So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
Guter_Kollege
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von Guter_Kollege » 01.03.2014, 00:48

IK hat geschrieben:
arne13 hat geschrieben: Na, na, hier im Forum berichteten einige Hansa Fahrer von
30,- und mehr / Std...
30 € pro Stunde schaffe nicht mal ich :mrgreen:
Ja sicher, und das will was heissen, weil Du warst doch derjenige welcher schon im Februar 2012
im anderen Forum schrieb daß er "bei einer Kollegin in "laangen" Samstagsschichten und ein paar zusätzlichen Springerschichten" alleine schon 2000 Euro Umsatz fährt.
Im selben Jahr an anderer Stelle warens mal 5-6000 € Umsatz "in guten Monaten".
Bei welcher Einsatzzeit eigentlich, mal so nebenbei?
Da wirst Du Dir wohl bald selber den Orden ans Revers heften müssen.

arne13
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von arne13 » 01.03.2014, 08:52

@Guter_Kollege

Willst du mir auch irgendwelche Orden ans Revers heften?? Das von dir zitierte, stammt von einem anderen User, nicht von mir! :evil: :evil:

@poorboy

Schön dass du jetzt glücklich bist, war mir ne Freude!
Zuletzt geändert von arne13 am 01.03.2014, 08:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Warum nimmt man nur 20-30 Taxen ....

Beitrag von IK » 01.03.2014, 12:39

Ins Gutachten, wenn schon jetzt 300 mit Semitron-Taxameter unterwegs sind? Es würde reichen die bestehenden Daten auszuwerten. Warum so wenige? Das ist nicht repräsentativ.

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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von IK » 02.03.2014, 02:07

Mal angenommen, das Gutachten der Behörde stellt fest, dass 25 % der Schichtzeit als Pause deklariert werden kann. Muss man dann die entzogenen Konzessionen zurückgeben, welche man durch die Plausibilitätsüberprüfung eingezogen hat?

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CPL5938
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von CPL5938 » 02.03.2014, 06:12

Die ganze Plausibilitätsprüfung wäre hinfällig, wenn die Behörde selbst den Hinweis gibt, wie man Arbeitszeiten und Mindestlohn fälschen kann. Dann geht es erst richtig ab. Dann gibts erst mehr Wagen, dann noch mehr Wagen und noch viel mehr Wagen auf der Straße.

@Teddybär

Ist die Sache denn mehr ein Gerücht oder ist sie wirklich?
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von E. G. Engel » 02.03.2014, 11:07

Es ist zumindest nicht ganz unwahrscheinlich. Wie im Thread FAIRtaxi zu lesen scheinen für den Flughafenacker schon konkrete Gedankenspiele zwischen Behörde und Verbänden zu existieren die Wartezeiten im Speicher als Pause zu deklarieren. Dafür ist aber die Hilfestellung des AfA notwendig und die scheinen zwar noch unentschlossen, aber nicht abgeneigt. Damit wäre die Taxenbehörde aus der Verantwortung raus. Als wenn ein Kutscher zum Acker fährt um Pause zu machen. Aber auf diesem Weg würde bei einem reinen Flughafenfahrer aus einer 12 Stundenschicht eine 6 Stundenschicht. Der könnte dann sogar noch 4 Stunden in der Stadt dranhängen und käme dann summa summarum auf 16 Stunden. Rechnerisch würde der ML von 8,50 €/Std. bei einem reinen Flughafenfahrer auf 4,25 €/Std. gedrückt. Selbstverständlich würde sich diese Verfahrensweise auch auf die Taxenmenge in der Stadt auswirken, also keine Hoffnung dass die Auswirkungen auf den Acker beschränkt bleiben.

Der Hehler lässt halt seine Stehler nicht im Stich. Auch wenn rechtsstaatlich bedenklich eine Form von Loyalität.

