Taxendemo für Dienstag 30.10.2012 angemeldet

HTV-Vorstand
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Taxendemo für Dienstag 30.10.2012 angemeldet

Beitrag von HTV-Vorstand » 12.10.2012, 18:54

Taxendemo für Dienstag 30.10.2012 angemeldet

Heute wurde die für den Dienstag 30. Oktober 2012 geplante Taxendemo bei der Polizei offiziell angemeldet. Losgehen soll es unter dem Motto "Faire Preise! Faire Löhne! Weg mit der Karenzminute!" ab 13:00 an der Glacischaussee. Veranstalter der Demo sind die fünf Gewerbevertretungen, die in der "ARGE Taxenverbände Hamburg" zusammenarbeiten, als da sind: LHT, LPVG, Taxen-Union, MUV und der HTV. Als Anmelder fungiert Clemens Grün vom HTV, die "Leitung des Aufzuges" übernimmt Michael Erdogan vom LHT. Es wird für die Hamburger Taxifahrer ein gemeinsamer mehrsprachiger Aufruf-Flyer in einer Auflage von 5.000 Exemplaren vorbereitet. Details wie z.B. die angemeldeten Streckenverläufe werden in Kürze veröffentlicht, wenn die Routen mit der Polizei im Detail besprochen worden sind. (Quelle)

Der HTV hat auf seiner Homepage eine Extraseite "Aktion" eingerichtet, auf der regelmäßig Neuigkeiten zur Taxendemo veröffentlicht werden.

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 12.10.2012, 19:15

Ich hätte da mal eine dringende Frage an die "Taxiarge"

1. Warum schon wieder einen neuen Thread?
2. Was ist ein "fairer" Lohn?
3. An wen ist diese Forderung gerichtet?
4. Wer richtet diese Forderung an den aus Punkt 3 ?

Meinung (inkludiert: Wissen aus Erfahrung & Information):

a) Da die "Taxiarge" ja vorwiegend aus Hansavertretern bestehen dürfte und die Demo auch von diesen vorwiegend bezahlt wird, ist wohl der Unternehmerlohn gemeint, oder?

b) Oder fordern diese von Dritten (Taxibehörde?) ausstehenden Lohn?

c) Oder wird darum gebeten, das Arbeitnehmer auf der Demo von ihren Unternehmern - also den Organisatoren der Demo - auf ebendieser "fairen" Lohn fordern sollen
(ich befürchte soviel Humor haben die nicht).

d) Oder sollen Arbeitnehmer von den avisierten Dritten den Lohn einfordern, für die sie gar nicht arbeiten und die den Umsatz auch gar nicht bekommen.

.... weil, ich muss ja wissen, in welche Richtung ich gucken soll, wenn ich da mitlaufe !

Bitte freundlichst um Aufklärung.
Etwas ratlos zur Zeit: Schmidt
Und Danke im Voraus! :)

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Beitrag von am » 12.10.2012, 20:44

Schmidt, lass das, oder ich setze die Schere an.

Das ist eine Veröfdentlichung zu einer Veranstaltung. Du kanns in dem Diskussionthread weiter rummeckern.

An dieser Stelle jedenfalls nicht.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 12.10.2012, 20:59

Sorry, aber es ist kein Mecker, es ging mir um sachliche Fragen und Information!
Ich wusste nicht, das man diese hier nicht stellen darf. War ja nicht geschlossen, der Thread.

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Beitrag von am » 12.10.2012, 21:11

Lass gut sein. Der HTV-Vorstand ist normaler User und kann keine Threads sperren.

Ich kümmere mich morgen darum, wenn's recht ist. Vom Smartie aus ist das immer so fehlerbehaftet. Ich werd's dann in die Diskussion schieben, falls jr mir nicht zuvor kommt.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 12.10.2012, 21:25

Mach ich selber, danke!

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Beitrag von Anna Chronismus » 12.10.2012, 21:28

Ich packe dann später die Antwort auf Schmidts Frage nach den Inhalten zu dem Demo-Motto ("Faire Preise! Faire Löhne! Weg mit der Karenzminute!") in den Thread "Taxitarif 2012 - Behördeneinladung und Kostentabelle".
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Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 12.10.2012, 21:46

Danke, kein Interesse.
Ich kanns ja nicht verhindern.
Aber ich (und vielleicht auch ein paar andere)
möchte mal von jemand anderem von der Arge und nicht vom HTV
ein paar Antworten bekommen.
Nimms nicht zu persönlich, aber immer nur Du, das ist einfach öde!

