Taxenverbände veröffentlichen ihren Tarifantrag 2013

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SindSieFrei?
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Beitrag von SindSieFrei? » 26.09.2013, 19:27

plusminus0 hat geschrieben:Wir brauchen nicht das Dreifache. Wir brauchen eine bessere Auslastung ...
Wir brauchen beides, lieber Kollege! Ich bitte dabei immer von absoluten Relationen auszugehen, also die Beträge in Cents aufzudröseln, dann werden selbst daraus schnell Lachnummern. 20 € Flieger, wird grob zu 24 € bei 20% (ungefähr das Vierfache von dem wie jetzt genehmigt wurde!!!). Und??? Ein Witz, denn Relationen sehen und keine Angst vor Preiserhöhungen! Quittungsfahrer werden dadurch nicht weniger. Für Ommas sinds Centbeträge bei ihren 6 Euro Touren! Die Behörde ist ursprünglich mal von 20% plus ausgegangen, das hatte Tante Anna mal irgendwo berichtet (ich hab jetzt keine Lust das rauszufrimeln, aber da sitzen auch nur Angsthasen, um deutliche Steigerungen durchzusetzen, man will ja Wahlen gewinnen!), hatte dann aber wieder den Schwanz eingekniffen.

Und eine Reduzierung der Wagenanzahl brauchen wir auch (mind. 10%). Ball liegt ergo bei der Behörde! Und ich bin mir sicher, das die ARGE das nicht vergißt!

Die Funkgebühren werden von den Zentralen bestimmt. Es steht jedem als Unternehmer frei, sich einer anzuschließen, oder nicht. Inwiefern neue Vermittlungsmodelle (es werden hier viele diskutiert) Zentralen in Zukunft unter Druck setzen könnten, die Gebühren zu reduzieren, da habe ich noch keine Meinung zu.

LG
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Beitrag von am » 26.09.2013, 21:03

plusminus0 hat geschrieben:Wir brauchen nicht das Dreifache. Wir brauchen eine bessere Auslastung und geringere Kosten. Neben dem Auto ist bei mir die Zentrale der Kostenfaktor No 1. Dem Fahrgast entgehen die aus allen Nähten platzenden Taxistände auch nicht. Der hört sich deine Argumente brav an und nickt freundlich alles ab und steigt trotzdem auf eine der vielen Alternativen um, wenn ihm das Geld fürs Taxi fehlt.
Dafür gibt es nirgends in der Republik belegte Fälle. Bei einer Tarifanpassung unterhalb oder gerade in Höhe der allgemeinen Preissteigerungsrate führt bestenfalls im Promille-Bereich zu einem kurzzeitigen Nachfragerückgang.
In den 80er Jahren hat es in einem Fall mal eine Tarifsenkung um 17% gegeben (Ort muss ich nochmal raussuchen, habe den Kommentar gerade verlegt). Zwar hat sich die Nachfrage leicht erhöht, also sicherlich deutlich unter 17%, jedoch hat sich die Ertragslage spürbar verschlechtert.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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jr
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Beitrag von jr » 26.09.2013, 21:45

Mönchengladbach.

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Beitrag von SindSieFrei? » 26.09.2013, 21:51

Übrigens in der Lebensmittelindustrie finden durch neue Verpackungen Preissteigerungen von 20% statt. Zwei Fischstäbchen weniger, Umverpackung neu, gleicher Preis. NACHDENKEN! Gibts auch nen Fischstäbchen-Beschwerde-Blog? Gibts da jemand, der an die MOPO Leserbriefe schreibt? Mit welchen Konsequenzen, wenn er es tun würde??? Käptn Alaska-Seelachs-Boykott?

Gute Nacht! :roll:
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Beitrag von mario » 26.09.2013, 22:00

Keine schämt sich für gute Leistung (Qualität) gutes Geld zu verlangen, nur wir sollen es. Warum?
Für meine Grammatik und Interpunktionsfehler übernehme ich keine Haftung

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Beitrag von am » 26.09.2013, 22:03

jr hat geschrieben:Mönchengladbach.
Danke, war nicht mehr sicher.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

arne13
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Beitrag von arne13 » 26.09.2013, 23:31

Naja,

Langnese senkt die Preise für seine Fischstäbchen um 20% erhöht den Absatz, aber die Handelsmarken sind trotzdem noch günstiger. Dummerweise verkauft man allerdings jetzt unter Selbstkosten und ist nach drei Jahren pleite. Genialer Ansatz!

Ach ja, Kosten sind zu hoch, da ist sich wohl jeder aber auch wirklich jeder Unternehmer weltweit drüber im Klaren. Nur die wenigsten bis gar keine können diese grundsätzlich senken. Es sei denn, man macht den Laden dicht.

