Tarifgeschichte Hamburg mit Tucholsky

roter stern
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Tarifgeschichte Hamburg mit Tucholsky

Beitrag von roter stern » 21.10.2012, 14:21

Kollegen nachdem ich die Taxentarife
in den Jahren 2000 bis 2012 aufgelistet habe,
versuche ich die verschidenen Tarife aus den Neunzigern des letzten
Jahrtausends auf zuspüren.

Im Jahr 1992 hatten wir einen sehr übersichtlichen Tarif
Grundgebühr 3,60 DM
Wartezeit 30 DM
Bestellgebühr 1 DM
alle Kilometer von 1 bis unendlich 2,20 DM.
Verkehrsbedingte Wartezeit und Schleichfahrt wurde noch über
den Zeittarif bezahlt.

1993 wurden dann schon Gespräche geführt über eine
Tarifanpassung, die dann auch 1994 kam.
Ich zitiere aus einer alten LHT Zeitung vom August 1993,
die mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.

" G.Christ ( LHT Vorsitzender ) berichtet über das Gespräch
mir Herrn Tucholski ( Taxenbehörde ) vom 9.6.1993.
Herr Tucholski ist der Ansicht, dass es schwierig sein wird,
.... , noch in 1993 einen neuen Tarif genehmigt zu bekommen.
Der vorläufig gefestigte Tarif ( Vorschlag ):
Grundgebühr 4,00 DM
Wartezeit 33,00 DM
Bestellgebühr 1,00 DM
Kilometerpreis 0 - 8 2,60DM
Kilometerpreis 8 - 14 2,40 DM
Kilometerpreis ab 14 2,20 DM

Herr Tucholski von der Taxenbehörde findet diesen Vorschlag ganz gut,
(Und nun kommt der Hammer)
eventuell sollte man dort wo sich die Erhöhungen über 13% !!!
belaufen, kleine Nachbesserungen vornehmen.
Weiterhin sind seine Vorstellunge, die sich auch mit der Handelskammer
decken, den Bestellzuschlag beizubehalten und am Tage zwischen
9.00 Uhr bis 16.30 Uhr einen ermäßigten Tarif einzuführen,
ähnlich wie der HVV ( und nicht niedriger als Tarif von 1992 ).

Handelskammer und Taxenbehörde tickten damals
noch anders , was die Tariferhöhungen angeht.
Eine echte Tariferhöhung und keine Tarifanpassung.
Die Auslastung der Taxen ist natürlich die andere Stellschraube
für die die Taxenbehörde zuständig ist.
Und eine ausgelassene jährliche Tarifanpassung
und die wir in den Jahren
1995 - 1996 - 1997 - 1998 - 1999 - 2000 - 2001 - 2003 - 2005 - 2009
hatten
ist eine reale Preisenkung.
Und wenn man dann noch bedenkt, das mit Einführung der Karenzminute
der Tarif auch noch abgesenkt wurde speziell bei den Kurztouren und
und die Tarfanpassung von 2004 die Touren ab Kilometer 15
billiger wurden zum Tarif 2002, dann kann man meine Wut auf die
Taxenbehörde und auf Taxenverbände, die Tarifanpassungen ablehnen,
vieleicht verstehen.

Im Tarifschungel die Übersicht verloren.

passierte ja auch nach dem Verkauf der Telekom.
mit den Telefontarifen
Frank Lüdecke als schmierig aggressiver Telefonsalesmanager
und Didi Hallervorden.

http://www.youtube.com/watch?v=Xr3EH9Fr02s

so long
roter stern

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Beitrag von roter stern » 28.10.2012, 18:09

Also ich habe mich noch mal etwas in tiefer
in die Hamburger Taxentarife eingearbeitet.
Mit der Tarifanpassung 2000 wurde gleichzeitig
der Euro Tarif 2002 (ab 01.01.2002 gesetzliches Zahlungsmittel)
festgestzt. Es war eine reine Umrechnung der DM Beträge in
Euronen.
Somit hatten wir in den Jahren
1993 1995 1996 1997 1998 1999 2001 2002 2003 2005 2009
keine Tarifanpassung.Und eine Tarifabsenkung mit Einführung
der Karenzminute.
Das wäre ja weiter nicht schlimm,wenn nur die anderen Preise
ebenfalls solche Erhöhungspausen eingelegt hätten.
Haben sie aber nicht.
Ich habe die kontollierte Inflationsrate von um und bei 2% pro Jahr
nicht erfunden.
Ich könnte gut ohne sie auskommen
Sie ist kein Naturgesetz.
Sie steht weder in der Bibel noch im Koran.
Sie ist auch nicht im Grundgesetz verankert.

