Warnstreik !!! Der Irrsinn geht in die nächste Runde.

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
E. G. Engel
Vielschreiber
Beiträge: 1863
Registriert: 06.09.2004, 23:11
Wohnort: Hamburg

Warnstreik !!! Der Irrsinn geht in die nächste Runde.

Beitrag von E. G. Engel » 17.06.2007, 13:54

Warnstreik !!! Der Irrsinn geht in die nächste Runde.

(Anm. Ich möchte meine Beiträge nicht mit der "Polemik" des Herrn Napp vermischt sehen, darum hier ein neuer Thread)

Was passiert am Montag? Da sind Verbände (LHT, HTV, LPVG, MUV) die weder in der politischen Öffentlichkeit (Bürgerschaftsabgeordnete), der allgemeinen Öffentlichkeit (Presse) und bei der für das Taxengewerbe zuständigen Stellen (Taxenbehörde, Senat) keinen Stein mehr bewegen, kein Ansehen mehr haben, somit also ein „Null-standing“, versuchen unsere Kunden zu bestreiken. Und nicht der Kunde in seiner Breite, sondern der Kunde speziell am Flughafen.

Nicht die Taxenbehörde oder der Senator wird bekämpft, nein, der Kunde am Flughafen wird bekämpft. Was hat der Kunde am Flughafen damit zu tun das oben angeführte Verbände, speziell LHT und HTV, kein Bein mehr auf die Erde bekommen? Überhaupt nichts! Es gibt verschiedene Methoden ein Gewerbe konsequent zu Grunde zu richten, das ist eine davon. Danke meine lieben „Kollegen“ vom LHT und HTV.

Um etwas Licht in die Sache zu bringen, vor allem für die Kollegen von außerhalb von Hamburg werde ich versuchen die Situation etwas zu erhellen.


Wir haben mittlerweile den zweiten Zwischenbericht des Gutachtens. Der erste Zwischenbericht war schlichtweg katastrophal. Im Kern sagte er u. a. aus, dass c. 36% (1250) der Hamburger Taxen, gehalten von c. 240 Unternehmen, Umsätze erklären die logisch und betriebswirtschaftlich bezugs fixe und variable Kosten und vor allem Personalkosten „unplausibel“ sind. Mit anderen Worten, Steuer- und Abgabenhinterziehung bis zum Exzess als Regelfall und bei Kenntnis der Gewerbestrukturen auf der Fahrerseite zusätzlich Erschleichung von Sozialleistungen. Diese Zahlen geben aber nicht die ganze Wahrheit wieder. Diese 36% unplausibler Taxen sind in realo c. 58% der Mehrwagenunternehmertaxen. Da der Gutachter die Plausibilitätsgrenze von c. 35.000.- Euro Umsatz/Jahr auf c. 25.000.- Euro heruntergezogen hat kann auch schlussfolgernd gesagt werden dass bezogen auf die alte Plausibilitätsgrenze wohl c. 80% (plus) der Mehrwagenunternehmertaxen illegal bewirtschaftet werden.

Nun sind die Mehrwagenunternehmer natürlich organisiert. Alleine aus der Schnittmengenbetrachtung (c. 80% „unplausibel“) und der Mitgliederstruktur des LHT ergibt sich zwangsläufig das ein großer Teil dieser Unternehmer dort ihre gewerbepolitische Heimat haben müssen. Beim HTV sieht das ein wenig anders aus. Beim HTV sind ebenfalls einige Mehrwagenunternehmer zu Hause und analog zum TVD auch Fahrer vollwertige Mitglieder.