Zurück zum Thema, falls es denn jemand interessiert, der Hamburger Taxentarif im Vergleich zu Indizes des Statistischen Bundesamtes (Quelle ist angegeben). Für 2013 hab ich beim Verkehrsindex und Verbraucherindex 2% für 2013 hinterlegt. Und natürlich laufen wir immer noch den Verfehlungen aus den 90ern hinterher:

Bild

Gruß
Arne

P.S.
1994 war die letzte Tarifanpassung vor Einführung der Karenzminute im Jahre 2000

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Beitrag von nightrider » 27.09.2013, 03:15

mario hat geschrieben:Keine schämt sich für gute Leistung (Qualität) gutes Geld zu verlangen, nur wir sollen es. Warum?
Das ist ein schöner und absolut richtiger Satz!

Nur wir, unsere Branche hat regelrecht ANGST vernünftige Preise zu verlangen die es Unternehmern wie Fahrern erlauben vernünftig zu leben, ohne Triksereien einfach so wie die meisten anderen Selbstständigen die fast alle weit mehr verdienen als ein Taxiunternehmer oft mit weniger Aufwand und die auch ihre Mitarbeiter entsprechend bezahlen können.
everybodys darling is everybodys hausdepp (FJS)

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Beitrag von mario » 27.09.2013, 09:36

Genau.

außerdem bittet der überwiegende Teil der Wirtschaft ihre Dienstleistungen überwiegend in der Zeit 8 bis 18/20 Uhr + meistens nur Montag bis Freitag, also 10 bis 12 Std am Tag.
In dieser Zeit erwirtschaften Sie, das was sie zu guten Leben brauchen. Wir bitten unsere Dienstleistung 24 Std am Tag, 7 Tage in der Woche.
So viel Dienstleistung gibt es nicht mal auf der Reeperbahn. Trotzdem reicht es nicht so richtig. Mega Traurig
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Beitrag von eichi » 27.09.2013, 10:52

Vor einigen Tagen wollte ein Fahrgast unbedingt über die "kleinlichen und geldgierigen"
Taxifahrer diskutieren, die sofort das Taxameter am Bestellort einschalten und sich
"alles bezahlen" lassen und überhaupt nicht kulant seien (23 Uhr auf dem Weg zur Party!!!).

Innerlich habe ich erstmal gegrinst.
Er kannte nicht einmal die "Karenzminute"!

Dieser Fahrgast hat nach knapp drei Minuten das Thema gewechselt. Er hatte schlicht
keine vernünftigen Gegenargumente. Er war dann sehr schnell am Ende der Fahrt als
erster ausgestiegen, sein Mitfahrer hatte sich bei mir für ihn entschuldigt!


Die guten Sachargumente sind auf unserer Seite! Also keine Angst!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Beitrag von SindSieFrei? » 27.09.2013, 18:05

eichi hat geschrieben:Vor einigen Tagen wollte ein Fahrgast unbedingt über die "kleinlichen und geldgierigen"
Taxifahrer diskutieren, die sofort das Taxameter am Bestellort einschalten und sich
"alles bezahlen" lassen und überhaupt nicht kulant seien .... Also keine Angst!
Den letzten habe ich im Grindelhof vor versammelter Mannschaft mit vollkommen verdutztem Gesicht stehen lassen, nachdem er meinte, er bräuche noch 5 Minuten, aber die Uhr solle gefälligst ausbleiben. Ich habe ihm nur gesagt: Wenn Sie sich leisten können, umsonst zu arbeiten, ich kann das nicht! Umgedreht. Zentrale informiert. Ein Lachen geerntet. Position 0. Fertig.

LG
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Beitrag von mario » 27.09.2013, 21:53

Eigene Zensur
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Beitrag von mario » 27.09.2013, 22:37

Noch mal zur Erinnerung so sah der Antrage der ARGE aus:


Grundpreis: € 2,90

Kilometer 1 - 3: € 2,40
Kilometer 4 - 7: € 2,00
Ab 8. Kilometer: € 1,40

Wartezeit: € 30,00
Zuschlag Großraumwagen: € 6,-

Das haben wir ab 01.10.2013 bekommen:

Grundpreis: € 2,90 (bisher € 2,90)

Kilometer 1 - 4: € 2,20 (bisher 1-4km: € 2,00)
Kilometer 5 - 9: € 1,90 (bisher 5-10: € 1,90)
Ab 10 Kilometer: € 1,40 (bisher ab 11 km: € 1,40)

Wartezeit: € 30,00 (bisher € 25,00)
Zuschlag Großraumwagen: € 6,- (bisher € 5,-)
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Beitrag von mario » 28.09.2013, 12:32

Senator Frank Horch schreibt hier was wir uns alles von dem neuen Tarif leisten können/sollen:
http://www.hamburg.de/taxi/2935758/taxe ... -2012.html

Zitat falls es gelöscht werden sollte:

Senator Frank Horch: „Der neue Tarif liegt leicht über den reinen Kostensteigerungen für die Unternehmen. Er gibt ihnen die Möglichkeit, den Taxenfahrern Gehaltsverbesserungen zu bieten und auch an die eigene Altersvorsorge zu denken. Durch die Tarifanpassung mit Augenmaß nehmen wir auch Rücksicht auf den Geldbeutel der Fahrgäste.“
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Beitrag von SindSieFrei? » 28.09.2013, 18:51

Der letzte Satz ist allerdings derjenige, des vorherig Gesagtes entkräftet! Horch labert "politikerisch". Welche Branche nimmt eigentlich Rücksicht auf den Geldbeutel der Leute? Achja, die Discounter, die Niedrigstlöhne zahlen und ihre Klamotten von Kindern in Bangladesh zusammennähen lassen. Der Geldbeutel der Leute wird dadurch nur unehrlich geschützt, da sie hintenrum über die Steuern wieder Aufstockung und Entwicklungshilfe dort finanzieren müssen! Horch mal besser nicht genauer hin...
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Beitrag von arne13 » 28.09.2013, 22:17

SindSieFrei? hat geschrieben:Der letzte Satz ist allerdings derjenige, des vorherig Gesagtes entkräftet! Horch labert "politikerisch". Welche Branche nimmt eigentlich Rücksicht auf den Geldbeutel der Leute?
Naja,

so ist das halt, die Behörde und die Politik sieht sich in diesem Bereich als oberster Verbraucherschützer, leider wohl nur in Bezug auf die Taxitarife.

Vielen Dank Mario für den Link, ich nehme die dort ausgeweisenen Kilometerpreise sehr wohlwollend zur Kenntnis. Lieber wäre mir allerdings gewesen, wenn sie auch die Preise für 1km und 2km angegeben hätten. Dann würde man sehr deutlich sehen, dass dieser vermeintliche "Omaschrecker-Tarif" im Städtevergleich nachwievor sehr günstig ist. Der Tarifantrag wäre dies im übrigen auch gewesen.

Gruß
Arne

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Beitrag von SindSieFrei? » 28.09.2013, 22:55

arne13 hat geschrieben:....dass dieser vermeintliche "Omaschrecker-Tarif" im Städtevergleich nachwievor sehr günstig ist. Der Tarifantrag wäre dies im übrigen auch gewesen.
...
Richtig, Arne! Von Zielgruppenanalyse hat man in der Behörde wohl noch nichts gehört? Wer, mit welcher Kaufkraft fährt eigentlich durchschnittlich Taxi? Da sind die Omas, entschuldige die Wortwahl, honorige Peanuts gegen die Masse. Wir brauchen eine Analyse der Fahrgaststruktur/Einkommensgruppen und würden wir die haben, dann wären auch die von Werner ursprünglich angedachten 20% KEIN Thema mehr, so meine feste Meinung. Dabei beachte man immer: 20 Euro Tour (die Seltenheit) würde dann nur 4 Euro teurer, die 12 Euro Tour (Durchschnitt) um 2,40 Euro, die 5 Euro Tour um einen Euro!!! (absolute Werte)

Die herbeigeredeten FG-Verluste, bisher durch nichts Reliables nachgewiesen, wo Tariferhöhungen in einer solchen Höhe vorgenommen wurden, würden durch die durch strikte Plausibilitätskontrollen sinkende Anzahl an Taxen ausgeglichen werden, wenn es dann wirkliche FG-Verluste gäbe, die ja bisher nur hypothetisch herbeigeredet werden. Dann hätte trotzdem jeder mehr. Eigentlich einfach die Rechnung, wenn man denken kann, oder? Die Behörde baut auf Beschwichtigung, ohne sachliche Analysen. Angst vor der Presse, Angst sich klar für uns und unsere wirtschaftlichen Interessen zu positionieren! Stattdessen wird "geHorcht"!

GLG
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Beitrag von arne13 » 28.09.2013, 23:05

Ich hol das jetzt einfach mal nach:

Bild

Da gibt es lediglich nen paar mehr Tarife, die aus Behördensicht wohl nicht relevant waren, dort wo es Tag und Nachttarife gibt, sind diese hälftig gewichtet.

Arne

P.S.
Ist aufsteigend sortiert!

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Beitrag von mario » 29.09.2013, 18:06

Wovon soll man nun die Gehaltsverbesserungen bezahlen? und wovon die Altersvorsorge? Was meint da der gute Mann?
Kann man bei dem guten Mann (oder seinem Untertanen) Termine vereinbaren? Soll mal jeder von uns persönlich hin!
Dann hat er bis zur nächsten Tarifumstellung was zu tun. Vielleicht ändert er dann seine Ansichten???
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Beitrag von SindSieFrei? » 29.09.2013, 19:08

Mario, ich glaube nicht an mythische Dinge wie Einhörner, Elfen und Gehaltserhöhungen. :mrgreen:
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