Zuständigkeiten ?

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
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C.L.
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Zuständigkeiten ?

Beitrag von C.L. » 04.02.2006, 15:08

Guten Tag Gemeinde,
ich habe mich entschlossen am Wochenende mal nieder zu schreiben, was im Gewerbe meiner Ansicht nach in Schieflage geraten ist. Immer nur in der Kaffeepause jamern und denken mal könne doch eh nichts ändern kann doch nicht alles sein.

Ausgehend von der Qualitätsdiskussion am Flughafen und damit verbundener Auflagen werde ich versuchen darzustellen, wo es im Gewerbe hakt. Dazu gehört natürlich die Tarifdiskussion in Relation zu den Kosten, die Auslastung in Relation zu den Überhängen an Konzessionen, die Kontrollpflicht der Behörde und das Verhältnis Selbstfahrer zu Grossbetrieben.

Nur wer bekommt dann einen Brief von mir ?
Soll ich Herrn Hesse schreiben, den verkehrspolitischen Sprecher der CDU ?
Soll ich Hernn Glitza schreiben, der gerne Post von Jörn liest ?
Soll ich Herrn Petersen schreiben, der in der Taxenbehörde arbeitet ?
Oder gleich Senator Freitag ?

Was meint ihr ?

Gruss C.L.

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hjm
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Beitrag von hjm » 04.02.2006, 18:25

Gleich an Freytag!
Hier gemeinsam formulieren, mit mehreren Leuten unterschreiben – und ab dafür! /hjm

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homer
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Beitrag von homer » 04.02.2006, 18:42

Ich weiss natürlich nicht was alles in C.L.`s Brief stehen wird, aber ich denke
es sind etliche weitere Stellen "zuständig" bzw. es müssen an etlichen anderen
Plätzen die Verhältnisse umgekrempelt werden, nicht nur in der Hamburger Behörde und bei ihrem poitischen Dienstherren.
Mit einer gewissen Berechtigung stellt die Behörde fest daß zahlreiche gewünschte Veränderungen
(siehe den letzten LPVG-Antrag) mit Gesetzen des Bundes in Konflikt kommen (können).
Betroffen sind also eindeutig auch Bundesbehörden und - was etwa das PBefG angeht - der Bundestag.
Dem wiederum sind in gewisser Weise europäische Entscheidungen übergeordnet,
d.h. die Zuständigkeit ist im Prinzip auch in Brüssel und Straßburg gegeben.

In der Hoffnung allerdings daß wir nicht nur über C.L`s privates Statement reden sollte man sich wohl
nicht nur über die Adressaten einen Überblick verschaffen sondern auch über den Inhalt eines solchen Schreibens.


homer
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E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 04.02.2006, 19:44

Es wird wirklich Zeit einmal ernsthaft zu überlegen wohin es mit diesem Gewerbe gehen soll. Anstatt viel zu schreiben greife ich hier noch einmal yellow auf.

@yellow
Wenn du wisssen willst, wo die Widerstände für eine nachhaltige Gesundung des Gewerbes liegen, liegt dies doch eigentlich klar auf der Hand.
1. Die Konzessions-Behörde, die derartig lächerliche Anforderungen an die Erteilung einer Konzession stellt, dass der Strom der ungeeigneten Bewerber niemals abreißen wird. Eine adäquate Überwachung der so großzügig Konzessionierten findet praktisch nicht statt.
2. Die ordentlichen Taxenbetreiber, die offenbar völlig unfähig sind, sich zu organisieren.
3. Taxenbetreiber, die sich in dieser Melange von Illegalität, Steuer- und Sozialbetrug eingerichtet haben und an einer Säuberung kein Interesse haben, weil sie nicht unter Verfolgungsdruck leiden (siehe Punkt 1).
4. Die Finanzämter, die ausschließlich umsatzstarke Betriebe überprüfen - offensichtlich weil es nur dort etwas zu holen gibt.
5. Gewählte und selbsternannte "Gewerbepolitiker", deren Auftritte in der Öffentlichkeit einfach nur peinlich sind (...und damit das klar ist : E.G. Engel ist damit nicht gemeint.) und uns damit schweren Image-Schaden zufügen.
6. Politik, Handelskammer & Co, welche im Taxengewerbe lediglich einen wirtschaftsfördernden Faktor sehen, statt es als das zu erkennen, was es ist, nämlich ein eigenständiger Gewerbezweig mit mehr als 5.000 Arbeitsplätzen (geschätzt).


