Wer hat die Taxi-Razzia vom 26.6.2004 verraten?

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
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Martin Berndt

Wer hat die Taxi-Razzia vom 26.6.2004 verraten?

Beitrag von Martin Berndt » 28.06.2004, 11:02

Hier der aktuelle MOPO-Bericht, anschließend Hintergrund-Info´s

Razzia verraten!
THOMAS HIRSCHBIEGEL

Kontrolle am Flughafen für die Polizei ein Flop

Normalerweise stehen hunderte Taxifahrer im so genannten "Taxi-Speicher" des Flughafens. Sonnabend waren es nur ein paar Dutzend. Kein Zufall, denn just an diesem Tag rückte die Polizei mit einem Großaufgebot zur Razzia an. Jetzt fragt sich die Polizei: Wo sitzt der Verräter?

Auffällig war, dass noch 90 Minuten vor Beginn der Razzia deutlich mehr Taxen auf Fahrgäste warteten. Als es dann um 14 Uhr losging, war tote Hose auf dem Großparkplatz. Die Taxenfahrer wussten also auch die genaue Uhrzeit der Aktion. Ein Droschkenkutscher zur MOPO: "Wir wurden schon seit Donnerstag alle über Handy gewarnt." Auf dem gesamten Flughafenareal nahm die Polizei dann 172 Überprüfungen vor. Es gab 37 Beanstandungen. Zwei Fahrer (39/57) hatten ihren Taxameter manipuliert.Polizisten beschlagnahmten Konzession und Taxischild. An 25 Autos wurden technische Mängel festgestellt. Ein 39-jähriger Fahrer aus Afghanistan war angetrunken (0,25 Promille).

Voll wie eine Haubitze war Richard W. (58), der mittags am Taxistand Gründgensstraße (Steilshoop) in seinem Auto schlief. Als zwei Fahrgäste zustiegen, bekam er einen Schreck - raste gegen einen Baumschutzbügel. Ein Alkoholtest ergab 3,55 Promille.

Opfer von Ganoven wurde eine Taxifahrerin (40) auf der Veddel. An der Slomannstraße wurden sie von zwei Fahrgästen überfallen. Die Täter (18/19) konnten aber von Polizisten gefasst werden



Hintergrund: Die Darstellung der Morgenpost ist möglicherweise vollkommen schief. Die Behörden wußten, dass die Presse - in diesem Fall SPIEGEL-TV - , sich mal wieder mit uns befassen wollten, da die Journalisten sich vorher an die Pressesprecherin der BSU gewandt hatten. An diesem Gespräch nahm auch Herr Petersen, Leiter der Taxenstelle, teil. Es kann also nicht vollkommen ausgeschlossen werden, dass die ganze Kontrolle nur ein "Potemkisches Dorf" war, dass ad hoc für die Presse errichtet wurde.
Die Terminwahl für eine Flughafenkontrolle war jedenfalls schon unglücklich. Wenn, dann hätte man am Urlaubsbeginn auf der Abflugebene die ankommenden Taxen kontrollieren müssen.
Trotzdem ist es verwunderlich, dass auf dem Acker gerade mal 50 Taxen waren. Aber auch dort wurde Herr Petersen gesichtet.
Damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. In der MOPO steht nicht, was sich nachts auf der Reeperbahn begab. Dort wedelte Frau Taraske mit tätiger Unterstützung der Davidswache am Posten Stein mit den Armen und verscheuchte - oder sollte man sagen: bewahrte vor Anzeigen und peinlichen Filmaufnahmen - die dortige Stammkundschaft, die sich durch regelmäßige Verstöße gegen die Taxenordnung auszeichnet.

