Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
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Wikinger
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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Wikinger » 18.08.2014, 01:56

Eigentlich haben alle ein bisschen recht. Trotzdem geht nix vorwärts. Ausser den neuen "Wilden".

Was sollen wir denn nun wirklich ändern?
Tür aufhalten? Mach ich.
Gepäck tragen? Mach ich.
Grundfreundlich sein? Bin ich.
Gepflegtes Auftreten? Hab ich.
Vernünftiges Auto? Hab ich.
Mich auskennen? Tu ich.
Korrekt abrechnen? Mach ich.
Kreditkarte? Akzeptier ich.
Krankenfahrten? Mach ich auch.
Moderne Technik? Nutze ich.

Hmmmm, könnte noch das eine oder andere dazu, aber im Prinzip passt das schon.

Was kann ich nicht?

Eigentlich nur eins nicht, nämlich billig sein!

Wie oft höre ich, dass wir zu teuer sind. Und wir haben noch nicht einmal die Preise für den ML angehoben, haua haua ha.

Ich erklär den Kunden, dass das Auto bezahlt werden muss, die horrende Versicherung, Sprit, Lohn mit Nebenkosten, usw. Der Kunde versteht das durchaus, ist auch oft entsetzt, wenn er die Zahlen hört, und fragt, ob es da keine andere Lösung gäbe, um letztlich das Taxifahren für den Kunden wieder attraktiv zu machen.

Was können wir also von Uber usw. lernen? Nur wenn wir das erfassen, haben wir eine Chance. Wer ehrlich ist, muss doch zugeben, dass wir viel zu teuer sind. Aber billiger können wir nicht, das passt nicht.

Tjaaa, wenn wir keine Steuern zahlen müssten, nur die normale Versicherung, keine Sozialabgaben, usw. tjaaa, dann würde das funktionieren.

Wäre das der Weg?

Ich muss daher Eberhard recht geben, dass unser Gewerbe sich wirklich umorientieren muss, ansonsten brauchen wir uns um ML keine Sorgen mehr zu machen, weil wir sehr schnell nicht mehr da sind. Man sollte sich immer selbst in Frage stellen können, nur dann findet man Lösungsansätze.

Wenn ein anderer an mir vorbeizieht, muss ich mich immer fragen, was hat der, oder kann der, besser als ich. Was kann ich von ihm lernen.

Ein Unternehmen in dieser Grössenordnung, das können nicht alles nur Blödmänner sein.

Aber wohlbehütet, konnte das Taxigewerbe viele Jahre vor sich hinwuseln, Konkurrenz war quasi ausgeschaltet, da letztlich ungleich gestellt. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft.

Nun ist aber einer, oder auch mehrere gekommen, der über das Gewerbe nur müde grinst. Wir machen trotzdem weiter, bis ein Urteil da ist, sagt der einfach mal. Kann er! Und warum scheut sich alles und jeder, Nägel mit Köpfen zu machen, und das Ding, zumindest momentan nach gültigem Recht, einfach abzusemmeln? Da stimmt doch was nicht. Das hat bei kleinen bösen Jungs viele Jahre funktioniert, Abmahnung usw., aber jetzt ist einer gekommen, der kauft direkt mal alle Taxis auf, wenn es nicht anders geht. Und alle kuschen. Der arme Berliner Unternehmer, der eigentlich recht bekommen hat, und trotzdem aus Angst vor Regress, zu Recht, den Schwanz einkneifen musste. Wo waren alle, die Juchhu geschrien haben. Hätte man nicht sammeln können, um es durchzuziehen, dann wäre das vielleicht alles kein Thema mehr?

Aber wie myTaxi, der Tod des Gewerbes, aber dann mitmachen. MyTaxi hat die Preise erhöht, die pösen Purschen, das wird sofort bestreikt. Redet keiner mehr von, wird einfach stillschweigend bezahlt, kriegt ja eh keiner mit. Die Gier obsiegt in diesem Gewerbe über alles.

Ich weiss nicht, ich mag das alles nicht totschweigen. Es wird einer kommen, fährt super preiswert, und dann geht die Post ab. Noch gibt es das Taxigewerbe, aber wenn einer mal etwas durchhält, und das alles quersubventioniert, dann gute Nacht. Das dauert dann nicht mal ein Jahr, dann bekommt man sogar noch Geld, wenn man die Konzession übernimmt.

Trotzdem gefallen sich alle in Bauchpinselei, und jeder fällt über jeden her. Das ist Kriegstaktik, das muss man noch schüren, und alles erledigt sich wie von selbst...

