Was macht man mit dem Helden???

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
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Poorboy
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Was macht man mit dem Helden???

Beitrag von Poorboy » 15.12.2005, 05:03

Hi @ all,

es ist nach Mitternacht. Ich stehe am Jungfernstieg. Eine große Gruppe Asiaten spricht den Fahrer vor mir an (ich stehe an Stelle 2).

Der Fahrer vor mir ist ein deutscher Fahrer von knapp 60 Jahren.

Die Asiaten kommen zu mir und Fragen in einem schauderhaften Englisch nach einer Straße, deren Namen sie nicht aussprechen können.

Ich erkläre ihnen, dass ich diese Straße auch nicht kenne und biete ihnen meinen Schreibblock an, um die Straße aufzuschreiben, deren Namen sie so aussprechen, dass ich ihn nicht verstehen kann.

Kurz, sie wollen zur Reeperbahn.

Es sind aber sieben Personen, die nicht in meinen Touran passen. Also erkläre ich ihnen, dass sie zwei Taxen brauchen. Dann steige ich aus und erkläre die Situation dem Kollegen vor mir.

Der lädt drei Asiaten ein und fährt los. Ich mit vier Asiaten hinterher. Nur fährt der Kollege vor mit einen gepflegten 2-Euro-Umweg.

Da die Gruppe aber zusammengehört, fahre ich hinterher.

Das Beste: An einer roten Ampel hängt er mich ab und muss dann wohl seine drei Fahrgäste irgendwo auf der Reeperbahn rausgelassen haben.

Ich weiß aber nicht wo. Und meine vier Fahrgäste würden ja gerne mit ihren drei Freunden im Taxi vor mir zusammentreffen.

Das war eine 6-Euro-Tour und ich finde das Verhalten des Fahrers vor mir zum Kotzen.

Seine Nummer habe ich mir nicht aufgeschrieben.

Und der Knaller: Weil ich ihm hinterher fuhr. Habe ich ja auch den Umweg gefahren und das entsprechende Geld kassiert.

Was macht man denn da????


Poorboy

PS: Herr G. und Herr K. und auch alle anderen Hansa-Leute haben mit dieser Sache überhaupt nichts zu tun!!!!

Andi
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Raus aufs Land!

Beitrag von Andi » 15.12.2005, 05:08

Hallo Poorboy!

Die Lösung ist ganz einfach!

Werd Taxifahrer auf dem Land, da gibt es nicht so viele Ampeln!!! :wink:

Grüße vom Land

Andi

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Mico
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Beitrag von Mico » 15.12.2005, 05:15

Ich hätte ja fast gesagt: "Frag mal über Funk nach..." aber das geht bei euch ja nicht.

1: Mit dem netten Kollegen einen exakten Treffpunkt absprechen und die Mobilrufnummern austauschen.

2: Wenn du deinen besten Kumpel in der Gegend wähnst, den anrufen und mit ihm das "Custumer-Sharing" durchführen.

-mico-

der Clown
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Beitrag von der Clown » 15.12.2005, 05:26

Geld einkassieren und Dir entsprechendes Denken. In diesem Fall ist es wichtiger, dass man zusammenfährt und nicht auf die kürzeste Strecke wählt. Dass der Fahrer einen Umweg gefahren ist, oder zu sein scheint, wird er Dir eventuell mit dem Verkehrsrecht begründen (Wenden verboten). Was solls, da kann man eh nicht viel diskutieren. Und dass ihn diese "Kurztour" scheinbar genervt hat, mag vielleicht seinen Fahrstil begründen, zeigt aber auch wie sehr er sich für die Belange der gesamten Kundschaft in diesem Fall interessiert hat. Solchen Leuten nächstes Mal ne Moralpredigt zu halten oder zu hoffen mit einem kleinen Wink eine Einsicht zu bewirken halte ich für vergebens. Dafür ist der Schaden in diesem Fall zu gering.

thoma
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Beitrag von thoma » 15.12.2005, 13:22

Wieso haben die Jungs vom Hansa da nix mit zu tun?? Also, das stimmt ja nun schon mal garnicht!!

