Taxiunternehmer kassieren ALG II

Wattwurm
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Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Wattwurm » 16.02.2014, 13:23

Ich weiß das es in meiner Stadt Taxiunternehmer gibt die ALG II also Hartz IV vom Staat erhalten. Nun ist das gar nicht mehr so einfach als Selbstständiger Hartz IV zu bekommen, weil sich die Arge vom Antragsteller die Betriebsausgaben sehr genau anschaut und darauf achtet das die Betriebsausgaben angemessen sind, die Leasingrate für einen E-Klasse-Kombi wird es wohl nicht sein und auch nicht der Hochleistungscomputer für 2000 Euro. Aber die Möglichkeit besteht noch immer sich die fehlende Kohle vom "Amt" zu besorgen und sei es nur in Form einer kostenlosen Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse für die ein anderer Unternehmer mehr als 300 Euro im Monat ablaschen darf!

Ich erwarte das in Zukunft die Genehmigungsbehörde bei Konzessionsverlängerungen abfragt, ob der Konzessionsinhaber als ALG II -Empfänger der Bundesagentur für Arbeit gemeldet ist und wie lange er dort schon gemeldet ist. Selbstverständlich muß im Rahmen des Amtshilfeersuchens die Angabe nachprüfbar sein! Zeigt sich das die selbstständige Existenz als Taxiunternehmer auf Dauer nicht tragfähig ist, so muß der Betroffene sein Gewerbe abmelden und sich dem allgemeinen Arbeitsmarkt aktiv zur Verfügung stellen! Dann ist Schluß mit lustig!

Es kann immer mal sein, das es im privaten Umfeld eines Taxiunternehmers zu besonderen Situationen kommen kann, z.B. dem Tod des Ehegatten oder das einem das letzte Hochwasser oder ein Feuer das komplette Mobiliar vernichtet hat. Dann soll man staatliche Hilfe vorübergehend auch als Selbstständiger erhalten können. Das halte ich für in Ordnung. Aber das darf nicht zu einem Dauerzustand werden!

Wer länger als 24 Monate ALG II bezieht, dem darf man seine Konzession nicht mehr verlängern! Wer mehr als 24 Monate ALG II bezieht oder bezogen hat, der hat sich einen finanziellen Vorteil von mehreren Tausend Euro, vermutlich im Fünfstelligen Bereich, verschafft. Das reicht um das verbrannte Mobilar zu ersetzen!

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nightrider
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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von nightrider » 16.02.2014, 14:23

Sowas gibt es tatsächlich, ist aber nicht einfach zu bekommen. Allerdings habe ich ein gewisses Verständnis dafür, wenn man sieht aus welchen Situationen manche Neuunternehmer kommen, teilweise schon lange arbeitslos, Frau und 1 bis 3 Kinder und dann als letzte Chance der Sprung in`s Unternehmertum, ohne auch nur zu erahnen welche Kosten da auf sie zukommen.

Das zeigt auch, dass unsere Tarife einfach zu klein sind um wirklich eine Familie zu ernähren ohne dann täglich 14 Stunden in der Karre zu sitzen. Kann die Frau nicht zusätzlich arbeiten und sind noch Kinder da wird es richtig hart gerade für Neueinsteiger.
Für so Manchen bedeutet das entweder Pleite und dann absolut keine Chance mehr, dann geht er voll in Hartz 4 und in Insolvenz, oder Scheidung weil die Familie nicht mehr mitspielt bei den Arbeitszeiten, kostet jedoch auch wieder viel Geld, oder Unterstützung durch ALG II.

Doch wie auch immer eines ist richtig das darf nicht unendlich sein, ein Unternehmen das nach spätestens 2 Jahren nicht auf eigenen Füßen stehen kann ist keines das liegt aber nicht immer allein am Unternehmer.
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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Guter_Kollege » 16.02.2014, 15:46

nightrider hat geschrieben:Das zeigt auch, dass unsere Tarife einfach zu klein sind um wirklich eine Familie zu ernähren...
Pfandflaschen sammeln ernährt auch nicht wirklich eine Familie. Beziehungsweise eine vielleicht. Aber viele ...... ? Konzessionstop für Pfandflaschen Sammler!

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Wattwurm » 17.02.2014, 07:16

Guter_Kollege hat geschrieben:Konzessionstop für Pfandflaschen Sammler!
Es ist nicht meine Absicht dieses Thema der Lächerlichkeit preiszugeben! Wenn Dir dazu nichts einfällt dann sei doch bitte einfach still!