Man muß sauber unterscheiden zwischen
Tarifabsenkung Tarifanpassung Tariferhöhung
Ein Tarif der nicht mitschwimmt auf dem amtlichen Mittelwert
der Inflationsrate
wird gnadenlos abgehängt.

Und bitte auch hier den Zinseszinseffekt beachten.
Der kommt auch bei den Verbraucherpreisen zum tragen.

In den letzten 20 Jahren hatten also 11 mal keine Tarifanpassung.
Herr Aschermann aus der Wirtschaftsbehörde soll ja Volkswirtschaftler sein.Und hat sich ja spät in die Tariferhandlungen eingeschaltet.
Ich glaube der weint den ganzen Tag und weiß garnicht
wie er diese Versäumnisse wieder gut machen soll.
so long
roter stern

eichi
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Beitrag von eichi » 28.10.2012, 18:20

...und dann muss das ja eine Erhöhung werden, die keiner dem Wähler "verkaufen" kann.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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scarda
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Beitrag von scarda » 28.10.2012, 18:45

eichi hat geschrieben:...und dann muss das ja eine Erhöhung werden, die keiner dem Wähler "verkaufen" kann.
Ich dachte wir kriegen nen lübecker Batzen.

Mit Dieselpreiserhöhung ist der sicher nicht zu begründen!

Mit Tarifverträgen, Festlohn, Konzessionsstop und der Begründung dahinter, dass Taxifahrer von den Reallohnsenkungen des letzten Jahrzehntes (und sehr wahrscheinlich deutlich darüber hinaus) mehr als betroffen sind, schon eher.

Vielleicht liest die Behörde ja mit, beweist Grips und macht den ÖPNV/Taxi Mindestlohn-fähig, in dem sie der Arge den Batzen gegen ein ordentliche augearbeitetes Paket abverlangt, statt der Forderung irgendwie mehr Geld und Karenzminute ist doof.

Aber das Volk darf ja für Blödsinn auf die Straße. Während man sich über "die Verhandlungen" ausschweigt.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

roter stern
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Beitrag von roter stern » 10.11.2012, 21:10

Nun ist die Tabelle der Hamburger Tarife seit 1992 fertig.
Es gibt Leute die behaupten seit Einführung des Euro
2002
haben sich die allgemeinen Preise verdoppelt.
Das gilt meines Erachtens für Mieten und Lebensmittel.
Nicht ganz unwichtig - für das Überleben.
Aber seit 1992
haben sich die Taxenpreise keinesfalls verdoppelt.
Allenfalls die Kurztouren hätten
hätten
einen doppelten Fahrpreis,
wenn es nicht die Einführung der Karenzminute gegeben hätte.
Es wurde die Bestellgebühr abgeschafft.
Es wurde die bargeldlose elektronische Kartenzahlung eingeführt.
kostenlos !!!
Touren bis 50 KM erhöthen sich nur marginal.
so Fu**
roter stern
Die Vorgehensweise der aufsichtführenden nomadisierenden
Taxenbehörde Hamburg erfüllt für mich den Straftatbestand der Nötigung.
Nötigung zur Steuerhinterziehung.
Macht keiner gerne.
Nur um Klarzukommen.
Und jetzt kommen sie ab 2017 mit dem Fiesikalthermometer.
Der Schuß kann auch nach hinten losgehen - liebe Behörde.
Das gilt aber auch für den Einkommensteuerfreibetrag der EK Steuer.
so Fu** zum zweiten
roter stern

RaimundHH
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Beitrag von RaimundHH » 11.11.2012, 16:44

Moin,

ich bin ja eigentlich kein großer "Teuro-Schreier", aber einen
für unser Gewerbe nicht ganz unwichtigen Preis vom 01.01.2002
hab ich mir gemerkt: 1 l Diesel 0,75 € !!!