Demzufolge verwundert es nicht, dass diese beiden Verbände diesen wesentlichen Teil des ersten gutachtlichen Zwischenberichtes herunterspielen (HTV), bzw. ihn negieren (LHT) und als nicht gegeben bewerten. Ich habe noch das Bild im Kopf wo die beiden Spitzen (???) von LHT und HTV letztes Jahr im März bei Schalthoff (HH1) in der Sendung -nachgefragt- ihre Sicht der Dinge zum Besten gegeben haben. Es war erschütternd. Frau Taraske vom LHT sprach von ein „paaaaar schwaaaarzen Schafen“, für Herrn Berndt vom HTV war das Thema gar nicht präsent. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Dieses Ergebnis des 1. Zwischenberichtes hat naturgemäß in der Politik und der BSU eingeschlagen wie eine Bombe. Infolgedessen versucht die BSU mit so genannten Kostentabellen Licht in das Dunkle der Taxenbetriebe zu bringen und versagt bei „unplausiblen“ Betriebs- und Personaldaten die Konzessionsverlängerung. LHT und HTV, vor allem der LHT laufen seit dieser Zeit Sturm dagegen und versuchen der Taxenbehörde Knüppel zwischen die Beine zu werfen wo es nur geht. Gleichzeitig versuchen sie auch das Gewerbe zu instrumentalisieren. Die Methode, vor allem des LHT, ist, Kleinunternehmern Angst zu machen (Konzessionsverlängerung) um die im Hintergrund maßgeblichen Mehrwagenunternehmern zu schützen. Ein gutes Beispiel dafür ist der „Leserbrief“ des „Hamburger Taxenunternehmers Mustafa“ in der letzten LHT-Zeitschriftenausgabe. So weit mir bekannt ist dieser „Hamburger Taxenunternehmer“ Redakteur dieser Zeitschrift UND Mehrwagenunternehmer mit 20 Taxen (sagt er natürlich nicht). Dieser Leserbrief ist unter „aller Sau“, er ist eine Verhöhnung unserer staatlichen und sozialen Ordnung und er ist eine Verhöhnung der derzeitigen Bemühungen der Taxenbehörde die desolaten Strukturen des Hamburger Taxengewerbes wieder halbwegs auf Vordermann zu bringen.

In Anbetracht der Problematik (36%) und der Reaktionen des LHT kann man den LHT mittlerweile nur noch, zumindest aus meiner Sicht, als verkappten Mehrwagenunternehmerverband bezeichnen, der seine Einzelunternehmermitglieder nur noch als Schutzschild vor sich her schiebt und gnadenlos ins Feuer schickt. Der HTV des Herrn Berndt assistiert dabei geschickt und verteidigt ebenso geschickt die Illegalität wie sie sich aus dem Bericht des Gutachters ergibt.

Nun zum „Warnstreik“. Über die Tarifschiene wird hier versucht vor allem Einzelunternehmer einerseits und Fahrern von Mehrwagenunternehmern in einen Streik hinein zu schieben und eine so genannte „Solidarisierung“ zu erreichen. Solidarisierung von Opfern und Tätern gegen die BSU zu Gunsten von Verbänden die, so sehe ich es, zu recht kein Bein mehr auf die Erde bekommen. Zu Gunsten von Verbänden und Verbandsvertretern (Taraske, Berndt) die bei allen entscheidenden Stellen wie BSU, Presse und Politik unglaubwürdig geworden sind.

Dabei schrecken vor allem Taraske und Berndt vor nichts zurück. Was haben die Kunden, unsere Kunden von denen wir leben, speziell die Kunden am Flughafen, damit zu tun dass dieser Typ „Gewerbevertreter“ sich selbst seit Jahren ins Abseits stellen. Ob es um die so genannte „Qualität“ des Gewerbes geht oder ob es um die desolaten Strukturen des Gewerbes geht.

Ich wage hier einmal meine persönliche Prognose:

So lange wie Leute wie Frau Taraske oder Herr Berndt sich anmaßen können für das Gewerbe zu sprechen, so lange wird kein konstruktiver Dialog mehr zwischen Gewerbe und BSU, Politik und Presse mehr möglich sein. Anhörungsrecht hin, Anhörungsrecht her. Tarifvorschläge hin, Tarifvorschläge her. Entweder schafft das Gewerbe es andere Persönlichkeiten zu finden und gewerbepolitisch zu etablieren, oder die BSU trifft ihre Entscheidungen ohne das Gewerbe.