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Anna Chronismus
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Beitrag von Anna Chronismus » 12.10.2012, 22:42

Da es um das Demo-Motto "Faire Preise! Faire Löhne! Weg mit der Karenzminute!" geht, will ich doch lieber hier antworten.


Zu "Faire Preise":

Das Hamburger Taxengewerbe wurde lange, von der Politik über die Verwaltung bis zur hiesigen Handelskammer, als Billiger Jakob missbraucht. Durch jahrelange, fehlerhafte Tarifberechnungen, die die fünf Tarifantragsteller und jetzigen Demo-Veranstalter in ihrem Schreiben "Taxenverbände mahnen BWVI zur "rechtssicheren und rechtskonformen Berechnung der Taxitarif-Anpassung 2012" anprangern, hinkt der Hamburger Taxitarif den anderen teuren Städten mit hohen Lebenshaltungskosten und galoppierenden Mieten, also München, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart, um bis zu 10% hinterher. Wir fordern einen Taxitarif, der schon für Taxen mit durchschnittlichen Erlösen (also nicht nur Peak-Wert-Betrachtungen) eine Auskömmlichkeit bringt. Das ist konsenusaler Stand bei den fünf ARGE-Verbänden.


Zu "Faire Löhne"

Im gleichen Schreiben monierten die ARGE-Verbände die seit Jahren fehlende Einpreisung von Lohnerhöhungen in den Hamburger Taxitarif. Unabhängig von den unterschiedlichen Betrachtungen der verschiedenen Verbände zu den Themen "Festlohn" und "Mindestlohn" sind wir uns einig bei folgenden Punkten:

- Die Verkehrsgewerbeaufsicht fordert seit dem 20. Januar 2012 von den Taxenunternehmern eine Festentlohnung des bei ihnen angestellten Fahrpersonals. Dann ist ein solcher Festlohn von der Behörde bei der Taxitarif-Kalkulation aber auch einzupreisen, was bei der Erhöhung zum 1.9. nicht geschehen ist. Hier lauert politischer und juristischer Sprengstoff, was nicht zuletzt Vorgesetzte der Verkehrsgewerbeaufsicht nach unserem oben aufgeführten Schreiben erkannt haben.

- Für die Fahrpersonal beschäftigenden Ein- und Mehrwagen-Unternehmer ist das Problem, geeignetes Fahrpersonal zu finden, täglich mit Händen zu greifen. Die Einkommensmöglichkeiten und einhergehend auch die Arbeitsbedingungen (Arbeitszeiten, Schichtlängen) sind so unattraktiv, dass das Taxengewerbe auf dem Arbeitsmarkt schlicht nicht mehr mit anderen Branchen konkurrieren kann. Die Feststellung des Statistischen Bundesamtes frisch aus dem September 2012, dass das Taxengewerbe jenes mit der höchsten Quote an Niedriglöhnern von allen Gewerben in Deutschland ist, zeigt die ganze Problematik. Taxi-Unternehmer brauchen schlicht einen Tarif, mit denen sie wenigstens halbwegs konkurrenzfähige Löhne zahlen können.


Zu "Weg mit der Karenzminute"

Es ist schlicht unanständig, Taxifahrer zu kostenloser Arbeit zu zwingen. Solange real noch gängigerweise Provisionslohn gezahlt wird, also realistischerweise vielfach noch bis 2013/2014, ist das Thema auch ein Arbeitnehmerthema. Im Übrigen ist der Wunsch nach einem fairen und marktwirtschaftlichem Preis, der verkehrsbedingte Wartezeiten wie fast überall kostenpflichtig macht, die klar dominierende Position der Hamburger Kutscher - alles andere ist in unserem Gewerbe eine exotische Außenseiter-Position.


