Verkehrs-Zusammenbruch: Offener Brief an Senatoren (...)

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SindSieFrei?
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Beitrag von SindSieFrei? » 29.04.2013, 19:39

Marcus hat geschrieben:jo... nur diese "kleine" Baustelle war schuld an dem grossen dilemma, tante... ist aber heute nacht planmässig wieder verschwunden...
Einen Vorteil hat das: Man weiß dadurch genau, wie und wo effektive Flashmob-Streikaktionen von Taxifahrern stattfinden könnten... :wink:
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Marcus
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Beitrag von Marcus » 29.04.2013, 20:28

jo tante, hast recht, habe nicht auf das datum geachtet... aber im vorbeifahren sah es schon recht vollendet aus, vielleicht macht man ja zur entspannung schon vorab einen aderlass, sprich spur frei...

Juskwe
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Beitrag von Juskwe » 02.05.2013, 02:51

Wenn die Willy-Brandt Straße, sowie die halbe Innenstadt morgen gesperrt bleiben, dann könnte es das Marathon-Debakel in den Schatten stellen.
Ich fand es schon extrem übertrieben, dass die Willy-Brandt heute gesperrt war, ich musste zum Thalia-Theater und hab schier keinen Weg gefunden (neuer)jungfernstieg dicht, ums Rathaus alles bis zur Willy-Brandt, Ballindamm dicht und in die Ferdinandstrasse musste ich mich am Ende reindrängeln, da mich der endlose Strom von Kirchenzombies (wie die Lemminge ohne Rücksicht in einem Strom über die Straße gelaufen) nicht durchlassen wollte. An der Kreuzung Raboisen/Glockengießerwall hat dann mal irgendwann einer der Passanten geschaltet und spontan die Straße gesperrt, dass die Autos mal durchkonnten.
Da war nix mit Rücksicht oder Freundlichkeit wie man sie von Kirchengänger erwarten könnte, nein nur pure kollektive Assozialität.

Genau so die halbe Innenstadt abzusperren ohne wenigstens einige Durchfahrtmöglichkeiten zu lassen nur für eine Gruppe die ihren imaginären Freund huldigen, stärkt nur meine Abneigung jeglichen Religionen gegenüber.

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Anna Chronismus
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Beitrag von Anna Chronismus » 02.05.2013, 07:16

Juskwe, Danke für Deinen Bericht "von der Front". An einer Stelle erlaube ich mir eine andere Sichtweise:
Juskwe hat geschrieben:Genau so die halbe Innenstadt abzusperren ohne wenigstens einige Durchfahrtmöglichkeiten zu lassen nur für eine Gruppe die ihren imaginären Freund huldigen, stärkt nur meine Abneigung jeglichen Religionen gegenüber.
Wir sollten nicht die Besucher solcher Veranstaltungen kritisieren. Sondern diejenigen, die absperren (lassen), also Verantwortliche in Politik, Verwaltung und Polizei. Diese Un-Verantwortlichen sind diejenigen, die sich unseren Zorn derzeit fast täglich hart erarbeiten - nicht die Besucher der Veranstaltungen.

Wer solche Veranstaltungen in unsere "Stauhauptstadt Deutschlands"* einlädt, verwaltungstechnich zuläßt und die begleitenden polizeilichen Absperrungen veranlaßt, hat dieses so zu gestalten, dass die Funktionsfähigkeit der Stadt auch nicht zeitweise Schaden nimmt. Denn im Zweifelsfalle stehen nicht nur Berufskraftfahrer und Pendler im Stau, sondern auch Feuerwehrwagen, Krankentransporte, Polizeiautos und Handwerker/techniker in Notfalleinsätzen (steckengebliebene Fahrstühle, Stromausfälle, defekte Gasleitungen und andere alltägliche Katastrophen). Ich warte auf das erste heruntergebrannte Haus und die ersten Toten, die auf diese unverantwortlichen, radikalen Stauverursacher zurückgehen und habe die Befürchung, dass vorher diese organisierte Verantwortungslosigkeit, diese nackte Wahnsinn kein Ende finden wird.


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Beitrag von Anna Chronismus » 02.05.2013, 07:30

Juskwe, Die von Dir genannten Sperrungen ("Ich fand es schon extrem übertrieben, dass die Willy-Brandt heute gesperrt war, ich musste zum Thalia-Theater und hab schier keinen Weg gefunden (neuer)jungfernstieg dicht, ums Rathaus alles bis zur Willy-Brandt, Ballindamm dicht (...)") sind uns übrigens von der Polizei nicht mitgeteilt worden und also auch nicht über unsere Webseite mit Verkehrsbehinderungen in die Taxi-Kollegenschaft kommuniziert worden. Ähnliches vor wenigen Tagen bei der Jungiusstraße in der Neustadt (immerhin für den Feierabend-Verkehr, der sich vom Centrum Richtung Westen entfernt, eine wichtige dreispurige Achse), die jüngst für Dreharbeiten für den nächsten Bully-Herbig-Film von mittags bis Abends voll gesperrt wurde: Sperrungen, die nicht baubedingt, sondern Arbeitsplatz-bedingt sind (Filmbranche!), werden von anderen Sachbearbeitern und auf anderen Schreibtischen bearbeitet - und wir stehen noch längst nicht in jedem Verteiler. Wir werden noch einmal intervenieren müssen, um künftig alle dieser relevanten Sperrungen und sonstigen Eingriffe in den Hauptverkehr zu erhalten und den Taxi-Kollegen vorher bekannt machen zu können,

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Beitrag von Anna Chronismus » 02.05.2013, 07:31

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Beitrag von Hoagie » 02.05.2013, 14:29

...Und an der Glocke haben die Johanniter die dritte Spur vom Posten beschlagnahmt, obwohl für den Kirchentag extra der Parkplatz freigehalten wurde.
Noch nie war ich so stolz darauf, Atheist zu sein, wie seit gestern!
Willst Du kein Fallobst, dann pflück vom Baum.