Solche Aktionen, liebe Anne, sind kontraproduktiv. Jeder ordentliche Kiezfahrer wünscht sich, dass diese Bagaluten kräftig zur Kasse gebeten und am besten gleich aus dem Verkehr gezogen werden. Es kann doch wohl nicht angehen, dass ehrliche Unternehmer von Großbetrieben mit fragwürdigem betriebswirtschaftlichem Konzept aus dem Markt gedrängt werden, die Fahrer dieser Betriebe ihnen auch noch fröhlich grinsend jahrelang die Touren klauen und sich dann ein Verbandsvertreter noch de facto schützend vor diese schwarzen Schafe stellt. Genau dies ist aber das Resultat Deiner Bemühungen, liebe Anne! Wirkungsvolle Kontrollen sehen jedenfalls anders aus.

Auch ich wehre mich gegen imageschädigende falsche Berichterstattung. Es war unsere Initiative, den Kollegen, die von der BILD vorgeführt wurden, eine Rechtsberatung zu verschaffen. Der LHT sollte dies mittragen, die Arbeit blieb an uns hängen.

Aber wenn sich in diesem Gewerbe etwas zum Besseren verändern soll, dann muss man auch den Mut zur ungeschminkten Selbstkritik haben. Und wenn die Presse die Probleme aufgreift und korrekt darstellt, sollten wir sie dabei unterstützen. Mit Deiner Aktion, liebe Anne, hast du nun zwar verhindert, dass der Kameramann von SPIEGEL-TV die Normalität am Stein filmen konnte, dafür wurden neue Fragen aufgeworfen: "Wer hat die Razzia verraten? oder "Wer half der Behörde bei der Errichtung "Potemkinscher Dörfer?""
Da Du gut sichtbar am Posten gestanden hast, stellt sich natürlich die Frage: "War es purer Zufall, dass Du samt Polizeiunterstützung ausgerechnet in dieser Nacht dort warst?" Jahrelang sahen wir niemand vom LHT dort! Offensichtlich waren auch viele "Kollegen" gewarnt. Merkwürdigerweise sah man die Taxen bestimmter Großbetriebe, die sonst auf dem Kiez sehr zahlreich vertreten sind, kaum bis gar nicht. Das ist doch alles sehr komisch. Vielleicht beschäftigt sich die Presse jetzt mal mit dieser sehr spannenden Frage!
Woher ich das alles weiß? Ich saß im Kamerawagen von SPIEGEL-TV! 8)

Liebe Anne, ich kann nur hoffen, dass Du Dir der Tragweite Deines Einsatzes nicht bewußt warst. Sollte sich herausstellen, dass der Landesverband Hamburger Taxiunternehmer (LHT) bei der Wahl seiner Mitglieder vollkommen wahllos vorgeht, wird die Annäherung der "echten" Verbände mit Sicherheit scheitern. Dann bleiben wir vom Hamburger Taxenverband (HTV) doch lieber klein und fein!

mfg

Martin
Zuletzt geändert von Martin Berndt am 28.06.2004, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 28.06.2004, 11:53

Und hier noch die offizielle Pressemitteilung der Hamburger Polizei :shock: :

POL-HH: 040627-3. Taxikontrolle am Flughafen Hamburg


27.06.2004 - 13:52 Uhr
Hamburg (ots) -


Zeit: 26.06.2004, 14.00 Uhr – 18.00 Uhr
Ort: Flughafen Hamburg, Hmb.-Fuhlsbüttel, Taxenspeicher

Studenten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, die sich
in der Ausbildung zum gehobenen Dienst bei der Polizei Hamburg
befinden, planten eine großangelegte Taxenkontrolle unter Beteiligung
des Zolls und der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Noch am
Morgen befanden sich, wie üblich, zahlreiche Taxis im sogenannten
Taxenspeicher; zum geplanten Einsatzbeginn hatte sich die Anzahl
deutlich reduziert.

Insgesamt wurden auf dem Gelände des Hamburger Flughafens 172
Taxifahrer und Fahrzeuge überprüft, in 37 Fällen gab es
Beanstandungen.