In diesem Sinne habe ich in den letzten Tagen an der (alten ?) Internetseite www.taxi-hamburg-klartext.de herumgebastelt. Ich hatte leider reichlich mit den Tücken des Programms zu kämpfen, aber es sollte erst einmal gehen.

Deutlicher wie dort lässt sich der Gesamtzusammenhang nicht ansprechen.

Ich gehe einmal auf hjm ein. Es sollte sich eine Interessengemeinschaft finden, z. B. IG „Legales Taxengewerbe“ und sich dort unabhängig von Verbänden finden und erst einmal locker organisieren. Aus den Verbänden heraus ist nichts zu erwarten, auch nicht LHT und HTV. Ob wir dann diese IG innerhalb bestehender Verbände mehrheitsfähig machen oder ob es nötig wird einen neuen Verband zu gründen betrachte ich erst einmal als offen.

Ich möchte vor allen Dingen junge Kollegen ansprechen, denn die haben noch einiges vor sich. Ich bin gerne bereit nach bestem Wissen und Gewissen mitzumachen.

Wir sollten dieses Forum nutzen (geschlossene Benutzergruppe) um notwendige Diskussionen und Abstimmungen voranzutreiben.

Wer sich spontan bereit erklären kann, bitte eine VPN oder mail an klartext.hamburg@online.de, aber bitte mit vollem Namen und Tel.Nr. (zwecks SMS), ich bin auch nicht anonym.

Ich habe lange darüber nachgedacht. Die „Bild-Meldung“ der letzten Woche (Nörgler) hat mir den Rest gegeben.

Ich hoffe auf rege Teilnahme, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Funkanbindung oder Verbandszugehörigkeit.

Mit kollegialen Gruß, Eberhard Engel

thoma
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Beitrag von thoma » 05.02.2006, 18:59

Lieber E. G. Engel, erstmal an dich meinen Dank und meine Anerkennung für den Einsatz und die Mühe die du dir für saubere Verhältnisse im Taxigewerbe gemacht hast und die mir in diesem Ausmaß erst durch das Studium deines Internetauftritts bewußt geworden ist.
Gleichzeitig hoffe ich darauf das Herr Napp nur einer von ganz wenigen ist, der die Meinung vertritt, dass ein Lob von einem Hansi schon eine Gefährdung deiner Reputation innerhalb des Hamburger Taxigewerbes darstellt.

Wie du bin ich der Meinung das der Kollege yellow kurz und präzise die Hindernisse auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesundung des Gewerbes aufgezeichnet hat, ebenso wie du etwas ausführlicher auf deiner Site. Ebenso gehe ich konform mit der Ansicht, dass sich aus den bestehenden Verbänden heraus, so wie sie sich in ihrer Zerstrittenheit in ihren jeweiligen Schützengräben eingerichtet haben, nichts zu erreichen sein wird.

Nur glaube ich nicht, dass sich mit der Gründung des hundertsten Verbandes daran etwas ändert. Aber vielleicht wäre eine IG tatsächlich gar nicht so schlecht, in der sich der Wille einer breiten Basis verbandsübergreifend zu bestimmten Veränderung im Gewerbe artikuliert. Im weiteren Verlauf wäre es vielleicht (ok, ganz vielleicht) möglich, auf die Verbände in der Form einzuwirken, dass man sich (auch mit Vertretern dieser IG) zusammensetz und sich auf "den kleinsten gemeinsamen Nenner" einigt und zusammen an der Beseitigung der aufgeführten Hindernisse zur Gesundung des Gewerbes arbeitet. Das erscheint mir nicht völlig unmöglich da es doch im Interesse aller ehrlich arbeiten wollenden Kollegen sein sollte, die Verhältnisse in Richtung Beseitigung der von yellow benannten Hindernisse zu verändern.