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Beitrag von Juskwe » 02.05.2013, 15:02

Wir sollten nicht die Besucher solcher Veranstaltungen kritisieren. Sondern diejenigen, die absperren (lassen), also Verantwortliche in Politik, Verwaltung und Polizei. Diese Un-Verantwortlichen sind diejenigen, die sich unseren Zorn derzeit fast täglich hart erarbeiten - nicht die Besucher der Veranstaltungen.
Die Kritik an den Sperrungen ging auch in diese Richtung, allerdings stehe ich auch dazu, dass ich von Religionen und ihren Anhängern wenig halte.
Warum benötige ich eine Instanz die mir von oben diktiert (aufgrund der Behauptung irgendeine imaginäre Figur hätte das so befohlen) wie ich mich zu verhalten habe? Macht alles ziemlich einfach, muss ich halt nicht selber nachdenken und ich habe als Bonus auch noch ein super Kollektiv in dem ich meine Geltungssucht befriedigen kann "seht her, ich verhalte mich wirklich wie Gott es will, ich bin so toll".
In sämtlichen Religionen gibt es 3 Typen von Menschen:
1. der absolut Machtgeile, er arbeitet sich möglichst weit nach oben um möglichst viele Menschen zu befehligen.
2. der Geltungssüchtige: Ist in der Kirche um mit seinen guten Taten zu glänzen, er könnte natürlich auch so Gutes tun, aber es geht im eigentlich gar nicht darum Gutes zu tun, sondern die Annerkennung dafür zu bekommen.
3. Das Schäfchen, steht aufm Deich und freut sich, dass es was zu futtern bekommt, versteht aber nicht, dass dies nicht deßhalb geschieht weil jemand ihn aus Nettigkeit füttern will, sondern dass er dazu da ist den Deich intakt zu halten und Wolle abzudrücken. Er könnte auch überall anders Gras fressen, hier wird sein Nutzen bei gleichem Input einfach erhöht.

Edit: Sorry, etwas offtopic :(.

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Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 02.05.2013, 15:32

Juskwe hat geschrieben:...
Edit: Sorry, etwas offtopic :(.
Stimmt, aber Du hast den vierten vergessen.
Den Überzeugten der ohne Machtgeilheit oder Dummheit einfach versucht die Welt etwas besser zu machen, ohne daraus irgendeinen (wenn auch imaginären) Profit zu erwirtschaften.
Eines von etlichen Beispielen :arrow: Heribert Hölz

...nur mal so zum Nachdenken... :wink:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Beitrag von SindSieFrei? » 02.05.2013, 18:02

Juskwe hat geschrieben:... da mich der endlose Strom von Kirchenzombies (wie die Lemminge ohne Rücksicht in einem Strom über die Straße gelaufen) nicht durchlassen wollte...
Genau! Ich habe das heute genauso erlebt. Die sehen nicht nach rechts und links, sondern nach OBEN! Wandeln als quasi Unsterbliche über Kreuzungen, ohne auf Rotlicht zu achten. Als Kunden kommen sie auch nicht in Betracht, da sie laufen ("sehet den Schuh, der Herr hat uns ein Zeichen gegeben...", Monty Pythons) und sie wirken wie paralysiert durch den Singsang, der in jedem kirchlichen Vorgarten veranstaltet wird.

Da Glaube bekanntlich Berge versetzen soll und die Hoffnung zuletzt stirbt, hoffe ich, weil glauben tue ich nicht, das die zuständigen Mitarbeiter der Behörden auch HIER mitlesen, und ein zukünftiges Spektakel solcher Art nach Wilhelmsburg aufs Gelände der IGS verlagern, was auch deutliche Minderauswirkungen auf den nicht kirchlichen Verkehr(!) haben dürfte. Denen fehlt es immer noch an Besuchern und nach Ende der IGS liegt das Gelände sowieso nur bewachsen in der Landschaft rum! Oder wie es ein Kölner Fahrgast heute bemerkte: "Halleluja, Gott hat uns erhört, und wir sind diese Leute endlich mal los." :mrgreen:
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Beitrag von Anna Chronismus » 11.05.2013, 15:52

Mittlerweile liegt die Antwort des Hamburger Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg, Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft und verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, vor. Dr. Schinnenberg war so freundlich, das per Offenem Brief vom HTV an die beiden Senatoren Neumann und Horch aufgeworfene Thema aufzugreifen. Wir werden, gerne auch beim HTV-Treffen am kommenden Dienstag, über das weitere Vorgehen zu diesen und anderen Themen rund um die Hamburger Verkehrspolitik, insbesondere den mangelhaften Hamburger Verkehrsfluss sowie Konzepten zur Stauvermeidung diskutieren.
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