1. Aufgrund der neoliberalen-spätkapitalistischen Politik von denen geht es den geknechteten und ausgebeuteten Taxifahrermassen so schlecht, dass so ein Umweg schon schlichtweg unumgänglich ist, um überhaupt noch über die Runden zu kommen. Iss also fast schon Notwehr!

2. Die von Hansa sind ja nicht nur an Funkgeräteherstellern und Parksystemabzockeerfindern beteiligt, nein, auch bei den Navigationssystemen haben die natürlich ihre Finger im Spiel. So bekommen selbstverständlich nur Hansis die Software, die direkt zum Ziel führt, alle anderen werden ganz link auf Umwege geführt!! So kann man sie dann immer wieder anzeigen und voll alt aussehen lassen! Genial!!

Thorsten
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Beitrag von der Bunte » 15.12.2005, 13:32

@poorboy in mittlerweile gut 13 jahren auf der taxe, stell ich leider immer wieder fest, daß viele kollegen in anderen jobs gnadenlos überfordert wären.....und wie in dem von dir beschriebenem fall langt es bei einigen ja kaum fürs taxifahren ;-)

sind es kollegen von meinem funk , schei** ich sie hinterher zusammen, daß man mit größeren gruppen zusammenbleiben sollte, soweit es der verkehr zulässt.

bei anderen kollegen kann man sich nur bei den fahrgästen entschuldigen, daß der vorausfahrende so dämlich ist, bei spätgelb noch gas zu geben anstatt zu bremsen....

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Perutz
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Beitrag von Perutz » 16.12.2005, 03:33

@poorboy in mittlerweile gut 13 jahren auf der taxe, stell ich leider immer wieder fest, daß viele kollegen in anderen jobs gnadenlos überfordert wären.....und wie in dem von dir beschriebenem fall langt es bei einigen ja kaum fürs taxifahren
Du hast ja so recht!
Gruß Perutz

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Beitrag von katsche » 16.12.2005, 08:01

Sehe ich genauso, was will man da groß zu sagen und dann noch disskutieren? Wer meint mit ortsunkundigen Fahrgästen sich die seiner Meinung nach zu kurze Tour auf diesem Wege um ein-zwei Euro zu verbessern, ist in meinen Augen eh ein ziemlich miserabler Typ.

Als Antwort würde man wahrscheinlich sowiso nur gepöbel bekommen.

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UBS
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Beitrag von UBS » 16.12.2005, 22:12

Heute morgen erzählte mir ein Fahrgast folgende Geschichte:

Er selbst fiel am vergangenen WE gemeinsam mit seinem Kumpel "ziemlich dicht" (...) aus dem "Angie´s" ins nächste Taxi. Der Kumpel wollte ins Grindelviertel und mein Fahrgast dann anschliessend weiter in die Grundstrasse. - Nach Ankunft im Grindel bezahlte der Kumpel die bis dorthin gefahrene Strecke und stieg aus, die Fahrt ging also weiter und in der Grundstrasse angekommen verlangte der Taxifahrer € 20, woraufhin mein Fahrgast protestierte und meinte, der Fahrpreis sei wohl etwas hoch - der Fahrer beharrte jedoch auf den genannten Preis - mein Fahrgast war zu betrunken und zu müde um mit dem Fahrer zu streiten, bezahlte den verlangten Preis, liess sich eine Quittung ausstellen und stieg aus...

Tja, was macht man da??

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Beitrag von thoma » 16.12.2005, 22:19

UBS hat geschrieben:Tja, was macht man da??
Nix, weil, wir haben ja nur ein ganz, ganz kleines Qualitätsproblem im Hamburger Taxigewerbe.

Frag den Jörn. Oder den Martin. Iss alles nur wegen dem Tarif!

