Könntest du deine Hochrechnung in eine Zahl verwandeln? Drei, vier, fünf Millionen? Und alles in die Bestechung geflossen?
Ja, kann ich, Ivica! Nur eigentlich solltet Ihr solche Auskünfte von Eurem Aufsichtsratsvorsitzenden erhalten. Der kennt die Aufstellung doch, die im Steuerverfahren gemacht wurde.
Ok, wenn man die relativ konstanten Beträge der Jahre 2004 bis 2006 zu Grunde legt (Danach wurde die Kasse stark eingedampft – also schon 2007 beginnend!), und deren Durchschnitt auch für die Jahre 1983 bis 2006 ansetzt, ergeben sich insgesamt ca. 1,6 Millionen. Ich habe mich also korrekt ausgedrückt! Auch 1,6 sind „Millionen“! Davon wurde relativ genau ein Drittel als „Motivationshilfe“ eingesetzt.
Diese Kalkulation beruht auf Zahlen, welche die Täter im Steuerverfahren vorgelegt haben! Ob die korrekt sind, wollen wir mal offen lassen. Jedenfalls scheinen die Staatsorgane den Köder geschluckt zu haben.
Es bedarf aber nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, dass in den „Aufbaujahren“ der Genossenschaft unter Old Erich entweder ganz andere Summen geflossen sind und / oder diese „effektiver“ eingesetzt wurden.
Nun überleg mal schön: Ich sponsere einen jungen aufstrebenden Angestellten oder Beamten mit einem Betrag von monatlich 500 bis 1.000 € und ziehe die Nummer über satte 2 Jahrzehnte durch, meinst Du nicht auch, dass der sich für mich ein Bein ausreißt, wenn er so schlapp 250.000 bis 500.000 steuer- und sozialabgabenfrei kassiert hat?
Man hätte mit der Knete der Genossen aber auch im Puff regelmäßig dicke Partys feiern können. Wer weiß das schon so genau? Ich deute hier nur rein theoretische Möglichkeiten an. Eins ist aber klar: Mit diesem Etat konnte man die Puppen schon tanzen lassen – so oder so!
PS: Na gut, einen VW-Betriebsratsboss kriegst Du dafür natürlich nicht. Die durchschnittlichen monatlichen Eingänge in die schwarze HFT-Kasse hat dessen brasilianische Freundin wahrscheinlich schon bei einer ganz „normalen“ Shopping-Tour verballert.
Hamburger Beamte, sofern sie der Versuchung nicht widerstehen können, sind aber nicht so teuer, wie der Fall des ehemaligen Oberbaudirektors Egbert Kossak zeigt. (Der Oberbaudirektor ist übrigens der oberste Fachbeamte der BSU!) Da reicht schon ein mittlerer 5-stelliger Betrag um ein Millionenprojekt „wünschegemäß“ zu beschleunigen.
Übrigens reagierte die Stadt in diesem Fall ähnlich unbeeindruckt, wie jetzt die moralisch Mitschuldigen beim Hansa. Egbert hatte laut Urteil die Knete via Architekturbüro seiner Frau eingestrichen. Wer jetzt meint, dass Frau Antje als Mitwisserin bei städtischen Architekturwettbewerben für alle Ewigkeiten aus dem Rennen sei, irrt. Ich selbst rieb mir in der letzten Legislaturperiode als Juror eines Wettbewerbes im Bezirk Harburg verwundert die Augen, als diese Dame dort in Gegenwart des Nachfolgers ihres Gatten seelenruhig ihren bestimmt nicht schlecht honorierten Job ausübte, nämlich den Wettbewerb zur Bebauung der Schloßinsel im Auftrag der Stadt zu managen. So viel dazu.
Ich gehe deshalb auch stark davon aus, dass man auch Herrn Lohse seitens der BSU und der Handelskammer weiter wie einen Ehrenmann behandeln wird. So sind sie eben! Aber den kleinen Taxi-Krauter mit ´nem Fiskaltaxameter bis ins letzte Hosentaschenloch ausforschen wollen!
PPS: Bley, das Royale Meridien gibt´s seit August 2003!
PPPS: Bley, Kruse hat Euch vielleicht nicht immer reinen Wein eingeschenkt und seine Reden waren sicher auch pathetisch, ihn aber als "***" zu bezeichnen ist schon etwas arg. Das war nicht zwanghaft das war Taktik! Also Vorsicht, sonst geht´s Dir wie Schnappi!
PPPPS: Blinten, was können wir dafür, wenn die Dusseldorfer nicht so "kreativ" sind? Wir Hamburger sind eben die Avantgarde!