Gegen einen 57-jährigen türkischen Taxifahrer und einen
39-jährigen Fahrer aus Afghanistan wurden Anzeigen wegen des
Verdachts des Betruges erstattet, weil an den Taxametern manipuliert
worden war. Die Taxameter wurden neu versiegelt, die Konzessionen,
Dachschilder und Ordnungsnummern der Taxen beschlagnahmt.

Bei 25 Fahrzeugen stellten die Beamten technische Mängel fest. Ein
39-jähriger Taxifahrer aus Afghanistan stand unter Einfluss von
Alkohol (0.25 Promille) und fünf Fahrern musste wegen fehlender
Papiere die weitere Personenbeförderung untersagt werden. Darüber
hinaus wurden Buß- und Verwarngelder nach dem
Ordnungswidrigkeitenrecht verhängt.

Die Anzahl der festgestellten Unregelmäßigkeiten zeigt, dass
dieser Einsatz trotz der reduzierten Anzahl von Taxis am Hamburger
Flughafen erfolgreich verlaufen ist.

Sw.



ots-Originaltext: Polizei Hamburg
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=6337

Rückfragen bitte an:
Polizei Hamburg

Polizeipressestelle, PÖA 1
Ulrike Sweden
Telefon: 040/4286-56210
Fax: 040/4286-56219
polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg.de

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 28.06.2004, 12:06

Auch das Hamburger Abendblatt soll nicht fehlen:

Kontrolle: Mängel bei jedem fünften Taxi
Flughafen: Hundert Beamte überprüften insgesamt 172 Fahrer und Fahrzeuge.

Von Jule Bleyer

Keine gültigen Personenbeförderungsscheine, verkehrsuntüchtige Fahrzeuge, falsch geeichte Taxameter: Bei der bislang größten Taxikontrolle am Sonnabend am Hamburger Flughafen fielen mehr als 20 Prozent der Taxis durch erhebliche Mängel auf. Insgesamt überprüften rund 100 Beamte von Polizei, Zoll und der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) zwischen 14 und 18 Uhr 172 Taxifahrer und deren Fahrzeuge - bei 37 von ihnen gab es etwas zu beanstanden.

"Das ist eine relativ hohe Quote", sagte Polizeisprecherin Ulrike Sweden (48) nach dem Einsatz. Neben 25 Fahrzeugen mit technischen Mängeln, wie abgelaufenem TÜV oder verschiedenartiger Bereifung, stießen die kontrollierenden Beamten auf mehrere schwer wiegende Verstöße. Gegen einen 57 Jahre alten türkischen Fahrer und einen 39 Jahre alten Fahrer aus Afghanistan wurde Anzeige wegen des Verdachts auf Betrug erstattet, weil die Taxameter manipuliert waren. Ihre Konzessionen, Dachschilder und Ordnungsnummern wurden beschlagnahmt. Ein weiterer afghanischer Fahrer stand unter Alkoholeinfluss, fünf Fahrern wurde auf Grund fehlender Papiere die weitere Personenbeförderung untersagt.

Mit der Großkontrolle hat die kürzlich von Stadtentwicklungssenator Michael Freytag (46, CDU) angekündigte "Taxi-Offensive" begonnen. Ausgelöst durch eine stetig ansteigende Zahl der Beschwerden von Taxikunden, hatte der Senator eine Reorganisation des Gewerbes gefordert. Das Ziel: durch härtere Kontrollen, drastischere Strafen und konsequentere Verfolgung von Beschwerden solle Hamburg zu der Stadt mit dem freundlichsten Taxiservice werden.

"Wir sind sehr froh darüber, dass jetzt mehr kontrolliert werden soll", sagt die Geschäftsführerin des Landesverbands Hamburger Taxiunternehmer, Annemarie Taraske. "Schließlich schaden uns die schwarzen Schafe immens. Wir wollen sie endlich loswerden." Gleicher Meinung war auch ein Großteil der überprüften Fahrer: "Solche Kontrollen müsste es viel häufiger geben", sagte Lothar Krause (63). "Jede Aktion der Polizei hilft uns weiter."