Aus meiner persönlichen Sicht:

„Lieber die BSU entscheidet im Rahmen ihrer Möglichkeiten ohne das Gewerbe als dass ich mich von Taraske/Berndt weiter öffentlich in meinem Status als Gewerbetreibender in den Schmuddel ziehen lasse.“

Ich erkläre hier an die BSU:

Weder der LHT noch der HTV vertritt unabhängig davon was diese Leute behaupten meine Person. Und so wie ich sehen das viele Gewerbetreibende. Bleiben Sie bei ihrer Haltung die desolaten Strukturen wieder auf Vordermann zu bringen. Über Tarife können wir später reden. Meinetwegen können wir auf die derzeitige Tarifanpassung verzichten. Auch das sehen viele so wie ich.



Zum Abschluss noch einmal. Es geht bei diesem Warnstreik weniger um das Tarifgeschäft. Es geht darum ob so genannte Gewerbevertreter noch irgend etwas zu sagen haben. Und dafür nehmen sie ungestraft unsere Kunden in Geiselhaft. Wenn Tarifstreit, dann nicht gegen unsere Kunden, dann vorm Rathaus, vor der Taxenbehörde, mit einer guten gewerbepolitischen Arbeit die nicht die Realitäten leugnet, dann mit Leuten die Vertrauen schaffen und nicht unseriös daher kommen.

Ich bin mal neugierig wo der ganze Irrsinn noch hingeht und wann Leute wie Berndt und Taraske dahin gehen wo sie hingehören, in die Wüste.


Mit freundlichen Grüßen

Engel

Benutzeravatar
yellow
Vielschreiber
Beiträge: 1087
Registriert: 24.05.2004, 01:45

Beitrag von yellow » 17.06.2007, 14:45

Das sehe ich ganz genau so.
Nur in einem Punkt widerspreche ich : Ich glaube, dass eine moderate Anhebung des Tarifs - 2,5 % (?) - notwendig ist. Und so tun, als sei das ein Sch... in die hohle Hand zeugt von einer gewissen Sättigung, von der ja wohl kaum die Rede sein kann.
Bei einem alleinfahrenden Unternehmer dürfte das eine Umsatzsteigerung von ca. 100 Euro / Monat ausmachen.
Ich habe schon immer auf dem Standpunkt gestanden, lieber jedes Jahr eine moderate Erhöhung, als alle paar Jahre deftig und abschreckend zuzulangen.
Der alberne "Warnstreik" wird im übrigen nur den Beweis erbringen, dass das Gewerbe nicht mit einer Stimme spricht.
Er ist lediglich ein weiteres Totenglöckchen von LHT und HTV.
Man kann nur hoffen, dass aus dem Gebimmel irgendwann mal eine ordentliche Beerdigungs-Zeremonie wird.

tarif
User
Beiträge: 113
Registriert: 09.05.2004, 18:18

Beitrag von tarif » 17.06.2007, 17:02

Herr Engel kritisiert jetzt schon wieder den Warnstreik im Forum.
Nach soviel Heißer Luft in Sachen:

Taxifahrer zeigt Senator Freitag an
sollte er sich am Flughafen besser nicht mehr sehen lassen.

Benutzeravatar
Holgi
Vielschreiber
Beiträge: 506
Registriert: 06.07.2006, 19:09
Wohnort: Das große Oldenburg!

Beitrag von Holgi » 17.06.2007, 17:06

tarif hat geschrieben:Herr Engel kritisiert jetzt schon wieder den Warnstreik im Forum.
Nach soviel Heißer Luft in Sachen:

Taxifahrer zeigt Senator Freitag an
sollte er sich am Flughafen besser nicht mehr sehen lassen.
DAS kann man als "Drohung" auffassen!
Ein Fall für die "Modis" :!:
Sprich nur dann, wenn Du etwas Wertvolleres zu
sagen hast als Dein Schweigen!