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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von Pirat » 02.03.2014, 12:17

Engel hat geschrieben:Rechnerisch würde der ML von 8,50 €/Std. bei einem reinen Flughafenfahrer auf 4,25 €/Std. gedrückt.
In Essen wurden in der Regel die Aushilfsfahrer so angemeldet.
Arbeitsstunden a. ?,?? € x Tage im Monat.
Dank Taxi Essen hat das Hauptzollamt nun die kompletten Einsatzzeiten des Taxis mit den jeweiligen Fahrer-Pin.
Das Hauptzollamt vergleicht nun Arbeitsstunden mit den Einsatzzeiten und wird eine Bewertung abgeben.
Eine Differenz zwischen den Einsatzzeiten und angegebenen Arbeitsstunden liegt auf der Hand.
Frage wird sein, was sagt das Hauptzollamt dazu.
Vielleicht schon richtungsweisend?
Nach meinen Schätzungen liegen die angegebenen Arbeitszeiten ca. bei 50% der tatsächlichen Einsatzzeiten.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von E. G. Engel » 02.03.2014, 12:57

In Hamburg arbeitet der Zoll der Taxenbehörde zu. Kontrollen beschränken sich nur auf einen bestimmten Typus von Unternehmern/Fahrern. Die anderen sind freigestellt.

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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von roter stern » 02.03.2014, 13:00

Wenn die Behörde mit dieser menschenverachtenden Regelung durchkommt,
um ihre über Jahre missratende gesetzlich vorgeschriebene Aufsichtspflicht
nachträglich zu sanktionieren
na dann Halleluja
oder Armageddon
Und wenn die Taxenbehörde Hamburg im
November 2012 einem Neueinsteiger drei Taxen konzessioniert
Im März 2013 eine Doppelbesetzung fordert zwecks Auskömmlichkeit
und im Februar 2014 die Arbeitszeiten bedingt durch Überangebot für den Fahrer derart verlängert,
dann sollten sie bei Karneval Kardinal Meißner und Teebaum van Elst
vielleicht um göttlichen Beistand bitten
die Anzahl der Stunden am Tag auf 36 Stunden zu erhöhen.

Amen
roter stern

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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von Pirat » 02.03.2014, 14:12

Die üblichen Straßenkontrollen sind doch Schnee von gestern.
Erkenntnisse, Daten beim Dritten (Taxizentrale), darauf wir sich das Zollamt zukünftig konzentrieren.
Viel aussagekräftiger und nicht zu widerlegen.
Der anschließende Abgleich beim Taxiunternehmer, nur noch reine Formsache.
Die Bedeutung und Tragweite des BFH-Urteils ist immer noch nicht angekommen.
Ich hatte Gelegenheit mit Beamten des zuständigen Hauptzollamts zu sprechen.
Hätte wider erwartend Taxi Essen den Prozess vor dem BFH gewonnen, hätte man das gesamte Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz umschreiben müssen.
Wortwörtliche Wiedergabe!!
Hinter den Kulissen wird gerade auch von „unsere“ Seite immer wieder versucht die Befugnisse des Zollamts zu beschneiden.
Anders als offiziell verkündet, findet eine Zusammenarbeit Zollamt - Taxi-Genossenschaften tatsächlich nicht statt.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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CPL5938
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von CPL5938 » 02.03.2014, 16:54

@Engel

Aber das ist doch politisch einigermaßen riskant. Wenn öffentlich würde was das bedeutet, dann gäbe das ziemliche Schlagzeilen, nicht nur in der Mopo, sondern auch überregional. Ob der Bürgermeister weiß, was seine Leute da treiben?
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von Guter_Kollege » 02.03.2014, 22:00

Wehe dem Kollegen, der dabei erwischt wird, wie er während der Standzeit am Flughafen seine Fenster
putzt oder die Fußmatten ausschüttelt oder ... oder ... und dabei "vergißt" von 'Pause' auf 'Arbeitszeit'
oder 'Bereitschaft' umzustellen. Beziehungsweise auf "frei". Das gibt Streß! Aber ach was, geht ja eh nicht,
weil wir haben ja kein Digi-Kontrollgerät. Bloß die armen Funkfahrer haben sowas ähnliches .....
Letztlich finde die Entwicklung insofern ganz "drollig" als ich schon lange argumentiert/vorhergesagt hatte,
dass das FPerG alleine schon die Ermächtigungsgrundlage für solche Geräte und Zeiterfassung hergibt.