Trotz der positiven Einschätzungen verlief der Einsatz am Flughafen jedoch noch nicht optimal. Der Grund: Eigentlich hatte die Polizei mit einer sehr viel größeren Anzahl von Überprüfungen gerechnet. Doch anstatt mit mehreren Hundert Fahrzeugen war der so genannte Taxispeicher nur mit wenigen Taxis gefüllt. "Wir vermuten, dass der Einsatz irgendwie bekannt geworden ist", sagt Sweden. "Das kann bei dieser Größenordnung schon einmal passieren, zumal die Fahrer wissen, dass jetzt verstärkt Kontrollen drohen."

Polizei und Stadtentwicklungsbehörde werten den Einsatz dennoch als erfolgreich. "Wir haben Präsenz gezeigt und den Kontrolldruck erhöht", sagt Behördensprecherin Claudia Eggert (31). "An diesem Punkt können wir jetzt weiter ansetzen."

erschienen am 28. Juni 2004 in Hamburg :?
Zuletzt geändert von Martin Berndt am 28.06.2004, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Großkontrolle: Beanstandungen an jedem vierten Taxi

Beitrag von hjm » 28.06.2004, 14:11

... und die "Welt" schrieb:

Großkontrolle: Beanstandungen an jedem vierten Taxi

Volltrunken hat ein Taxifahrer am Sonntag Fahrgäste chauffiert. Die Polizei zog den 58-Jährigen aus dem Verkehr, nachdem er einen Unfall verursacht hatte. Der Mann war am Steuer seines Wagens in der Gründgensstraße eingenickt. Als zwei Fahrgäste einstiegen, schreckte der Betrunkene hoch, gab sofort Gas und rammte mit dem Wagen einen Baumschutzbügel. Seine beiden Kunden kamen mit dem Schrecken davon. Ein Atemalkoholtest bei dem Fahrer ergab anschließend den unglaublichen Wert von 3,55 Promille. Der Pole musste zur Blutprobe, sein Führerschein wurde eingezogen.

Für die Polizei ist dieser Fall ein Beleg dafür, dass Kontrollaktionen im Taxigewerbe wichtig sind, wie etwa jene am Sonnabend am Flughafen Fuhlsbüttel. Offenbar war jedoch diese lange geplante Aktion vorher verraten worden. Im so genannten Taxenspeicher, einer Fläche, auf der sonst mehrere hundert Taxifahrer mit ihren Fahrzeugen warten, um zu den Terminals zu gelangen, herrschte gähnende Leere. Trotzdem haben die Beamten 172 Taxen kontrolliert. An knapp jedem vierten Fahrzeug oder Fahrer gab es etwas zu beanstanden.

Schon am Donnerstag, so erzählt ein Taxifahrer, sei es "rum gewesen", dass die Polizei eine größere Kontrolle plane. Zahlreiche Fahrer hatten daraufhin offenbar gute Gründe, den Flughafen zu meiden. Als Polizei und Zoll mit etwa 60 Beamten den Flughafen abriegelten, standen knapp 25 Taxen in Warteposition. "Wir haben dann auch im Umfeld kontrolliert und ankommende Taxen zur Kontrollstelle gewunken", sagt Hauptkommissarin Ulrike Sweden.

Dort stellte die Polizei teilweise schwere Verstöße fest. Ein 37 Jahre alter Türke und ein Afghane (39) hatten ihre Taxameter manipuliert, um Fahrgäste zu betrügen. Ein weiterer Afghane wartete leicht angetrunken auf Kundschaft. Sweden: "25 Fahrzeuge wiesen technische Mängel auf, fünf Fahrer konnten nicht die nötigen Papiere vorweisen, die Personenbeförderung wurde untersagt."