Es gibt Taxiunternehmer in meiner Stadt die kassieren Hartz IV das ist nun mal Fakt, und in anderen Städten soll es auch Taxiunternehmer geben die Hartz IV vom "Amt" bekommen! Das ist kein Neumünsteraner typisches Problem! Fast 130.000 Selbstständige stocken mit Hartz IV auf! Ich kann mir sehr gut vorstellen das auch ein paar Hundert vielleicht auch ein paar Tausend Taxler darunter sind!

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... och-nicht/

Wie ich schon am Threadanfang schrieb: Ich bin nicht generell dagegen, wenn auch ein Kleinunternehmer in besonderen Notlagen und zeitlich befristet ALG II beziehen darf! Eine dauerhafte Lösung kann das aber nicht sein, weil ich darin ansonsten eine Wettbewerbsverzerrung sehe! Und ich fordere die Genehmigungsbehörden auf bei Konzessionsverlängerungen abzufragen, ob der Antragsteller ALG II bezieht und wie lange er schon ALG II bezieht. Bekommt er länger als 24 Monate Hartz IV, dann ist ihm die Konzessionsverlängerung zu versagen, denn dann steht fest, das hier keine tragfähige Grundlage für die Weiterführung des Geschäftes mehr vorliegt! Lebensverlängernde Maßnahmen halbtoter Unternehmer zu Ungunsten der Überlebensfähigen darf es von Amtswegen auf Dauer nicht geben!

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Wattwurm » 17.02.2014, 07:57

Lieber Trooper aus dem Epicman-Forum, schön das Du zu diesem Thema "Drüben" auch einen Thread aufgemacht hast! Ich muß da wohl in ein Wespenest gegriffen haben!

Was kleine Zuwendungen zu Weihnachten und zu Geburtstagen von meiner Mama mit dem Mißbrauch staatlicher Transferleistungen zu tun haben, erschließt sich mir aber nicht ganz! Ich selbst bin im übrigen wenn es um Geschenke für die lieben Anverwandten geht auch nicht gerade knickerig! Läuft auf ein Patt hinaus! Das sind also zwei paar vollkommen andere Schuhe und das hat auch nichts mit einer dauerhaften staatlichen Subventionierung auf Steuerzahlers Kosten zu tun! Okay? Sauber die Dinge von einander trennen! Ich benötige im übrigen auch kein 3.Auge um Mißbräuche staatlicher Transferleistungen zu erkennen, dazu reichen mir 2 Augen! Aber schön das Du Dich ebenfalls mit dem Thema beschäftigst. Bemühe Dich aber um einen sauberen und sachlichen Stil dabei.... :wink:

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Freddy_AC » 17.02.2014, 08:03

Ich sage es doch schon lange. Einen gesetzlichen Mindestumsatz von 250 € / Schicht - dann braucht auch keiner der Unternehmer Stütze vom Staat
Wenn 2 Mann in einem Raum sind und 3 gehen raus, muss einer zurückgehen damit keiner mehr drin ist!

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Wattwurm » 17.02.2014, 08:14

Und Trooper,ändere mal den Titel des Threads! Das ist zuviel der "Ehre"! Im Gegensatz zum Thema bin ich vollkommen unwichtig. Wie jeder hier im Forum, werden wir alle mal zu Staub und Asche!

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Wattwurm » 17.02.2014, 08:17

Freddy_AC hat geschrieben:Ich sage es doch schon lange. Einen gesetzlichen Mindestumsatz von 250 € / Schicht - dann braucht auch keiner der Unternehmer Stütze vom Staat
Das klingt nach VEB = Volkseigener Betrieb! Das hatten wir schon mal und das hat sich als untauglich erwiesen... :D

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von roter stern » 17.02.2014, 08:38

BESA
geht aber auch nicht
Banken-eigene-Staats-Administration


anschaulich dargestellt von Barwasser alias Pelzig
in der Anstalt
http://www.youtube.com/watch?v=Yt78kXEJNrs
MAZ ab
roter stern
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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von nightrider » 17.02.2014, 11:43

Wattwurm hat geschrieben:Bekommt er länger als 24 Monate Hartz IV, dann ist ihm die Konzessionsverlängerung zu versagen,
Das ist vom Grundsatz her richtig, aber was bringt`s unterm Strich?

Die Wettbewerbssituation bleibt gleich, denn die Konzession wird nicht verschwinden, sondern unter anderer Leitung wieder auftauchen.

Die finanzielle Belastung der Gesellschaft bleibt auch, bzw. steigt noch an weil der Betroffene jetzt gar nichts mehr verdient und wahrscheinlich noch Schulden hat.