Fahrpersonalgesetz § 1 (1) Anwendungsbereich
......
Sofern dieses Gesetz und die auf der Grundlage von § 2 Nr. 3 erlassenen Rechtsverordnungen Regelungen zur Arbeitszeitgestaltung treffen, gehen diese dem Arbeitszeitgesetz vor.

§ 2 Rechtsverordnungen
Nr. 3
zur Gewährleistung der Sicherheit im Straßenverkehr oder zum Schutz von Leben und Gesundheit der Mitglieder des Fahrpersonals, Rechtsverordnungen

a)
über Arbeitszeiten, Lenkzeiten, Fahrtunterbrechungen und Schichtzeiten,
b)
über Ruhezeiten und Ruhepausen,
c)
über die Ausrüstung mit Kontrollgeräten und ihre Benutzung sowie über die Gestaltung und Behandlung der Tätigkeitsnachweise und
d)
über die Organisation, das Verfahren und die Mittel der Überwachung der Durchführung dieser Rechtsverordnungen,
e)
über die Zulässigkeit tarifvertraglicher Regelungen über Arbeits-, Lenk-, Schicht- und Ruhezeiten sowie Ruhepausen und Fahrtunterbrechungen,....

zu erlassen.


Frage wäre ob sich AfA etc. nun auch darauf beruft, wenn sie diese Daten erheben mit dem erwähnten techn. Mittel.
Oder ob das Arbeitszeitgestez hierfür alleine die Grundlage ist.

Aus der "Schichtzeit" minus "Pausen" alleine kann man zwar verläßlich "Arbeitszeit" ermitteln.
Nicht jedoch den qualitativen Unterschied "Bereitschaftszeit". Will sagen, Hoffentlich versteigt
sich hier L + K, Taxenbehörde oder AfA nicht soweit darüber Aussagen treffen zu wollen, welche
zeitlichen Werte diese haben. Das ist alleine Sache möglicher Tarifparteien/Sozialpartner.


Auch im Güterverkehr, wo Kontrollgeräte vorgeschrieben sind, obliegt es dem Fahrer am Gerät
von Hand einzustellen, ob die Pause eine echte Pause ist oder nicht etwa Bereitschaftszeit.
Jede nicht dokumentierte Unterbrechung der Lenkzeit (bei den neuesten Geräten einstellbar auf
länger als 3 Minuten) ist solange eine Pause bis sie manuell entweder als Bereitschaftszeit, oder
vollwertige Arbeitszeit geschaltet wird. Genau dieser Umstand wird oftmals auch ausgenutzt zur
Manipulation und Verschleierung der tatsächlichen Arbeitszeit. So wird dann während Bereitschaft
eben auch mal geladen. Oder vollwertige Arbeitszeit wird als Bereitschaft deklassiert und dient als
Begründung zur Ausweitung für Ausnahmeregelungen für Überstunden ("wenn in erheblichem Umfang
Bereitschaftszeit anfällt ....
")

E. G. Engel
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Fiskaltaxameter – Ein zweischneidiges Schwert!

Beitrag von E. G. Engel » 03.03.2014, 13:35

@ CPL5938

"Aber das ist doch politisch einigermaßen riskant. Wenn öffentlich würde was das bedeutet, dann gäbe das ziemliche Schlagzeilen, nicht nur in der Mopo, sondern auch überregional. Ob der Bürgermeister weiß, was seine Leute da treiben?"

