IG-Taxi-Lübeck hat geschrieben:Im Zuge der Neuvergabe von Schülerbeförderungen wurde nun bekannt, dass die zuständige städtische Stelle Beförderungsaufträge für Schülerfahrten an Taxiunternehmen zu absoluten Dumpingpreisen vergeben hat.
So wurde in mehreren Fällen nach unserem Wissen Beförderungen für eine Grundgebühr von €1,50 und einem Kilometerpreis von €1,10 vergeben. Zur Erinnerung, der für die Masse der Lübecker Taxiunternehmen bereits jetzt als unzureichend bewertete amtliche Tarif beläuft sich auf eine Grundgebühr von €2,40 und einen Kilometerpreis in Höhe von € 1,30!
Die vereinbarten Preise sind zwar vor dem Hintergrund der Freistellungsverordnung für die Schülerbeförderung rechtlich legitim, es stellt sich aber die Frage, ob es moralisch zu rechtfertigen ist, dass Taxikonzessionen aufgrund mangelhafter Zahlen eingezogen und Taxiunternehmen in die Insolvenz getrieben werden, weil diese sich einem möglichen Preiskampf auf dem Markt ausgesetzt sehen, der nicht nur von ansässigen und auswärtigen Firmen getrieben, sondern auch von der Hansestadt Lübeck selbst unterstützt wird. Auch hier sei in Erinnerung gerufen, dass die Hansestadt auch eine Verantwortung für die Funktionsfähigkeit des Taxigewerbes trägt, diese schließt auch die wirtschaftliche Funktionsfähigkeit mit ein! Denn ohne wirtschaftliche Basis kann es keine vernünftige Dienstleistung geben, wenn sich weiterhin die Frage stellt, wie zu solchen Konditionen eine zuverlässige und kindgerechte Beförderung, es sind ja durchaus ein logistischer und auch technischer Mehraufwand (Rückhaltesysteme, Rollstuhltransport) zu leisten, bewerkstelligt werden soll? Von dem Umstand, dass hier in verstärktem Maße auch Kinder mit geistigen und körperlichen Einschränkungen betroffen sind, mal abgesehen.
Wie solche Preise zu einer adäquaten Bezahlung des Fahrpersonals führen sollen, braucht man sich an dieser Stelle schon gar nicht mehr zu fragen.
Aus unserer Sicht ist eine solche Vorgehensweise durch Stadt, aber auch Auftragnehmer gegenüber allen Beteiligten unverantwortlich und in keinster Weise zu rechtfertigen.
Wir fordern die zuständigen Beteiligten der Lübecker Stadtverwaltung auf, sich nicht weiter an Preiskämpfen in diesem Segment zu beteiligen. Sorgen Sie stattdessen für eine gerechte und den Anforderungen an die logistische Leistungsfähigkeit angemessene Auftragsvergabe innerhalb der Lübecker Taxiunternehmen, denn in diesem sensiblen Bereich muß Qualität und Zuverlässigkeit an erster Stelle stehen!
http://www.taxiforum-luebeck.de/f36t294 ... mping.html
Fördert die Hansestadt Lübeck Preisdumping?
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Fördert die Hansestadt Lübeck Preisdumping?
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.
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Die zumindest moralisch bedenkliche Preispolitik der Verwaltungen und da sehe ich nicht nur die Lübecker Verwaltung, ist sicher nicht Insolvenzentscheident, hilft aber im gesamten Gefüge der allgemeinen „Geiz ist geil“ Kultur vor allem der gesetzlichen Krankenkassen kräftig mit.
Die Krankenkassen sparen hier zu Lande auf dem Rücken Ihrer Leistungserbringer ohne jegliche soziale Verantwortung, erwarten aber, das die in Taxiunternehmen angestellten Fahrer mit vernünftigen Konditionen versichert und entsprechend hohen Beitrag zahlen!
Taxiunternehmen werden mit Internet Ausschreibungen der Barmer Ersatzkasse zu Preisen gezwungen, die offensichtlich unterhalb der Kostendeckung liegen.
So bieten sich Taxiunternehmen auf Ausschreibungsplattformen, hier auch führend die BARMER gegenseitig in die Insolvenz.
