lese, was von 2-3 Leuten geschrieben wird, wird mir schlecht!
Ich wurde am 15.06.2007 um 1 Uhr am Halteplatz Paul-Suhr-Straße in Halle (Saale) von 3 vermummten Tätern überfallen. Diese haben mir mein Wechselgeld von 100,10 Euro geraubt. Zum Glück hatte ich noch nichts auf der Uhr. Von den Tätern waren 2 bewaffnet. Ob das echte Kanonen, Spielzeug oder Gasknarren waren, kann ich nicht sagen. Ich schildere mal kurz, wie sich das abgespielt hat. Denn alles im allen hat weniger als EINE MINUTE gedauert!

Ich fuhr erst kurz nach Mitternacht von zu Hause los, weil ich am Tag zuvor 4 Stunden beim Arzt war und dann bis spät abends gepennt hatte. Wie schon gesagt, stand ich ca. ne halbe Stunde am Halteplatz und habe Zeitung gelesen. Auf einmal bemerkte ich im Blickwinkel einen Schatten im linken Außenspiegel. Also da hat sich irgendwas bewegt. Auf einmal wurde die Fahrertür aufgerissen und ich sah erst einmal nur ins Dunkle. Da ich nur die Leselampe an hatte und durch das Öffnen einer Tür die volle Beleuchtung angeht, war ich im hellen und schaute ins Dunkle. Es war nun nicht stockfinster, da ein paar Straßenlaternen brannten. Aber im Gegensatz zu der Fahrzeuginnenbeleuchtung sehr dunkel. Nun hörte ich mit ausländischen Akzent (vermutlich Russen) "Geld her!" Hierbei ging mir durch den Kopf, dass es nur ein Bekannter sein könnte, der sich einen sehr schlechten Scherz erlaubt oder es tatsächlich ein Überfall ist. Ich versuchte immer noch etwas Richtung Fahrertür, hinaus ins Dunkle, zu erkennen. Nun konnte ich zwei Pistolen erkennen, welche von 2 Personen ca. 15 cm nebeneinander und ca. 30 cm vor meinem Gesicht mit ausgestreckten Armen ins Fahzeuginnere gehalten wurden. Dahinter sah ich einen vermummten Kopf, wo nur Löcher für die Augen drin waren. Sämtliche Kleidung war dunkel oder auch schwarz. Die Kopfbedeckung hatte ein helles Muster. Die Pistolen sahen aus wie Trommelrevolver oder irgend so etwas in der Art. Ich bin da kein Waffenexperte. Jetzt ging mir durch den Kopf, entweder ist das Spielzeug, Gas oder es sind echte Knarren. Der Gedanke an Gas oder ne Kugel hat mir schon gereicht. Ich verwies auf die Geldbörse, welche in der Fahrertür steckte und sagte: "da ist es". Daraufhin bekam ich zur Antwort: "Noch mehr!?". Da zuckte ich mit den Schultern, hob die Hände ein wenig und sagte: "Ich habe nüscht weiter, da!" und damit verwies ich nochmals auf meine Geldbörse.
Nun zog einer von den Beiden die Börse aus dem Fach. Kurz darauf hörte ich noch einen Aufprall eines Gegenstandes hinter der Fahrertür und alle 3 Täter flüchteten. Erst jetzt bemerkte ich, dass es 3 Täter sind. Denn 2 standen mit ihren Knarren in der Fahrertür und der 3. Täter warf einen Steinbrocken (Durchmesse ca. 30 cm) an die Scheibe der hinteren Fahrertür. Ich guckte dumm aus der Wäsche, nahm mir mein Telefon aus der Hose und stieg aus. Ich schnappte mir noch meinen Autoschlüssel und verriegelte das Taxi. Nun tippte ich 110 ein und lief dann doch noch schnell vor zur Straße um zu sehen, wo die Täter hin flüchteten. Diese waren aber über alle Berge. Ich konnte sie nicht mehr sehen und wählte schließlich den Notruf der Polizei. Anschließend ging ich noch mal ins Taxi und schilderte der Zentrale den Sachverhalt. Dieses tat ich aus 2 Gründen. Zum einem könnte ein Kollege in der Nähe sein und die Täter irgendwo sehen. Zum anderen sollten die Kollegen in der Nähe gewarnt werden, nicht das noch einer überfallen wird.
Wenn ich den Sachverhalt genauestens überdenke, habe ich genau richtig gehandelt und nur auf das Geld gezeigt und mich kaum bewegt. Denn irgendwelche Bewegungen könnten auch falsch verstanden werden. Man weiß nicht mit welchen Psychopaten man es zu tun hat. Alle Kollegen haben mir mein richtiges Verhalten bestätigt. Einer sagte: "Du bist total Cool geblieben, genau richtig. Anders hätte man das gar nicht machen können." Finde ich auch.
Nun mag vielleicht einer meinen, mann hätte sich einschließen können. Aber ich denke mal, für diesen Fall war der Steinbrocken gedacht.
Was ich falsch gemacht habe, war folgendes. Ich bin aus der Fahrertür aus, ein und nochmal ausgestiegen und aufgeregt, wie ein Tiger im Zoo, auf dem Parkplatz umhergelaufen. Die Polizei setzte später einen Fährtenhund an dem Steinbrocken an und dieser lief dann wohl meiner Fährte hinterher. Ich hätte besser aus der Beifahrertür aussteigen und die Spuren der Täter nicht kreuzen sollen. Dummerweise regnete es dann auch nach dem Überfall, so dass es mit der Spurensicherung schlecht aussah. Davon abgesehen trugen die Täter bestimmt auch Handschuhe, woran ich mich nicht mehr genau erinnern kann.
Ansonsten saß ich bis 5 Uhr bei der Polizei und musste am Tag nochmal für 1 Stunde hin, weil sie nochmal Spuren sichern wollten. Das Auto wurde rund herum schön schwarz gemacht und 2x Abdrücke genommen. Diese werden aber wohl oder übel von Fahrgästen und Kollegen sein.