Ich glaube nicht dass der Bürgermeister das weiß. Und ebenso nicht die anderen SPD-Peoples. Taxengewerbe hat lediglich verfügbar zu sein und ist nur bei Tarifanpassungen von politischem Interesse. Aber 2015 nach dem Mindestlohn wird in Hamburg ja wieder gewählt. Und die SPD hat ja eine Mehrheit zu verteidigen die andere, Grüne, CDU, Linke, FDP gerne knacken möchten. Das Hausthema der SPD (ML) in eigener Zuständigkeit mit fragwürdigen Methoden unterlaufen käme wohl gut an. Schauen wir mal.



Aber vielleicht etwas tiefer zum Thema.


I.d.R. wird das FT im Gewerbe, je nach Standpunkt, als mehr oder weniger bedrohlich empfunden. Und machen wir uns nichts vor, die meisten verbauten FT’s sind den Kollegen von der Taxenbehörde mit mehr oder weniger sanften Gewalt aufs Auge gedrückt worden.


Aber ich behaupte mal, das FT wird nicht nur den Kollegen aufs Auge gedrückt, sondern ist der Taxenbehörde ebenfalls aufs Auge gedrückt worden. Somit entsteht Handlungsdruck wenn man nicht als unfähig dastehen will. Denn das FT ist keine Erfindung der Taxenbehörde, definitiv nicht. Im selben Moment wo die Stadt Hamburg aufgrund vergangener Entwicklungen 4,7 Millionen € auf den Markt schmeißt entsteht für die Taxenbehörde natürlich ein Druck diese auch „erfolgreich“ ausgeben zu müssen. Das jetzt also demnächst ca. 40% der Hamburger Taxen mit FT ausgerüstet sind dürfte nur indirekt ein Erfolg der Taxenbehörde sein. Das jetzt im Nachlauf sogar viele Taxenunternehmer freiwillig angetanzt kommen dürfte auch die Taxenbehörde überrascht haben.


Ich kann mir gut vorstellen, dass die Taxenbehörde gerne so 500 FT-Teilenehmer gesehen hätte, mit Schwerpunkt im Substandard, um so zu Zahlen zu kommen um das Gewerbe in ihrem Sinn steuern, ich sage manipulieren, zu können. Aber 1.400 ist eine andere Hausnummer. Damit entsprechen die sich aus dem FT ergebenden Daten eher einem tatsächlichen Querschnitt als ca. 500 hochgerechnete Taxendaten mit allen Möglichkeiten des Hochrechnens. Ex-Boss der Taxengbehörde, Herr Huber, nannte dies „aggregieren“ von Daten. Ist nix mehr mit „aggregieren“, zumindest nicht mehr so einfach.


Nun, wie gesagt, das FT stellt das Gewerbe unter Druck. Demnächst, ich gehe mal davon aus dass die Taxenbehörde schon sukzessive FT-Daten erhalten hat, wird die Taxenbehörde sich an diesen Daten messen lassen müssen. Im Hinblick auf den zu erwartenden Mindestlohn sogar ziemlich heftig. Die ganze Erbärmlichkeit des Gewerbes unter der Verantwortung der Hamburger Taxenbehörde wird sichtbar werden. Das FT ist somit also ein zweischneidiges Schwert. Mir ist dieser Sachverhalt schon seit langem klar, seit Wochen und Monaten warte ich darauf dass die andere Seite des FT-Schwertes zum Einsatz kommt. Insofern ist es natürlich verständlich wenn die Hamburger Taxenbehörde verzweifelt nach Wegen sucht die Zahlen schön zu rechnen. Ein Weg ist, wie wir sehen, die Zahlen der Arbeitszeiten zu drücken um damit andere Zahlen wie Stundenumsätze und indirekt (Stunden)Löhne nach oben zu treiben. Am besten wäre dies natürlich wenn sie die Verantwortung jemand anderes aufs Auge drücken könnte. Hier kommt dann das AfA ins Spiel. Mal schauen wie die sich unter dem Eindruck der 2015 anstehenden Hamburg Wahl strecken lassen.