Den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden ist dabei eigentlich gar nicht so schwer. Wenn man sich die Punkte in yellows Liste anschaut, so ergibt sich als einziges vordringliches Hindernis das was er als die Unfähigkeit der ordentlichen Taxenbetreiber, sich zu organisieren, benennt, garniert von der Selbstdarstellung mancher die sich Gewerbevertreter nennen. Da könnte eine IG oder ein anderes Forum in der Tat hilfreich sein, sofern sich dort tatsächlich nicht die ewig gleichen verbalradikalen Selbstdarsteller tummeln.

Wenn man es dann schafft, die Tarifdiskussion (ja ich weiß, dass fällt manchem schwer) erstmal aussen vor zu lassen, liegen die Vorstellungen sicher nicht allzu weit auseinander. Dann kann man gemeinsam auf den Senat, die Behörden und die Handelskammer einwirken um (aus meiner Sicht) folgende Notwendigkeiten zu erreichen:

Kein Konzessionsstop aber angemessen hohe und kontrollierte Zugangsvoraussetzungen zum Erwerb (und zur Verlängerung) einer Taxenkonzession.

Ebenso angemessen hohe Anforderungen an die Bewerber für den P-Schein.

Sicherstellung der Steuer- und Abgabenehrlichkeit durch geeignete Maßnahmen (zB Fiskaltaxameter und Kontrollen).

Verbesserung der Beschwerdemöglichkeiten für die Kundschaft verbunden mit geeigneten Sanktionen.

Verbesserung der Aussendarstellung des Gewerbes hin zur Wahrnehmung als eigenständiges Gewerbe mit einer nicht unerheblichen Zahl von Arbeitsplätzen, in dem ehrlich gearbeitet und eine gute Qualität zu einem fairen Preis geboten wird.

Über die angemessene und notwendige Höhe dieses Preises und die sonstige Ausgestaltung des Tarifs kann man sich dann am Ende verständigen, bzw ergibt sich das aus der gemeinsamen Diskussion vielleicht sogar von selbst.

Was ich dabei bisher eher als kontraproduktiv betrachte ist der Aufbau von Drohkulissen am Flieger, zumal im Zusammenhang mit der WM. Der Kampf um 20€ + Kartenlesegerät rechtfertigt das nicht. Auch werden sich für Proteste dort auf sicher nicht mehr als 200 Kollegen erwärmen können, davon ein nicht unerheblicher Teil von der Art wie er im Gewerbe eigentlich gar nicht vertreten sein sollte. Geeignete Aktionen kann man sich dann überlegen, wenn man innerhalb des Gewerbes Einigkeit über die notwendigen Veränderungen erreicht hat und dann unter Mithilfe aller Verbände die Kollegen zu Maßnahmen aufrufen kann und eine entsprechend wirkungsvolle Beteiligung erreicht. Anderenfalls macht man sich (man kann das bedauern) nur unverstanden, unbeliebt und lächerlich. Nichts anderes wird am Flieger geschehen.

Thorsten
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Beitrag von Poorboy » 07.02.2006, 03:29

Leutchen,

das Problem ist einzige und alleine der Lohn des Taxifahrers. weil der nicht fix sondern nach Umsatz bezahlt wird, gibt es Mehrwagenunternehmer!!

Hamburg hat bei etwa 1900 Unternehmern 3600 Taxen.

Hätten die Fahrer einen festen Stundenlohn (gesetzlicher Mindestlohn) von nur € 7,- die Stunde, wären diese ganzen "yellowjohans", wie Freund birdie sie nennt, dort, wo sie hingehören: In der Gosse!!!

Diese Asis stellen mit ihren Flotten von Schrottwagen, besetzt mit Togolesen, ein Angebot auf die Beine, dem fast keine Nachfrage gegenüber steht.

Das können sie ganz locker, da sie kein "unternehmerisches Risiko" tragen. Schließlich wird der Taxifahrer ja "umsatzabhängig" bezahlt.

Man stelle sich einen Sanitärbetrieb vor, der seine Klempner Nachtwache schieben lässt, sie aber nur bezahlt, wenn es einen Wasserrohrbruch gibt.

Oder diese Hilfspolizisten ohne Knarre. Die die Strafmandate schreiben. Wenn keiner falsch parkt, bekommen die eben auch kein Geld!!!

