Gutachten Karenzminute !
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Zeit ist Geld - eine Erkenntnis, die schon seit der Antike bestehen soll.
Der Faktor Zeit ist der alles bestimmende Faktor, der nicht nur jeglicher Dienstleistung, sondern allen Produktpreisen zu Grunde liegt. Je länger ein Vorgang dauert, desto höher wird im Normalfall auch sein Preis ausfallen. Selbst dort, wo eine Dienstleistung zu einem Festpreis angeboten wird, wie beispielsweise eine Handwerkerleistung, ist die Basis für den Preis immer der zu erwartende Zeitansatz als wesentlicher Faktor zur Preisfindung. Und dort, wo Umstände eintreten, die nicht vorhersehbar waren, wird eben nachgefordert oder Behinderung angemeldet. In Hamburg gibt es da mit der Elbphilharmonie ein überaus prominentes Beispiel.
Je nach Tageszeit ist im Taxigewerbe eben genau dieser Faktor, die Zeit, so gut wie unkalkulierbar. Für dieses behördlich gewollte Risiko im Sinne eines funktionierenden, öffentlichen und unsubventionierten Verkehrsmittels muß es einen angemessenen Ausgleich geben. Die ermäßigte Mehrwertsteuer ist dabei als durchlaufender Posten nicht als Subvention zu betrachten.
Es ist mir ein Rätsel, wie man sich ausgerechnet bei der Dienstleistung Taxi, die ausschließlich dann erbracht wird, wenn der Kunde sie bestellt, mit Händen und Füßen dagegen stellen sollte.
Gerade der Faktor Zeit sollte also viel mehr Beachtung bei der Tariferstellung finden. Darüber hinaus könnte der Faktor Zeit auch viel mehr als ein die Nachfrage regelndes Element ins Bewusstsein gerückt werden, indem man ihn weit mehr staffelt, als nur nach Umschaltgeschwindigkeiten und Tageszeiten. Wenig Taxen, viel Nachfrage gleich hoher Preis und umgekehrt.
Preistransparenz wird in erster Linie durch umfangreiche Information hergestellt, die den Kunden in die Lage versetzt, die Zusammensetzung eines Produktpreises nachzuvollziehen und nicht durch Festpreise, die an manch einem Gesichtspunkt wirtschaftlicher Vernunft vorbei ermittelt wurden.
Der Faktor Zeit ist der alles bestimmende Faktor, der nicht nur jeglicher Dienstleistung, sondern allen Produktpreisen zu Grunde liegt. Je länger ein Vorgang dauert, desto höher wird im Normalfall auch sein Preis ausfallen. Selbst dort, wo eine Dienstleistung zu einem Festpreis angeboten wird, wie beispielsweise eine Handwerkerleistung, ist die Basis für den Preis immer der zu erwartende Zeitansatz als wesentlicher Faktor zur Preisfindung. Und dort, wo Umstände eintreten, die nicht vorhersehbar waren, wird eben nachgefordert oder Behinderung angemeldet. In Hamburg gibt es da mit der Elbphilharmonie ein überaus prominentes Beispiel.
Je nach Tageszeit ist im Taxigewerbe eben genau dieser Faktor, die Zeit, so gut wie unkalkulierbar. Für dieses behördlich gewollte Risiko im Sinne eines funktionierenden, öffentlichen und unsubventionierten Verkehrsmittels muß es einen angemessenen Ausgleich geben. Die ermäßigte Mehrwertsteuer ist dabei als durchlaufender Posten nicht als Subvention zu betrachten.
Es ist mir ein Rätsel, wie man sich ausgerechnet bei der Dienstleistung Taxi, die ausschließlich dann erbracht wird, wenn der Kunde sie bestellt, mit Händen und Füßen dagegen stellen sollte.
Gerade der Faktor Zeit sollte also viel mehr Beachtung bei der Tariferstellung finden. Darüber hinaus könnte der Faktor Zeit auch viel mehr als ein die Nachfrage regelndes Element ins Bewusstsein gerückt werden, indem man ihn weit mehr staffelt, als nur nach Umschaltgeschwindigkeiten und Tageszeiten. Wenig Taxen, viel Nachfrage gleich hoher Preis und umgekehrt.