Benutzeravatar
C.L.
Vielschreiber
Beiträge: 811
Registriert: 30.03.2005, 22:27
Wohnort: Hamburg

Beitrag von C.L. » 17.06.2007, 17:32

Hallo Yellow,

Deine angedachten 100 € Mehreinnahme inplizieren einen Umsatz von 4000 € monatlich, den ein alleinfahrender Unternehmer macht. Du selber hast aber in der Vergangenheit mal geschrieben : Wer auch noch ein Privatleben haben will, wird sicher nicht mehr als 3500 € Umsatz fahren. Runter gerechnet auf die Unternehmer mit Nicht Hanza Fahrzeugen dürfte der Umsatz eher zwischen 2500 und 3000 € monatlich anzusiedeln sein. Nehme ich als Mittelwert mal 2750 € fahre ich ca. 30 Schichten, um die Gebühren für den Uhrmacher und die Eichung wieder einzufahren (87 €!).

Ich finde diese Tariferhöhung ist eine Verhöhnung des Taxengewerbes und seiner vielen Probleme. Dadurch könnte also die Durchschnittseinnahme von 12,65 € /Std. auf 12,96 € steigen. Das ist ja weltklasse !!!!!!!!!!!

D.h. die BSU kann nur so bei mir punkten : Um den Stundenumsatz insgesamt bei Minimum 20 € /Std. anzusiedeln muss die Auslastung massiv gesteigert werden. Und zwar um ca. 50% d.h. Hamburg braucht 2700 Taxen, damit der Umsatz stimmt. Wenn der Weg in diese Richtung geht bin ich mit unserem Tarif einverstanden, aber auch nur dann.

Was sagst du eigentlich zu JK bzgl. seinem Verhalten bei der BSU Anhörung ? Er nickt den Tarifvorschlag entgegen der Empfehlung der Mitglieder der Taxenunion ab. Findest du korrekt ? Der vertritt seine Leute ja ganz toll.

Gruß C.L.
same shit - different day

Benutzeravatar
nowhereman
Vielschreiber
Beiträge: 520
Registriert: 26.06.2004, 12:46
Wohnort: hamburg

Beitrag von nowhereman » 17.06.2007, 17:59

@ e.g. engel
...und bei Kenntnis der Gewerbestrukturen auf der Fahrerseite zusätzlich Erschleichung von Sozialleistungen...
soll das heissen, dass angestellte fahrer grundsätzlich immer "sozialleistungs-erschleicher" sind? das ist ja wohl der gipfel der frechheit... :twisted:
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?".(B. Brecht)

"Die Herren machen das selber, dass ihnen der arme Mann feind wird." (Thomas Müntzer)

Benutzeravatar
Otto126
Vielschreiber
Beiträge: 7679
Registriert: 20.03.2005, 07:51
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Otto126 » 17.06.2007, 18:11

Der Wahnsinn? Na ja, der Wahnsinn ist ein Warnsinn.