Zum Glück hatte ich nur mein eigenes Wechselgeld dabei und habe somit keinerlei Verpflichtungen meinem Chef gegenüber. Obwohl da mein Chef sicherlich nicht so ein Schwein sein würde, wie ich es hier schon hörte. Das ist ja dann das Letzte. Gegenseitiges Vertrauen sollte da schon vorhanden sein. Ich kann natürlich auch eine Chef-Seite verstehen. Aber solche Betrüger, die so etwas absichtlich vortäuschen, wird es eher selten geben. Und auch die, fallen irgendwann damit hinten runter! Wenn ich Zechpreller habe oder ähnliches, hole ich immer die Polizei und dann bekommt mein Chef auch kein Geld! Denn was ich nicht habe, kann ich auch nicht hingeben. Und wenn er darauf bestehen würde, wäre ich die längste Zeit bei ihm gewesen! So einfach ist das.
Ich fahre jetzt seit 1993 Taxe, habe schon einige brenzlige, harmlose und auch einfach nur nervige Situationen erlebt. Aber das war mein erster Überfall. Ich bin stolz auf mich und danke auch ein wenig den Tätern, dass mir nichts, aber auch gar nichts passiert ist. Ich war danach nur ein wenig aufgeregt.
So lange ich fahre, mache ich auch jeden Tag nach der Schicht meine Abrechnung und lege überflüssiges Geld aus der Börse heraus. Es haben auch keine Ausweise oder sonstige Dokumente in der Börse zu suchen. Zu DM-Zeiten hatte ich immer ca. 100 DM als Wechselgeld einstecken. Das war völlig ausreichend. ZU den heuteigen Euro-Zeiten müsste ich das eigentlich halbieren. Das ist aber schlecht möglich, weil ich dann mit dem Wechseln Probleme bekomme. Ich bin der Meinung, dass man wenigstens ein Fünfzig-Euro-Schein wechseln müsste, auch wenn es nicht der dreifache Preis sei. Nun habe ich mich aber entschlossen, nicht mehr Hundert, sondern etwa nur noch Siebzig Euro mitzuführen (45-50 in Scheinen und 20 in Hartgeld) und immer während der Schicht, etwas Geld herauszunehmen und irgendwo zu verstecken, so dass es immer bei den Siebzig bleibt. Letzteres habe ich aber schon vorher gemacht. Sowie ich ein Fünfzig-Euro-Schein hatte, hatte ich den separat versteckt. Somit wird der Schaden nicht all zu groß.
Mein Chef habe ich auch mal darauf angesprochen, ob es dafür eine Versicherung vom Taxiverband oder irgendeinem ähnlichen Verein gibt. Da bekam ich zur Antwort, das er sich vor kurzer Zeit schon mal schlau gemacht hat und es nur eine zusätzliche Versicherung gibt, die Pro Jahr und pro Fahrer wohl um oder über 200 Euro kosten würde. Das würde sich aber erst dann rechnen, wenn 2x in der Woche einer seiner Fahrer überfallen würde. Und mein Chef hat ca. 24 Fahrzeuge, welche doppelt besetzt sind. Ich will lieber nicht nachrechnen.
Nun habe ich meinen Versicherungsfritzen angerufen und ihn gefragt. Er sagte mir, dass Raub mit in meiner Hausrat-Versicherung sei. Er nahm gleich alles auf und schickte es ab. Er sagte mir noch, ich solle dann nicht sagen, das es sich um Wechselgelt handle sondern um mein Privatgeld. Das verstehe ich zwar nicht ganz, aber die Versicherung meint wohl, Wechselgeld wird immer vom Unternehmen bereitgestellt. Hier in Halle hat jeder Fahrer sein privates Wechselgeld. Ich kenne nur eine Firma, die den Fahrern eine Börse mit Wechselgeld übergibt und die dann auch ihr Trinkgeld mit abgeben müssen. Na da muss ich wohl nichts mehr dazu sagen. Unglaublich...
Um die Sache abzuschließen, kann ich nur sagen, ich habe genau richtig gehandelt, nehme den Verlust des Geldes und der Börse in Kauf und kann froh sein, dass ich lebe und es mir gut geht.
Ich kann jeden raten genau so zu handeln und nicht den Helden zu spielen!