Beispiel: Ausscheibungen BARMER
Die zwischengeschalteten Taxi – Landesverbände, die in der Vergangenheit mit Rahmenverträgen und für seine Mitglieder verbindlichen Preisvereinbarungen in der Regel einen ruinösen Wettbewerb verhindern konnten, werden inzwischen von den Kassen entgegen negativer allgemeiner Kostenentwicklung mit unmöglichen Preisvereinbarungen zum Ausstieg aus diesen Rahmenverträgen gezwungen.
So sollen künftige Rahmenverträge nur dann noch abgeschlossen werden, wenn die bisher geltenden Preise erheblich niedriger vereinbart werden, wobei die jetzige Vereinbarung ist schon unter dem amtlichen Tarif angesiedelt ist.
Die ersten Verhandlungen sind bereits gescheitert (BKK – Landesverband Nord), weitere z. B mit der AOK drohen zu scheitern.
Dies alles vor dem Hintergrund mit verantwortungslosen Einzelverträgen rechenschwache Taxiunternehmen zu ködern und so letztlich auf dem Rücken der Allgemeinheit Kosten zu reduzieren.
Hier ist von allen Taxiunternehmern der Schulterschluss mit den Genehmigungsbehörden zu suchen, da nur diese mit dem Unterersagen solcher Dumping Preisvereinbarungen (innerhalb des Pflichtfahrbereich) dieser Entwicklung entgegenwirken können.
AOK Hessen:
Vertragsangebot für Taxi und Mietwagenunternehmen
Mit Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) zum 1. Januar 2004 ist die bisherige Vergütungsvereinbarung ausgelaufen. Die AOK Hessen bietet seit diesem Zeitpunkt eine neue Vergütungsvereinbarung für Sitzendkrankenfahrten zu folgenden Tarifen an (derzeit geltender Markthöchstpreis):
Grundpauschale: 1,50 EUR
zzgl. 0,93 Euro je Besetztkilometer
Dieses Angebot basiert auf den Erfahrungen bisheriger Ausschreibungen von Mietwagenfahrten im Internet. Renommierte Unternehmen haben dabei Angebote von 60 Cent bis 75 Cent pro Besetztkilometer abgegeben. Wir gehen davon aus, dass selbständige Unternehmen uns Preise nennen, die für sie wirtschaftlich sind. Alle Angebote haben die bisherigen Qualitätsanforderungen zur Grundlage. Die Gefahr von Dumpingangeboten ist somit ausgeschlossen.
Quelle: http://www.aok-gesundheitspartner.de/he ... index.html
„Wir gehen davon aus, dass selbständige Unternehmen uns Preise nennen, die für sie wirtschaftlich sind.“
Das ist schon abenteuerlich wie eine Krankenkasse so was wieder besseren Wissen schreiben kann!
Die Krankenkassen sparen hier zu Lande auf dem Rücken Ihrer Leistungserbringer ohne jegliche soziale Verantwortung, erwarten aber, das die in Taxiunternehmen angestellten Fahrer mit vernünftigen Konditionen versichert und entsprechend hohen Beitrag zahlen!
Taxiunternehmen werden mit Internet Ausschreibungen der Barmer Ersatzkasse zu Preisen gezwungen, die offensichtlich unterhalb der Kostendeckung liegen.
So bieten sich Taxiunternehmen auf Ausschreibungsplattformen, hier auch führend die BARMER gegenseitig in die Insolvenz.
Beispiel: Ausscheibungen BARMER
Die zwischengeschalteten Taxi – Landesverbände, die in der Vergangenheit mit Rahmenverträgen und für seine Mitglieder verbindlichen Preisvereinbarungen in der Regel einen ruinösen Wettbewerb verhindern konnten, werden inzwischen von den Kassen entgegen negativer allgemeiner Kostenentwicklung mit unmöglichen Preisvereinbarungen zum Ausstieg aus diesen Rahmenverträgen gezwungen.
So sollen künftige Rahmenverträge nur dann noch abgeschlossen werden, wenn die bisher geltenden Preise erheblich niedriger vereinbart werden, wobei die jetzige Vereinbarung ist schon unter dem amtlichen Tarif angesiedelt ist.
Die ersten Verhandlungen sind bereits gescheitert (BKK – Landesverband Nord), weitere z. B mit der AOK drohen zu scheitern.