Preistransparenz wird in erster Linie durch umfangreiche Information hergestellt, die den Kunden in die Lage versetzt, die Zusammensetzung eines Produktpreises nachzuvollziehen und nicht durch Festpreise, die an manch einem Gesichtspunkt wirtschaftlicher Vernunft vorbei ermittelt wurden.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.
Vielen im Gewerbe wird es darauf ankommen, wie viel in ihren Beutel wandert, aber nicht, wie sich das zusammensetzt. Ich setze voraus, dass viele, die jetzt die Abschaffung der Karenzminute fordern, nichts anderes, als mehr Einnahmen in gleicher Zeit im Sinn haben.
Jetzt wurde der Behörde noch einmal glasklar vor Augen geführt, dass eine reine Abschaffung der KM Taxifahrten um rund 10 bis 12 Prozent im Mittel verteuert. Die Behörde ist keinesfalls dafuer da, den Gewinn von Taxibetrieben zu optimieren. Wer nicht eine Absenkung des Kilometerpreises hinnehmen will, muss der Behörde schon mit einem Kostenplan plausibel machen, wieso um gut 10 Prozent erhöht werden soll.
Jetzt wurde der Behörde noch einmal glasklar vor Augen geführt, dass eine reine Abschaffung der KM Taxifahrten um rund 10 bis 12 Prozent im Mittel verteuert. Die Behörde ist keinesfalls dafuer da, den Gewinn von Taxibetrieben zu optimieren. Wer nicht eine Absenkung des Kilometerpreises hinnehmen will, muss der Behörde schon mit einem Kostenplan plausibel machen, wieso um gut 10 Prozent erhöht werden soll.
Hehe, oder wenn ich Freitag gegen 18 Uhr einkaufen gehe und eine halbe Stunde an der Kasse stehe. Los kommt, wer bezahlt da gerne mehr, obwohl er das Gleiche bekommt und auch noch schlechteren Service hat!?reasoner hat geschrieben:So eine Suggestiv-Frage lockt natürlich oft die gewünschte Antwort heraus. Frag doch mal dieselbe Oma, ob sie z.B. für einen Hundeauslaufservice mehr bezahlen würde, wenn Mensch langsamer läuft. Oder fuer einen Museumsbesuch, wenn die Schlange etwas länger ist.
Mit einer Erhöhung des Fahrpreis zu typischen, vorhersehbaren Starklastzeiten kann ich mich anfreunden, André. Ansonsten wird so ziemlich jeder Dienstleister eine Mischkalkulation anstellen, und dann eben für einen Haarschnitt 15 € nehmen, auch wenn der eine Angestellte langsam, und der andere sehr schnell ist. Das ist auch mit einem Taxitarif möglich.
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Deshalb hatte ich ja bereits betont, dass dieses Gutachten nicht für die Darstellung der Folgen der Km taugt, da es auf dem aktuellen Tarif basiert und nicht auf dem Ausgangstarif von 2000 weiß ich nicht mehr.
Man hätte den Tarif zurückrechnen müssen. So ist das Gutachten schon beinahe als unseriös zu betrachten.
Es muß jetzt also eine Durchschnittstour mit einer durchschnittlichen Wartezeit ermittelt werden. Das können alle beteiligten Gruppen recht gut selbst leisten. Aus dem heutigen KM-Einheitspreis wird dann ein km/Zeittarif berechnet. Das ist keine höhere Mathematik, dafür reicht ein Taschenrechner.
Aufgrund der enorm gestiegenen Kraftstoffpreise mag man gerne noch eine Anpassung nach oben einbringen. Angesichts des gerade erst erhöhten Tarifes dürfte die wohl aber nicht allzu üppig ausfallen.
Man hätte den Tarif zurückrechnen müssen. So ist das Gutachten schon beinahe als unseriös zu betrachten.