Und politisch ist das so gewollt, denn all diese Togolesen würden als politisch Verfolgte sonst Sozialhilfe kassieren. Man könnte sie natürlich gegen Festgehalt auch als Hilfspolizisten einsetzen.

Meine Wenigkeit ist am Sonntag mit einem katastrophalen Umsatz frühzeitig nach Hause gefahren. Das Angebot lag ganz deutlich über der Nachfrage.

Der Togolese sitzt es aus. Was sollte er sonst auch tun??

Und solange der Togolese im Auto an Platz 556 am Posten steht, kostet es den Herrn "Unternehmer" keinen Cent an "variablen" Kosten.

Vielleicht kaufe ich mir doch zehn 124er, besetze sie mit 20 Togolesen und mache meine Kohle völlig ohne Risiko.

Im Notfall bezahle ich meine Togolesen auf € 400,- - Basis. Da könnte dann völlig risikolos noch mehr Kohle für mich rüberwachsen.

Poorboy

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Beitrag von N8tfahrer » 07.02.2006, 04:57

weiis nich sorecht ob das hier hin passt ?
neulichst in der Fr. nacht....Funktour...Rodizio/Dithmar.Koel-Str.3...eine Armada von lungernden Graupen zieht die Str. rauf unter runter und meine Fahrgäste ab.....was soll ich tun.....ich deute einem afrikanischen Kollega mit Gesten an er solle schneller als Schritt die Biege machen.....in seinen Augen lese ich "gleich steige ich aus und zer.... dich mit meiner Machet....". Ich weiss wirklich nicht mehr weiter. Der Taxi-Ehrenkodex scheint irgenwann Mitte der 90er flöten gegangen zu sein.
Anm.1 : ich fahre (zum Glück) nur seltem am WE nachts
Anm.2 : für solcherlei Gesocks mach ich mich nicht mehr grade und ich hoffe ihr (wer sich angesprochen fühlt) macht nicht ne Demo am Flughafen für solcherlei "Kollegas".
Sind sie das Taxi ? ............NEIN, Der Fahrer !
Das müssen sie doch wissen, sie sind doch der Taxifahrer !

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yellow
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Beitrag von yellow » 07.02.2006, 11:50

@poorboy zitat
Hätten die Fahrer einen festen Stundenlohn (gesetzlicher Mindestlohn) von nur € 7,- die Stunde, wären diese ganzen "yellowjohans", wie Freund birdie sie nennt, dort, wo sie hingehören: In der Gosse!!!
Sag mal. hast du noch alle beisammen ? Bisher habe ich dich für einen abwägenden, mitdenkenden Kollegen gehalten - wenn auch selten meiner Meinung.
Woher nimmst du die Frechheit, mir ( und johan) zu bescheinigen, dass ich in die Gosse gehöre ?
Befindest du dich dort bereits ?
Durch diesen Ausbruch hast du dich als unverschämter, frustrierter und offensichtlich auch geschäftlich erfolgloser Kutscher geoutet, sonst hättest du solche selbstmitleidigen, selbstgerechten und unreflektierten Loser-Attacken nicht nötig.

P.S. Ich habe einen Wagen, den ich noch regelmäßig selbst fahre, sowie 2 angestellte Fahrer (nachts, Wochenende), welche mit ihrer Situation, ihrem Einkommen und ihrem Chef einigermaßen zufrieden sind.
Größere Zufriedenheit ist in diesem Gewerbe nicht zu erzielen, solange man versucht, seinen Betrieb rechtskonform zu betreiben. Weder habe ich mit deinen Togolesen, noch mit sonst irgendeinem parasitären *** etwas zu tun.
Mein Schrottwagen ist allerdings schon fast ein Jahr alt.

Wenn du dich nicht entschuldigst, bist du für mich als Gesprächspartner gestorben.

Als Asozialer bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht bezeichnet worden. :twisted: :twisted:

P.P.S. Im Übrigen: Johan hat auch nur einen Wagen und überhaupt keinen angestellten Fahrer. Allerdings ist sein Schrottwagen schon 3 Jahre alt.

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Beitrag von Poorboy » 07.02.2006, 13:44

Okay. ich entschuldige mich. Das ist ernst gemeint.

