Merkwürdige Rechenkünste, nachdem Du gerade dem Kollegen arne13 kritisch dessen Zahlen vorhielst: Bei den "300 Graupen welche der Kollege Napp mobilisieren konnte" waren etliche Hansis (Krijan, Erdogan, Arne usw) und sehr viele Autorufler/6x6. Wer anderen deren Rechenkünste vorwirft, sollte nicht im gleichen Posting das Milchmädchen spielen. Es bleibt bei den bekannten Messlatten: Wir = 500, ER = 250. Engels 1000 verweise ich mal in den Bereich der wüsten Spekulation, die offensichtlich das Ziel verfolgt, eine Demo mit 500 Taxen hinterher zum Misserfolg stempeln zu können. Seriös geht anders.E. G. Engel hat geschrieben:Für die Demo sollen 500 Taxen gemeldet worden sein. Im Angesicht der „vereinigten Taxenverbände“ eindeutig zu wenig. Allein die Hansa Funktaxi e.G. könnte ca. 750 Wagen mobilisieren, inkl. „befreundeter oder geschäftlich verbundener Zentralen“ steigt das Potential auf ca. 950. Kommen noch die 300 Graupen welche der Kollege Napp mobilisieren konnte (...)
Deinen Spontan-Ausruf "die Erhöhung spende ich" habe ich auch nicht so ernst genommen. Einer meiner Standardsätze beim Verteilen der Flyer ist: "Jeder demonstriert für sein eigenes Portemonnaie". So ist es in einer Koalition mit durchaus deutlich unterschiedlichen Interessenlagen - muss man nicht drum herum reden. Aber im Ergebnis soll jede auch nur durchschnittliche Taxe hinterher mehr einfahren.E. G. Engel hat geschrieben:Nein Herr Clemens Grün, ich werde die Tariferhöhung nehmen und nicht spenden. Ich werde sie brauchen um damit längere Standzeiten wieder ausgleichen zu können, entweder weil der ein oder andere Kunde wegbleibt oder die Angebotsmenge an Taxendienstleistung wieder zunimmt weil die „Hoffmänner“ dieser Welt wie es der Kollge scarda so schön ausdrückt nach der Demo zur Taxenbehörde laufen und neue Konzessionen beantragen werden.
Ansonsten in Bezug auf die Gefahr der ungewollten Zunahme an Konzessionen: Gefahr richtig erkannt. Weswegen die ARGE- und die Behörden-Vertreter bei den laufenden Gesprächsrunden genau diese Gefahr auch schon eingehend thematisiert haben. Und da wir in Hamburg, angesichts der bekannten politischen Rahmenbbedingungen, ohne Konzessionsstop kalkulieren müssen ("Karenzminute weg" ist schon schwierig, aber da wackeln Behördenvertreter immerhin, so dass der Kampf jetzt geführt wird; "Konzessionsstop her" ist momentan schlicht nicht vorstellbar, unabhängig von persönlichen Präferenzen), sind in Bezug auf Konzessionszahlen realistische und durchgreifende Konzepte gefragt.
Mögliche Erhöhungen kämen mit einer (vorgezogenen?) Tariferhöhung 2013. Wir haben also einige Wochen, notfalls auch wenige Monate zum Erötern und Diskutieren über geeignete Maßnahmen und Konzepte, um sie anschließend auf den Weg zu bringen. Mit der, ich wiederhole hier gerne mein Zielsetzung, Gefahr von Konzessionszunahmen wirkungsvoll zu begegnen und vorhandene Überkapazitäten abzubauen. Der zweite Schritt muss dem ersten auf den Fuß folgen (sic!) - nicht "Entweder" Tarif" "Oder" Kapazität. Und anschließend gehts dann gleich weiter mit anderen Strukturfragen, z.B. Zugang zum Taxi-Arbeitsmarkt und -Unternehmermarkt sowie die Einhaltung von Arbeitnehmer-Schutzgesetzen. Das wäre mein Fahrplan bis zur Bundestagswahl, weil er in dieser Reihenfolge realistisch ist.
Fangen wir, mein Vorschlag, jetzt mit den Diskussionen zum Thema "Eindämmung neuer Konzessionen / Rückfahren der Überkapazität" an, gerne mit einem entsprechenden Thread hier und einer Veranstaltung in absehbarer Zeit. Ich nehme gerne gute Argumente und Hinweise mit und trage sie in die laufenden Gesprächsrunden. Eine zielgerichtete Diskussion unter Zurückstellung persönlicher Animositäten könnte dabei hilfreich sein, damit am Ende ein im Idealfall breit getragendes Konzept stehen könnte.
Die Kernzielgruppe der Dienstleistung "Taxi" ist in Großstädten neben den Firmenkunden die gut situierte Mittelschicht. Menschen, die für ein gutes Gefühl beispielsweise bei "Bio"- und "Transfair"-Produkten Aufschläge bezahlen. Hier muss an das Gerechtigkeitsgefühl der Kundschaft appelliert werde, dass ein Taxifahrer auch von seiner Arbeit leben können muss. Öffentlichkeitsarbeit wird dringend Not tun und ist ebenfalls im gemeinsamen Gespräch. Es muss der Kundschaft erneut deutlich gemacht werden, dass sie für "gnadenlos billig" auch nur eine gnadenlos billige, sprich: häufig schlechte Dienstleistung erwarten kann.E. G. Engel hat geschrieben:Die realen Einkommen sind von 2002 bis 2012 gesunken. Die Bezieher dieser Einkommen sind unsere Kunden. Gerechtigkeit hin oder her. Wenn weniger in der Börse, dann auch weniger fürs Taxi.
Kurzum: Die Wertigkeit der "Dienstleistung Taxi" muss in den Köpfen angehoben werden. Die derzeitigen sozialen Verhältnisse im Gewerbe und deren Auswirkungen auf die Güte der Dienstleistung sind dabei ein Hindernis in Felsbrocken-Größe. Diesen ersten Schritt, dem gleich der erwähnte zweite folgen muss, gehen wir jetzt auch mit der Demo an.