Corona und das Geschäft in Hamburg

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
Mamil
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Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Mamil » 30.03.2020, 14:25

Dass MOIA die Situation (auch) zu PR-Zwecken nutzen würde, war nach der "Aktion" von Berlkönig in Berlin zu erwarten. Man wird mit dem HVV-Ticket MOIA von 0-6 Uhr nutzen können. Aber auch 200 Taxen sollen dafür eingesetzt werden. Wer sind denn die Privilegierten?

https://www.nahverkehrhamburg.de/corona ... gen-14572/

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von alsterblick » 30.03.2020, 16:18

Das interessante Behördengeschick daran ist eigentlich, eine vorgedachte parallele „Versöhnung“ von Taxi + MOIA.
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Marvin » 30.03.2020, 20:19

Es ist der Gipfel der Unverschämtheit! Das soll offensichtlich der Todesstoß für das Taxengewerbe sein. Auf welcher Rechtsgrundlage wird Moia - einem als Experiment genehmigten Dienst - vom Senat subventioniert, um den Taxen noch die kläglichen Reste ihres Geschäfts streitig zu machen. Mietet die Stadt die Wagen als 6 Stündiges Exklusivshuttle? Allein das Missverhältnis zwischen den lt. NDR 100 Taxen und 100 Moias zeigt, wohin die Reise geht: Moia mit ihren ca. 400 Fahrzeugen setzt ein Viertel - vermutlich von der Allgemeinheit bezahlt - ein. Der Anteil der Einhundert subventionierten Taxen im Verhältnis zu den über 3000 angemeldeten Taxen zeigt, welchen Stellenwert man unserem Gewerbe von offizieller Seite beimisst.
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von am » 30.03.2020, 20:25

Wer weiß, vielleicht haben die Volkswagenvorstände mit Einstellung und dauerhafter Arbeitsplatzvernichtung gedroht.

Auf jeden Fall zeigt es, dass Hamburg gewillt ist, MOIA auch über den Testzeitraum hinaus laufen zu lassen. Notfalls im rechtlich fragwürdigen Alleingang.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Marvin » 30.03.2020, 20:41

Ich glaube nicht, dass die drohen müssen. Moia hat ja Kurzarbeit beantragt und reduziert dadurch ihre systemimmanenten Verluste. Dass der Senat wild entschlossen ist, Moia fest zu installieren, steht m. E. außer Frage. Deshalb wird jetzt Moia auch bevorzugt eingesetzt. Die ca. 3% der Taxen sind lediglich ein lächerliches Feigenblatt.
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von alsterblick » 30.03.2020, 20:55

Marvin hat geschrieben:
30.03.2020, 20:41
Ich glaube nicht, dass die drohen müssen. ...... Dass der Senat wild entschlossen ist, Moia fest zu installieren, steht m. E. außer Frage. Deshalb wird jetzt Moia auch bevorzugt eingesetzt. .
+++1
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Mamil » 30.03.2020, 23:42

Wenn man den Aussagen des MOIA-Sprechers Glauben schenkt, dann hat nicht MOIA die Stadt Hamburg dazu gedrängt, sondern die Stadt hat bei MOIA angefragt:

"Anders sieht es in Hamburg aus: Dort wird Moia den öffentlichen Nahverkehr nachts mit 100 Fahrzeugen unterstützen. Aus der Region Hannover habe es eine ähnliche Anfrage leider nicht gegeben, erklärt der Moia-Sprecher."

https://www.bild.de/regional/hannover/h ... .bild.html

Das macht zumindest chronologisch Sinn, weil MOIA zuvor ja verkündet hatte, den Betrieb zum 01.04. vorläufig einzustellen.

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Poorboy » 31.03.2020, 00:59

In Hamburg spendet man der SPD ja auch 45.000 Euro, und schon verzichtet das Finanzamt auf € 47 Millionen, wobei es da natürlich keinen Zusammenhang gibt.

Kahrs, Scholz, Tschentscher in der SPD ist so grotesk, als hätten die Taliban den Zentralrat der Juden übernommen.

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Poorboy » 31.03.2020, 18:25

Free now fährt den HVV-Nachttarif.
Jetzt bin ich auch noch Fahrkartenkontrolleur :roll: .

Idiotisch. Das schreit nach Betrug, denn der Kunde zahlt € 8,- und der Fahrer erhält den regulären Preis. Wer einen Clan hinter sich weiß, kann die ganze Nacht zwischen 0 und 6 Uhr voll bezahlt zwischen Rissen und Neuengamme hin- und herpendeln :mrgreen: . Muss nur genug Clan-Handys mithaben.

Noch lohnender sind sechs Stunden auf der A7 immer Schnelsen-Nord bis Heimfeld und zurück.

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Marvin » 01.04.2020, 00:40

Poorboy hat geschrieben:
31.03.2020, 18:25
Free now fährt den HVV-Nachttarif.
Jetzt bin ich auch noch Fahrkartenkontrolleur :roll: .

Idiotisch. Das schreit nach Betrug, denn der Kunde zahlt € 8,- und der Fahrer erhält den regulären Preis. Wer einen Clan hinter sich weiß, kann die ganze Nacht zwischen 0 und 6 Uhr voll bezahlt zwischen Rissen und Neuengamme hin- und herpendeln :mrgreen: . Muss nur genug Clan-Handys mithaben.

Noch lohnender sind sechs Stunden auf der A7 immer Schnelsen-Nord bis Heimfeld und zurück.