Gruß Jan
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

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Beitrag von Paulysega » 17.06.2007, 20:56

Danke für deinen ausführlichen Bericht, freut mich das in dieser brenzligen situation dir nichts passiert ist. Das ist auch das wichtigste, sch*** aufs Geld das ist ersetzbar. Vor allen dingen find ich deine Reaktion echt gut, sofort Polizei und Zentrale verständigt damit, wie du schon geschrieben hast die Kollegen nicht noch überfallen werden oder evtl. sogar die Täter sichten und vielleicht somit zu einer festnahme beitragen können.
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Beitrag von JW1HAL » 17.06.2007, 22:32

Vielleicht liest das der Ein oder Andere und lässt die ganze Geschichte mal in seinen Gedanken abspielen. Dann wird er darauf kommen, daß das viel zu schnell ging um irgendwas zu denken oder zu machen und das Gegenwehr da völlig fehl am Platz ist. Wem sein Leben nichts Wert ist, soll sich ruhig wehren und eventuell ins Messer laufen. Aber er sollte hier NICHT durch dumme Sprüche noch andere dazu animieren, sich zu wehren. Und ich persönlich hänge doch ein bisschen an meinem Leben, auch wenn es oft besch*** ist. Da ich nun auch nicht der Kräftigste bin, könnte ich es mir auch gar nicht leisten und würde es meistens auch gar nicht erst versuchen, etwas gegen Leute zu unternehmen, wo ich von vorn herein weiß, daß es keinen Sinn hat. Aber auch kräftig gebaute Kollegen von mir hätten alle genau so gehandelt. Jedenfalls die, mit denen ich schon darüber gesprochen habe. Aber das sollte jeder für sich selbst aus machen. Ich möchte einfach nur meine Brötchen verdienen, meine Ruhe haben und vor allem am Leben bleiben.

Gruß Jan
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

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Beitrag von Holgi » 18.06.2007, 07:07

Hallo Jan
Vielen Dank für deinen "Erlebnissbericht". Hast gut und richtig gehandelt.
Würde ich wahrscheinlich genauso oder ähnlich machen.
Nun drängten sich mir ein paar Fragen auf:
Warum hebst du immer wieder hervor das passives Handeln das richtige ist?
Unterstellt man dir eine falsche Handlungsweise?
Oder behauptet da einer das Ding wäre "getürkt"?
Gruß
Holgi

P.S.:
Ach so:
Herzlich willkommen hier im Forum (als Schreibender) und recht viele Beiträge. :D
Sprich nur dann, wenn Du etwas Wertvolleres zu
sagen hast als Dein Schweigen!

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Beitrag von KehrenTAXI » 18.06.2007, 11:50

Hallo Jan,


danke für Deine Schilderung.

Ich meine auch, dass es so ablaufen "sollte". Diese Kollegen die hier diese Sprüche losgelassen haben: "... mir nimmt keiner was weg ..." kann man nur mitleidig bedauern. Das zeugt einfach nur von fehlender Erfahrung.

Die Polizei empfiehlt übrigens sofort nach dem Überfall zu fliehen, bzw. sich in Sicherheit zu bringen, aber keinesfalls die Täter zu verfolgen. Gerade bei der Verfolgung ist es sehr oft erst zu den ernsten Auseinandersetzungen gekommen. Während der eigentliche Überfall "harmlos" abgelaufen war.
freundlichst ;-)

Stefan Kehren


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Beitrag von Otto126 » 18.06.2007, 12:06

Wieviele Überfälle hast du hinter dir, Stefan?
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
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Beitrag von KehrenTAXI » 18.06.2007, 12:12

Ich brauchte noch keinen. Wieviele Täter hast Du schon niedergestreckt? Weil genau Du diesen sinngemäßen Satz geäußerst hattest.