Anderenfalls bleibt der Hamburger Taxenbehörde, so sehe ich das derzeit, sobald der ML in Gesetzestext gegossen ist nur der Weg des Konzessionstops und sukzessiver Taxenabbau bis auf ca. 2.800 Taxen (?). Vor allem der Graupensektor welcher an Hotels, Bahnhöfe und Flughafen die umgehende Verfügbarkeit von Taxen hoch hält dürfte keine Konzessionsverlängerung mehr bekommen. Denn von 10 bis 13.- € Stundenumsatz kann kein Mindestlohn von 8,50 €/Std. (AG gleich ca. 11,50 €/Std.) bezahlt werden.


Aber auch Taxen die mehr wie den notwendigen Mindeststundenumsatz für den ML erwirtschaften dürften nicht ungeschoren davon kommen. Schwerpunktmäßig (bitte, bitte, keine Reflexe) dürften das die Unternehmer des Hansafunks sein. Wie Kollege arne13 schon darlegte, hat die Hamburger Taxenbehörde die wirtschaftlich attraktive Situation des Hansafunks erkannt, Stundenumsätze bis zu 30.- €/Std. im Querschnitt. Nun, die Behörde dürfte kein all zu großes Interesse daran haben dem Hansafunk 30.- €/Std. zu „garantieren“ und wegen den 13.- €/Std. der Graupen die allgemeine Verfügbarkeit von Taxen (minus 500 Taxen?) zu senken.


Dazu ein kleines Beispiel:

Notwendig für den Mindestlohn von 8,50 € wären ca. 20.- € Umsatz/Std..
Hansafunktaxe ca. 30.- € Umsatz/Std., Graupe ca. 13.- € Umsatz/Std.
Daraus folgt, die Graupe (ev. auch 6x6 etc.) muss weg.


Kann das Quasimonopol des Hansafunks aufgebrochen werden und die Touren und damit die Umsätze querschnittsverteilt werden ändert sich die Situation wie folgt:
Hansataxe 30.- € Umsatz/Std. plus Graupe 13.- € Umsatz/Std. gleich 43.- € Umsätze/Std.

Zwei Taxen 43.- € Umsatz/Std. geteilt durch 2 gleich 21,50 € Umsatz/Std. pro Taxe. Von 21,50 € Umsatz/Std. lässt sich der ML bezahlen und keine Taxe muss weg. Die Verfügbarkeit bleibt hoch. Bei ca. 700 Hansataxen (inkl. AT’s) können also rechnerisch vom Prinzip her 700 andere Taxen im Markt gehalten werden. 500 (?) sollen weg, 700 können gehalten werden. Problem gelöst. Im Nachhinein, es war aus Hansasicht dumm für eine Tariferhöhung mit dem Argument „Löhne“ auf die Straße (Demo) zu gehen. Das könnte zurückschlagen.



Am Rande sei noch erwähnt, Tariferhöhungen lösen für die Hamburger Taxenbehörde das Problem nicht. Sie würden nur die Diskrepanz der gruppenspezifischen Umsätze vergrößern ohne das die Hamburger Taxenbehörde einer Lösung des Problems näher kommt.


Bleibt noch letztendlich die Frage, wie könnte das Quasimonopol des Hansafunks aufgebrochen werden? Im Prinzip ganz einfach. Die Hamburger Taxenbehörde löst sich etwas vom Hansafunk, wird sie machen denn das Hemd sitzt bekanntlich näher wie die Jacke, und interessiert den Zoll für die Hansafunkunternehmer nach der Methode „Essen“. Der Zoll gleicht deklarierte Umsätze mit tatsächlichen Umsätzen ab. Vielleicht schaut man sich die Verdienstbescheinigungen der Unternehmer für ihre Fahrer genauer an usw. usw.. Das dürfte innergenossenschaftlich der Gau sein und jede Menge Druck erzeugen bis hin zur Infragestellung der Refinanzierung der Genossenschaft. Ich denke, irgendwie wird es u.U. in diese Richtung gehen. Eine Möglichkeit dem zu entgehen dürfte sein, der Hansafunk komplett und geschlossen ins FT, Übereinstimmung der tatsächlichen Umsätze mit den deklarierten und alles ist gut. Unangreifbar. Nein, ich nehme kein Geld für meine Analyse.