Andere Antworten, werter Schmidt, wirst Du auch von anderen ARGE-Vertretern nicht bekommen. Wir haben uns angewöhnt, mit einer Stimme zu sprechen. Deshalb bewegen wir derzeit auch was. Und solange es keine nennenswerte Arbeitnehmer-Vertretung im Hamburger Taxengewerbe gibt, die durchsetzungs-, sprich: streikfähig ist (womit kaum in 2012 oder 2013 zu rechnen ist), müssen wichtige Arbeitnehmerfragen noch von Verbänden wie dem HTV mit behandelt werden. Damit die ihren gebührenden Stellenwert bekommen.

Schmidt hat geschrieben:Bitte freundlichst um Aufklärung. Etwas ratlos zur Zeit: Schmidt
Und Danke im Voraus! :)
Gern geschehen.


EDIT: Mehrere Tipp- und Formulierungsfehler korrigiert.
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Beitrag von SM » 13.10.2012, 07:37

Anna Chronismus hat geschrieben:Wir haben uns angewöhnt, mit einer Stimme zu sprechen.
Wessen?
Die von eichi, arne oder Dir?
......Egal!...ermüdend.....nimmt eh keiner mehr für voll.
Anna Chronismus hat geschrieben:.... Arbeitnehmerfragen.....vom HTV.......Damit die ihren gebührenden Stellenwert bekommen.
CGs Stellenwert. Ne ist klar!
....Und dazu gleich, Arbeitnehmerfragen von Typen ohne Fachkenntnis behandelt.....
Thats CGs Taxiwelt..........Glückwunsch!

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Beitrag von E. G. Engel » 13.10.2012, 11:21

Aus taktischen Gründen wurde von den Initiatoren der hier angekündigten Demo ein neues Thema zur selben Sache Thema eröffnet um schon bestehende Kritik und Argumente zu umgehen.

Darum für den interessierten Leser der mehr in die Thematik und Hintergründe eintauchen möchte folgender Link zum Ursprungsthema:

http://www.taxiforum.de/forum/viewtopic ... 065#135065

Ich möchte alle User die hier weiter posten bitten obigen Text als „Vorspann“ zu benutzen. Danke.

Ein weiterer Link speziell zu Hintergründe und Kostentabelle finden wir unter meinem Namen hier:

http://www.taxiforum.de/forum/viewtopic ... c&start=20





Zum Thema.




Sollte es zu einem öffentlichen „Show down“ kommen und ihr müsst Eure Argumente verkaufen, bzw. bei HH1, dann gute Nacht Marie. Ich werde dann mein Bestes geben als unabhängiger Fachmann dabei zu sein.



Zu „Faire Preise“:

Es ist richtig dass das Hamburger Taxengewerbe über Jahre von Politik und Behörden missbraucht wurde. Fehler wurden und werden u.a. beim Tarif gemacht, wobei der Zeitfaktor (KM) selber aber eine eher untergeordnete Rolle spielt sondern mehr die falsche Einberechnung des Zeitfaktors in den km-Preis. Dies ist ohne Abschaffung der KM korrigierbar. Taxenunternehmer, erst recht wenn sie Personal beschäftigen, sollten in der Lage sein auf Jahresbasis Kosten und Löhne zu kalkulieren.

Aber selbst ein „Fairer Preis“ im Sinne der Demo Veranstalter würde kein Beitrag leisten können um die weiteren Forderungen der Demo-Veranstalter konstruktiv beeinflussen zu können. Es nützt bekannter Weise nichts nach sauberem Wasser zu schreien wenn der Fisch auf dem Trockenen liegt und nach Luft schnappt. Es nützt allenfalls denen was die „an sauberem Wasser“ verdienen wollen.



Zu "Faire Löhne"

Es werden, man beachte die Uneinigkeit bei „Festlohn/Mindestlohn“, im Taxengewerbe keine Löhne gezahlt sondern lediglich eine Umsatzbeteiligung, bei welcher der Taxenunternehmer das eigentliche Wirtschaftsrisiko seines Betriebes auf den angestellten Fahrer überwälzt. Kein Umsatz -> kein Lohn.

Es sind also die Taxenunternehmer selber, die keine kalkulatorischen Löhne einpreisen. Insofern dürfte es auch für eine Taxenbehörde unter Beachtung betriebswirtschaftlicher Prämissen schwierig bis unmöglich sein Löhne kalkulatorisch einzupreisen.