Es gibt genügend öffentliche Erfahrungen zu diesem Thema, die genau das Gegenteil zu Deiner These erklären.
Zuletzt geändert von KehrenTAXI am 18.06.2007, 12:25, insgesamt 4-mal geändert.
freundlichst ;-)

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Beitrag von Otto126 » 18.06.2007, 12:14

KehrenTAXI hat geschrieben:Ich brauchte noch keinen.
Weil du andere mangelnder Erfahrung bezichtigst!
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

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Beitrag von KehrenTAXI » 18.06.2007, 12:26

Diese Erfahrung muss ich nicht selber machen. Trotz allem steht mir aber zu, etwas anderes als Deeskalation als Schwachsinn zu bezeichnen. Wobei ich damit auf keinen Fall erklären möchte, dass Du schwachsinnig bist!
freundlichst ;-)

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Beitrag von Otto126 » 18.06.2007, 12:39

Einen Überfall hinzunehmen ist aber keine De-Eskalation, sondern eine Ermutigung des Täters, es noch einmal zu tun.
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Beitrag von KehrenTAXI » 18.06.2007, 12:51

Nein! De-Eskalation ist der Versuch, einer bedrohlichen Situation möglichst ohne körperlichen Schaden zu entkommen. Das einzige Ziel dabei ist, nicht noch mehr Gewalt zu provozieren. Das hat in diesem Moment nichts mit Ermutigung zu tun.

Das soll der Täter natürlich in diesem Moment als Schwäche auslegen. Ich würde sagen, das ist auch gut so. Das ist zunächst der Sinn der Handlung.
freundlichst ;-)

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Beitrag von JW1HAL » 18.06.2007, 15:01

Hi.

@Holgi
Holgi hat geschrieben:Warum hebst du immer wieder hervor das passives Handeln das richtige ist?
Weil es genau für diesen Fall das Richtige ist.
Wenn es andere Situationen gibt, kann es unzählige andere Maßnahmen geben, die man ergreifen kann. Das hängt ganz von der Situation ab und man kann das erst abwägen, wenn es soweit ist. Ein Leitfaden gibt es dafür nicht. Das muss man wohl aus dem Gefühl heraus entscheiden. Ich persönlich bleibe bei anderen Situationen immer ruhig und übe mich in Geduld. Meistens klärt sich alles von selber. Ich gehöre aber nicht zu den Taxlern, welche gleich losprügeln oder das große Maul haben. Letzteres bewirkt auch meistens das Gegenteil und animiert den aufgebrachten Gast eher nicht dazu, sich zu beruhigen.
Holgi hat geschrieben:Unterstellt man dir eine falsche Handlungsweise?
Nein, bisher noch nicht. Aber ich lese hier von ein paar Leuten eine falsche Handlungsweise, die natürlich nicht für diesen bestimmten Fall bestimmt sein müssen.
Holgi hat geschrieben:Oder behauptet da einer das Ding wäre "getürkt"?
Das hat man bisher auch noch nicht gemacht. Damit habe ich auch nur auf einen Text reagiert, welchen ich hier gelesen habe.

@KehrenTAXI
KehrenTAXI hat geschrieben:Die Polizei empfiehlt übrigens sofort nach dem Überfall zu fliehen, bzw. sich in Sicherheit zu bringen, aber keinesfalls die Täter zu verfolgen. Gerade bei der Verfolgung ist es sehr oft erst zu den ernsten Auseinandersetzungen gekommen. Während der eigentliche Überfall "harmlos" abgelaufen war.
Hierbei wollte ich nicht die Verfolgung der Täter aufnehmen, sondern lediglich die genaue Fluchtrichtung feststellen, um der Polizei diesen Hinweis mitteilen zu können. Dieser Halteplatz ist auf einer Art Parkplatz, wo wir rückwärts in Parklücken, quer zur Fahrtrichtung, an einem kleinen Hügel stehen. Hinter dem Fahrzeug auf dem Hügel ist ein Wohnblock. Vor dem Fahrzeug ist ein Garagenkomplex. Links vom Fahrzeug eine Sackgasse, für Kraftfahrzeuge. Zu Fuß kommt man schon da lang. Rechts vom Fahrzeug ist die Ausfahrt des Parkplatzes auf die Hauptstraße. Dort kann man nur rechts abbiegen, weil die Straße ein abgetrenntes Gleisbett mit Straßenbahnhaltestelle hat. Und die Täter sind die Ausfahrt raus und links rum. Da folgt dann eine größere Kreuzung, wo man in die restlichen 3 Himmelsrichtungen fliehen kann. Diese Kreuzung kann man vom Fahrzeug nicht sehen. Da sind die Garagen und Gebüsche davor. Und genau das wollte ich wissen. Wäre ja nicht schlecht gewesen, wenn ich der Polizei mitteilen könnte, in welche der 3 Richtungen die Täter geflohen sind. Somit hätte die Suche auf eine Richtung eingegrenzt und auf diese Richtung verstärkt werden können.