Thorsten
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Thomas-Michael Blinten
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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 17.12.2005, 03:08

Nun, der Fahrgast war doch noch so klar das er sich eine Quittung hat ausstellen lassen. Bei uns kann er damit zur Zentrale gehen und bekommt das zuviel bezahlte Geld zurück und der Fahrer einen ganz gehörigen Einlauf, bei einer der Zentralen kann es (bei mehrmaligen Verstössen) auch zum ausschluss aus dem Vertrag kommen, d.h. keine Fahrtvermittlung mehr für diesen Fahrer. Und als Graupe, wie ihr es nennt, bekommt man hier keinen Fuss auf den Boden.
Was sich auch noch anbietet ist die Meldung beim Strassenverkehrsamt, hier müssen wir schliesslich alle mal hin um unseren Schein zu verlängern. :wink:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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yellow
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Beitrag von yellow » 17.12.2005, 14:58

Als erstes mal : Wer im Suff zu irgendeinem Schlachter geht und dort irgendein Stück Fleisch kauft, bekommt dann Gammelfleisch oder auch nicht.
So ist das nun mal, mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Wenn sich nicht endlich auch auf Fahrgastseite ein Qualitätsbewusstsein einstellt, wird sich hier nix ändern.
Ich zumindest steige niemals in irgendein Taxi, nur weil es zufällig dort herumsteht. Krieg' ich keinen Hansi (wird mir wohl niemand übelnehmen, dass ich meine Truppe bevorzuge) nehme ich grundsätzlich einen anderen Funkwagen. Dabei habe ich noch nie schlechte Erfahrungen machen müssen.
Andererseits bin ich auch noch nie so breit gewesen, dass ich nix mehr checke.

der Clown
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Beitrag von der Clown » 17.12.2005, 17:21

yellow,
Deine Beurteilung ist ein bißchen zu grob und schließt folgende Punkte aus.

1. Sollte nicht ein gewisses Vertrauen und eine gewisse Glaubwürdigkeit bestehen, wenn man als Kunde eine Dienstleistung in Anspruch nehmen möchte oder eine Ware erwerben möchte? Sicherlich hat der Kunde auch unter der Berücksichtigung seines Zustands schnell gehandelt und dürfte rückwirkend keine Chance auf Schadensersatz haben. Dennoch halte ich Deine lapidare Erklärung hinsichtlich der Verantwortung des Kunden für nicht brauchbar.

2. Auch wenn ich mich als Hansafunkfahrer über jeden Kunden freue und eine Nachfragesteigerung auch sehr begrüßen würde, muß ich Dir hier einen verklärten Blick vorwerfen. Es läßt sich nicht ausschließen, daß auch außerhalb des Hansafunks gute Dienstleistung angeboten und auch erfüllt wird. Der wesentliche Unterschied liegt aber dabei, daß sich beim Hansafunk Standards etabliert haben, die eine Zuverläßigkeit erzeugt haben. Es können zwar Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, wie es der SAS und die Kontrolleure zeigen. Jedoch zeigt die Existenz und auch die Arbeitsweise eben dieser auch, dass der Hansafunk Standards geschaffen hat, die zu mehr Kundenvertrauen geführt haben. Wenn also die Konkurrenz es schafft, Standards zu entwerfen und diese auch zu befolgen, so daß wirklich jeder Kunde seine Ansprüche gemäß einer nachvollziehbaren Zumutbarkeit erfüllt sehen kann, haben wir einen Vorteil weniger. Dienstleistungsvorgaben am Flughafen, könnten unser Geschäft dort in gewisser Weise schon beeinträchtigen.

Würde auf der Quittung eine Leistungsbeschreibung sein (z.B. Fahrstrecke, Wartezeit, Sonderleistungen) und vielleicht auch noch eine Versicherung alles nach bestem Wissen und Gewissen ausgeführt zu haben, hätte es schon eher die Möglichkeit gegeben rückwirkend den von UBS vorgestellten Fall rückwirkend in Frage zu stellen.

Zu guter Letzt yellow, wenn Du den Hansafunkstandard, welcher sicherlich ein großes Vertrauen genießt, an dieser Stelle hervorhebst, dann zeig auch bitte in Deinen Formulierungen, dass Du diesem auch würdig bist.