Aus sozialer Sicht wäre es auch keine schöne Sache einem der sowieso nichts hat noch den Rest zu nehmen.

Sprich hier beißt sich die Katze in den Schwanz
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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von miamivice » 18.02.2014, 04:21

Wattwurm hat geschrieben: Ich erwarte das in Zukunft die Genehmigungsbehörde bei Konzessionsverlängerungen abfragt, ob der Konzessionsinhaber als ALG II -Empfänger der Bundesagentur für Arbeit gemeldet ist und wie lange er dort schon gemeldet ist. (..) Wer länger als 24 Monate ALG II bezieht, dem darf man seine Konzession nicht mehr verlängern! Wer mehr als 24 Monate ALG II bezieht oder bezogen hat, der hat sich einen finanziellen Vorteil von mehreren Tausend Euro, vermutlich im Fünfstelligen Bereich, verschafft.
Ebenso wie in diesem Krisenumfeld der Konzessionsneuantragssteller in einem Geschäftsplan dem Amt darlegen sollte wie er zukünftige Umsätze zu generieren gedenkt.

Der Mehrwagenunternehmer sollte die Monatsabrechnungen seiner Fahrer vorlegen, damit ersichtlich wird wie sich die durch neue Konzessionen kreierten Arbeitsplätze ausnehmen werden. Zur Leistungsfähigkeit des Betriebs gehört nicht nur die Fähigkeit seine Verbindlichkeiten zu begleichen, sondern auch reelle Umsatzerwartungen. Wenn sich also in Berlin Schönefeld dem Zoll Szenarien mit 45 % Sozialleistungsbeziehern darbieten, so hätte die Konzessionsgenehmigung nach § 13PBefG Absatz 1 Satz 1 nicht gewährt werden dürfen, da die Leistungsfähigkeit des Betriebs durch die das Gemeinwesen schädigende Sozialstaatskonstruktion nicht gegeben ist.

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von nightrider » 18.02.2014, 12:14

@ miamivice

Da kommt wohl das Hinterste vor dem Vorderen ;-)

Wie soll jemand Gehaltsabrechnungen vorlegen bevor er überhaupt anfängt? Außerdem starten die Wenigsten gleich als MWU, die Meisten fangen erstmal mit einem Taxi an.

In einem „Geschäftsplan” kann viel stehen, da kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen, ob das dann auch wirklich so klappt und umgesetzt wird steht auf einem anderen Blatt. Im Übrigen geht es der Genehmigungsbehörde erstmal gar nichts an ob ich wirtschaftlich arbeiten kann, oder nicht das ist mein unternehmerisches Risiko. Die Behörde kann und soll nur feststellen ob die finanzielle Leistungsfähigkeit im Grundsatz vorhanden ist, mehr nicht.
Zur „Sicherheit” wird ja die 1. Konzession nur auf 2 Jahre befristet, erst wenn das klappt bekommt man die 5 Jahre konzessioniert.
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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von bonscott » 18.02.2014, 16:45

Wattwurm hat geschrieben:Aber die Möglichkeit besteht noch immer sich die fehlende Kohle vom "Amt" zu besorgen und sei es nur in Form einer kostenlosen Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse für die ein anderer Unternehmer mehr als 300 Euro im Monat ablaschen darf!
Du läßt Dich doch selber von der Gemeinschaft der anderen subventionieren, nachdem hier jemand mal einen Tip über die vergünstigte Krankenversicherung, genannt Härtefallregelung eingestellt hat. Also warum jaulst du hier rum, wenn du es selber machst ?

Eine 24- monatige Frist wäre schön , ist aber illusorisch. Wer sich einmal in Hartz IV eingenistet hat, weiß die Vorteile scheinbar zu schätzen und stellt sich darauf ein.
Hier in Berlin habe ich auch den Verdacht bei mehreren, insbesondere "faulen" oder bessergesagt bequemen EWU , die immer nur an einer Halte stehen und sich dort auch als Zehnter mit voraussichtlich 3 h Wartezeit anstellen, dazu Rückfahrten durch die ganze Stadt vornehmen, während einen Halteplatz weiter keiner steht und dann mit knapp 80 € nach hause fahren.
Ich hätte nichts gegen die Aussortierung dieser Kandidaten.
Zuletzt geändert von bonscott am 18.02.2014, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von nightrider » 18.02.2014, 16:52