Bis jetzt hat es noch kein Gewerbe und keinen Betrieb gegeben, die durch einen Streik der Arbeitnehmer in den Abgrund getrieben wurden. Wenn Arbeitgeber und Selbstständige mit dem Streiken anfangen, ist das natürlich kein Streik, sondern ein Boykott, und die Sache sieht anders aus.
Wir haben mittlerweile den zweiten Zwischenbericht des Gutachtens. Der erste Zwischenbericht war schlichtweg katastrophal. Im Kern sagte er u. a. aus, dass c. 36% (1250) der Hamburger Taxen, gehalten von c. 240 Unternehmen, Umsätze erklären die logisch und betriebswirtschaftlich bezugs fixe und variable Kosten und vor allem Personalkosten „unplausibel“ sind. Mit anderen Worten, Steuer- und Abgabenhinterziehung bis zum Exzess als Regelfall und bei Kenntnis der Gewerbestrukturen auf der Fahrerseite zusätzlich Erschleichung von Sozialleistungen. Diese Zahlen geben aber nicht die ganze Wahrheit wieder. Diese 36% unplausibler Taxen sind in realo c. 58% der Mehrwagenunternehmertaxen. Da der Gutachter die Plausibilitätsgrenze von c. 35.000.- Euro Umsatz/Jahr auf c. 25.000.- Euro heruntergezogen hat kann auch schlussfolgernd gesagt werden dass bezogen auf die alte Plausibilitätsgrenze wohl c. 80% (plus) der Mehrwagenunternehmertaxen illegal bewirtschaftet werden.
War dieses Ergebnis nicht Grundlage der Anzeige gegen den Senator? Oder hatte ich da etwas falsch verstanden, dass es darum ging, dass die Behörden die "Hamburger Verhältnisse" trotz Kenntnis der Sachlage(n) seit Jahrzehnten dulden?
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

Benutzeravatar
Otto126
Vielschreiber
Beiträge: 7679
Registriert: 20.03.2005, 07:51
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Otto126 » 17.06.2007, 18:31

nowhereman hat geschrieben:@ e.g. engel
...und bei Kenntnis der Gewerbestrukturen auf der Fahrerseite zusätzlich Erschleichung von Sozialleistungen...
soll das heissen, dass angestellte fahrer grundsätzlich immer "sozialleistungs-erschleicher" sind? das ist ja wohl der gipfel der frechheit... :twisted:
Ist das nicht zwangsläufig die grundsätzliche Sicht eines Unternehmers? Und wird nicht nur der massive Einsatz von Zoll und Steuerfahndung etwas daran ändern? Und sind nicht gerade die "Doppelverdiener" die Pest im Gewerbe, die denjenigen, die wirklich davon leben müssen, ins Portemonnaie greifen? Wenn die Unternehmer nicht auf solche Leute zurückgreifen könnten, wären weniger Taxen unterwegs und sie hätten es nicht so leicht, die Leute für einen Hungerlohn zu schinden.

Aber ich meine wirklich grundsätzlich! Beruht nicht der Kapitalismus grundsätzlich darauf, an die niederen Instinkte des Menschen zu appellieren? Da liegt Gold auf der Strasse, heb's auf, sonst macht's ein anderer. Und wenn du jemanden dafür abstechen musst, auch gut.

Wie kannst du ehrlich bleiben und alle Steuern bezahlen, wenn du genau weisst, dass sich dein wirtschaftlicher Konkurrent durch seine Möglichkeit der Manipulation von Daten einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen versucht, der darauf abzielt, dich ökonomisch zu vernichten und letztlich ein Monopol anstrebt.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

thoma
Vielschreiber
Beiträge: 610
Registriert: 03.10.2005, 18:09
Wohnort: Hamburg

Beitrag von thoma » 17.06.2007, 19:02

Nun, für unser kleines Unternehmen bedeutet die avisierte Tariferhöhung (von ca 2,8%?) über 2000€ Brutto-Mehreinnahmen pro Jahr. Also, da weine ich doch nicht ob der Kosten von (mit Zeitaufwand vielleicht) 100€ für den Uhrmacher des Nachts leise ins Kopfkissen. Da sag ich doch eher ok, dass nehmen wir mit.

Ich schließe mich da durchaus der Meinung von yellow an, dass jährliche moderate Tariferhöhungen a la HVV nicht der verkehrteste Weg wären. Nur hat der HVV in den letzten Jahren besser abgeschnitten als das Taxigewerbe. Deshalb sollte es doch das Ziel sein, durchzusetzen, dass Tariferhöhungen im Taxigewerbe im Gleichschritt mit dem HVV erfolgen. Denn die Begründungen, die dort alljährlich für die "Anpassung" des Tarifs aufgefahren werden sind gleichrangig gültig im Taxigewerbe. Aber mit absurden Forderungen von 20% und mehr stellt sich alle Jahre wieder ein großer Teil des Gewerbes komplett ins Abseits, auch wenn sich da so manches Rechenbeispiel (gerade auch im Vergleich zum HVV!) sicherlich ganz plausibel anhört. Aber die Fehler sind dort in der Vergangeheit gemacht worden und die kann man nicht ohne Gefährdung des Gewerbes mal eben so auf einen Schlag korrigieren. Meine Meinung!