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Re: Fiskaltaxameter – Ein zweischneidiges Schwert!

Beitrag von CPL5938 » 03.03.2014, 23:56

E. G. Engel hat geschrieben: Nein, ich nehme kein Geld für meine Analyse.
Würdest Du Geld dafür nehmen, Sprüche wie diese nicht mehr zu bringen?
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von E. G. Engel » 04.03.2014, 03:21

@ CPL5938

Von Dir nicht. War halt ein dummer Spruch aus dem Handgelenk und mehr nicht. Sollte ich Dich verletzt haben, dann entschuldige. Alles gut.

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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von CPL5938 » 04.03.2014, 04:31

@Engel

Ach Quatsch, ich konnte mir den Spruch nur nicht verkneifen. Wir alle kennen ja Deine … Bescheidenheit und würden sie vermutlich vermissen, wenn Du sie nicht mehr raus lassen würdest. War mehr ein Scherz.
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von eichi » 04.03.2014, 13:40

Zu den immer wieder rumgetröteten 30,- €/Std.Umsatz beim Hansa:
Das wird dadurch nicht richtiger, wenn es ständig wiederholt wird.
Es ist nicht Mittwochs mit Sonnabend-Nachtschichtumsätzen zu rechnen.
Ja, es gibt solche Stunden, nur leider nicht stets und ständig!
Und es gibt auch Hansakollegen, die weiter als bis zum Mercedesstern
(auf dem Airbag) denken und die die Bedienfähigkeit außerhalb
der Hotspots sicherstellen.

Auch eine 2-Stundenpause (bis das Geschäft wieder einsetzt) müsste
richtigerweise mit in den Schnitt gerechnet werden. Die Schönrechnerei
scheint branchenimmanent zu sein, andernorts sagt man Jägerlatein.

Und...
nicht alles mit viel Text ist eine Analyse.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

E. G. Engel
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von E. G. Engel » 04.03.2014, 14:52

Ach mein eichi und HTV-Vorstand, jetzt auch noch Chefanalytiker, Zitat:

„Auch eine 2-Stundenpause (bis das Geschäft wieder einsetzt) müsste richtigerweise mit in den Schnitt gerechnet werden.“

Bist Du also auch für das Semitron-Taxameter mit der Pausentaste? Reden wir über Stundenumsätze während der Arbeitszeit oder über Stundenschnitte inkl. Pausen?

Und die 30.- € Umsatz/Std.. Geschenkt. Ich denke die Range geht von 20.-, 22.-€ tagsüber unter der Woche bis zu 35.-, 40.- € in den Wochenendnachtzeiten. Suchen wir uns was aus. Wie wäre es mit 27.-, 28.- €. Ändert das etwas an meiner Ausführung? Nein.


Aber ich denke Du hast meine Ausführungen nicht verstanden, darum noch einmal für Dich:

1. Die Taxenbehörde muss sich auf den ML einstellen. FT-Daten lassen grüßen. Kann Sie versuchen mit dem „Semitronverfahren“, Flughafenackerpause etc. zu machen. Rechtlich und politisch sehr bedenklich. Vor allem mit Hinblick auf anstehende Wahlen in 2015. SPD gleich Mindestlohn und kein „Tricklohn“.

2. Die Taxenbehörde versucht das Problem mit Tarifanpassungen, wie vom Marktführer gerne gesehen und DEMOnstrativ geschehen, in den Griff zu bekommen. Aber selbst 20% Aufschlag machen aus 13.- € Umsatz/Std. lediglich 15,60 €. Zu wenig. Dem Marktführer bringen 20% von 28.- € Umsatz/Std. (für Dich) auf 33,60 € Umsatz/Std.. Wird gerne mitgenommen, ist aber nicht nötig und löst das Problem nicht. Die Kontraproduktivität der Preiselastizität bleibt unberücksichtigt. Gelle.