bonscott hat geschrieben:
Wattwurm hat geschrieben: Ich hätte nichts gegen die Aussortierung dieser Kandidaten.
Ich schon, stell dir vor dann kommt mit der Konzession ein Fleißiger und schnappt mir Umsatz weg ;-)
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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Guter_Kollege » 18.02.2014, 20:56

nightrider hat geschrieben: Im Übrigen geht es der Genehmigungsbehörde erstmal gar nichts an ob ich wirtschaftlich arbeiten kann, oder nicht das ist mein unternehmerisches Risiko. Die Behörde kann und soll nur feststellen ob die finanzielle Leistungsfähigkeit im Grundsatz vorhanden ist, mehr nicht.
.
Steht auch nicht geschrieben daß Sozialhilfebezug der finanziellen Leistungsfähigkeit des Betriebes entgegenstehen würde.

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Wattwurm » 18.02.2014, 23:06

bonscott hat geschrieben:
Du läßt Dich doch selber von der Gemeinschaft der anderen subventionieren, nachdem hier jemand mal einen Tip über die vergünstigte Krankenversicherung, genannt Härtefallregelung eingestellt hat. Also warum jaulst du hier rum, wenn du es selber machst ?
Aaaaaaargh......ich bezahle anstatt 358 Euro immerhin immer noch 275 Euro KV-Beitrag jeden Monat. Der ALG II -Empfänger läßt die Solidargemeinschaft den kompletten KV-Beitrag bezahlen. Ich zahle immerhin meinen Beitrag noch aus der eigenen Tasche. Nun versuche mal sauber zu differenzieren. Du schmeißt alles in einen Pott rührst dreimal darin um und fertig ist die Kloßbrühe! Und weil ich zu bequem und zu faul bin ein Fahrtenbuch zu führen und ich die 1%-Regel beim PKW anwende, verschenke ich Geld an den Staat! Und zwar unterm Strich verschenke ich mehr, als ich mit dem vergünstigten KV-Beitrag sparen kann!

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Wattwurm » 18.02.2014, 23:12

nightrider hat geschrieben: Im Übrigen geht es der Genehmigungsbehörde erstmal gar nichts an ob ich wirtschaftlich arbeiten kann, oder nicht das ist mein unternehmerisches Risiko. Die Behörde kann und soll nur feststellen ob die finanzielle Leistungsfähigkeit im Grundsatz vorhanden ist, mehr nicht.
Die finanzielle Leistungsfähigkeit wird durch den Eigenkapitalnachweis erbracht. Ein EWU muss zu jeder Zeit 2250 Euro Eigenkapital nachweisen können und nicht nur am Tag der Konzessionsverlängerung! Wenn also der Unternehmer ALG II bezieht, so kann er diesen Eigenkapitalnachweis nicht mehr erbringen, denn sonst würde er ja nicht ALG II bekommen und somit müsste man ihm die Konzession eigentlich abnehmen! ALG II bekommt man nur wenn man über keine Ersparnisse mehr verfügt!
Zuletzt geändert von Wattwurm am 18.02.2014, 23:33, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von Wattwurm » 18.02.2014, 23:43

Guter_Kollege hat geschrieben:Steht auch nicht geschrieben daß Sozialhilfebezug der finanziellen Leistungsfähigkeit des Betriebes entgegenstehen würde.
Wer Sozialhilfe bezieht, verfügt nicht mehr über die vorgeschriebene Kapitalreserve in Höhe von 2250 Euro! Ich bekomme kein ALG II und auch kein Sozialgeld, wenn ich auf meinem Sparbuch noch ein Guthaben von 2250 Euro habe!

Eigentlich ist meine Forderung von einer maximalen Bezugsdauer von ALG II von 24 Monaten noch sehr human! Sie berücksichtigt insbesondere unvorhersehbare, schädigende Ereignisse die ohne staatliche Hilfe einem sonst schuldlos die Existenz kosten würde!

Trotz einiger guter Argumente in dieser Runde bleibe ich bei meiner Meinung. 24 Monaten ALG II bedeutet meines Erachtens das kein tragfähiges Geschäftsmodel mehr vorliegt! ALG II bedeutet auch das man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen muss. Da sich nach 24 Monaten "Unternehmerarbeitslosigkeit" die Vermittlungschancen am Arbeitsmarkt drastisch verschlechtern, muss es nach 24 Monaten nach dem Prinzip "Entweder, oder" einen "Cut" geben! Entweder Du gibst Deine Selbstständigkeit auf und schlüpfst komplett unter dem staatlichen Rettungsschirm und steht somit auch wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, oder Du verabschiedest Dich aus Hartz IV!