Ich war weder bei der Anhörung bei der BSU dabei noch auf irgendeiner Sitzung der Union zur Tarifproblematik. Der Kollege C.L. anscheinends schon. Wenn er nun aus diesem Erkenntnisstand heraus das Verhalten JKs kritisiert, ok. Sollte dieser bei der Anhörung nun tatsächlich nicht dem Abstimmungsverhalten (so es eine solche gegeben haben sollte) der Unionsmitglieder entsprochen haben, würde ich persönlich das sicher nicht begrüßen. Denn entweder vertrete ich die Meinung der Mehrheit meines Verbandes, oder, wenn ich mich dazu nicht in der Lage sehe, trete ich zurück.

Thorsten
Ist vielleicht nix gut!

Benutzeravatar
nowhereman
Vielschreiber
Beiträge: 520
Registriert: 26.06.2004, 12:46
Wohnort: hamburg

Beitrag von nowhereman » 17.06.2007, 19:23

Otto126 hat geschrieben:
nowhereman hat geschrieben:@ e.g. engel
...und bei Kenntnis der Gewerbestrukturen auf der Fahrerseite zusätzlich Erschleichung von Sozialleistungen...
soll das heissen, dass angestellte fahrer grundsätzlich immer "sozialleistungs-erschleicher" sind? das ist ja wohl der gipfel der frechheit... :twisted:
Wie kannst du ehrlich bleiben und alle Steuern bezahlen, wenn du genau weisst, dass sich dein wirtschaftlicher Konkurrent durch seine Möglichkeit der Manipulation von Daten einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen versucht...
sollen sie doch alle betrügen bis der arzt kommt...ich geb dem kaiser, was des kaisers ist...was ja auch nicht so umwerfend ist bei einem angestellten geringverdiener, der ich nunmal bin...und die gelegentliche gewerbeübliche "sieger-tour" kann man wohl kaum als "manipulation von daten" bezeichnen... :wink:
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?".(B. Brecht)

"Die Herren machen das selber, dass ihnen der arme Mann feind wird." (Thomas Müntzer)

tarif
User
Beiträge: 113
Registriert: 09.05.2004, 18:18

Beitrag von tarif » 17.06.2007, 21:56

Antwort für Holgi

wir sind doch Menschen mit etwas Kultur. Keine Schläger oder Rabauken. Wenn auch mit unterschiedlichen Auffassungen und Temperamenten. Auseinandersetzungen werden in meinen Kreisen verbal geführt.



Zu den Behauptungen von Herrn Engel:

Mir wurde der Redakteur des LHT bei der Firma Raffay vorgestellt. Er ist ein 100% Einzelunternehmer. Was sollen diese Märcheerzählungen und Unterstellungen schon wieder?

E. G. Engel
Vielschreiber
Beiträge: 1863
Registriert: 06.09.2004, 23:11
Wohnort: Hamburg

Beitrag von E. G. Engel » 17.06.2007, 22:17

Mir wurde dass von verschiedenen Kollegen anders erzählt, schon vor diesem "Leserbrief". Aber interessant das man sich mittlerweile als "Einzelunternehmer" vorstellt. Aber vielleicht gibt es verschiedene Mustafa's, das kann natürlich auch sein. Aber die Art und Weise des Leserbriefs lässt auf einen Mehrwagenunternehmer schliessen (Betrieb auf Ehefrau übertragen, dann scheiden lassen, Staat kann machen was er will, Staat guckt dann sowieso in die Röhre etc., mit anderen Worten: macht was ihr wollt, wir scheissen euch sowieso an).