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Super! Kundenfrischfleisch für die Mietwagenflotte. Wer jetzt HVV fahren möchte, muss sich bei Frenow registrieren. Mit allen persönlichen Daten inkl. Kontodaten. Und die Stadt zahlt die Werbeaktion. Is mir übel!!
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Poorboy » 01.04.2020, 01:04

Nur ein Taxi kriegen sie nicht, weil die alle mit Phantomkunden Heimfeld-Schnelsen und Retouren fahren. Könnte € 800,- pro Nacht bringen :P .

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Mamil » 01.04.2020, 13:36

Weiß denn jemand, wie genau die Abrechnung ablaufen wird? Erstattet die Stadt (HVV) den Differenzbetrag zum Taxameterpreis zunächst FN gegenüber und nimmt dann der Parasit FN 7% vom Taxameterpreis oder von den 4€ bzw. 8€ ? Wenn vom Taxameterpreis, wie rechtfertigt FN dann, dass die Provision nominal mit der Länge der Strecke variiert, wenn sie gar keine streckenbezogene Variation der Kosten haben?

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von alsterblick » 01.04.2020, 15:33

Mamil hat geschrieben:
01.04.2020, 13:36
Wenn vom Taxameterpreis, wie rechtfertigt FN dann, dass die Provision nominal mit der Länge der Strecke variiert, wenn sie gar keine streckenbezogene Variation der Kosten haben?
Genaugenommen haben die insofern streckenbezogene Kosten, dass Taxen auf andauernden Fahrten weniger häufig verfügbar/vermittelbar sind, zumal teilnehmende Taxen begrenzt sind. Sofern FN (oder UBER) bei 7% Umsatz-Provision eben nicht aus reiner „Nächstenliebe“ handelt.
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Mamil » 01.04.2020, 17:15

alsterblick hat geschrieben:
01.04.2020, 15:33
Genaugenommen haben die insofern streckenbezogene Kosten, dass Taxen auf andauernden Fahrten weniger häufig verfügbar/vermittelbar sind, zumal teilnehmende Taxen begrenzt sind.
Haben die keine Anschlusstour-Funktion? Sie können doch auch besetzte Taxen vermitteln. Der Fahrgast hat nur ein HVV-Ticket und daher auch keinen Anspruch darauf, dass "sein Taxi" sofort kommt. Wenn er das möchte, kann er auch ganz normal ein Taxi bestellen.

Was die begrenzte Zahl der Taxen angeht, frage ich mich, nach welchen Kriterien die ausgewählt werden. Die ersten 100 malen zuerst oder sind es immer nur maximal 100 gleichzeitig und wenn Einer gefahren ist, ist er "raus" und der Andere kann "rein"? Merkwürdig, dass es dazu keine Informationen gibt.

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von alsterblick » 01.04.2020, 17:39

Mamil hat geschrieben:
01.04.2020, 17:15
Was die begrenzte Zahl der Taxen angeht, frage ich mich, nach welchen Kriterien die ausgewählt werden. Die ersten 100 malen zuerst oder sind es immer nur maximal 100 gleichzeitig und wenn Einer gefahren ist, ist er "raus" und der Andere kann "rein"? Merkwürdig, dass es dazu keine Informationen gibt.
Die Antw ist recht einfach. Entweder der HVV hätte eine zentrale effiziente dispachtchende Vermitlungsapp für alle Teilnehmer (MOIA, Taxen....) oder die HVV-Fahrgäste suchen/bestellen selbst in diversen Kanälen nach "Vertretungs-Verfügbarkeit/en" und zahlen mit eigener Wartezeit ggf. oben drauf.
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Mamil » 01.04.2020, 18:57

UBER ist jetzt auch dabei, auf der Jagd nach Daten "preissensibler Kunden".
https://www.computerbild.de/artikel/cb- ... 35547.html

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von alsterblick » 01.04.2020, 19:18

Erstaunlich ist deren technische Affinität selbst zu besonderen Umständen blitzzureagieren. Mir ist schon klar, dass lediglich 7% Taxi-Provision nicht das Dauerziel sein wird.
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von Mamil » 01.04.2020, 20:11

alsterblick hat geschrieben:
01.04.2020, 19:18
Erstaunlich ist deren technische Affinität selbst zu besonderen Umständen blitzzureagieren.
Das Schlimme ist, dass dieses Chargieren von UBER, FN und MOIA in ihrem Schmierentheater (was sie Marketing und PR-Arbeit nennen) auch noch Applaus bekommen wird.

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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von alsterblick » 01.04.2020, 20:30

wohl wahr und das obwohl nur Wenige momentan Bestellbedarf haben werden, erzählen diese es anschließend erfolgreich sogar 30x weiter (sonst ja nur übliche 10x). Die Computer/Programmierer bei FN, UBER fallen gar nicht erst in den Schlafmodus und wenn es weiter geht, alle hellwach startklar.
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Re: Corona und das Geschäft in Hamburg

Beitrag von det » 02.04.2020, 12:19

@Marvin

Wie wird der TAB die Krise überstehen? Gerade als kleine Zentrale mit seinen überproportional hohen Beiträgen für das einzelne Mitglied wird es der TAB bei der Bewältigung der Krise schwer haben, zumal wenn vielleicht auch noch der eine oder andere Beitragszahler seine Mitgliedschaft wegen des Kostendrucks kündigen muss. Wie würdest Du, entsprechend Deiner Signatur die Überlebenschancen des TAB ausrechnen? Unabhängig Deines Ergebnisses drücke ich Dir und den meisten meiner ehemaligen Kollegen die Daumen. Zur Not müsst Ihr Euch doch zukünftig vom Hansafunk vermitteln lassen. Die Wedeler haben ja beste Erfahrungen damit gemacht.

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