"Was wir gesehen haben, sind noch die besseren Fahrzeuge", sagt ein Polizist, der täglich am Flughafen eingesetzt ist. "Es ist erschreckend, was Fahrer Kunden zumuten." Viele Taxen seien in schlechtem Zustand. Zahlreiche Fahrer könnten sich nicht richtig mit den Fahrgästen verständigen. zv

Artikel erschienen am 28. Juni 2004
http://www.welt.de/data/2004/06/28/297691.html

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 28.06.2004, 15:47

Wer ist denn mal so fleißig und tippt den BILD-Artikel ab?

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Beitrag von hjm » 28.06.2004, 18:58

Taxi-Razzia am Flughafen
und alle wussten Bescheid

Von THOMAS KNOOP (Text und Fotos)

Fuhlsbüttel - Es sollte eine der größten Razzien gegen „schwarze Schafe" im Taxigewerbe sein.

Es wurde die totale Pleite: Viele Taxifahrer waren offenbar gewarnt!


Über 100 Polizisten, Mitarbeiter der Taxenstelle der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und vom Zoll standen bereit. Aber an den Taxenständen am Flughafen herrschte am Sonnabendmittag plötzlich gähnende Leere - und das trotz Ferienbeginn!

Wo ist die undichte Stelle? Wer hatte die Taxifahrer gewarnt?

Kutscher Frank E. (33) zu BILD: „Schon vor zwei Tagen wurde hier am Flughafen über die Razzia gesprochen, ,jetzt fehlen viele Taxen, die heute morgen noch da waren."

Wohl nicht ohne Grund. „Bei Kontrollen gibt es bei fast jedem fünften Taxi Mängel", so Stefan Petersen (37), Leiter der Taxenstelle der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Insgesamt sind 3598 Taxifahrer in Hamburg gemeldet - darunter „leider auch schwarze Schafe."

Die Bilanz nach vier Stunden Warten: 172 Taxen überprüft, 37 Beanstandungen.

Ein Afghane (39) und ein Türke (57) hatten den Taxameter manipuliert, der den Fahrpreis anzeigt. Anzeige wegen Betruges. Bei 25 Fahrzeugen gab es technische Mängel. Ein Taxifahrer (39) hatte vor Dienstantritt einen Flachmann geleert, andere keine Papiere dabei.

Polizei-Sprecherin Ulrike Sweden: „Wir werden auch in Zukunft weitere Überprüfungen durchführen."

Das ist wohl auch bitter nötig – wie ein Vorfall aus Steilshoop zeigt: Am Taxenstand in der Gründgensstraße war mittags ein Fahrer (58) eingenickt. Als zwei Fahrgäste einstiegen, erschrak der Pole so sehr, dass er Gas gab und gegen einen Baumschutzbügel donnerte.

Ergebnis vom Alkohol-Test: Der Taxifahrer war sturzbetrunken, unglaubliche 3,55 Promille...

-----------------------------------
Bilder:

Ein großes Bild zeigt den leeren Acker mit einer(!) Reihe Taxis
Bildunterschrift: So sieht es aus, wenn die Fahrer wissen,
dass gleich „überraschend" eine Razzia gemacht wird ...

ein kleines Bild zeigt den knall-vollen Acker
Bildunterschrift: … und so sieht es normalerweise am Flughafen aus:
Der „Taxi-Speicher“ ist voll

Kleines Bild:
Bildunterschrift: Eine Polizistin hält ein sichergestelltes Taxi-
Schild in der Hand. Der Fährer hatte
nicht die nötigen Papiere dabei.

Zwei kleine Bilder:
Bildunterschrift 1: Fast vier Stunden zog sich die Taxifahrer-Kontrolle am Flughafen hin
Bildunterschrift 2: Komissaranwärterinnen der Fachhochschule überprüfen einen Taxifahrer

aus BILD v. 28.6.2004 / Seite 7

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 28.06.2004, 19:24

Danke!

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Beitrag von hjm » 29.06.2004, 12:46

bitteschön.