Aber ansonsten scheinst Du den "Leserbrief" gut gefunden zu haben, oder?

Engel

tarif
User
Beiträge: 113
Registriert: 09.05.2004, 18:18

Beitrag von tarif » 17.06.2007, 22:34

Antwort an Eberhard Engel.

Ich weis nichts über diesen Leserbrief weil ich diese Zeitungen nicht regelmäßig bekomme und ich werde mich , im Gegensatz zu Dir, hüten hier Vermutungen und Halbwahrheiten zu verbreiten. Ich weis aber ganz sicher, dass der besagte Redakteur des LHT ein 100% Einzelunternehmer ist. Ich würde mich daher an deiner Stelle lieber etwas zurück halten oder genauer recherchieren bevor ich Unwahrheiten verbreite.

tarif
User
Beiträge: 113
Registriert: 09.05.2004, 18:18

Beitrag von tarif » 17.06.2007, 22:44

Herrn Engel wird von verschiedenen Kollegen "etwas anderes erzählt" und
diese Erzählungen werden hier von ihm dann als Wahrheiten und Tatsachen verbreitet.
Da fehlen wirklich die Worte.

Benutzeravatar
yellow
Vielschreiber
Beiträge: 1087
Registriert: 24.05.2004, 01:45

Beitrag von yellow » 17.06.2007, 23:36

Na, da hilft nur noch, diesen Leserbrief hier einmal abzudrucken.
Wäre jemand wohl so nett ?

Benutzeravatar
C.L.
Vielschreiber
Beiträge: 811
Registriert: 30.03.2005, 22:27
Wohnort: Hamburg

Beitrag von C.L. » 17.06.2007, 23:48

Nun, für unser kleines Unternehmen bedeutet die avisierte Tariferhöhung (von ca 2,8%?) über 2000€ Brutto-Mehreinnahmen pro Jahr.
Abend thoma,
das klingt erstmal nicht schlecht................
Aber : Teilt man das : 12 Monate und durch 2 Unternehmer (GbR) hat man eine Mehreinnahme von potenziell 4,16 € pro Schicht. Da fällt mir dann doch zuerst der Spruch eines Kollegen hier ein : "Du gibst dich wohl auch mit Glasperlen als Bezahlung zufrieden."

Berücksichtige ich dazu einen Tourenrückgang von ca. 3% laut HFT Zeitschrift bleibt vermutlich eher eine 0 übrig.

Wenn du meinst das bringt dich nach vorne bitte schön.

Gruß C.L.
same shit - different day

Poorboy
Vielschreiber
Beiträge: 5148
Registriert: 21.01.2005, 06:23

Beitrag von Poorboy » 18.06.2007, 03:18

Wir brauchen keine Tariferhöhung, wir brauchen eine bessere Auslastung.

Dazu muss die BSU ihrer Schiedrichterrolle endlich gerecht werden und die klar identifizierten "Illegalen" vom Platz stellen.

Eine Tariferhöhung kommt nur Wagen mit guter Auslastung (Hanza) zugute. Niemandem sonst.

Ich fahre gerne zum alten Tarif weiter, wenn ich denn nur fahren kann und nicht warten muss, bis alle vor mir stehenden Wagen der "Illegalen" ihre Tour bekommen haben.