Ich schätze mal das 5 % aller Taxi/Mietwagen-Konzessionen in Deutschland mit Hilfe von ALG II subventioniert werden! Das würde bedeuten das ca. 4000 Taxi/Mietwagen-Konzessionen in Deutschland eigentlich vom Markt verschwinden müssten!
Zuletzt geändert von Wattwurm am 19.02.2014, 00:23, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von nightrider » 19.02.2014, 02:08

Wattwurm hat geschrieben: Die finanzielle Leistungsfähigkeit wird durch den Eigenkapitalnachweis erbracht. Ein EWU muss zu jeder Zeit 2250 Euro Eigenkapital nachweisen können und nicht nur am Tag der Konzessionsverlängerung! Wenn also der Unternehmer ALG II bezieht, so kann er diesen Eigenkapitalnachweis nicht mehr erbringen, denn sonst würde er ja nicht ALG II bekommen und somit müsste man ihm die Konzession eigentlich abnehmen! ALG II bekommt man nur wenn man über keine Ersparnisse mehr verfügt!
Wo steht das, dass nach Erteilung der Konzession immer 2250 Euro vorhanden sein müssen und wer kontrolliert das?

Ich muss beim Beantragung der Konzession, bzw. Verlängerung nachweisen, dass ich über 2250 Euro „verfügen kann”, that`s it. Ob ich das Geld überhaupt je hatte, oder ob es mir Oma für ein paar Tage auf mein Konto gelegt hat und ob ich in 14 Tagen auch nur noch 1 Euro besitze interessiert keine Sau, erst wieder bei der nächsten Verlängerung. Allein das ist nämlich schon der „Krampf” an der Sache, es ist ein rein bürokratischer „Überschmarrn”.

....ach ja noch was wenn ich über einen Betrag „verfügen” kann heißt das auch noch lange nicht, dass mir der Betrag auch gehört, meine Bank kann mir z.B. bestätigen, dass ich über den Betrag verfügen kann und sei es nur als Überziehungskredit, oder Kontokorrent, Letzteres muss gar nicht in der Bestätigung stehen. So siehts aus, zumindest in der gängigen Praxis.
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Re: Taxiunternehmer kassieren ALG II

Beitrag von nightrider » 19.02.2014, 02:27

Wattwurm hat geschrieben: Trotz einiger guter Argumente in dieser Runde bleibe ich bei meiner Meinung. 24 Monaten ALG II bedeutet meines Erachtens das kein tragfähiges Geschäftsmodel mehr vorliegt! ALG II bedeutet auch das man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen muss. Da sich nach 24 Monaten "Unternehmerarbeitslosigkeit" die Vermittlungschancen am Arbeitsmarkt drastisch verschlechtern, muss es nach 24 Monaten nach dem Prinzip "Entweder, oder" einen "Cut" geben! Entweder Du gibst Deine Selbstständigkeit auf und schlüpfst komplett unter dem staatlichen Rettungsschirm und steht somit auch wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, oder Du verabschiedest Dich aus Hartz IV!
Da sei nochmal die Frage erlaubt was soll das bringen?
Der Kandidat liegt der Gesellschaft so, oder so auf dem Geldbeutel, nimmt man ihm das Letzte auch noch, liegt er noch mehr auf dem gesellschaftlichen Geldbeutel.

Was den Arbeitsmarkt betrifft, wer nimmt denn einen gescheiterten Taxler, was kann der außer Autofahren?
Für nicht Wenige unter uns war doch Taxi schon die letzte Chance, weil vorher schon 2 - 3 Jahre arbeitslos, keine gute Qualifikation und in einem Alter in dem man praktisch keinen Job mehr bekommt.

Leider ist es auch so, dass ein Großteil der Taxler nicht unbedingt Kaufmann ist, ich habe immer den Eindruck die haben sogar Angst davor Geld zu verdienen das merkt man an sehr vielen Statements hier. Der Eine packt`s halt, der Andere packt`s nicht so recht, dem aber alles zu nehmen und ihn voll in Hartz 4 zu schicken halte ich nicht für gut und es bringt auch wie gesagt unterm Strich weniger als NICHTS.

Leben und Leben lassen, so lange sich so ein Kollege nicht zur „Kanaille” entwickelt, oder zum Schmarotzer der ungerechtfertigt Stütze kassiert ist das für mich o.k., so Einer ist mir lieber als mancher „Angeber” der so tut als würde er massig verdienen und tatsächlich gerade so die Kurve kriegt.
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