Dann muss ich euch beide ausnehmen.

Beim Prinzip bleibt es aber. Mehrwagenunternehmer ohne fixe Lohnkosten sind das Problem.

Poorboy

nicht egal !
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Beitrag von nicht egal ! » 07.02.2006, 13:47

Eine Interessengemeinschaft wäre ein sehr guter Weg !

Die Schlechten ins Kröpfchen und die Guten ins Töpfchen ...

nicht egal !

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Beitrag von thoma » 07.02.2006, 14:31

Nun Poorboy, dein Beitrag ist schon ziemlich armselig. Aber anders als ein Haufen fehlgeleiteter fanatischer Islamisten, die die westliche Welt für ein paar Karikaturen abschlachten möchten, wird die versammelte Hansaunternehmerschaft vielleicht deine hoffentlich ernst gemeinte Entschuldigung akzeptieren und dich nicht am nächsten Mini steinigen. Aber das war jetzt echt knapp! :wink:

Unter den hier so oft geschmähten Unternehmern des Hansa wirst du auch nicht so viele der von dir beschriebenen Mehrwagenunternehmer finden. Auch unsere GbR besitzt nur ein einziges Fahrzeug auf dem sich die Teilhaber selbst ausbeuten. Unser Wagen ist Baujahr Nov 2005, sein Vorgänger wurde im Alter von nicht ganz 4 Jahren verabschiedet.

Das unternehmerische Risiko kann man sicher am besten minimieren in dem man seine Taxen zu einem festen Wochenkurs vermietet, die Mieter auf kleines Geld anmeldet und so Steuern und Sozialabgaben spart. War und ist sicher eine beliebte Methode der Gewinnmaximierung. Nur, wenn es anscheinends noch nicht einmal gelingt, die Vermietung von Taxen und den massiven Steuer- und Sozialabgabenbetrug zu kontrollieren und damit zu unterbinden, wie möchtest du denn dann die Bezahlung nach einem festgesetzten Mindestlohn durchsetzen?!

Thorsten
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Beitrag von Poorboy » 07.02.2006, 16:21

Es wird immer Unternehmer geben, die illegal arbeiten und Fahrer, die das mitmachen.

Das Überangebot an Taxen kommt aber ganz legal zu Stande, weil es eben keine festen Lohnkosten gibt. Dieses System ist Manchester-Kapitalismus pur.

Im Übrigen sind mir Hansa-Unternehmer bekannt, die Graupen und Wandsbeker vermieten und Vollzeit-Hansa-Fahrer auf 400-Euro-Basis anmelden.

Auch die Hansa-Genossen sind eben nicht die Ritter der Tafelrunde.

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homer
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Beitrag von homer » 07.02.2006, 17:58

Poorboy hat geschrieben:Im Übrigen sind mir Hansa-Unternehmer bekannt, die Graupen und Wandsbeker vermieten und Vollzeit-Hansa-Fahrer auf 400-Euro-Basis anmelden.
Auch die Hansa-Genossen sind eben nicht die Ritter der Tafelrunde.
Vom Grundsatz her gebe ich Dir vollkommen recht - das Problem als solches
besteht quer durch das gesamte Gewerbe und HFT ist keine Ausnahme.
Ein bewußt schiefes Bild produziert hier aber speziell Freund Jörg und sein
Fanclub wenn völlig jenseits der Realität "Mehrwagenunternehmer" und "Hansa"
immer wieder bewußt in einen Topf geworfen und hübsch verquirlt wird.
Tatsächlich gibt es selbstverständlich Überschneidungen, keine Frage.
Wenn jemand allerdings seine 12 oder 15 Taxen so verteilt hat daß
eine davon beim Hansi untergebracht ist und der Rest graupelt oder
bei 6x6 vor sich hin dümpelt dann ist es schlicht unlauter den Hansafunk für
eben diese Graupen verantwortlich zu machen.
Umgekehrt wird ein Schuh draus - erst die Genossenschaften (und nicht zu
vergessen die "Artverwandten") erlauben überhaupt erst eine minimale
gegenseitige Kontrolle. Nicht ohne Grund waren und sind Autoruf und 6x6
der Funk-Tummelplatz der tatsächlichen Großunternehmen die ihren
betrieblichen Schwerpunkt im übrigen nach wie vor im Graupensektor haben.

