Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Lob und Tadel, Kundenfragen, wie funktionieren die Tarife, Rechte, Beschwerden, Suche nach Fundsachen.
Sascha1979
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Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Sascha1979 » 02.03.2015, 23:57

Hallo liebe TAXI-Fahrer,

ich bin "leider" auf der anderen Seite: Euer Kunde.
Und systembedingt werde ich jetzt ganz viel Gegenwind bekommen. Trotzdem interessiert mich folgendes:

Ein TAXI-Fahrer verweigerte die Beförderung meiner Person. Begründung: Die Strecke ist zu kurz.

Das hat mich sehr, sehr, sehr verärgert. Und ich habe eine Beschwerde bei der "Labo Berlin" eingereicht.
Dort erhielt ich vor einigen Monaten einen Brief:

"Wir bestätigen den Eingang Ihrer Beschwerde gegen .... bla bla bla ... ."

"Um eine entsprechende Würdigung des Vorfalls vorzunehmen, muss ich auch dem betroffenen Taxenfahrer die Gelegenheit geben, sich zum Vorfall zu äußern, weshalb die Bearbeitung etwas Zeit in Anspruch nimmt."

Jetzt würde mich mal interessieren:
Wie geht solch ein Verfahren normalerweise für TAXI-Fahrer aus?

Ich unterstelle mal: Es gibt keinen Zweifel an meinem Vorwurf. Der Fahrer wird sich nicht mit einem "Ich hätte ihn ja gefahren, das war ein Missverständnis", oder einem "der war betrunken" oder einem "sein Gepäck hätte nicht in mein Auto gepasst" oder einem "ich war schon bestellt" oder ähnlichem kram rausreden oder rausreden können. Lassen wir das einfach mal weg.

Aber wie geht so etwas danach weiter?
Wir waren 2 Leute. Ich behaupte A - er behauptet das Gegenteil von A.
Auch wenn "Aussage gegen Aussage" eine lächerliche Floskel aus schlechten TV-Krimis ist, so würde so etwas vor einem ordentlichen Gericht niemals für eine Verurteilung reichen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich lüge ist mehr oder minder genau so hoch wie dass er lügt.
Beweise gibt es systembedingt keine. Ich habe die Ablehnung nicht auf Video aufgenommen - und im Auto saßen wir alleine. Auch außerhalb werden vermutlich keine Zeugen ermittelt werden (können) welche bezeugen, dass ich erst in ein TAXI eingestiegen und dann wieder ausgestiegen bin.

Kann mir jemand Erfahrungsberichte mitteilen wie das ganze nun ausgehen könnte?
Ansonsten sind solche Meldungen ja immer sinnlos, da der TAXI-Fahrer immer mit einem einfachen "Nö, stimmt nicht" antworten könnte - und komplett raus aus der Sache wäre?
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Thomas-Michael Blinten
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 03.03.2015, 03:49

Hier rate ich jedem Fahrgast sich mit solchen Beschwerden an das Ordnungsamt zu wenden.
Dorthin muss jeder Fahrer alle paar Jahre um seinen P-Schein zu verlängern.
Wenn in dieser Zeit zu viele solcher Beschwerden eingehen bekommt er seinen P-Schein nur zur Bewährung oder gar nicht mehr verlängert.
Letztendlich wird eine einzelne Beschwerde nicht zu wirklichen Konsequenzen führen, allerdings sind es immer dieselben Unkollegen welche diese Art der Arbeitsverweigerung begehen.
Spätestens bei der dritten oder vierten Beschwerde wird es Konsequenzen geben, egal ob Labo, Zentrale oder Ordnungsamt.
Für ihr persönliche Gerechtigkeitsempfinden ist das zwar vielleicht nicht ausreichend, aber letztendlich höhlt auch hier steter Tropfen den Stein ;-)
Zuletzt geändert von Thomas-Michael Blinten am 03.03.2015, 03:50, insgesamt 1-mal geändert.
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AsphaltRunner
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von AsphaltRunner » 03.03.2015, 05:00