Poorboy

petra
User
Beiträge: 41
Registriert: 07.05.2006, 11:35
Wohnort: Ellerau

Beitrag von petra » 18.06.2007, 10:39

Hallo Kollegen!
Ich weiß nicht mehr worüber ihr euch aufregt wie viel oder wie wenig gefahren wird spielt keine Rolle mehr die Finanzbehörde geht bei einer Steuerprüfung nach dem Gutachten und nicht nach den tatsächlichen Einnahmen es wird einfach geschätzt im eigenem Fall einfach eindrittel mehr auch wenn das nachweißlich nicht stimmt laut KFZ Rechnung TÜV
etc. dann wird gesagt der Tacho kann nicht stimmen.Nach dem nun feststeht das diese Rechnung nicht aufgeht wird gehandelt wie auf einem Basar um nun bin ich soweit das ich mich auf nichts mehr Einlasse und gegebenfalls vor Gericht gehe bin ich der erste oder hat schon jemand
nach dem Gutachten eine Steuerprüfung gehabt mit ähnlichem Inhalt
nur Einwagenprüfung es werden keine Privatkilometer obwohl bezahlt berücksichtigt keine Leerfahrten kein Urlaub Krankheit etc Das Finanzamt
beruft sich nur auf das Gutachten ohne wenn und aber wie kommt das bei euch an?

Benutzeravatar
yellow
Vielschreiber
Beiträge: 1087
Registriert: 24.05.2004, 01:45

Beitrag von yellow » 18.06.2007, 13:32

@petra
Meines Erachtens dürfen die nur schätzen, wenn die Buchhaltung inkorrekt ist. Nur wenn sie deine Buchführung verwerfen können, dürfen sie schätzen - und dann gehen sie wohl neuerdings nach dem Gutachten.
Haben sie deine Buchhaltung moniert ?
Wenn ja, woran stören sie sich denn ?
Hast du die 1%-Regelung oder schreibst du Fahrtenbuch ?

q

Beitrag von q » 18.06.2007, 15:36

Zurück zum "Warnstreik"!:



Ich will heute morgen so um 9:30 also nichts-ahnend :wink: den Flughafen-Taxenstand anfahren und was sehe ich: Taxispeicher komplett leer, zwischen der Flughafenstrasse und der 1. Schranke steht ein Häuflein von vielleicht 70 Taxen und blockiert die Zufahrt. Auf meine neugierige Frage, was denn hier los sei, erläuterte mir die LHT-Vorsitzende: Hier wird gestreikt, aber ich solle mich mal anstellen. In ca. 30 min ginge es weiter und dann wären da gaaanz viele Fahrgäste. Ich habe die Tarif-Desperados und Qualitäts-Verweigerer mit ein paar unfreundlichen Bemerkungen stehen gelassen und bin in den Keller gefahren um Fahrgäste zu befördern. Beobachtungs-fantome habe ich dort nicht bemerkt. Die 25,. € incl. Tip (Holiday Inn / Forum) werde ich dem NABU spenden, denen wollte ich schon immer mal was zukommen lassen. Die nächste Tour ging vom Forum zurück zum Flieger. Auf der Fahrt fiel mir ein, dass ich die LHT-Oberen doch mal fragen könnte, für welche Unternehmer diese "unabhängigen" Herrschaften denn so stehen. Aber leider, leider: Um 10:45 hatten sich diese ******** schon wieder vom Acker gemacht!

Ein Streik war das Ganze schonmal nicht (streiken können nur Arbeitnehmer) und auch keine Demo. Es war schlicht und einfach eine illegale Blockade gegen die Mehrheit der Unternehmer + Fahrer und gegen die Fahrgäste. Und das alles wegen so einer Nebensächlichkeit wie dem Tarif! Wenn ich mir dieses babylonische Geschnatter auf dem Posten so anhöre, dann weiss ich, wer mir die Wurst vom Teller zieht und warum die Fahrgäste massenweise zum Hanzafunk fliehen! Da kann kein noch so optimaler Tarif gegenanstinken! BSU: Alles was hilft, ist eine Verschärfung der Zugangsvoraussetzungen für Unternehmer + Fahrer! Dazu gehört auch die Überprüfung der Sprachkenntnisse! Dann kann ich als 1-Wagen Unternehmer auch "plausible" Umsätze fahren!!!

Ergebnis: Weiterer Imageverlust fürs Taxigewerbe und 5% mehr Hanza-Flughafentransfer.

Ich könnte ******!

xi


******: Selbstzensur

Antworten