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UBS
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Beitrag von UBS » 17.12.2005, 17:26

Lieber Yellow,

es doch absolut egal, ob jemand betrunken ist, oder krank, voll mit Medikamenten oder behindert oder ein Kind, oder sonst wie nicht in der Lage eine aktuelle Situation in Gänze zu checken: als Taxifahrer habe ich doch auch eine zumindest moralische Verantwortung meinem Fahrgast gegenüber! Oder nicht?? Das ist doch wurscht, ob ich einen Funkwagen fahre oder nicht. Zur Erinnerung, weil ich denke, deine P-Schein-Schulung liegt schon ein paar Jahre zurück: als Taxifahrer habe ich dafür Sorge zu tragen, dass mein Fahrgast heil und auf dem kürzesten Wege am gewünschten Ort ankommt. Oder Nicht??

Wenn ich stattdessen die persönliche Situation meines Fahrgastes für meinen Vorteil benutze, dann bin ich irgendwie an der falschen Stelle! Seit wann haben Graupenfahrer weniger Verantwortung oder Pflichten als Funkfahrer? Soweit kommt es noch, dass die einen Freibrief für schlechtes Benehmen bekommen! Von mir jedenfalls nicht!!

Was die nächtliche Taxensituation am Kiez angeht, bin ich weder als Fahrer noch als Konsument auf dem aktuellen Stand (gehe wohl zu selten aus...). Ich könnte mir aber vorstellen, dass es einem Sechser im Lotto nahkommt, wenn man nach Mitternacht auf dem Kiez einen freien Funkwagen antrifft. (Kläre mich bitte auf, falls ich da falsch liegen sollte!) - Wenn ich also nach einer feuchtfröhlichen Party so schnell wie möglich nach Hause möchte, und meine bevorzugten persönlichen Taxifahrerfreunde (…) sich gerade auf dem Weg nach Wedel, Norderstedt, Bergedorf oder bereits im Bett befinden und ebenso keine Funktaxi weit und breit zu sehen ist, dann springe ich vielleicht auch in den nächsten freien Wagen, bevor ich auf dem Gehweg einschlafe, ODER NICHT??

Wenn du noch nie so breit gewesen bist, dass du nichts mehr gecheckt hast, dann hast du ja echt was verpasst, was du auf deine alten Tage unbedingt noch nachholen solltest :wink: - vielleicht stellt sich dann auch das erforderliche Mitgefühl ein...

Herzlichst,
Deine UBS

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homer
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Beitrag von homer » 17.12.2005, 18:21

UBS hat geschrieben:...es ist doch absolut egal, ob jemand betrunken ist, oder krank, voll mit Medikamenten oder behindert oder ein Kind, oder sonst wie nicht in der Lage eine aktuelle Situation in Gänze zu checken: als Taxifahrer habe ich doch auch eine zumindest moralische Verantwortung meinem Fahrgast gegenüber! Oder nicht?
Als TaxifahrerIn hast Du sogar mehr als nur eine moralische Verantwortung. Wenn sich Dir Fahrgäste anvertrauen hast Du gerade bei tendenziell hilflosen Personen sogar eine ganz erhebliche Fürsorgepflicht was zum Beispiel bei der Beförderung Betrunkener immer wieder eine Rolle spielt. Beispielsweise ist es in dem Fall nicht damit getan die Schnapsleiche am Fahrtziel abzukassieren und vor die Haustür zu legen... :roll:

Yellows Einwand habe ich aber ohnehin anders verstanden, nämlich so daß den Fahrgast bei der Wahl des quasi falschen Taxis eine Mitverantwortung treffen würde wenn ihm übles widerfährt. Hier ist leider der Einsatz für seine Genossenschaft etwas mit ihm durchgegangen : So wünschenswert und verständlich es aus seiner Sicht sein mag daß der Kunde generell eine bewußte Auswahl treffen soll mit welchem Taxi er fahren möchte so wenig realistisch ist das, ganz besonders bei nicht ortskundigen Gästen.
Eben darum wäre es ja wünschenswert den Qualitätsstandard im Gewerbe insgesamt wieder auf ein besseres Niveau zu bekommen. Egal wie groß der ungeeignete Teil der Fahrer- wie Unternehmerschaft nun sein mag (mindestens 10% sind es m.E. sicher), dieser Teil gehört schlicht aus dem Gewerbe entfernt weil seine Verfehlungen letztlich auf alle Kollegen zurückfallen und alle darunter zu leiden haben. Die Verantwortung dafür liegt in erster Linie bei der Behörde aber sehr wohl auch mit bei den Unternehmern die über jeden Kutscher den sie noch finden froh sind sowie last not least bei den Verbänden und letztlich allen Kollegen die in dem Bereich an besseren Verhältnissen interessiert sein müssten.


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Beitrag von yellow » 17.12.2005, 18:54

Himmel, wie kann man denn so missverstanden werden ?
Habe ich etwa dafür plädiert, dass miese Taxifahrer Generalpardon haben ?
Selbstverständlich trägt der Verbraucher eine Mitverantwortung, wenn er sich etwas kauft oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt !
Wo kommen wir denn sonst hin - zur absolut servicefreien Geizisgeil-Gesellschaft ? Das ist doch wohl nicht euer Ernst !
Das ist ja das Elend in Deutschland, dass es hier Gruppen gibt, die permanent aus der Verantwortung genommen werden :
Mieter
Schuldner
Wähler
Patienten
Konsumenten
Da kann man im Fernsehen Sendungen sehen, in denen stundenlang über die raffgierigen Bauern, die globalisierte Lebensmittelindustrie, die unfähigen Politiker und die unverschämten Discounter lamentiert wird - ein Hauptschuldiger, nämlich der Verbraucher wird überhaupt nicht erwähnt.
Der wird nämlich für so doof gehalten, dass er praktisch wie ein willenloses Baby behandelt wird.
Zurück zum Taxi : Ich habe in meinem Posting nicht gesagt, dass ein Hansa-Taxi das Non-Plus-Ultra ist, im Gegenteil, ich bin schon oft mit der "Konkurrenz" gefahren und hatte auch nie Ärger.
Nur - Hier wie dort weiß ich, an wen ich mich wenden muss, wenn ich Ärger habe - und der Kollege weiß auch, dass ich dies tun kann (eigentlich noch viel wichtiger !).
An wen wende ich mich denn bei Propeller-Achmed ?
Wenn wir endlich Markentaxis haben, ist die Qualitäts-Diskussion zuende !
Wetten ?

P.S. UBS : Klar war ich auch schon breit, aber noch nie so, dass ich anderen Menschen nennenswert zur Last gefallen bin - außer dass ich sie gnadenlos vollgesülzt habe.
Ich weiß auch nicht, was daran so schön sein soll, auf allen vieren in der eigenen Kotze herumzukriechen.

P.P.S. Es gibt auch viele anständige funklose Taxenfahrer - das habe ich nie bestritten.

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Beitrag von homer » 17.12.2005, 19:30

Unbestritten trägt der Verbraucher und Konsument eine Mitverantwortung.
Gerade beim Taxi allerdings ist ja durch den gesetzlich vorgegebenen Ordnungsrahmen "Taxi" bislang ein gewissermassen genormtes Einheitsprodukt staatlich vorgeschrieben. Aus meiner Sicht ist das zunächst auch gut so weil an der Beförderungs-, Tarif- und Betriebspflicht sehr viel mehr hängt als nur die Zuordnung zum ÖPNV und niedriger Mehrwertsteuer.
Wenn allerdings derart enge staatliche Vorschriften bestehen ist es umso unverständlicher daß der ohnehin zu niedrig angesetzte Standard von Seiten der Aufsichtsbehörde im Grunde kaum mehr als gar nicht kontrolliert wird.
Den Appell an Verbraucherverhalten und den Glauben an die Marktwirtschaft in allen Ehren - ich sehe das pessimistischer.
Fahrer die Umwege fahren, sich mit ihren Fahrgästen nicht verständigen können und schlicht nicht in der Lage sind eine korrekte Quittung zu schreiben sind für mich nur die Spitze des Eiswürfels : Darunter tummeln sich nach wie vor kaum behindert Schwarzarbeit, Steuer- und Abgabenhinterziehung und einiges mehr. Und das ist ein Sumpf der sich durch Marktmechanismen und Verbraucherverhalten nur minimal verändert - der kann nur durch massive Kontrollen und einen zukünftig erschwerten Marktzugang trockengelegt werden.


