Die Fahrer sind hungrig und wollen keine Arbeitnehmer-Schutzgesetze. Sie empfinden das als Nötigung. Eine Messe-Samstag-Nacht-Schicht ist für viele wie ein Rausch, endlich mal etwas mehr zusammenhängend Geld verdienen, wenns sein muß auch 12 1/2 Stunden nonstop.Anna Chronismus hat geschrieben: Aber um das richtige Ziel "ordentlichen Arbeitsbedingungen" zu errreichen, ist der Konzessionsstop das falsche Mittel. Damit konservierst Du das Gewerbe in der aktuellen Ausprägung (..) Das richtige Mittel zur Reduzierung von Taxen sind schwerpunktmäßige Prüfungen von AfA und Verkehrsgewerbeaufsicht bei Mehr- und Vielwagen-Unternehmern im Hinblick auf die Einhaltung der Arbeitnehmer-Schutzgesetze.
Verfolgungsdruck? Du guckst zuviel Aktenzeichen XY ungelöst, im übrigen wiederholst Du das oben Gesagte. Die Fahrer scheiszen auf tatsächlichen Jahresurlaub und lassen sich ihn lieber auszahlen oder gleich in ihre Umsatzbeteiligung einrechnen. Konzessionen können erst dann werthaltig werden, wenn die Behörde/Bürgerschaft dies erlaubt. Sie müssen zurückgegeben werden solange sich unmäßig viele im Umlauf befinden. Eine Übertragung eines Taxiunternehmens kann im Einzelfall erlaubt sein. Wieso aber sollte sich die Administration von Konzessions-Eignern Machenschaften gegen den Gemeinsinn diktieren lassen? Ein Polizist muß nach Verlassen des Polizeidienstes sämtliche empfangenen Gegenstände zurückgeben, es kann kein reger Handel mit Maschinenpistolen stattfinden, ein Jäger kann seinen Jagdschein nicht auf seinen Sohn erweitern und der Bundeswehrsoldat kann den Kampfpanzer nicht an das Ausland verkaufen. Genausowenig ist die Erlaubnis am offenen Herzen zu operieren übertragbar und Frau Merkel kann ihr Amt nicht auf ihren Mann überschreiben.Anna Chronismus hat geschrieben: Ein Konzessionsstop belohnt die falschen, die über Jahre die Touren-Suppe dünn machten durch prekäre Jobs mit miesen Arbeitsbedingungen ohne Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und ohne bezahlten Jahresurlaub. Die hätten bei einem Konzessionstop und einer schlagartigen Werthaltigkeit ihrer Konzessionen plötzlich teils Millionenbeträge in ihren Büchern. Willst Du das? Ich nicht. Ich will einen deutlich erhöhten Verfolgungsdruck, damit auf diese Art und Weise zahlreiche Wagen von der Straße kommen. Wer das Arbeitszeitgesetz nicht einhält - arbeitet unplausibel, keine Konzessionsverlängerung. Wer den gesetzlich vorgeschriebenen Jahresurlaub (24 bezahlte Tage!) nicht gewährt - arbeitet unplausibel, keine Konzessionsverlängerung. Demnächst: Wer den gesetzlichen Mindeslohn nicht bezahlt - arbeitet unplausibel, keine Konzessionsverlängerung.
Wettbewerb als Form gerechter Preisbildung und Kartellvermeidung ist in Ordnung, Vernichtungswettbewerb nicht. Auch Nischen-Gewusel und Funkzentralen- bzw. Funkkreise-Wucherungen sind dem Gewerbe nicht zuträglich.Anna Chronismus hat geschrieben:Gegen neue Taxen und neue Unternehmer dagegen habe ich nichts, wenn diese durch neu akquiriertes Tourengeschäft z.B. in Nischen (Umwelttaxi, Schwulen- und Lesben-Taxi usw.) in der Lage sind, ordentliche Beschäftigungsverhältnisse anzubieten. Den Alteingessenen, die für viele der Gewerbeprobleme mitverantwortlich sind, möchte ich jedenfalls keine Ruhe- und Schonzeit einräumen, sondern dem Wettbewerb aussetzen. Entweder sie schaffen den Umschwung hin zu einem ordentlichen Gewerbe ohne Wild-West-Methoden, oder sie gehen vom Markt. Einen Schutzzaun um die Etablierten zu ziehen mittels eines Konzessionsstops lehne ich entschieden ab.
Unternehmer kauften Maschinen in Form von 35000 €-Limousinen, sie haben deswegen keine Protektionsrechte erworben, aber sie haben als Bürger ein Recht darauf, daß ihnen die Administration nicht durch inflationäre Vergabe von Konzessionen in den Rücken fällt. Vorsätzliche Wegbereitung inflationärer Zustände sind als kapitale Wirtschaftsverbrechen anzusehen. Der Nicht-Wiedereinzug fahrlässig vergebener Konzessionen ist wie der Verkauf von Karstadt an eine Immobilien-Heuschrecke mit der Maßgabe, daß das auf 100 Jahre angelegte Vertragsverhältnis nicht vorzeitig gekündigt werden kann.