Hi Sascha,
was bei der ganzen Sache rauskommt, hängt erheblich von der Aussage des Kollegen ab. Und dann muss die Behörde abwiegen, wem sie mehr glaubt. Je dicker die Akte des Kollegen, desto dünner wird die Luft für ihn. Deswegen sind solche Meldungen wie deine nicht sinnlos.
Mir wurde mal von einem Fahrgast vorgeworfen, ich hätte eine Kurzstrecke abgelehnt, was nicht stimmte und was ich anscheinend glaubwürdig dargelegt habe, denn die Behörde hat sich auf mein Schreiben nicht mehr bei mir gemeldet.
Ich kenne aber nen Kollegen, der ne saftige Geldstrafe wegen Verstoßes gegen die Beförderungspflicht bekommen hat.
Ein Tipp: Als Kunde kannst du dir an einer Taxihalte dein Fahrzeug frei auswählen. Wenn du also keinen Bock auf Stress hast und du dir den Abend nicht von einem Kollegen verderben lassen möchtest, dann nimm die letzte Taxe, wenn du im vorhinein weißt, dass es nur ein kurze Fahrt werden wird. Das wäre eine win-win-win Situation. Du bist zufrieden und der erste und letzte Taxifahrer.
Es gibt leider viel zu wenig solche angagierten Kunden wie dich.
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Jim Bo » 03.03.2015, 06:42

Missverständnisse sind nicht selten.

Beispiel:
Ich stehe am Berliner Hauptbahnhof, steigt mir eine Kundin ein und sagt: "Eine Kurzstrecke zur..."
Meine Antwort: "Ich fahre keine Kurzstrecke, wenn ich an der Halte stehe. Eine Kurzstrecke geht, wenn Sie sich ein freies Taxi von der Straße heranwinken. Das gilt nicht, wenn Sie eins bestellen oder wie in diesem Fall in ein Taxi an der Halte einsteigen. " Es kam zur Diskussion, es wäre doch immer so gegangen. Ich verwies sie an den Kollegen hinter mir, wenn Sie mir nicht glauben wollte, um sich seine Meinung einzuholen. Sie ging zu dem Kollegen und der kam zu mir und sagte, ich muss sie fahren. Ich entgegnete: "Kollege, nur für dich zum mitschreiben: Der Zielort ist nicht das Problem. Aber ich fahre nicht nach Kurzstreckentarif, wenn ich an der Halte stehe."

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Guter_Kollege » 03.03.2015, 12:46

Nein, das möchte ich nicht empfehlen, denn damit erzieht man die Taxifahrergemeinschaft zu falschem Erwartungsverhalten.
Die Tourverteilung dürfte auf jeden Taxifahrer gleich entfallen, wen immer sich der Kunde auch am Stand aussucht. Die Chancenverteilung
ist diesselbe, egal wo man in der Schlange steht.
Zwar steht es dem Kunden frei welche Taxe er von den Wartenden nimmt, nicht aber dem Taxifahrer hier eine Empfehlung zu geben.

Ansonsten schliesse ich mich meinen Vorrednern an. Nicht auf die Einzelbewertung (den Ausgang) des Falles setzen, sondern darauf diesen
aktenkundig zu machen.
Tourverweigerung ist mindestens ein Bußgeldtatbestand.

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von am » 03.03.2015, 12:49

Der Winketarif ist eine Berliner Spezialität. Das beim Einstieg am Bahnof der reguläre Tarif zum tragen kommt, dürfte unstrittig sein. Dazu müsste Sascha zunächst mal erklären, ob er diesen Winke- oder Kurzsstreckentarif überhaupt kennt.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Sascha1979 » 03.03.2015, 13:20

Jim Bo hat geschrieben:Missverständnisse sind nicht selten.