Grüße

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Beitrag von SindSieFrei? » 11.11.2012, 18:22

Irgendwie kostet die klassische Fliegertour aus der Stadt auch seit Jahren dasselbe! Und immer hört man, das Taxifahren ja so billig sei in Hamburg von Touris und Geschäftsleuten. Immer wieder heißt es, bei uns hätte ich jetzt mindestens x Euros mehr bezahlt. So what? Ein anständiger Schluck aus der Tarifpulle ist mittlerweile angesichts der Kostenentwicklung für die Unternehmer (Betriebskosten/zukünftige Entlohnungsvorgaben) mehr als notwendig!!!

Ala FDP damals: 18% plus x! :mrgreen:

LG
Dura lex, sed lex.

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Emilie
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Beitrag von Emilie » 11.11.2012, 18:35

100 m/ 1 Groschen... :lol: :lol: :lol:
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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jr
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Beitrag von jr » 11.11.2012, 21:38

In den letzten 20 Jahren hatten also 11 mal keine Tarifanpassung.
Wer unterbietet das?
Es gibt Leute die behaupten seit Einführung des Euro
2002
haben sich die allgemeinen Preise verdoppelt.
Das gilt meines Erachtens für Mieten und Lebensmittel.
Für welche Lebensmittel?

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Beitrag von roter stern » 11.11.2012, 22:30

An J.R.
seit 1992 haben sich die Fahrpreise in Hamburg nicht verdoppelt,
dank Einfführung der Karenz ( erst 3 dann 1 ne Minute) zwischendurch.
das ist zwanzig Jahre her.
Seit der Einführung des Euro und das ist zehn Jahre her
2002
haben sich allein in Hamburg die Mietpreise verdoppelt.
Gehen wir da konform ?
Und damit ist der Grundfreibetrag der EK Steuer aufgebraucht!!!
Der Grundfreibetrag der EK Steuer darf aber laut Urteil des
Bundesverfassungsgerichts nicht unterhalb der "heart fear Sätze" sein!!!
Tut er aber damit !!!
Die Steigerung der Lebensmittelpreise bin ich am ermitteln.
Aber billiger sind die nicht geworden.
so long
roter stern

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Beitrag von jr » 12.11.2012, 00:41

Die Steigerung der Lebensmittelpreise bin ich am ermitteln.
Ich bin gespannt.
Aber billiger sind die nicht geworden.
Am Freitag bei Globus in Köln: 2 normalgewichtige Salatgurken für 29 Cent. Wieviel hast du damals bezahlt? Wieviel mag wohl der Erzeuger davon bekommen?

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Beitrag von roter stern » 12.11.2012, 01:54

An J.R.
Sind wir uns einig bei den Mieten ?
kannst Du auch mal anworten auf konktrete Fragen?
Wenn Du wüßtest wie ich hier gerade auf meine Tasrtatur einhämmere!!!
Lebensmittelpreise ist ein offenes Verfahren für mich.
Wußtest Du, dass Tiefkühlprodukte keine Herkunftsland Bezeichnung
haben müßen !!!
Neunzig Prozent der Iglo,Unilever Produkte kommen mittlerweise aus China !!!
Gut das der chinesische Bauer wenigstens für seine Familie
sauber anbaut - wie meine Oma.
Von welchem Ufer bist Du eigentlich ?
o.K. Rio Reiser soll schwul gewesen sein !!!
Ich bin es nicht !
Und Du ?
Im Oldenburger Land gehen die Uhren rückwärts.
so long
roter stern
Und zu deiner Salatgurkenfrage.
meint du die Preise von vor zehn Jahren
oder die Preise von 1992
vor zwanzig Jahren.
Ich bitte genau zu sein.

Archy
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Beitrag von Archy » 12.11.2012, 02:45

Nimm einfach mal die üblichen Gebühren, Eichamt etc.
Vorallem vergleiche 2001 mit 2002/3.
so oder so , die Ampel wird Rot

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jr
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Beitrag von jr » 12.11.2012, 02:54

Von welchem Ufer bist Du eigentlich ?
Ufer? Land!
Im Oldenburger Land gehen die Uhren rückwärts.