Es sind auch die Taxenunternehmer, siehe auch Uneinigkeit bei „Festlohn/Mindestlohn“, welche zu großem Teil aus Unkenntnis seit ca. 25 Jahren gegen die Bestimmungen des § 3 FPersG (Verbot der Akkordentlohnung) verstoßen.

Es ist also ein Widerspruch in sich wenn die Taxenverbände eine kalkulatorische Einpreisung eines Lohnes fordern, sich selbst aber auf keinen Lohn unter Beachtung gesetzlicher Vorschriften einlassen wollen. Über weitere Nichtbeachtung andere Gesetze wie Arbeitnehmerschutzgesetze, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Bundesurlaubsgesetz (Abbedingung desselben), Steuer- und Abgabengesetze (Umwandlung von Umsatzbeteiligungslöhnen in „Stauzulagen, „Essensgeldzuschüsse“ usw. zur illegalen Steuer- und Abgabenminderung) wollen wir hier gar nicht erst diskutieren.

Es ist hier festzuhalten dass nicht die Verkehrsgewerbeaufsicht etwas fordert sondern der bundesdeutsche Gesetzgeber und sich das Taxengewerbe selbst dieser Forderung widersetzt. Der Wunsch etwas „eingepreist“ zu bekommen was man selber nicht gewähren will ist zwar verständlich, aber sachlich falsch.

Weiter wird von den Initiatoren der Demo hier moniert das aufgrund schlechter Rahmenbedingungen wie Arbeitszeiten/Schichtlängen kein qualifiziertes Personal rekrutiert werden kann. Auch hier ist das Taxengewerbe, in diesem Fall im Einklang mit der Taxenbehörde, selbst Verursacher des Problems. Schlechte Umsätze, schlechte Verdienste, lange Arbeitszeiten usw. sind in erster Linie eine Folge eines strukturellen Überangebotes an Taxendienstleistung. Es sind die Taxenunternehmer selber die Konzessionen beantragen, gewährt bekommen die anschließend niemand wirklich braucht, aber zu einem enormen Umsatzverfall pro Taxen und Fahrer mit den beschworenen Ergebnissen führen. Aber auch hier verschließen sich die Taxenunternehmer selbst, wie gesagt im Einklang mit der Taxenbehörde, der Einsicht.

Solange nicht auch die Angebotsmenge auf ein vernünftiges Maß beschränkt und zurückgeführt wird, wird keine Preiserhöhung (Tarif), ob mit oder ohne KM, an den zu Recht beschriebenen Zuständen etwas ändern. Letztendlich finanziert der Kunde, und mit jeder Preiserhöhung mehr, herumstehende Taxen ohne Beschäftigung und folglich ohne Umsatz und Einkommen/Verdienst.



Zu "Weg mit der Karenzminute"

Auch hier beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Es wurde schon angesprochen dass die Umsatzbeteiligung als Lohn gesetzeswidrig ist. Im Falle eines Unternehmer welcher Personal beschäftigt ist es seine Entscheidung wie er kalkuliert und aus dem Erlös sein Personal bezahlt. Es gibt keine direkte Verknüpfung zwischen Tarif, mit oder ohne KM, und Lohn. Es ist der Unternehmer selbst der das Wirtschaftsrisiko derzeit noch auf den angestellten Fahrer überträgt und somit also den Fahrer „unanständig zwingt“. Es steht jedem Unternehmer frei einen fairen Lohn zu zahlen. Kann er das nicht, soll er sein Unternehmen entweder anpassen oder sich eine andere Aufgabe suchen. Schuld und damit unanständig ist also der Taxenunternehmer und nicht die KM.




Nun noch ein paar Zeilen zu den Hintergründen.

Das Kernproblem für die unbefriedigenden Zustände liegen darin dass das Taxengewerbe durch Nichtbeachtung des § 13 Abs. 4 PBefG seitens Taxenunternehmer im Einklang mit den Taxenverbänden (siehe später) faktisch dereguliert ist. Fehlt dieses Mengenregularium stellen sich alle anderen Regularien, wie auch Taxentarif, der Natur der Sache nach in Frage, bzw. entfalten ihren Regelgehalt nicht. So wird, wie aus der Vergangenheit ersichtlich, jede Tariferhöhung früher oder später durch einen Mengenzuwachs an strukturell überflüssiger Taxendienstleistung kompensiert. Hierbei ist zu beachten dass die reine Anzahl an Taxenkonzessionen relativ wenig aussagt, da die Taxenkonzessionen immer in einer Relation zur personellen Auslastung der Taxen gesehen werden muss. Leider gibt es über die personelle Auslastung keine verifizierbaren Daten außer Erfahrung und sichtbar an den Taxenposten herumstehende, unbeschäftigte Taxen/Taxenfahrer.