3. Die Taxenbehörde installiert einen Beobachtungszeitraum und versucht ca. 500 Taxeneinheiten wie gehabt mittels Plausibilitätsprüfungen aus dem Markt zu ziehen. Stellt aber die „öffentliche“ Bedienfähigkeit an neuralgischen Punkten wie Flughafen, Bahnhöfe, Reeperbahn Wochenende nachts, etc. in Frage. Eine Lösung, aber aus der Behörde/Handelskammer bestimmt nicht gewollt.

4. Alternativ versucht die Behörde das Kundenaufkommen und damit die durchschnittlichen Umsätze im Gewerbe auszugleichen, besser zu verteilen. 28.- € Hansa plus 13.- € Graupe u.a. gleich 41.- € geteilt durch 2 gleich 20,50 € Umsatz pro Std.. Reicht für den ML. Dazu ist es notwendig das Quasimonopol des Hansafunks zu „knacken“. Eine Methode wäre die Methode „Essen“. Denn wenn es zum Schwur kommt sitzt der Behörde das eigene Hemd am nächsten, ist doch klar. Denn Aufgabe der Taxenbehörde ist es eine optimale Versorgung der Bevölkerung zu sichern, kein massiver Abbau von Taxen, und nicht die Fülle der Börse eines Hansafunkers, auch nicht den Verkauf eines Geno-Anteils für summa summarum ca. 35.000.- €. Und mit ML plus FT läuft das auf diesen Punkt hinaus. So meine Sichtweise, meine Analyse. Unterwegs als kleiner Anfang könnte die Behörde dafür sorgen dass der Hansafunk den Raum für sein Bestellgeschäft am Flieger verliert. Schafft Umsätze für Graupen und hebt die 13.- € Umsatz/Std..


Zitat eichi:

„Und… nicht alles mit viel Text ist eine Analyse.“

Und nicht alles ohne Text erst Recht nicht, mein verehrter Chefanalytiker und HTV-Vorstand eines 10 (?) People-Verbandes.


Was gelernt, Herr HTV-Vorstand?

Engel


PS. Ich habe ja noch Verständnis für einiges im Gewerbe. Aber bei Personen die sich anmaßen als Fachverband und Vorstand daher zu kommen setzt es dann doch manchmal aus. Aber wie ich den "Fachverband" einschätze machen die lustig weiter.

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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von CPL5938 » 04.03.2014, 16:05

E. G. Engel hat geschrieben:Tricklohn
Der war gut!

Ich würde Dir bei allem zustimmen, sofern ich Wurm das alles überhaupt verstanden habe, bis auf den Teil mit „Hansa Quasimonopol brechen“. Nicht alles, was passiert ist geeignet als Methode zur Erfüllung Deines Traums umgedeutet zu werden. Die Behörde interessiert sich vermutlich nicht für solche Grabenkämpfe, eher profitiert sie davon. In einer Diskussion um Bedienfähigkeit bei abgebauter Wagenzahl, könnte die Behörde bequem auf den Hansafunk verweisen. Und auf MT natürlich und…gabs da eigentlich noch was? 1000 Graupen zur falschen Zeit auf dem Acker, am Bahnhof, am Posten xy sind kein Argument, sondern ein Problem. Das weiss die Behörde inzwischen ja nun wirklich selbst.
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Re: So geht der Mindestlohn auf Knopfdruck!

Beitrag von Guter_Kollege » 04.03.2014, 19:45

eichi hat geschrieben:Auch eine 2-Stundenpause (bis das Geschäft wieder einsetzt) müsste
richtigerweise mit in den Schnitt gerechnet werden.
Ja, da stand mir auch grade kurzfristig der Mund offen.
Wir wissen ja alle was Du meinst. Aber angesichts des derzeitigen Sachstands, der Entwicklung und Gemütslage solltest Du Dir angewöhnen mit bestimmten Begriffen verantwortungsvoller und sachgerechter umzugehen.

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