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Beitrag von UBS » 17.12.2005, 21:26

Wenn der Großteil der Menschheit mal anfangen würde zu begreifen, dass es IMMER um Eigenverantwortung geht, egal in welchen Bereich ich schaue, egal, in welchen Teil der Welt.,. hätten wir sicher einige Probleme weniger!

Solange jeder nur auf sein persönliches Wohl und seinen eigenen Vorteil konzentriert agiert, wird sich allerdings nichts ändern!

Ich gebe dir Recht in dem Punkt, dass auch der Konsument in seinen Entscheidungen eine Eigenverantwortung trägt, aber das entbindet den Taxifahrer eben nicht von seiner Verantwortung!!

Und ich bleibe dabei: wenn ich in ein Taxi steige, egal in welches, dann erwarte ich zumindest, dass der Fahrpreis am Ende korrekt ist und dass ich heil an mein Ziel gebracht wurde, ohne Un- und andere Zwischenfälle!
yellow hat geschrieben:... Klar war ich auch schon breit, aber noch nie so, dass ich anderen Menschen nennenswert zur Last gefallen bin - außer dass ich sie gnadenlos vollgesülzt habe.
Ich weiß auch nicht, was daran so schön sein soll, auf allen vieren in der eigenen Kotze herumzukriechen.
.....
Da gibts ja noch ein paar Unterschiede zwischen Betrunkensein, so Betrunkensein, dass man ncht mehr in der Lage ist grossartig Widerstand zu leisten und diesem "...auf allen vieren in der eigenen Kotze herumzukriechen..."

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Beitrag von yellow » 17.12.2005, 22:11

UBS schrieb :
Und ich bleibe dabei: wenn ich in ein Taxi steige, egal in welches, dann erwarte ich zumindest, dass der Fahrpreis am Ende korrekt ist und dass ich heil an mein Ziel gebracht wurde, ohne Un- und andere Zwischenfälle!
Das ist ja wohl das mindeste, was man erwarten kann. Aber zu glauben, dass man es immer bekommt ist naiv. Es gibt ja Leute die glauben, dass man immer gleiche Qualität bekommt, egal was man dafür bezahlt. Ich hoffe du gehörst nicht dazu. Man muss den Leuten endlich klarmachen, dass auch in den Fällen, wo der Preis staatlich festgeschrieben ist die Qualität dennoch stark unterschiedlich sein kann.
Ich weiß nicht, wie man die Qualität bei "freien", nicht organisierten Taxen steigern, bzw. überwachen oder gar garantieren kann. Hier muss der Fahrgast mithelfen - sonst wird das nix. Auf den Staat verlass' dich mal lieber nicht !

Und homer : Ich hatte behauptet, dass Markentaxis die Qualitätsdebatte beenden würden - ich hatte nicht gesagt, dass damit auch die sch***, Schwarzarbeit usw. automatisch beendet wäre. Das ist ein ganz anderes Feld, vielleicht geht ja der von UBS beschriebene "Kollege" mit seinen Umsätzen voll in die Bücher. :lol:
Gegen diese Auswüchse ist der Kunde in der Tat machtlos - das müssen die machen, die dafür zuständig sind.
Illegale Aktivitäten gehen nicht immer einher mit schlechter Dienstleistung - eigentlich schade, sonst könnte man diese beiden Fliegen mit einem Schlag erledigen.

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