Ohne Beobachtungszeitraum (Konzessionstop) gem. § 13 Abs. 4 PBefG wird es KEINE KALKULATORISCHE BASIS geben auf welcher die Forderungen der Demo-Veranstalter umgesetzt werden können. Denn zum Kalkulieren braucht man eine bekanntermaßen Kalkulationssicherheit. Ohne Anwendung des § 13 Abs. 4 PBefG ist keine Kalkulationssicherheit gegeben.

Nun ist aber bekannt, dass die sogenannte „Arge Hamburger Taxenverbände“ diese zwingend notwendige Basis zur Kalkulationssicherheit ablehnt, letztendlich auch damit alle ihre Forderungen selbst unterminiert.

Auch dafür gibt es Gründe. Die so pluralistisch daherkommende „Arge Hamburger Taxenverbände“ ist letztendlich aus personellen Verquickungen heraus eine einseitige Veranstaltung der Hansa Funktaxi e.G., bekannt auch als 211 211.


Die „Arge Hamburger Taxenverbände“ setzt sich zusammen aus:

Der Taxenunion Hansa e.V., 1. Vorsitzender ist der 2. Vorstand der Hansa Funktaxi e.G., Herrn Thomas Lohse, und besteht als mitgliederstärkster Verband zu ca. 95% aus Unternehmern der Hansa Funktaxi e.G.

Dem LPVG, ein Rumpf- und Zählverband, 1. Vorsitzender ist der 1. Vorstand der Hansa Funktaxi e.G., Herr Dirk Schütte.

Dem LHT e.V., 1. Vorsitzender out of Range, 2. Vorsitzender ist ein Mehrwagenunternehmer welcher Taxen beim Hansafunk als sogenannte 311er betreibt, Herr Michael Erdogan.

Der HTV e.V., 1. Vorsitzender ist ein lohnabhängig (Umsatzentlohnung) angestellter Taxifahrer bei einem Hansafunktaxiunternehmer.

Dem MUV, Mehrwagenunternehmerverband. Diese Gruppe möchte ihre überflüssigen Taxen wirtschaftlicher machen und genau diese Gruppierung wird wieder zusätzliche Taxen/Fahrer in den Markt drücken und damit eine Tariferhöhung, mit oder ohne KM, kompensieren bis die neuen Bedingungen im Falle eines Erfolges wieder die von heute sind.



Gründe für die Vorgehensweise der „Arge Hansa Funktaxi e.G.“ sind u.a.:

- Die Hans Funktaxi e.G. (211 211) verfügt über einen internen Konzessionstop und verfügt somit über eine kalkulatorische Basis. Tariferhöhungen wirken sich durch diesen Sachverhalt ohne „schädlichen Nebenwirkungen“ 1:1 aus.

- Die Hansa Funktaxi e.G. verfügt über ein Tourenpotential von ca. 130%. Negative Auswirkungen infolge der Preiselastizität der Nachfrage (Nachfrageschwund) bedingt durch Preissteigerung braucht die Hansa Funktaxi e.G. nicht zu befürchten.

- Aufgrund ihres internen „Konzessionstop“ und anderer Zusammenhänge besitzt die Hansa Funktaxi diverse Alleinstellungsmerkmale und somit eine hohe Attraktivität bezugs Löhne/Einkommen/Arbeitszeiten etc.. Eine nachhaltige Verbesserung der gewerblichen Situation, wie angeblich die Ziele der Demo-Veranstalter sind, würden diese Alleinstellungsmerkmale in Frage stellen. Aus diesem Grunde fehlt das alles bedingende und entscheidende Kriterium als Forderung für eine nachhaltige Verbesserung der taxengewerblichen Situation, eine sinnvolle Begrenzung des Angebotes nach § 13 Abs. 4 PBefG.