Wenn ich mir die Straßen anschaue schon. Und Otto würde in Bezug auf die Taxen sicher das gleiche schreiben.
Und zu deiner Salatgurkenfrage.
meint du die Preise von vor zehn Jahren
oder die Preise von 1992
vor zwanzig Jahren.
Ich bitte genau zu sein.
Du schriebst von 2002, aber 1992 paßt auch. Wichtiger dürfte sein, daß du den gleichen Monat nimmst.

Du suchst nach Zahlen. Das ist aller Ehren wert und mehr, als viele andere tun, die sich oft mit ihren gefühlten Werten zufrieden geben und dann den Zustand der Welt daraus ableiten. Der Versuch, Thesen zu belegen, kann aber nur ein Anfang sein. Überzeugend werden sie erst, wenn du sie nicht mehr widerlegen kannst. Versuchst du das?

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IK
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Beitrag von IK » 12.11.2012, 10:47

jr hat geschrieben:Der Versuch, Thesen zu belegen, kann aber nur ein Anfang sein. Überzeugend werden sie erst, wenn du sie nicht mehr widerlegen kannst.

Ein wunderbarer Satz.

arne13
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Beitrag von arne13 » 12.11.2012, 11:10

Geht man von 1993 als Ausgangswert aus, so ergeben sich folgende Zahlen:

Hamburger Taxentarif: + 30,72% (2011)
Verbraucherkostenindex: + 32,9%
Kraftfahrerpreisindex: + 54,98%
Dieselpreis: + 154,98%

(Quelle: Statistisches Bundesamt, Basis: 1993 bis einschl. 2011)

Für Hamburg ist 1993 ein sinnvoller Ausgangswert, da es 1994 die letzte Tarifanpassung vor Einführung der Karenzminute gegeben hat. Wenn nun die damalige Vorgehensweise identisch mit der heutigen ist, so wurde der 94er Tarif auf der Basis der Kostensteigerungen bis einschließlich 93 ermittelt.

Annahme für den Taxentarif: aktuellste Tourenverteilung. Verschiebungen in der Tourenverteilung durch Einführung der KM-Minute, die zweifellos passiert sind, bleiben unberücksichtigt, da sie nicht belegbar erfasst worden sind.
Die aktuelle Tarifanpassung bleibt aus Vergleichbarkeitsüberlegungen unberücksichtigt (mit Tariferhöhung 2012 (+35,59%)).

@roter stern
Wann wurden welche Zuschläge abgeschafft?

Gruß
Arne

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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 12.11.2012, 12:47

jr hat geschrieben:Für welche Lebensmittel?
Weißbrot; aus 37 Pfennig wurde 37 Cent.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Beitrag von Otto126 » 12.11.2012, 12:48

jr hat geschrieben: Wieviel mag wohl der Erzeuger davon bekommen?
Da spricht der Nebenerwerbslandwirt... :wink:
jr hat geschrieben: Und Otto würde in Bezug auf die Taxen sicher das gleiche schreiben.
:?:

Ich bin mit dem neuen Tarif und den 90-Karenzsekunden sehr zufrieden.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Beitrag von jr » 12.11.2012, 15:09

Stimmt, diese Uhren gehen sogar in OL vorwärts, wenn auch holprig. Ich dachte mehr an die Autos ;-)
Weißbrot; aus 37 Pfennig wurde 37 Cent.
Für wieviele Scheiben?

Hier gibts Infos zu Preisentwicklung und Co. :
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... nitor.html

Man kann auch individuell nachregeln, sogar bei den Mieten:

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... sicht.html

Wer die Zahlen für weiter zurückliegende Zeiträume braucht, muß sich leider durch eine Menge Daten hindurch wühlen. Die Strukturierung von Destatis hat sich zwar verbessert, aber so richtig einfach ist das Finden von Gesuchtem leider immer noch nicht.