Es muß jetzt also eine Durchschnittstour mit einer durchschnittlichen Wartezeit ermittelt werden. Das können alle beteiligten Gruppen recht gut selbst leisten. Aus dem heutigen KM-Einheitspreis wird dann ein km/Zeittarif berechnet. Das ist keine höhere Mathematik, dafür reicht ein Taschenrechner.
Aufgrund der enorm gestiegenen Kraftstoffpreise mag man gerne noch eine Anpassung nach oben einbringen. Angesichts des gerade erst erhöhten Tarifes dürfte die wohl aber nicht allzu üppig ausfallen.
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Die 12% würden umgehend auf den Tarif aufgeschlagen. Gute Pressearbeit, der böse Staat, ein kurzer Aufschrei in der Bevölkerung und dann nach kurzer Zeit Business as usual. Nach unserer Tarifanpassung im letzten Jahr glaube ich schon lange nicht mehr an Engels Preiselastizität.reasoner hat geschrieben:Na dann kann dein Chef ja 19% abführen, der wird sich freuen.André hat geschrieben: Die ermäßigte Mehrwertsteuer ist dabei als durchlaufender Posten nicht als Subvention zu betrachten.
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Ich bin mir darüber im Klaren, dass eine Anpassung im 15 Minuten Takt nicht funktionieren wird, schon aus technischen Gründen.reasoner hat geschrieben:Mit einer Erhöhung des Fahrpreis zu typischen, vorhersehbaren Starklastzeiten kann ich mich anfreunden, André. Ansonsten wird so ziemlich jeder Dienstleister eine Mischkalkulation anstellen, und dann eben für einen Haarschnitt 15 € nehmen, auch wenn der eine Angestellte langsam, und der andere sehr schnell ist. Das ist auch mit einem Taxitarif möglich.
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Huch Rea, sollten wir hier tatsächlich für unser Forum "virtuelle" Kompromisse hinbekommen? Peakzeitenabhängige Tarife habe ich schon vor Monaten angedacht, aber sie sind intelligenter als die Kundenbedürfnisse, leider, leider... Gefällt mir sehr gut, diese Idee, Rea. Ich bleibe ein echter Fan davon: Nur, was macht ihr z.B. in Berlin? Dauerstarklastzeitentarife einführen? Und wie verkaufst du das den Kunden??? "Jetzt ist es 8. Hätten sie um 11 bestellt, wäre es preiswerter, dafür zahlen sie an der Ampel nichts...!" Klingt alles toll für uns, aber ist nicht vermittelbar, nicht fahrgastkompatibel imho, mittlerweile meine Auffassung nach vielen Gesprächen.reasoner hat geschrieben:Mit einer Erhöhung des Fahrpreis zu typischen, vorhersehbaren Starklastzeiten kann ich mich anfreunden, André....
Also: Karenzminute weg, denn: Dort zahlt der Kunde ohne Diskussionen den Stau und die Ampeln mit! Und wenn er den Stau nicht haben will, zahlt er den Umweg, denn das macht er jetzt schon, weil er meist schnell befördert werden möchte und Termindruck hat. Das ist aber vielleicht auch nur meine Sicht als Tagi, die Nachtis müßten dazu ihre Erfahrungen auch posten...
LG nach B
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DANKE!!! Wie schrieb ich oben? ..."Angst vor den Kunden"...Ihr habt nicht gekleckert, sondern geklotzt! Die Hamburger neigen dagegen eher zum "pöseln"André hat geschrieben:Die 12% würden umgehend auf den Tarif aufgeschlagen. Gute Pressearbeit, der böse Staat, ein kurzer Aufschrei in der Bevölkerung und dann nach kurzer Zeit Business as usual.reasoner hat geschrieben:Na dann kann dein Chef ja 19% abführen, der wird sich freuen.André hat geschrieben: Die ermäßigte Mehrwertsteuer ist dabei als durchlaufender Posten nicht als Subvention zu betrachten.