Jörn

Beitrag von Jörn » 01.07.2004, 21:29

Ich glaube nicht, daß es an Anne und Co. lag!
Es ist nicht die erste Kontrolle am Flieger, die 'verraten' wurde.
Der Grund liegt wohl eher daran, daß die Polizei nicht nur die Behörden und den Zoll, sondern auch die Verbände, wo es schon immer Leute gab, die den problematischen Großunternehmern wie Stambula, Essi-Taxi usw. die Tips durchgaben, so daß deren Fahrer bemerkenswerterweise plötzlich überall zu finden waren, nur nicht am Flieger, wo doch sonst 90% von denen sich die Reifen platt stehen.

Es sollten Kontrollen OHNE vorherige Informationen stattfinden!

Und 2. wäre es ziemlich intelligent, wenn selbige nicht gerade am Flieger am Sonnabend-Nachmittag über die Bühne gehen würden, sondern an Hochzeiten im Geschäft.

Ein Teil des Disasters beruht einfach darauf, daß um 'diese' Zeit tatsächlich IMMER sehr wenige Taxe dort stehen, weil einfach das Geschäft tödlich ist, da in den Fliegern niemand sitzt!

Und das ändert sich tatsächlich innerhalb von nur wenigen Minuten!

Also: Kontrollen sind sehr gut, aber die müssen dann stattfinden, wenn sich dort die Wagen stapeln!

G.Grussendorf
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Beitrag von G.Grussendorf » 04.07.2004, 11:53

Der große MOPO-Taxi-Report vom Mittwoch - er wird möglicherweise juristische Folgen haben. Das "Dezernat Interne Ermittlungen" (DIE) geht den Hinweisen nach, dass die Taxi-Razzia der Polizei vergangenes Wochenende von Mitarbeitern der Stadtentwicklungsbehörde verraten wurde

Mehr dazu unter:

http://www.mopo.de/nachrichten/102_panorama_60781.html



Persönlicher Kommentar G.Grussendorf:

Selbst zu meiner Zeit als stellvertretender Vorsitzender des LPVG wurden Kontrollen manchmal angekündigt. Es wurden doch sogar schon Kontrollen in Zusammnarbeit mit Gewerbeverertretern durchgeführt. Ich habe dies zu meiner Zeit aufs allerschärftste kritisiert und Herrn Petersen sogar Tipps gegeben, wie Kontrollen sinnvoller durchgeführt werden können und davor gewarnt das Vorankündigungen verraten werden könnten

Was um alles in der Welt soll also das ganze Theater?

Es wäre doch nicht das erste mal, das von der Behörde mit zweierlei Maß gemessen wird.

Ruht Herrn Püttmann seine Konzession noch immer??? (schon 10 Jahre?)
Ruht Herrn Gieselmann seine Konzession noch immer???
(Der Gesetzgeber gibt in der Regel nur 3 Monate vor,)

Eine Hand wäscht die andere...!


GG


(Ps: Entsprechender Leserbrief an die MOPO geht gleich raus)

Jörn

Beitrag von Jörn » 04.07.2004, 14:02

Gieselmännchen hätte aber auch nach Hansa-Regeln kein Vorsitzender mehr sein dürfen, da dort eine gültige Konzession und im Einsatz befindliche Taxe Pflicht war, um überhaupt Genosse sein zu können, geschweige denn Vorsitzender!

Als Genosse (ich war ja mal selbst einer!) durfte man die gesetzlichen 3 Monate ruhen lassen!

Aber einige sind eben gleicher als die Gleichen vor dem Herrn, solange man (illegal?) Fünfe gerade sein läßt. Jedenfalls, wenn er oder sie dem inneren Kreis der Erlauchten angehört! Und damit außerhalb der Regeln steht!
Man denke auch an Money und Heidi!