Zum Hamburger Tarif: Ich denke, daß der Blick auf die reinen Tarifwerte nicht allein aussagekräftig ist. Entscheidend wird immer sein, was man daraus macht. Die höchsten Werte nützen nichts, wenn die Auslastung sinkt. Das ist bei der beschriebenen Anzahl von 11 Nichtanpassungen nicht anders. Sie macht nur Sinn, wenn man sie in Bezug zu den Änderungen der Werte setzt. Zumindest seit 2000 hat meines Wissens keine Stadt/kein Kreis den Tarif häufiger erhöht als HH. Und doch sind ein paar andere mit nur ein oder zwei Erhöhungen weit enteilt. Allerdings nur relativ und nicht absolut - das geht schnell unter, wenn man nur die Zahlen heraussucht, die ins eigene Konzept passen. Gleiches Spiel bei den 29 Cent für die Salatgurken, Sonderangebote sollte man nicht als Basis für allgemeine Betrachtungen heranziehen. Auch bei Tagespreisen wie den 75 Cent für einen Liter Diesel sieht das nicht anders aus, der ganze Monat lag damals schon gut 5 Cent höher. Auf diese Weise kann man aus Zahlen eine Menge heraus holen. 75 Cent zu 157, die ich letzte Woche an der Tanke sah, sehen zwar nicht weltbewegend anders aus als die 80 Schnitt vom Jahresbeginn 2002 zu den 142 in Köln am Wochenende. Die Differenz ändert sich aber dennoch gleich um ein Viertel.

Die Mieten in HH und anderen großen Städten steigen rasant. Auf dem Land geht es allerdings teilweise bergab. Es mag sein, daß die Mietsteigerungen Folge der zunehmenden Menge an Geld sind, die im Umlauf ist und an nach Ansicht der Besitzer an anderer Stelle keine angemessene Rendite reinbringt. Ich bin da kein Fachmann, habe sogar Zweifel, ob es überhaupt Fachleute für diese Betrachtungen gibt, deren Worte auch im Rückblick einige Jahre später noch was wert sind.

Taxitarife sind lokale Angelegenheiten. Solange das so ist, müssen sie die Taxiunternehmer vor Ort in die Lage versetzen können, angemessenen Unternehmer/Fahrerlohn erwirtschaften zu können. Die Betonung möchte ich dabei auf das Wort "können" legen. In HH hängen nicht unbeträchtliche Teile des Gewerbes durch, weil sie die nötige Auslastung nicht erreichen. Das zu ändern ist nicht der Job der Behörden.

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Anna Chronismus
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Beitrag von Anna Chronismus » 12.11.2012, 22:11

jr hat geschrieben:In HH hängen nicht unbeträchtliche Teile des Gewerbes durch, weil sie die nötige Auslastung nicht erreichen. Das zu ändern ist nicht der Job der Behörden.
Aber holla - natürlich sind Politik und Behörde(n) beim Thema "Menge der Konzessionen" in der Verantwortung. Sie machen bei der Dienstleistung "Taxi" nicht nur ganz alleine die Vorgaben beim Preis, sondern auch bei den Rahmenbedingungen für die zugelassene Taxenmenge.

Weshalb, ohne die Vertraulichkeit der laufenden Gespräche von Verbänden und Behörde zu durchbrechen, wir sehr intensiv Maßnahmen erörtern, um zu verhindern, dass steigende Preise zu steigenden Konzessionzahlen führen würden. Das führte dann am letzten Montag zu einer Sitzungslänge von fünfeinhalb Stunden bei einer einzigen zehnminütigen Raucherpause. Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit - wat mutt, dat mutt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die diskutierten Maßnahmen in den nächsten Jahren sogar zu einer moderaten Absenkung der Taxenmenge führten - von der gleichzeitigen Präsenz ganz zu schweigen. Und dabei ist das Thema "Mindestlohn/Festlohn" noch nicht einbezogen - das würde das Tempo sicherlich noch einmal beschleunigen, wenn dieses vom Gesetzgeber und/oder Gerichten draufgepackt würde.

Wobei für mich gesetzt ist: Das derzeit in der Mache befindliche Konzept geht, vor gemeinsamer Präsentation mit der Behörde, vorher in die Verbände, zur Taxifahrer-Basis. Eine öffentliche Veranstaltung für alle Interessierten wird es mit Sicherheit auch geben. Das wird kein Funktionärs-Bürokraten-Beschluss wie einst die Karenzminute, sondern vorher gemeinsam erörtert werden.
Action speaks louder than words
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Otis Redding - Hard To Handle
Single "Amen" (1968), B-Seite


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