Dies alles vor dem Hintergrund mit verantwortungslosen Einzelverträgen rechenschwache Taxiunternehmen zu ködern und so letztlich auf dem Rücken der Allgemeinheit Kosten zu reduzieren.
Hier ist von allen Taxiunternehmern der Schulterschluss mit den Genehmigungsbehörden zu suchen, da nur diese mit dem Unterersagen solcher Dumping Preisvereinbarungen (innerhalb des Pflichtfahrbereich) dieser Entwicklung entgegenwirken können.
AOK Hessen:
Vertragsangebot für Taxi und Mietwagenunternehmen
Mit Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) zum 1. Januar 2004 ist die bisherige Vergütungsvereinbarung ausgelaufen. Die AOK Hessen bietet seit diesem Zeitpunkt eine neue Vergütungsvereinbarung für Sitzendkrankenfahrten zu folgenden Tarifen an (derzeit geltender Markthöchstpreis):
Grundpauschale: 1,50 EUR
zzgl. 0,93 Euro je Besetztkilometer
Dieses Angebot basiert auf den Erfahrungen bisheriger Ausschreibungen von Mietwagenfahrten im Internet. Renommierte Unternehmen haben dabei Angebote von 60 Cent bis 75 Cent pro Besetztkilometer abgegeben. Wir gehen davon aus, dass selbständige Unternehmen uns Preise nennen, die für sie wirtschaftlich sind. Alle Angebote haben die bisherigen Qualitätsanforderungen zur Grundlage. Die Gefahr von Dumpingangeboten ist somit ausgeschlossen.
Quelle: http://www.aok-gesundheitspartner.de/he ... index.html
„Wir gehen davon aus, dass selbständige Unternehmen uns Preise nennen, die für sie wirtschaftlich sind.“
Das ist schon abenteuerlich wie eine Krankenkasse so was wieder besseren Wissen schreiben kann!
Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr. Oma -->
Günstigere Preise als das allgemein übliche, wirtschaftlich sinnvolle Minimal-Niveau
( also Taxi-Tarif ) können nur dann angeboten werden, wenn eine bestimmte Mindest-Abnahmemenge erreicht wird.
Könnte z.B. so aussehen:
Bei abgenommenen Monatsumsatz pro eingesetztem Fahrzeug von >1.500,- € biete ich folgende Konditionen an:
Grundpauschale 1,50 €, Besetztkilometer 0,98 €
Bei niedrigerem Monatsumsatz pro eingesetztem Fahrzeug wird zu folgenden Konditionen abgerechnet:
Grundpauschale 2,10 €, Besetztkilometer 1,28 €.
Die rechenschwachen Unternehmer bleiben durch Quersubventionen und partieller Blindheit
auf dem kalkulatorischen Auge unangenehm lange auf dem Markt!
( also Taxi-Tarif ) können nur dann angeboten werden, wenn eine bestimmte Mindest-Abnahmemenge erreicht wird.
Könnte z.B. so aussehen:
Bei abgenommenen Monatsumsatz pro eingesetztem Fahrzeug von >1.500,- € biete ich folgende Konditionen an:
Grundpauschale 1,50 €, Besetztkilometer 0,98 €
Bei niedrigerem Monatsumsatz pro eingesetztem Fahrzeug wird zu folgenden Konditionen abgerechnet:
Grundpauschale 2,10 €, Besetztkilometer 1,28 €.
Die rechenschwachen Unternehmer bleiben durch Quersubventionen und partieller Blindheit
auf dem kalkulatorischen Auge unangenehm lange auf dem Markt!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)
Leider nicht nur das. Zwei unterbelichtete Rechenkünstler gehen pleite, drei neue Firmen werden gegründet.eichi hat geschrieben:Die rechenschwachen Unternehmer bleiben durch Quersubventionen und partieller Blindheit
auf dem kalkulatorischen Auge unangenehm lange auf dem Markt!
Ich schaffe es schon, ich bin fleißiger, ich arbeite noch länger, als der Rest, ich brauche keinen Urlaub usw.
Oder. Ich suche mir ein paar Dussel, die ich per Franchising fahren lasse. Hat noch nicht funktioniert, wird aber immer gerne probiert.