- Eine reine Tarifanpassung, mit oder ohne KM, vergrößert die Differenzen zwischen der Hansa Funktaxi e.G. (und Satelliten) und dem größeren Rest des Gewerbes und stabilisiert den derzeitigen Zustand mit allen von den Demo-Veranstaltern beklagten Zuständen.



Bei genauer Betrachtung haben wir es also mit einem trojanischen Pferd zu tun und nicht mit einer Aktion des Hamburger Taxengewerbes. Die „Arge Hamburger Taxenverbände“ ist bei genauer Betrachtung eine „Arge Hansa Funktaxi e.G.“.



Fazit u.a.:

- Die Zustände im Gewerbe sind wie beschrieben, oder noch schlimmer.

- Eine Tariferhöhung, mit oder ohne KM, löst kein Problem.

- Nutznießer der derzeitigen Zielsetzung der „Arge Hansa Funktaxi e.G.“ ist eben die Hansa Funktaxi e.G..

- Für den überwiegenden Teil der Taxendienstleister wird keine dauerhafte Verbesserung eintreten. Hier bleibt die „Arge Hamburger Taxenverbände“ aber auch alles schuldig.

- Für den Kunden wird sich keine Verbesserung einstellen. Im Gegenteil, für noch mehr Geld bekommt der Kunde dasselbe wie heute.

- Notwendig ist ein Gesamtpaket (Arbeitsverträge, Fest- oder Stundenentlohnung, Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie Steuer- und Abgabengesetze, wie Arbeitnehmerschutzgesetze und BurlG, LFZ etc.), sichergestellt durch nachhaltige Überwachung/Kontrollen und Herstellung einer kalkulatorischen Basis durch Anwendung des § 13 Abs. 4 PBefG.



Mfg

Engel

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 13.10.2012, 12:28

Engel, Du sagst es wie es ist.

Natürlich ist offensichtlich, das die Vorgehensweise der Taxiarge Kalkül und (Gewerbe) Politik ist.
Anna Chronismus selbst hat es angedeutet, sinngemäß "solange die Arbeitnehmerschaft selbst nicht in der Lage ist....".
Und nun fordert die Taxenbehörde auch noch selbst die Einhaltung bestehender Gesetze.
Da scheint es doch praktisch den vermeintlichen Stier bei den Hörnern zu packen.
Und die Hamburger Unternehmerschaft greint "Ja aber wenn wir schon müssen, dann müsst IHR uns aber auch ....."

Nun denn, ob diese Taktik aufgehen aufgehen wird, wage ich zu bezweifeln.
Denn die Zeichen, sich wirklich ändern zu wollen, sehe ich bei großen Teilen des Hamburger Taxigewerbes nicht. Bislang ist eher das Gegenteil anzunehmen: Unternehmer wollen klagen, jammern auf Treffen und hier über die Unbezahlbarkeit der Reise.

Da scheint es wohl fast nur noch eine Randnotiz zu sein, das ausgerechnet der LPVG - Mitglied der Arge für "faire Löhne" - mit dessen 1. Vorsitzendem Dirk Schütte (Chef von Hansa Taxi)und Mitgliedern wie Stambula (Taxiunternehmer) oder Dörthe Vöhrs (Taxi Blankenese) und anderen Taxiunternehmern einen Gehaltstarifvertrag noch in 2010 mit Verdi Hamburg unterschrieben und erneuert haben, welcher die Gehälter ihrer Angestellten wie bsw Kaufleute, Sekretärinnen, Disponenten etc. regelt. So erhält eine Sekretärin etwa 2300 € brutto. Dieser Vertrag gilt für alle Personen, die Angestelltentätigkeit gegen Gehaltszahlung ausüben. Nun ist zwar die Gehaltszahlung kein formaljuristischer Begriff, mehr einer allgemeinen Sprachgebrauchs, dennoch wird deutlich, das wohlwissend fahrendes Fahrpersonal hiermit nicht gemeint ist. Der Tarifvertrag enthält auch keine Tätigkeitsbeschreibung dieser.

Ein Armutszeugnis dennoch für Leute, die sich nun mit einer Sozialattitüde sozialengagiert geben und von "fairen Löhnen" quakkeln (einschränkend bemerkt, das Stambula durchaus auch Fahrpersonal mit Festlohn beschäftigt). Grade beim Hansafunk existierte (existiert?) noch 2009 eine "Lohnarbeitsgruppe", die noch bis zuletzt an neuen Entlohnungsmodellen nach altbekannter Manier in Akkord-Staffelungen bastelte. Ein Verschärfung der bisherigen Entlohnungsmethode.