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 04.07.2004, 16:41

Der von der Presse erhobenen Vorwurf, die Kontrolle sei verpetzt worden - und dies vielleicht sogar von einem Mitarbeiter der BSU - , löste dort folgende Reaktion aus. Herr Hartmann sprach mich am 1.7. während der "Anhörung" auf meinen obigen Beitrag an und fragte mich, ob ich Herrn Petersen unterstellen wolle, die Quelle zu sein. Dazu möchte ich klarstellen:
Wer meinen eigenen Senf gelesen hat, hat wohl auch begriffen, dass ich an dieser Kontrolle zwar etwas für merkwürdig gehalten habe, aber eher der Meinung bin, dass es sich mal wieder um das altbekannte politische Timing solcher Kontrollen handeln dürfte. Dies ließe sich belegen, wenn man genau wüßte, wann die konkrete Planung begonnen hat. Sollte dies erst in der Woche vor dem "Taxengipfel" geschehen sein, als die BILD auf die BSU eindrosch, wäre die Sache ziemlich eindeutig.
Eine andere, hier und anderswo schon geäußerte, Meinung hat auch etwas für sich, nämlich dass bei der Wahl des Zeitpunktes schlicht Inkompetenz im Spiel war.
Man muss nicht immer gleich das Schlimmste vermuten, wobei ich aber anmerken darf, dass sich bei dem Umgang der BSU mit dem PBefG einem gewisse Fragen unvermeidlich aufdrängen. Die Verantwortung für diese "Politik" trägt aber nicht Herr Petersen. Der setzt nur um, was über ihm beschlossen wurde.
Ich hoffe, dass damit alles gesagt ist, und grüße hiermit alle Leser in der BSU.

mfg 8)

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 04.07.2004, 17:01

Lieber Jörn,

Günter hat schlicht recht. Jeder sollte seinen Job machen - die Verbandsvorstände sind für die Interessensvertretung da, die Beamten der Aufsichtsbehörde für die Kontrolle.
Sicher ist es in Ordnung, wenn wir der Behörde ganz allgemeine Hinweise geben, wie sie ihre Arbeit verbessern kann. Ein zu enges Verhältnis ist aber mehr als problematisch.
Verbandsvorstände sollten prinzipiell keine Hilfssheriffs sein. Es ist sogar fraglich, ob alle die dafür notwendige charakterliche Eignung mitbringen. Diese fällt einem ja nicht automatisch mit dem Amt in den Schoß. Dagegen kann man häufiger beobachten, dass sich der letzte Rest von menschlichem Anstand mit Erlangung eines Amtes verflüchtigt.
Die Erfahrung zeigt, dass bei einer zu intimen Atmosphäre Amtliches mit Persönlichem vermischt wird und man sich auf Kosten Dritter gelegentlich gefällig erweist.
Da wird bei ruhenden Konzessionen mit zweierlei Maßstab gemessen und Beamte lassen sich im gewerbepolitschen Streit stillschweigend instrumentalisieren. Günter und ich haben da so unsere Erfahrungen gesammelt.
Es ist doch logisch, dass ein handzahmer Funktionär wie Püttmann in der Behörde gern gesehen wird. Also kann seine Konzession, welche die Voraussetzung für sein Wahlamt ist, "ewig" ruhen. Dagegen duldete man bei meinem Ausschluss aus dem Hansa, dass der RA des HFT mit angeblichen Zeugenaussagen von Beamten Stimmung gegen mich machen durfte. So etwas stößt einem verständlicherweise sauer auf.

PS: Herr Petersen ist keiner der im vorletzten Satz gemeinten Beamten!!

Jörn

Beitrag von Jörn » 04.07.2004, 18:34

Lieber Martin!
Trotzdem bin ich der Meinung, daß die Verbände, jedenfalls die richtigen, den behörden schon ein wenig zur Hand gehen sollten, da diese nun mal nicht über die nötigen Informationen verfügen.
Und es ist ja wohl in unser aller Interesse, wenn den schwarzen Schafen in unserem Gewerbe das Handwerk gelegt wird!

Außerdem kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, daß die Verbände und auch wir hier im Forum eh niemals diejenigen erreichen, die den dicksten Dreck am Stecken haben!

Die lachen sich nur tot, während wir alle die Konsequenzen zu tragen haben!