Man kann sicher einzelne Fakten auch durch Überspitzung auf den Punkt
bringen, insgesamt mangelt es mir da aber an vernünftiger Differenzierung.
Das Gleiche gilt im übrigen auch für Deine hübsch häßlich ausländerfeindliche
Tendenz - siehe die "Togolesen".
Wenn Kutscher sich asozial und unkollegial verhalten dann ist das ganz
sicher keine Angelegenheit die in ihrer Hautfarbe ihren Grund hat.



homer
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Beitrag von Poorboy » 07.02.2006, 21:33

Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt.

20 Togolesen will ich anstellen und muss mich als ausländerfeindlich beschimpfen lassen.

Nebenbei bin ich Kulturist!!! Hautfarbe und Nationalität eines Menschen sind mir völlig gleichgültig. Gewisse Kulturen, z.b. Neo-Nazis, kann ich auf den Tod nicht leiden!!!

Zurück zum Thema:

Mir sind Kollegen bekannt, die (legal) in einzelnen Schichten einem Umsatz von € 30,- bis € 50,- gefahren haben.

Müsste der Unternehmer ihnen einen festen Stundenlohn zahlen, wären sie nicht auf der Straße gewesen!!!

Wenn ich dagegen sehe, dass meinem Angebot keine Nachfrage gegenüber steht, breche ich die Schicht vorzeitig ab und fahre nach Hause.

Leisten kann ich mir das aber nur aus zwei Gründen:

1. habe ich weitere Einkünfte und muss nicht alleine vom Taxi-Geld leben.

2. habe ich einen Wagen alleine zur Verfügung. Kann ihn also gezielt da und dort einsetzen, wo Nachfrage besteht.

So regeln sich Angebot und Nachfrage in einer Marktwirtschaft. Können "Unternehmer" aber Wagen auf die Straße setzen, ohne feste Lohnkosten kalkulieren zu müssen, sind die Gesetze der Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt. Deshalb entsteht das hier immer bejammerte Überangebot an Taxen, was dann zwangsläufig den immer schlechteren Service zur Folge hat.

Hansa-Bashing ist überhaupt nicht mein Ding. Gerade die haben das Prinzip ja bestens verstanden und lassen nur soviel Angebot zu, wie auch nachgefragt wird. Darum soll ja auch die Zahl der 211er-Flotte reduziert werden.

Als Sauerei empfinde ich lediglich das "Abziehen" der "Hilfshansis" (311er)

Und weil mir noch kein vernünftiges Gegenargument gekommen ist, bleibe ich dabei: Ein gesetzlicher Mindestlohn für Fahrer würde die Dinge ins Lot bringen.

Und noch einmal deutlich: Nicht die Togolesen sind das Problem. Von denen würden nur die wenigsten eine Konzession bekommen und könnten sich ein Auto leisten. Das Problem sind die Leute, die Konzessionen für ganze Schrott-Flotten bekommen und diese Wagen dann mit Togolesen besetzen.

Vorteil: Den Togolesen sind unsere Gesetze nicht einmal bekannt, die kann der Herr "Unternehmer" ausbeuten ohne Ende. Die zahlen sogar Unfallschäden selbst!!!!!

Eine Alternative zum Mindestlohn wäre noch one man- one vote, also nur eine Konzession pro Nase. Schon hätten wir in Hamburg nur noch 1900 Taxen.

Poorboy

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Beitrag von C.L. » 08.02.2006, 00:25

Abend,
das Thema war "Wer ist zuständig?", um Gewerbeprobleme aller Art (so wie ihr sie hier wieder einmal in aller Ausführlichkeit beschrieben habt), zu kommunizieren ?