@Otto126
Otto126 hat geschrieben:Einen Überfall hinzunehmen ist aber keine De-Eskalation, sondern eine Ermutigung des Täters, es noch einmal zu tun.
Was soll man bei einem bewaffneten Überfall, mit 2 Pistolen vor dem Gesicht, deeskalieren?
Soll man die Täter fragen, ob die Knarren echt sind?
Soll man fragen, ob das überhaupt ernst gemeint ist oder ein Scherz sei?
Soll ich mich bewaffnen und danach greifen und die Waffe benutzen?
Wenn ich einen damit verletze, machen mich die anderen nieder. Entweder bin ich dann schwer verletzt oder auch nicht mehre am Leben.
Es kann natürlich auch sein, dass die anderen Täter dann Angst bekommen und fliehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Möglichkeit besteht, ist wohl eher sehr gering.
In diesem Fall hatte ich in 2 Läufe geguckt. Hätte ich die 2 verletzt, dann hätte ich von dem Dritten, den ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht bemerkt hatte, diesen Steinbrocken auf dem Kopf bekommen.
Also was bringt es alle Möglichkeiten durchzuspielen? Nichts! Man zieht immer den Kürzeren.
Und in dem Moment hat man gar nicht die nötige Zeit, alle Möglichkeiten durchzuspielen und sich die richtige Taktik herauszusuchen. Es kommt ja noch dazu, dass man in dem Moment unter Schock steht und überhaupt nicht richtig denken kann.
Sich in diesem Moment zu wehren ist einfach nur Selbstmord oder Selbstverstümmelung.
Das hat überhaupt nichts mit De-Eskalation zu tun!
Mir kommt die ganze Geschichte sowieso so vor, als hätte ich einen Traum und versuche mich nach dem Erwachen an Details zu erinnern. Man bekommt keine genauen Bilder. Das ist wohl der Schock.

Prinzipiell gebe ich dir natürlich Recht. Man darf sich nicht alles gefallen lassen. Aber man muss immer 2 Dinge dabei beachten.
Erstens: Gefährde ich die Gesundheit oder das Leben von mir selbst oder von Anderen?
Zweitens: Verstoße ich hier gegen das Gesetz?
Ich habe keinen Bock, mich zu wehren und dabei verletzt oder getötet zu werden. Ich will auch nicht jemand im Affekt töten, nur weil ich mich wehren muss. Zur Belohnung gehe ich dann noch ein paar Jahre in den Knast, nur weil man sich nicht alles gefallen lassen will.
Das ist nicht der Sinn einer De-Eskalation!

Da kann ich diesem Zitat von "KehrenTAXI" einfach nur zustimmen.
Nein! De-Eskalation ist der Versuch, einer bedrohlichen Situation möglichst ohne körperlichen Schaden zu entkommen. Das einzige Ziel dabei ist, nicht noch mehr Gewalt zu provozieren. Das hat in diesem Moment nichts mit Ermutigung zu tun.
Gruß Jan
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Taxi Georg
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Beitrag von Taxi Georg » 18.06.2007, 15:58

Hallo zusammen,
ich kann mich dem nur anschließen.

In den 17 Jahren, wo ich meinen P-Schein habe, ist mir zum Glück so was noch nicht passiert (auf Holz geklopft).

Ich stimme TaxiKehren zu. Bevor ich mich für 50/100 € unglücklich mache, suche ich auch das Weite.

Das hat nichts damit zu tun, dass ich ein Angsthase bin. Ich denke schon, dass ich mich wehren könnte (1,87 groß, 110 kilo), bringt aber alles nichts. Lieber ein kurzer Schock und gut ist.

Ich wünsche allen für die Zukunft eine überfallfreie Fahrt.

Viele Grüße
Horafas
Bitte betrachtet meine Postings nicht als Verpflichtung, sondern nur als gutgemeinte Hinweise!
Diese Hinweise sollen auch keine Rechts-/Steuerberatung darstellen oder sollen diese ersetzen. ☑

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