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von gringo » 18.08.2014, 03:56

Bitte nicht falsch verstehen, oder persönlich nehmen.

Was DU (oder Kollege) machst und bist interessiert in der Öffentlichkeit keine Sau!
Das Taxigewerbe als einheitlicher Auftritt schon etwas mehr. (aber nur etwas!)

In den Berichterstattungen werden wir mittlerweile wahrgenommen.
Das ist ein guter Anfang.
Zuletzt geändert von gringo am 18.08.2014, 04:25, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Berni » 18.08.2014, 15:03

Wikinger hat geschrieben: Wenn ein anderer an mir vorbeizieht, muss ich mich immer fragen, was hat der, oder kann der, besser als ich. Was kann ich von ihm lernen.
Im Falle Uber & Co ist dieses Farge doch schon x-mal beantwortet: Es ist die skrupellose Bereitschaft gegen geltende Gesetze zu verstoßen, um sich auf Kosten anderer zu berreichern. Zusammengefasst: Es ist die asoziale Einstellung, die dem Vorbeiziehenden erst mal Vorteile verschafft. Es sind charakterliche MIssbildungen, schwere Erziehungsfehler der Eltern, fehlende Selbstkontrolle.

Du muss man überhaupt nichts lernen. Wer charakterlich gefestigt ist, wird auch nichts von einem Verkehrsrowdy lernen wollen, der auf der Landstraße trotz Gegenverkehr an Dir vorbeizieht, und dabei alle anderen in Gefahr bringt und abdrängt. Oder fragst Du Dich da ernsthaft: "Was kann der besser als ich?"
Wikinger hat geschrieben: Ein Unternehmen in dieser Größenordnung, das können nicht alles nur Blödmänner sein.
Gewiss nicht, zumal ja bei einer Uber die gleichen Investoren () dahinterstecken, die es mit schummrigen Finanzprodukten Griechenland überhaupt erst ermöglicht haben, sich betrügerisch den Eurozone-Beitritt zu erschleichen. Diesen Leuten kann man vieles vorwerfen, aber ganz sicher nicht Blödheit.

Ohne Investoren wäre Uber aber längst wieder in der Versenkung verschwunden. Aber mit genug Geld kann man sich fast überall alles kaufen, auch Politiker, Gesetze und Richter. Wer weiß, wo Hoeneß heute wäre, wenn er dem Gericht genauso viel Geld angeboten hätte wie Ecclestone.

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Guter_Kollege » 18.08.2014, 15:53

gringo hat geschrieben:Was DU (oder Kollege) machst und bist interessiert in der Öffentlichkeit keine Sau!
Ist es nicht genau andersrum?

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Wikinger » 19.08.2014, 00:55

Vielleicht ist das nicht richtig rüber gekommen... es geht nicht um Selbstbeweihräucherung, und ich habe ich geschrieben, weil hier im Forum schon sooft gesagt worden ist, was der einzelne so macht...

Gehen wir also im Positiven davon aus, dass wir eine gute Qualität abliefern, was können die anderen dann noch besser? Wie oft konnte man jetzt in den App- Kommentaren der Uber- Freunde lesen, wie unzufrieden sie mit unserem Gewerbe sind? Klar, jetzt kommt wieder der Nächste, und sagt hier, dass die Kommentare alle Fakes sind. Man kann es sich auch einfach machen. Insofern sehe ich schon mal einen Schwachpunkt: Die Überheblichkeit in unserem Gewerbe.

Ich komme auch nicht weiter, wenn ich mich darauf ausruhe, dass gegen Gesetze verstossen wird. Wenn die geändert werden sollten, dann war es das nämlich. Und wenn die Gesetze uns vor eventuellen Verbesserungen schützen, haben wir wieder den gleichen Schwachpunkt. Hat jemand ALDI davor geschützt, jetzt auch Kartenzahlungen zu akzeptieren? Oder inzwischen eine Frischetheke zu haben? Denen war das vorher auch lieber. Aber LIDL hat sich nicht drum geschert, und irgendwann musste ALDI den Schwanz einziehen. Ich persönlich habe auch lieber Bargeld. Trotzdem verschliesse ich mich nicht vor dem unbequemeren Geschäft.

Also sehe ich es eben positiv, dass ich hinterfrage, was die anderen besser können, dann kann ich es eben adaptieren. Haben die Japaner früher gemacht, machen die Chinesen heute, also sollten wir doch auch lernen können. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass alle nur den bequemen Weg gehen wollen, sich also hinter Gesetzen verstecken, die schon viele Jahre die Unzulänglichkeiten kaschiert haben.