Da Püttmann so ein handzahmer Vorsitzender ist, solltet ihr anderen ihn absetzen und euch endlich zusammensetzen, und keinen Tag mehr länger warten, um einen neuen starken Verband zu gründen (siehe meinen Artikel!), denn nur dann sind wir auch ein ernst zu nehmender Partner der Behörden!

G.Grussendorf
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Beitrag von G.Grussendorf » 05.07.2004, 06:32

Den „handzahmen“ Püttmann braucht niemand absetzen, denn er wird sich von ganz alleine absetzen. Püttmann hat mal im Spaß zu mir gesagt, das er irgendwann zurücktreten wird und sich genau wie seine Vorgänger einen fetten Teil des Kuchen sichern wird. Als Beispiele nannte er die Schulungen und den Reaktionstest, die für ihn reine Gelddruckmaschinen wären. Bisher dachte ich immer es wäre tatsächlich Spaß....

Püttmann genießt seit vielen Jahren enorme wirtschaftliche und steuerliche Vorteile, weil die spendablen Herrschaften von der Taxenstelle ihn schon seit vielen Jahren von der Betriebspflicht befreit haben. Ein sogenanntes „Gentleman-Agreement“ laut Püttmann. Wenn man das auf all die Jahre hochrechnet, kommt da eine stolze Summe raus. Und das ganz ohne Gegenleistungen!

Mir soll auch niemand erzählen, das es an Petersen und Co vorbei gegangen ist, dass sich das Vereinsgericht in Sachen Püttmann und dem „wohltätigen Verein“ sogar schon eingeschaltet hat.

Die Taxenstelle muß sich doch nun wirklich nicht wundern, wenn irgenwann mal solche wie in der Mopo geschilderten Verdächtigungen aufkommen.

GG

Jörn

Beitrag von Jörn » 05.07.2004, 08:34

So leid es mir ja tut!
Aber JEDES Wort in der Mopo IST wahr!
Und daran gilt es zu arbeiten!

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 05.07.2004, 13:56

"Jedes" Wort in der Mopo ist wahr! :?: :?: :?:
Solche Leser hätte unsere Verbandszeitung auch gern! Die hole ich übrigens gleich vom Drucker ab! Wie üblich, werden auch wieder Exemplare bei TACH ausliegen.
Man sieht sich! 8)

G.Grussendorf
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Beitrag von G.Grussendorf » 09.07.2004, 06:25

Schlagzeilen die ich mir zukünftig wünschen würde:

Wer hat die Prüfungsfragen der Handelskammer verraten?
Taxiunternehmerprüfungen - Die verantwortliche Dame von der Handelskammer wußte angeblich von nichts, während einer der Prüfer bereits plante eine eigene Taxischule zu eröffnen...

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen organisierter Kriminalität in einem e.V.
Unter der Tarnung eines Berufsverbandes wurden Millionen erschwindelt. Vorstand sitzt bereits in U-Haft...

Falscher Doktor schuld für schweren Unfall
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Taxifahrer reichen Schadensersatzklage gegen die Stadt Hamburg ein
Nach einem Urteil des OVG Hamburg rollt auf die Stadt Hamburg eine Klage von mehreren Millionen Euro zu. Der Kommentar vom zuständigen Senator: "Wir wußten von nichts"...



Manchmal werden Wünsche war...


GG

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 09.07.2004, 14:21

Mein lieber Günter,

hast du dich schon bei der BILD als Überschriften-Redakteur beworben?

Was die Letzte betrifft - ich arbeite dran! :wink:

mfg

Martin

Jörn

Beitrag von Jörn » 10.07.2004, 20:54

Hach, Günther!
Tröste dich! Manchmal werden Wünsche wirklich wahr!
Geben wir die Hoffnung nicht auf!

Allerdings sollten wir eine Hoffnung ein für allemal beerdigen: Korruption gibt es nicht nur in besagten Bananen-Republiken!
Sie ist mitten unter uns!

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