Ich möchte diesen wichtigen Punkt einmal herausziehen aus der amüsanten gegenseitigen Einschenkerei im anderen Thread.Ivica Krijan hat geschrieben:Die Hot-Spots in Stellingen und Bahrenfeld verleiteten in der Vergangenheit schon öfters dazu, die eine oder andere Vorschrift zu missachten..... unerlaubte Bereitstellung verzichten.
Sprechen wir über reale Kundenbedarfe gerne einmal ganz sachlich - also über die Kundenbedarfe am Flughafen und bei gut frequentierten Events und Locations (Club du Nord, Edelfettwerk, Empire Riverside, Einzelveranstaltungen wie Pop66 u.a.)
Sprechen wir über die teils katastrophale Situation mit den Hamburger Taxiposten. Und bleiben wir nicht stehen bei solchen empörenden Alleingängen wie am BHF Altona, sondern sprechen wir über die strukturellen Defizite.
Zuerst: Auch in Zeiten computergestützer Vermittlungen (Datenfunk, App) sind mehr als die Hälfte der Touren Anläufer- und Postentouren. Taxiposten sind die umweltfreundlichste Art der Anbietung unserer Dienstleistung, weil die Anfahrt entfällt.
Spätestens beim Veranstaltungs- und Eventbereich mit seinen schnellen Verlangerungen sind Behörden mit der bedarfsgerechten Ausweisung und Einrichtung schlicht überfordert. Hier sollte, analog Berlin, eine Freigabe in der Nacht, z.B. von 22:00 bis 5:00, erfolgen, Taxen wären bezüglich der Bereitsstellung "nur noch" an die allgemeinen Verkehrsregeln wie Halte- und Parkverbote gehalten, eine "illegale Bereitstellung" gäbe es nächtens nicht mehr.
Für die realen, aber insbesondere für die fehlenden Taxiposten (ein wichtiger Umsteigebahnhof wie Schlump ohne Taxiposten ist ein Unding) müssten Qualitätsstandards für Taxiposten definiert werden (z.B. die Postenbreite - hallo Taxiposten Kreuzung Eppendorfer Landstraße / Lenhartzstraße). Es sind auch Anforderungen im Hinblick auf die Dichte zu definieren bezogen auf die örtliche Nachfrage (in verdichteten Wohngebieten wie z.B. in Eimsbüttel oder Altona mehr, weniger weiter draußen). Weshalb an einen "Runden Tisch Taxiposten" auf Ebene der Hansestadt nicht nur die gekannten Gesichter gehören, sondern insbesondere die Zuständigen der Innenbehörde (zuständig für die für Taxenposten zuständigen Polizeibeamte der Wachen) sowie Bezirkspolitiker - und vor allem für mich die Stadtentwicklungsbehörde.
Ein letztes Wort zum Flughafen: Der HFT hat wie jede andere Vermittlung ein berechtigtes Interesse, dort seine Verrechnungskunden abzuholen. Allerdings ist das Ausweichen von Kunden auf HFT-Taxen aus Qualitätsgründen anders zu bewerten - zielführender auch im Kundeninteresse wäre es, die laut Fahrgästen in den letzten Jahren gestiegene Qualität am Flughafen weiter anzuheben (also kein Gemaule bei Fahrtzielen in Winterhude oder Eppendorf, funktionierende Kartenzahlung usw.), anstatt Ausweichbewegungen auf Seiten der Kundschaft zu fördern. Durch einfache Maßnahmen (eine zusätzliche Kamera auf dem "Acker" zur Beurteilung, ob hinter Kurve und Straßenüberfahrt das Nachrücken möglich ist ohne Verstopfung der Zufahrt / wiederholte Information und Aufklärung der Taxifahrer / evt. gemeinsames Heranfahren zu beiden Terminals auf einer Spur mindestens bis zur zweiten Schranke) liesse sich erreichen, dass ein Zufahrstweg vor der zweiten Schranke zuverlässig freibliebe (auch für das Heranholen von Großraumwagen oder Taxen mit einer Babyschale usw.). Wenn man fordert, dass auch Hansis den Flughafen-Taxiposten zu nutzen haben, dann muss er für sie auch nutzbar sein! Dazu zählt die zuverlässig freie Abfahrt. (Anpassungsnotwendigkeiten für die Vermittlung des virtuellen Hansa-Postens "Flughafen" wären auf Seiten Hansas notwendig und möglich.)
Die Möglichkeit der freienr Abfahrt sollte auch bei normalen Posten wie Gänsemarkt gewährleistet sein.
Bei den aktuellen verkehrsgewerbepolitischen Diskussionen, insbesondere des Umschwenkens vom individualen motorisierten Personenverkehr (auf deutsch: das eigene Auto) hin zu einer Verlagerung auf einen umweltfreundlichen Mobilitätsmix (HVV, Fahrrad inkl. Leihfahrräder, Cahrsharing wie car2go - da gehört in den Debatten auch endlich das Taxengewerbe als unverzichtbares Element eines solchen Mobilitätsmixes hinein!) haben wir bessere Chancen als zuvor, mit einem durchdachten Konzept und einem klugen, wiederum geeinten Vorgehen beim Thema "Taxiposten" endlich etwas zu bewegen.