Wenn plötzlich soviele als Fahrer anfangen wollen, warum hat unsere Branche so ein Personalproblem. Wenn soviele unzufrieden sind, und die Ehrlichen hier werden mir Recht geben, und diese dann woanders hingehen, dann muss es dafür Ursachen geben. Aber Selbstkritik ist ja schmerzhaft, lieber mal mit Gesetzen drohen. Schlimm ist nur, wenn einer so ein dickes Fell hat, dass ihm diese Drohungen am Allerwertesten vorbeigehen. Dann sind viele geschockt. Hat sich schon mal jemand ernsthaft Gedanken gemacht, was passiert, wenn die Gesetze geändert werden? Bislang wurde nur gemault, und alle gehen davon aus, dass alles wieder mal zum Guten ausgeht. Wenn ich die Kohle hätte, würde ich mir einen Spass daraus machen, das durchzuziehen. Und dann???

Löst euch von eurer Nabelschau, das kann noch ganz böse ausgehen :(

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Berni » 19.08.2014, 02:29

Wikinger hat geschrieben: Also sehe ich es eben positiv, dass ich hinterfrage, was die anderen besser können, dann kann ich es eben adaptieren. Haben die Japaner früher gemacht, ...
Willst Du Schei@e zu Gold machen? Das funktioniert nur in Grimms Märchen, aber nicht in der Realität. Wo stehen denn die die Japaner heute? Dauerdeflation, Überalterung, herumdümpelnde Wirtschaft seit über 20 Jahren, und im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung das am zweithöchsten verschuldete Land der Welt (Simbabwe ist Spitzenreiter).
Vor 25 Jahren hat jeder Manager in D die Japaner als Vorbild gelobt. Der Nikkei lag damals bei über 40.000 und befindet sich seit über 20 Jahren in einer solch gruseligen Dauerbaisse, wie sie kein anderer Leitindex je erlebt hat. Selbst nach einer kräftigen Zwischenerholung steht der Nikkei heute gerade mal bei 15.000.

Also, hör nicht auf das Rumpelstilzchen in Dir, sondern lieber auf den guten Onkel Bismarck: "Nur der Dumme lernt aus der Erfahrung, der Kluge dagegen aus der Erfahrung anderer."

Wikinger hat geschrieben:... lieber mal mit Gesetzen drohen. .... Hat sich schon mal jemand ernsthaft Gedanken gemacht, was passiert, wenn die Gesetze geändert werden? ...
Wenn etwas Beständigkeit hat, dann deutsche Gesetze. Und gute Gesetze erst recht. Wenn ich solche Spekulationen höre :roll: ... dagegen sind ja schon Leerverkäufe auf Schweinebäuche richtig seriös.

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von gringo » 19.08.2014, 03:09

Bernie hat geschrieben:… und im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung das am zweithöchsten verschuldete Land der Welt (Simbabwe ist Spitzenreiter).
Wo hast Du das her? Ich sehe Japan sogar auf Platz 1, aber Simbabwe erst auf Rang 65.
Quelle: wikipedia
Zuletzt geändert von gringo am 19.08.2014, 03:18, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von alsterblick » 19.08.2014, 08:58

Wikinger hat geschrieben: Insofern sehe ich schon mal einen Schwachpunkt: Die Überheblichkeit in unserem Gewerbe.
……..Ich komme auch nicht weiter, wenn ich mich darauf ausruhe, dass gegen Gesetze verstossen wird. Wenn die geändert werden sollten, dann war es das nämlich.
…….Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass alle nur den bequemen Weg gehen wollen, sich also hinter Gesetzen verstecken, die schon viele Jahre die Unzulänglichkeiten kaschiert haben.
Das ist zu einfach gedacht. Denke doch bitte mal der Reihe nach.
- Gesetze wurden nicht ohne Grund zum Schutze bestimmter Interessen geschaffen
(gewöhnlich im Sinne des Allgemeinwohls für Verläßlichkeit / Planungssicherheit)
- Dann gibt es Gegeninteressen, welche diese Gesetze auzufweichen/abzuschaffen wünschen.
(und wer profitiert davon ? Ja richtig, genau dieser Gegeninteressent und der zuvor Geschützte verliert genau um diesen Teil)