Beispiel:
Ich stehe am Berliner Hauptbahnhof, steigt mir eine Kundin ein und sagt: "Eine Kurzstrecke zur..."
Meine Antwort: "Ich fahre keine Kurzstrecke, wenn ich an der Halte stehe. Eine Kurzstrecke geht, wenn Sie sich ein freies Taxi von der Straße heranwinken. Das gilt nicht, wenn Sie eins bestellen oder wie in diesem Fall in ein Taxi an der Halte einsteigen. " Es kam zur Diskussion, es wäre doch immer so gegangen. Ich verwies sie an den Kollegen hinter mir, wenn Sie mir nicht glauben wollte, um sich seine Meinung einzuholen. Sie ging zu dem Kollegen und der kam zu mir und sagte, ich muss sie fahren. Ich entgegnete: "Kollege, nur für dich zum mitschreiben: Der Zielort ist nicht das Problem. Aber ich fahre nicht nach Kurzstreckentarif, wenn ich an der Halte stehe."
Deswegen habe ich dies eingangs erwähnt:

Es gibt hier definitiv keine Diskussion über solch ein Missverständnis.

Hier mal den Fall, den ich gemeldet habe - leider "nur" die Nachfrage. Den Original-Fall hab ich das in das Beschwerde-Formular getippt und keine Kopie:
Sehr geehrte Damen und Herren,

vor ca. 2 Wochen habe ich Ihnen eine Beschwerde zu einem TAXI-Fahrer eingereicht. Leider habe ich hier bisher keinerlei Reaktion erhalten und vermute, dass die Nachricht nicht korrekt übermittelt wurde.

Der Sachverhalt verhielt sich so:
Am 26.01.2015 gegen 22:35 suchte ich den TAXI-Stand am Alexanderplatz auf, wo sich mehrere TAXEN bereithielten.
Ich stieg in das Taxi mit der Ordnungsnummer xxxx (amtl. Kennzeichen B-RZ xxxx) ein und teilte das Fahrziel mit.
Der Fahrer - noch am Essen - entgegnete nur ein "NEIN!"
Ich schaute ihn verwundert an und fragte erneut nach. Er fahre diese Strecke nicht. Die wäre zu kurz und ich könne laufen.
Ungefähr 4, 5 x bestand ich auf die Beförderung. Der Fahrer hielt sich am TAXI-Stand bereit und außerdem war sein Dachlicht eingeschaltet. Weiterhin war "die Fahrt ist zu kurz" das einzige Argument.

Ich bin hier drüber extremst verärgert! Ich fahre im Jahr für mehrere tausend Euro TAXI. Ich steige - egal wo ich bin - in ein TAXI und lasse mich zum Zielort fahren. Ich bin es einfach leid, dass ich als Fahrgast jedes mal vorher überprüfen muss ob dem TAXI-Fahrer ein Ziel gelegen kommt - es zu kurz, zu lang, in die falsche Richtung oder ähnliches ist.

Da der Fahrer partout die Beförderung verweigerte, lief ich anschließend in eisiger Kälte unter körperlicher Beschwerden zu dem Ziel, was mir nur mit großer Mühe möglich war.

Freundliche Grüße,
Sascha Werner
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Sascha1979 » 03.03.2015, 14:04

am hat geschrieben:Der Winketarif ist eine Berliner Spezialität. Das beim Einstieg am Bahnof der reguläre Tarif zum tragen kommt, dürfte unstrittig sein. Dazu müsste Sascha zunächst mal erklären, ob er diesen Winke- oder Kurzsstreckentarif überhaupt kennt.
Ich kenne die Winker- und Kurzstreckentarife.

Als Leser von gestern-nacht-imt-taxi.de und Besitzer der Bücher von Sash, weiß ich dies durchaus.

Winke ich mir ein Taxi heran, kann ich eine Kurzstrecke verlangen. Vom Stand aus geht dies nicht.

In meinem Fall bin ich aber am Alexanderplatz angekommen und bin ins 3. Taxi eingestiegen. Das 1. war nämlich irgendein Toyota Prius oder so etwas - das 2. irgendein Opel.

Ich habe dem TAXI-Fahrer die Adresse angesagt - ohne zu wissen wo diese ist. Sie hätte zwischen 100 Meter und am anderen Ende der Stadt überall sein können. Ich weiß es nicht - es interessierte mich auch nicht.
Meine Firma hat das Hotel gebucht. Ich steige ins TAXI ein, fahre zum Hotel und fahre am nächsten morgen vom Hotel wieder weg.