Ich fange mal bei poorboy an : Du forderst einen Mindestlohn für angestellte Fahrer, ich fordere eine Konzessionsbegrenzung auf 3000 (besser noch 2500) Taxen. Beides kommt auf`s selbe raus, weil Umsatz = Touren pro Stunde !!!
Habe ich 30% weniger Konkurrenz verringern sich meine Standzeiten, mein Umsatz steigt, damit auch mein Gewinn. Dann würden die Fahrer auch auf 7.- und mehr kommen. Ich will damit nicht sagen niemand kann je wieder Unternehmer werden. Über eine Warteliste wird nachgerückt, sobald die Anzahl der Konzessionen unterschritten wird. Das kann vielleicht 2-3 Jahre dauern, aber solange ist man eben Fahrer und wartet auf seine Chance. Die bekommt man dann aber unter Rahmenbedingungen, wo es sich auch lohnt zu investieren.

Recht hast du mit der Annahme man kaufe sich als Konzessionär 10 durchgerittene W124 und setzt dort irgendwelche Hilfsarbeiter (er erspare mir andere Begrifflichkeiten) drauf. Am besten forderst du vom Arbeitsamt 20 Langzeitarbeitslose an, meldest diese auf max. 800.- brutto an und kassiert monatlich 20x 250.- Zuschuss. Womöglich bekommst du dafür die Ehrennadel als Unternehmer des Jahres, der sich zur Schaffung von Arbeitsplätzen eingesetzt hat. (Satiremodus off)

Thoma möchte erstmal mehr bieten und erst später mehr fordern. Ich hätte es gerne andersrum. Ich fordere das die Taxenbehörde ihrer Aufsichtspflicht nachkommt und das das Finanzamt die Marktverzerrungen beseitigt. Verdiene ich dann etwas mehr investiere ich auch gerne in einen Markt, den ich für zukunftsfähig erachte.

Ich werfe dazu zwei weitere Aspekte in`s Forum :

1. Bei Umsätzen zwischen 10 und 15.- die Stunde (d.h Auslastung 20-30% der Arbeitszeit) gibt es weder einen finanziellen Spielraum, um zusätzliche Kosten aufzufangen (Flieger), noch bietet dieser Umsatz einen Anreiz, das vernünftiges und dienstleistungsbereites Personal flächendeckend Top Service bietet.

2. Im September 2004 hatten wir 1917 Unternehmer mit 3454 Taxen. Davon waren 1535 Einwagenbetriebe und 382 Mehrwagenbetriebe hielten 1919 Konzessionen. Davon ausgehend das der selbstfahrende Unternehmer auch morgen noch Touren abwickeln möchte unterstelle ich dass er sich auch entsprechend um den Kunden bemüht. Nur was ist mit den Fahrern der 1919 anderen Taxen in dieser Stadt ? Wie sagte von vielen Jahren mal ein Großunternehmer : Meine Kunden sind meine Fahrer !!!
Im Januar 2006 ein ähnliches Bild in der Verteilung : Aktuell haben wir 1940 Unternehmer und 3634 Konzessionen. Nur 23 Unternehmer mehr, aber ein Plus von 180 Fahrzeugen. Denkt mal drüber nach.

Gute Nacht wünscht C.L.

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Beitrag von yellow » 08.02.2006, 01:16

@poorboy
Ich nehme die Entschuldigung an - diese Sache ist für mich dadurch erledigt.
Es wird immer Unternehmer geben, die illegal arbeiten und Fahrer, die das mitmachen.
Es wird immer Fahrer geben, die illegal arbeiten wollen und Unternehmer, die das mitmachen - obwohl sie davon in keiner Weise profitieren.
Mir sind Kollegen bekannt, die (legal) in einzelnen Schichten einem Umsatz von € 30,- bis € 50,- gefahren haben. Müsste der Unternehmer ihnen einen festen Stundenlohn zahlen, wären sie nicht auf der Straße gewesen!!!
Wenn ich meinen Fahrern einen festen Stundenlohn zahlen würde, würden sie nie mehr als 30,- bis 50,- Euro fahren.
Können "Unternehmer" aber Wagen auf die Straße setzen, ohne feste Lohnkosten kalkulieren zu müssen, sind die Gesetze der Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt. Deshalb entsteht das hier immer bejammerte Überangebot an Taxen, was dann zwangsläufig den immer schlechteren Service zur Folge hat.
Nach der Logik müssten als erstes die Selbstfahrer von der Straße verschwinden - die können nämlich ihre Gewinne nicht kalkulieren.
Als Sauerei empfinde ich lediglich das "Abziehen" der "Hilfshansis" (311er)
Die 311-Bewerber ziehen nicht ab, sondern ziehen herbei - in großen Scharen.
Komisch !