Soviel sei in Erinnerung gerufen, damit man es nicht vergesse!

Da kann ein Anna Chronismus erzählen was er will, dieser hat keine Befugnisse in diesen "erlauchten" Kreisen.

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 13.10.2012, 12:48

@ Schmid

Ich habe mir heute morgen die Zeit genommen um die überwiegend bekannten Sachverhalte/Vorbehalte noch einmal direkt im Anschluus zum Demo-Aufruf logisch und sachlich zusammen zu fassen. Für den Fall dass hier irgendwann die Journaille sich mit Informationen versorgt.

Ansonsten geht mir das Gewäsch des 2. HTV-Vorsitzenden einfach nur auf den Keks. Der Mann ist in einer Art ahnungslos und blaß, das geht auf keine Kuhhaut. Die plappern immer dasselbe. Argumente werden nicht zur Kenntnis genommen oder negiert. Durchblick haben sie null. Einfach schlimm.

Mit solchen Pappenheimern wird sich das Hamburger Taxengewerbe nie konsolodieren und zu einem Partner für die Öffentlichkeit werden können. Aussichtslos.

Gruß

Eberhard

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scarda
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Beitrag von scarda » 13.10.2012, 12:52

Oha, ein Thread für die Journaille, der fehlt noch... ;-)
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Beitrag von E. G. Engel » 13.10.2012, 13:09

@ scarda

:oops: :lol:

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 13.10.2012, 13:25

Bei der Gelegenheit gerne noch mal meinen Brief an die Journaille/Parteien/Behörde.

https://dl.dropbox.com/u/17109084/Denks ... ohn%20.pdf

Marcus
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Beitrag von Marcus » 13.10.2012, 14:41

im grunde nichts neues im engelland... eine wiederholte zusammenfassung bekannter fakten und bekannter engel'scher fazite.

auch nach dem dritten durchlesen habe ich nichts entdecken können, das ansatzweise nach engelscher fahrplanempfehlung zur unstimmigkeitsbeseitigung im hamburger taxigewerbe gelten könnte.

eine antwort auf die frage: wie kriegen wir einen beobachtungszeitraum inklusive verstärkter kontrolle der rechtskonformität des hamburger gesamttaxigewerbes plus tarifliche anpassung (km weg, umschaltterminus korrigiert) und mindestlohn verpackung ganzheitlich über die bühne? welche maßnahmen eignen sich, welche kontrollen führt wer durch, welche größenordnung der bereinigung wird erhofft, ist die arge nicht längst auf diesem weg? ... wäre mal was neues aus der engel wolke... ist da was lieferbar?

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Anna Chronismus
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Beitrag von Anna Chronismus » 13.10.2012, 15:24

Engel, Engel ... wenn man Deine Viele-Zeilen-Wenig-Substanz-Texte liest, bekommt man eine Vorstellung davon, was das Wort "Paralleluniversum" bedeutet ...

Dass Du nicht weisst, dass angestellte Fahrer am Monatsende eine Lohnabrechnung bekommen ("im Taxengewerbe (werden) keine Löhne gezahlt"), Du also Entgeldarten mit Berechnungsarten verwechselst ("Umsatzbeteiligung") - grenzwertig. Dass Dir noch nicht aufgefallen ist, dass das Taxengewerbe auch in Städten mit Konzessionsbeschränkungen erhebliche Niedriglöhnerei und soziale Verwerfungen produziert - abenteuerlich. Und dass Du Dich Medien als "als unabhängiger Fachmann" anbieten willst, nachdem Dich das Gewerbe nicht als bezahlter Funktionär haben wollte (vergiss bitte in Deiner Biografie dieses Detail nicht) - tragisch.