Ich steige immer und überall vom Flugzeug / der Bahn ins TAXI und sage meine nächste Adresse an. Die Entfernung interessiert mich hierbei nicht im geringsten.
Und gefühlt in 50% der Fälle habe ich Stress / Ärger mit dem TAXI-Fahrer, da

a) "Oh nein. Sie möchten mit Ihren Firmen-Kreditkarte bezahlen?"
Ich muss die Spesen mit meiner Firmen-Kreditkarte bezahlen, ansonsten bekomme ich sie nicht so leicht ersetzt.

b) "Oh nein - die Strecke ist mir aber zu lang / zu kurz"
Kein Scherz. Ich habe mindestens genau so häufig Probleme mit TAXI-Fahrern, die so weit nicht fahren wollen - wie mit welchen die so kurz nicht fahren wollen

c) "Bitte nehmen Sie das erste TAXI."
Ich suche mir mein Auto aus. Und ich steige in kein Toyota, Opel oder ähnliches ein. Und in ungefähr 50% der Fälle muss ich mich rechtfertigen warum ich nicht das erste TAXI nehme.

Auf all das habe ich keine Lust mehr!
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von jr » 03.03.2015, 15:57

zu a) Ich denke, auf Dauer wird es der Markt richten. Zumindest wenn die Tarife es zulassen.

zu b) Beförderungsverweigerung ist die größte Unsitte dieses Gewerbes. Da hilft nur der Holzhammer: Beschweren, und das nicht bei Firma oder Zentrale sondern immer bei der zuständigen Behörde. Und wenn die nicht reagiert? Hmmm ...

zu c) Nach meiner Erfahrung machen sich 9 von 10 Fahrgästen keine (das Zufallstaxi mitten in der Schlange) oder unzutreffende (ein GRT, das wird teurer sein) Gedanken, warum sie wo einsteigen. Deshalb sollte der Fairness halber ein Hinweis auf das erste Taxi erlaubt sein. Keine Frage dabei: Der Ton macht die Musik. Und ebenfalls keine Frage: Der Fahrgast hat das letzte Wort.

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Jim Bo » 03.03.2015, 16:19

Sascha, ich machs kurz:

Deine Beschwerde ist berechtigt! Warum die Behörden nicht entsprechend agieren, wer weiß.

Gruß Holger

(Solltest mich ja kennen, wenn du bei GNIT mitliest)

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Jim Bo » 03.03.2015, 16:29

jr hat geschrieben:zu a) Ich denke, auf Dauer wird es der Markt richten. Zumindest wenn die Tarife es zulassen.
Ab Anfang April kommt in Berlin die Pflicht zur Kreditkartenakzeptanz!

Ich weiß ja nicht, welches Hotel Sascha meinte, aber nur mal zum Vergleich: Ich stehe am Hauptbahnhof Ausgang Washingtonplatz (Südseite) und fahre zum Steigenberger am Kanzleramt. 50 Meter Luftlinie, weil aber Einbahnstraße kommt man auf 4 Euro.

Natürlich könnte ich zum Kunden sagen, er soll mal lesen was auf dem Gebäude oben steht, weil ein noch größeres Schild konnte man schon nicht mehr anbringen... das Ding ist, ich mach es nicht, eben wegen Beförderungspflicht.

Das wäre eigentlich genau die Kontrolle, die man machen müsste. Einfach mal alle Taxifahrer aus dem Verkehr ziehen, die diese Route ablehnen.

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Pirat » 03.03.2015, 17:01

@ Sascha1979,
gib mal ein Tipp, wann kommst Du nach Essen?
Ich nehme Urlaub!
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Sascha1979 » 03.03.2015, 17:19

Pirat hat geschrieben:@ Sascha1979,
gib mal ein Tipp, wann kommst Du nach Essen?
Ich nehme Urlaub!
Was genau passt dir jetzt nicht an mir als Kunden?