Und weil mir noch kein vernünftiges Gegenargument gekommen ist, bleibe ich dabei: Ein gesetzlicher Mindestlohn für Fahrer würde die Dinge ins Lot bringen.
...und aus Fahrern Unternehmer machen
Eine Alternative zum Mindestlohn wäre noch one man- one vote, also nur eine Konzession pro Nase. Schon hätten wir in Hamburg nur noch 1900 Taxen.
...und 4.500 arbeitslose Togolesen, die sich eine Konzession besorgen.

nicht egal !
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Beitrag von nicht egal ! » 08.02.2006, 01:47

yellow , poorboy ,

hauptsache das Geld bleibt irgendwie in Bewegung !

Das ist der Politik wichtig ....

nicht egal !

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Beitrag von C.L. » 08.02.2006, 23:18

Die 311-Bewerber ziehen nicht ab, sondern ziehen herbei - in großen Scharen.
Komisch !
Das ist in der Tat mehr als komisch. Ich habe heute den gesamten Vormittag in der Innenstadt verbracht, ihr wisst wir hatten "Kurztouren - Wetter". Immer stand vor oder hinter mir derselbe 311 Kollege, der gegraupt hat, genauso wie ich. Keine Funktour hat er bekommen, er hat Anläufer um die Ecke gebracht. Komisch finde ich in der Tat, das es so viele angebliche Bewerber gibt. Ich finde es traurig, das diese Leute investieren und motivert sind und sich dann trotzdem die Räder eckig stehen dürfen. Aber jeder trifft zum Glück selber seine Entscheidungen.

Gruss C.L.

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Beitrag von TAXIHH » 08.02.2006, 23:55

Stimmt, denn wer merkt sich schon 311311, wenn 666666 einfacher zu merken ist.

Das Taxi ist im Schnitt auch noch schneller da.

( Ich fahre ohne Funk )

Ich glaube immernoch, das grösste Problem in HH sind die Taxenvermieter.

Damit meine ich die Arbeitslosen, die sich für 40 € das Taxi mieten und dann geringfügig fahren.

Geringfügig natürlich nur auf Papieren.

Ein Schwarzafrikaner macht sich gerade sehr breit auf dem Gebiet und kauft Taxen ohne Ende.

Ich kenne einen Fahrer und versuche den Namen oder Firmsitz zu erfahren.

Dann frage ich Jörn nach dem Anwalt.
Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, macht ja nix es hat ja Zeit.

Rechtschreibfehler entstehen meist durch die unfassbar hohe Schreibgeschwindigkeit des Absenders, oder sind bewusst zur allgemeinen Belustigung eingefügt.

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Beitrag von Poorboy » 09.02.2006, 02:53

@ taxi HH,

da bist du aber, wie diese armen Irren, die für horrendes Geld Hilfs-Hansis geworden sind, dem Hansa-Funk gehörig auf den Leim gegangen.

Es gibt keine neue Funkzentrale unter der Nummer 311 311. Wer diese Nummer anruft, landet bei 211 211. Und nur wenn kein A-Hansi zur Verfügung steht, bekommt ein Hilfs-Hansi, meist nach 20 Minuten, den Fahrauftrag.

Daneben könnte ich dir vier Unternehmer nennen, die "vermieten".

@ yellow,

schön, das du meine Entschuldigung angenommen hast. Das war wirklich überzogen von mir.

Dennoch möchte ich bei meiner Argumentation bleiben: Mindestens müsste für Fahrer ein Fixum her plus eine kleine Umsatzbeteiligung, über deren Höhe man durchaus diskutieren könnte.

Die Fahrerbezahlung alleine am Umsatz zu orientieren, führt dazu, dass Mehrwagen-Unternehmer Autos ohne Ende auf die Straße stellen können.

@ C.L.

ich denke, mein Beitrag gehört unter "Zuständigkeiten". Zuständig für einen gesetzlichen Mindestlohn wäre der Bundestag.

Alles andere ist meines Erachtens nur Herumdoktern an den Symptomen.

Poorboy

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