Dann schaue Dir den aktuellen Gegeninteressent (Uber) im Taxigewerbe jetzt einfach genauer an, auf den Du Dich offenbar einzulassen bereit bist und wir das auch sein sollen.
In diesem Artikel doch sehr leichtverständlich gemacht.
Das verhängnisvolle dabei ist noch, dass Uber selbständige Fahrer mit Auto benötigt, die mit einer Autoanschaffung (auch kreditfinanziert) in Vorleistung gehen, NULL Rechte haben und eventuell ver-/überschuldet enden werden. Uber hingegen sitzt an der Preisschraube und verdient prozentual IMMER, ohne sich um die Fahrer_Existenzen denn scheren zu müssen.
Um ggf. überhaupt zu Umsätzen zu kommen, kann Uber z.B. auch die Fahrpreise drastisch reduzieren und würde immer noch verdienen. Hingegen der Fahrer bereits um einen Überbrückungskredit betteln muss, um z.B. überhaupt noch tanken zu können. :shock:

PS
Als weiteres bereits vollzogenes anschauliches Beispiel nehme doch gerne den Finanzsektor.
Da wurden die Regeln auf Druck der Bankenlobby über Jahrzehnte auch nach U.S.-Vorbild aufgeweicht (neuhübsch: „liberalisiert“) und diese konnten fortan nahezu ungestraft machen was sie wollten. Die Folge war eine Geldumverteilung, die auch bei uns/in Europa Unruhen hervorgebracht hat und das Ganze hat immer noch ein „open end“ (da kommt noch mehr nach :idea: ).
„Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk. Dann gnade Euch Gott !“

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Guter_Kollege » 19.08.2014, 11:14

Wikinger hat geschrieben:Wenn soviele unzufrieden sind, und die Ehrlichen hier werden mir Recht geben, und diese dann woanders hingehen, dann muss es dafür Ursachen geben.
Klar doch, es lockt das vermeintlich leicht verdiente, schnelle und billige Geld. Das weis doch jeder.

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Pirat » 19.08.2014, 11:35

alterblick hat geschrieben:Das verhängnisvolle dabei ist noch, dass Uber selbständige Fahrer mit Auto benötigt, die mit einer Autoanschaffung (auch kreditfinanziert) in Vorleistung gehen, NULL Rechte haben und eventuell ver-/überschuldet enden werden. Uber hingegen sitzt an der Preisschraube und verdient prozentual IMMER, ohne sich um die Fahrer_Existenzen denn scheren zu müssen.
Das haben die sich bestimmt bei den Taxizentrale abgeguckt.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Guter_Kollege » 19.08.2014, 15:34

Denke ich auch.

boese13
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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von boese13 » 19.08.2014, 16:55

Dito

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Wikinger » 20.08.2014, 22:39

Grundsätzlich bin ich garantiert kein Uber-Jünger!

Aber ich versuche, von den erfolgreichen zu lernen, bzw. zu adaptieren. Insofern scheine ich ja laut Bismarck zum Glück ein Kluger zu sein... :-)

Nun hat sich Uber den Wahlmanager von Obama ins Boot geholt. Der hat es nicht nötig, irgendeinen Mist zu machen, der kann sich seinen Arbeitgeber aussuchen. Und Uber investiert nicht in so jemanden, wenn es ihn nicht interessieren würde. Ich sehe vielmehr, dass er den Fehdehandschuh aufgehoben hat.

Unser Gewerbe treibt Nabelschau ob des Mindetlohnes. Der kümmert sich gar nicht darum. Die Fahrer zahlen keine Steuern, und auch keine Sozialabgaben. Der kann das Grinsen gar nicht mehr sein lassen. Hier endlich alles in trockenen Tüchern, einhergehend mit vielen Entlassungen der Pleiten. Mit viel Besserwisserei ob des Verdienstes, den keiner erwirtschaften kann, dort Verdienst ohne nennenswertes Risiko. Ein Auto haben eben viele, es unterliegt keiner Vorschrift oder Kontrolle,kein Eichamt, macht ja die App. Also eigentlich nicht einmal eine Anfangsinvestition. Einfach nur kassieren. Natürlich nur Trinkgelder:-)

Um so mehr Taxler aber verschwinden, um so unzufriedener werden die Fahrgäste. Wir haben Fahrgäste eigentlich immer nur verloren, wenn die Wartezeiten zu lang waren. Das ist, was den Kunden interessiert. Weniger Taxen heisst zwar einerseits mehr Verdienst, aber der Preis ist eben der wartende Kunde. Hat er keine Alternative, hat er Pech. Aber wie viele haben mich in den letzten Tagen nach Uber gefragt. Aha, es gibt also eine Alternative. Klar, ihr Taxidriver habt ja nur Angst, dass es eine neue Konkurrenz gibt. Würdet ihr ordentlich arbeiten, bräuchtet ihr doch gar keine Angst zu haben... Oooopsss. Da hat der Kunde aber die Finger in die offene Wunde gelegt...