Ich bin immer höflich.
Ich bezahle immer ein immenses Trinkgeld von mindestens 20%.
Und ich fahre im Jahr für mehrere tausend Euro TAXI.

Aber du findest mich als Kunde sch***, stimmts?
Geht deinen Kollegen witzigerweise genau so.
So ganz verstanden habt ihr nämlich noch nicht wie man mit den Leuten umgeht, die euch das Geld bringen!
Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken, zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Hauke » 03.03.2015, 18:54

Sascha1979 hat geschrieben: Was genau passt dir jetzt nicht an mir als Kunden?
Mir fallen da schon ein paar Punkte ein.
Ich bin immer höflich.
Magst nur kein Toyota, Opel ect.
Damit wärste bei mir schon mal unten durch. Wenn du meinst als Fahrgast dir die Rosinen picken zu dürfen, darf ich das auch. Allerdings hätte ich es in deinem Fall geschickter angestellt als der Fahrer am Alex
Ich bezahle immer ein immenses Trinkgeld von mindestens 20%.
Na Donnerschlag! Und deswegen kaufts du den Fahrer auch gleich mit?
Und ich fahre im Jahr für mehrere tausend Euro TAXI.
Was juckt mich die Kohle die du verstreut in der Republik im Taxi lässt? Ein VIP Kunde bist du erst wenn du die mehrere tausend Euro/Jahr bei einem Unternehmen lässt.
Ich kann auch nicht zu Real gehen und eine Sonderbehandlung erwarten weil ich mehrer tausend Euro jährlich an Lebensmitte bezahle.
Aber du findest mich als Kunde sch***, stimmts?
so ist es
Geht deinen Kollegen witzigerweise genau so.
wenn sich sowas häuft könnte es durchaus auch an einem selbst liegen
So ganz verstanden habt ihr nämlich noch nicht wie man mit den Leuten umgeht, die euch das Geld bringen!
doch schon aber ich bin keine Nutte und muss mich auch nicht so behandeln lassen. Ach ne, Nutten werden gemeinhin sogar besser behandelt als wir Taxifahrer. Für euch Schnösel mit der FirmenKK sind wir doch der letzte Schmutz... Verhalte dich so wie jeder halbwegs normale Fahrgast, steig in die erste Kiste an der Halte sofern sie sauber ist und der Fahrer auch einen guten Eindruck macht und geh mal von deiner hohen Erwartungshaltung runter. Dann klappt es auch mit der Kurzstrecke ohne zu murren.

Kommt einer zu mir und "befiehlt" mir eine Kurstrecke, hat mein Fahrzeug gerade irgendwie ein Problem das ich nicht so einfach in den Griff bekomme. Kommt Oma Müller um die Ecke und fragt "Junger Mann, ich muss leider nur um die Ecke, sind sie bitte so freundlich..." Antworte ich "aber Gewiss doch, wir sind auch für kurze Touren zuständig... Darf ich ihnen die Tüte zur Tür tragen?

Der Ton macht die Musik, ich glaube das hast du noch nicht ganz verstanden. Du verwechselst Höflichkeit mit Überheblichkeit. Das zumindest erkenne ich an deinem Auftreten hier im Forum und deiner Beschwerde.

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von jr » 03.03.2015, 21:27

Du verwechselst Höflichkeit mit Überheblichkeit.
Du?

Ich kenne eine Menge dauerfreundliche Kollegen und auch etliche, denen das völlig abgeht. Leider machen selbst viele, die sich ernsthaft um Dienstleistung bemühen, dabei ein zitronengesäuertes Gesicht - das muß wohl am Job liegen. Außerhalb des Taxigewerbes begegnen mir solche Leute sehr sehr selten. Selbst der kleine Ladeninhaber um die Ecke meckert nie, wenn ich bei ihm einen Brief abgebe und nur die passende Briefmarke kaufe.