Markus hat für Deinen letzten Viele-Zeilen-Wenig-Substanz-Text die richtigen Worte gefunden:
Marcus hat geschrieben:auch nach dem dritten durchlesen habe ich nichts entdecken können, das ansatzweise nach engelscher fahrplanempfehlung zur unstimmigkeitsbeseitigung im hamburger taxigewerbe gelten könnte.
Das ist nämlich das Engelsche Kern-Problem: Null Strategie zum Umbau des Taxengewerbes, was nämlich die Beachtung der vorhandenen Strukturen, Institutionen und Personen zwingend voraussetzt sowie Wege, innerhalb des bestehenden Rahmens Räume für Neues zu schaffen. Vorausgesetzt, man wollte tatsächlich was verändern und nicht nur Recht haben. So bleibt es bei dem üblichen Engelschen, Nappschen und Schmidtschen Spiel: Sie fordern jeweils ihre Maximalpositionen und sind dann eingeschnappt, wenn die Anderen nicht ihr jeweiliges geniales Konstrukt exekutieren. Alles Idioten da draußen, die ihr erhabenes Lösungs-Genius nicht erkennen können ...

Schön, dass wenigstens einer der dreien (Napp) derzeit ein Realitäts-Ertüchtigungs-Programm erhält. Mal gucken, wann er dem wieder entflieht ...

Die Realität gebietet nämlich eines: Zusammenhalt. Den praktizieren die fünf ARGE-Verbände nicht zuletzt mit ihrer Demo. Und die fünf Verbände stehen in ihrer Gesamtheit für die ganz überwiegende Menge der Hamburger Taxen. Im Gegensatz zu den genannten und anderen erfolglosen Einzelkämpfern.
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Beitrag von Störtebeker » 13.10.2012, 16:14

Schmidt hat geschrieben:Bei der Gelegenheit gerne noch mal meinen Brief an die Journaille/Parteien/Behörde.

https://dl.dropbox.com/u/17109084/Denks ... ohn%20.pdf
Bravo Schmidt, zu dieser Denkschrift!!

Das veranlasst mich, meine schon öfter geäusserte Forderung zu wiederholen:

Einer Konzessionserweiterung - und der damit einhergehenden Anstellung von Arbeitnehmern - darf nur dann von Behördenseite stattgegeben werden, wenn der beantragende Unternehmer eine so hohe Auftragslage nachweisen kann, dass er alleine oder mit dem bestehenden Betrieb diese nicht mehr ausführen kann.
Als Arbeitgeber soll er also nachweisen, dass er seinen Arbeitnehmern auch ausreichend Arbeit geben kann.

Im Gegensatz zum freien Unternehmertum bewegen wir uns in einem regulierten Markt, in dem ein Unternehmer insbesondere nicht über den zu erzielenden Preis seiner Ware/Dienstleistung frei entscheiden kann. Unter Anderem deshalb muss es auch erlaubt sein, der sowieso zustimmungspflichtigen Betriebserweiterung widersprechen zu dürfen resp. sie von besonderen Auflagen abhängig zu machen.
Die Behörde käme hier auch ihrer Fürsorgepflicht der Taxifahrer (hier der angestellten) gegenüber nach, oder gehören die AN nicht zum Gewerbe?

Gruß Klaus
Vitalienbruder
Gottes Freund, aller Herren Feind

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Beitrag von nightdancer » 13.10.2012, 16:23

Störtebeker hat geschrieben: Das veranlasst mich, meine schon öfter geäusserte Forderung zu wiederholen:

Einer Konzessionserweiterung - und der damit einhergehenden Anstellung von Arbeitnehmern - darf nur dann von Behördenseite stattgegeben werden, wenn der beantragende Unternehmer eine so hohe Auftragslage nachweisen kann, dass er alleine oder mit dem bestehenden Betrieb diese nicht mehr ausführen kann.
Als Arbeitgeber soll er also nachweisen, dass er seinen Arbeitnehmern auch ausreichend Arbeit geben kann.
Es gibt imho keine Fürsorgepflicht der Behörde in der von dir gewollten Hinsicht. Hast du einen enstprechende Nachweis dafür?!

Rechtlich ist es so, dass die Behörde den Nachweis erbringen muß, dass mit einer Betriebserweiterung eine Störung eintreten könnte. Insofern mußt du Bundesgesetze ändern, damit deinem Wunsch entsprochen werden kann.

Konzessionsstops hat in unserer Region gar nix gebracht. Insofern ist der Engel frei von Sachkenntnis mal wieder auf dem Holzweg. Hauptsach mal wieder Behauptungen in den Raum geworfen und die Realitäten ignoriert.

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