Tja, und ich denke, Uber hat noch nicht mal richtig Gas gegeben. Immerhin hat er jetzt jemanden, der an den richtigen Lobbyknöpfen zu drehen versteht.

Ich frage mich nämlich schon die ganze Zeit, warum ich immer noch nicht nur Trinkgelder erhalte. Nach Mindestlohnkriterien ist das nämlich so.

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Guter_Kollege » 21.08.2014, 00:02

Wikinger hat geschrieben: Nun hat sich Uber den Wahlmanager von Obama ins Boot geholt. Der hat es nicht nötig, irgendeinen Mist zu machen, der kann sich seinen Arbeitgeber aussuchen. Und Uber investiert nicht in so jemanden, wenn es ihn nicht interessieren würde. Ich sehe vielmehr, dass er den Fehdehandschuh aufgehoben hat.........
Tja, und ich denke, Uber hat noch nicht mal richtig Gas gegeben. Immerhin hat er jetzt jemanden, der an den richtigen Lobbyknöpfen zu drehen versteht.
Und .... muß man jetzt vor Angst erzittern? Nö!
Für mich ist das alles eher ein Zeichen das Uber langsam aber sicher ein Imageproblem hat.
Auch WC hatte sich nen PR-"Profi" von Google an Bord geholt - genützt hats ihnen trotzdem nichts.
Neue Argumente hat Uber auch nicht, verbrennt nur ein bißchen mehr Werbeetat.
Dagegen wächst die Front gegen Uber stetig.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 21.08.2014, 00:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von alsterblick » 21.08.2014, 00:43

Wikinger und ebenso viele andere glauben einfach an Ubers Erfolg , irgendwas müssen die doch richtig machen......gleich ne Milliarde Dollar bekommen zu haben. Eigentlich könnte Uber auch zu einer Religion mutieren, dann wäre auch die Steuerbefreiung amtlich gesichert 8)
Und sollte diese Gemeinschaft ggf. widererwarten ungenügenden finanziellen Halt bieten,
so könnten zumindest sogar gemeinsame Gebete auf Linderung der Bedürftigkeit hoffen lassen. :|
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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von Pirat » 22.08.2014, 08:25

Entweder hat Engel hellseherische Fähigkeiten, oder er hat aus dem Gutachten der Monopolkommission geklaut.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von scarda » 26.08.2014, 12:58

E. G. Engel hat geschrieben:Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Aber genug. Ich hoffe ich konnte euch Angst machen.

Engel
Nö, mir war schon immer klar, dass unsereiner nicht mal Rente bekommt, wenn er im Alter nicht nochmal denen in Bärlin die Hütte heiß macht.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
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http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

HW
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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von HW » 09.09.2014, 06:26

reasoner hat geschrieben: Während ich mich in weiten Teilen noch mit der Sichtweise des Präsidiums anfreunden kann, gelingt mir das im Gesamt-Vorstand nicht mehr. Erst recht nicht im erweiterten. Was aber auch daran liegt, dass hier verschiedene Interessen aufeinander treffen.
Das wird hier in Berlin auch nicht funktionieren.
Schreibe doch mal bitte wie viele Verbände es in Berlin gibt.Mir sind die Zahlen nicht mehr so bekannt und ich möchte nichts falsches schreiben.
Bei uns ist es doch wie in der EU , solange wir nicht mit einer Stimme sprechen bringt es wenig bis gar nichts.

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von reasoner » 09.09.2014, 20:57

6
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf

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Re: Taxengewerbe am Scheidepunkt?

Beitrag von SindSieFrei? » 09.09.2014, 21:09

Warum bringt Ihr in B eigentlich nicht eine ARGE der Taxiverbände für wichtige Themen zustande??? Seid Ihr so zerstritten, das die menschliche Vernunft nicht mehr siegen kann? :shock: Nur mal so aus HH gefragt...Man bei uns war auch jahrelang Hickhack, aber in wichtigen Fragen hat man sich zusammengerauft. Und das ist gut so!

LG
Dura lex, sed lex.

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