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Taxi Georg » 03.03.2015, 22:20

Bravo Hauke

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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Jim Bo » 03.03.2015, 23:00

Sascha1979 hat geschrieben: Geht deinen Kollegen witzigerweise genau so.
So ganz verstanden habt ihr nämlich noch nicht wie man mit den Leuten umgeht, die euch das Geld bringen!
Grundsätzlich: es gibt solche und solche. Ist bei Taxifahrer so, ist bei Kunden so.

Aber das, was Hauke vom Stapel gelassen hat, ist nicht korrekt. Ich hoffe Hauke entschuldigt sich für seinen Ausraster bei dir. Du bist mit deiner Beschwerde sachlich geblieben. Es gab keinen Grund für Hauke dich zu beleidigen.

Zu den Kreditkarten: Momentan ist es eine freiwillige Leistung, Kartenzahlung zu akzeptieren, ab April wird das zur Pflicht in Berlin.
Der Spruch vom Kollegen "Oh nein, sie wollen mit Karte bezahlen. " kann nur von einem Unternehmer kommen. Ein Angestellter hat sich da nicht so zimperlich, allerhöchstens, wenn der Chef das verbietet oder man nicht weiß, wie man mit dem Gerät umgehen muss. Dann wäre aber auf jeden Fall ein anderer Spruch gekommen.

Jemand der Kartenzahlung anbietet, hat einen entsprechenden Aufkleber im Seitenfenster. Ein Anruf bei der örtlichen Zentrale ist meistens die beste Alternative. Einfach bei der Bestellung ansagen, dass man mit Kreditkarte bezahlen möchte und es gibt dann keine Probleme.
Zuletzt geändert von Jim Bo am 04.03.2015, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.

Dieter
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von Dieter » 03.03.2015, 23:52

Kundenbashing wie gehabt Ihr lernt es nicht.

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SindSieFrei?
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von SindSieFrei? » 04.03.2015, 01:39

Sascha1979 hat geschrieben:...
So ganz verstanden habt ihr nämlich noch nicht wie man mit den Leuten umgeht, die euch das Geld bringen!
Moin Sascha. Rufe bitte, wenn du mal in HH bist, mich an. Wenn ich frei habe, dann leite ich dich gerne an einen kompetenten Kollegen oder an meine Zentrale weiter. Es ist unglaublich, was ich hier zum Teil lesen muss. Ich bin "nur" angestellter Kutscher. Du hast als FG den Anspruch auf eine "chauffeursähnliche" Dienstleistung (den Anzug klammern wir dabei mal aus) :wink: , egal, ob du als Ortsunkundiger 500 Meter oder 50 km fährst. Wir akzeptieren auch für eine 3,90 Tour eine Kartenzahlung. Natürlich! Ich kann ja auch bei "Lüdl" meine 3 Tüten Milch damit bezahlen! Und jeder vernünftige, kundenorientierte Fahrer wird das so handhaben. Es ist für mich enttäuschend, das du die beschriebenen Erfahrungen machen mußtest.

Ich würde mich freuen, wenn du weiterhin hier als "Vielfahrer" deine Erfahrungen beschreibst! Ich begrüße es sehr, wenn uns FG den gewerbespezifischen Spiegel vorhalten! Kontakt gerne per PN.

LG
Zuletzt geändert von SindSieFrei? am 04.03.2015, 01:43, insgesamt 1-mal geändert.
Dura lex, sed lex.

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AsphaltRunner
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Re: Beschwerde Beförderungsverweigerung - und jetzt?

Beitrag von AsphaltRunner » 04.03.2015, 04:11

Hi Sascha,
ich empfehle dir dringend, eine Taxi-App herunterzuladen. Mytaxi oder UberTaxi oder am besten beide. Hinterlege deine Firmen-Kreditkarte und bezahle künftig per Smartphone, bargeldlos. Immer mehr Fahrgäste gehen auf diese Zahlungsweise über. Am Ende der Fahrt, kannst du den Fahrer noch bewerten. Du braucht keine Taxihalten mehr. Die Bestellung per App funktioniert in Berlin überall, egal ob am Flughafen TXL/SXF, HBF, Hotel oder am Alex. Du wirst dann sehr schnell feststellen, alles wird gut :wink:
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

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