LG
Sorry, aber bei mir ist es genau andersherum. Mich fragen Berliner Taxikunden, warum bei mir an der Ampel die Uhr läuft. Ich hab nämlich 24€ die Stunde von Anfang an und ich fahre die gleichen Kunden, die der Berliner auch in der Taxe hat. Manchmal ist unser Tarifstreit auch zu was gut.SindSieFrei? hat geschrieben:Nein, nein, nein. Im Gegenteil: Die Kunden schütteln den Kopf darüber, wenn du ihnen versuchst, diesen Blödsinn des Lohnraubes zu erläutern.plusminus0 hat geschrieben:
...Für die Beibehaltung der KM spricht die Preistransparenz, die vom Kunden (von dem wir ja leben) sicherlich positiv bewertet wird...
Es kommt eben darauf an, was die Kunden kennen. Ihr werdet sehen, dass es mehr Kunden gibt, die euch fragen, was dass soll, wenn ihr keine KM mehr habt, als welche, die euch jetzt fragen, warum ihr an der Ampel kein Geld bekommt.
Ganz sachlich betrachtet, bezahlt der Kunde ohne KM mehr für weniger, auch wenn es einige verstehen würden, wenn es anders wäre. Sie tun es bei mir ja dann auch, wenn ich es erkläre. Trotzdem steigen sie das nächste mal in eine Berliner Taxe. Wenn wir nur den etwas höheren km-Tarif hätten auf weiteren Strecken, würde es sie nicht interessieren, der fällt kaum ins Gewicht. Ich lebe jetzt seit 10 Jahren damit, dass die Berliner einen anderen Tarif haben ohne KM und der Kunde ist sensibel(PUNKT). Der Kunde rechnet, wie er es bei Aldi macht oder Media-Markt. Früher war es bei uns anders herum, da war ich Aldi und trotzdem haben sie nach der kleinen Uhr gefragt, die im Display aufleuchtet.
Die Befürworter gegen die KM wollen doch eigentlich nur mehr am Ende der Fahrt oder des Monats im Gegensatz zu jetzt. Doch ist euer Tarif in Hamburg wirklich unwirtschaftlich und wollt ihr die Schraube wirklich weiter nach oben drehen oder ist vielleicht etwas anderes Schuld?
Bedenkt bitte, dass jeder € mehr Gewinn oder Lohn am Ende auch mehr Konkurrenz bedeuten könnte. Auch Mietwagenunternehmen haben leichteres Spiel, wenn der Taxitarif nicht vorhersehbar ist. Die KM kann nichts dafür, dass unser Lohnmodell beschissen ist und die Unternehmer nicht versuchen, die richtigen Weichen zu stellen. Dazu, dass der Hansa jetzt gegen die KM ist, fällt mir nur ein, dass sie eine Tariferhöhung brauchen, weil ihnen wohl irgendwie die Kosten abhanden gekommen sind.
Ihr hattet doch erst zum Ende letzten Jahres eine Tariferhöhung, wo wollt ihr denn hin?
Versteht mich bitte nicht falsch, aber die Taxibranche hat Zukunft und wird gebraucht vom durchschnittlichen Bürger, aber nicht, wenn nur der Tarif nach oben anpasst wird, da müssen andere neue Mechanismen her, damit das Gewerbe funktioniert.
Seit mal ehrlich. Ist eure Auslastung zu gering oder wirklich der Tarif zu niedrig? Reicht der Umsatz wirklich nicht mehr um bei einem doppelschichtig besetztem Fahrzeug die Kosten und einen kleinen Gewinn einzufahren?
Wo soll dass denn alles hinführen, wenn die Branche durch das Fiskaltaxameter berechenbar wird und massenweise Fremdkapital in unser Gewerbe fließt und wieder zurück soll mit Zinsen. Da ist der Hansa doch ein gutes Beispiel, wenn ich sehe, wie Ivica mit den Feiertagen umgeht. Da muss knallhart kalkuliert werden und nicht zum guten für die Arbeitskräfte.
Erweitert mal bitte eure Denkweise und lasst bitte die Kunden in Ruhe, die brauchen eine günstige berechenbare individuelle Alternative zum eigenen Fahrzeug und da sollten wir an erster Stelle stehen. Stehen wir dort nicht, hat rea irgendwann recht und man streicht uns die 7%. Wieder ein Schritt nach oben.
Überall steigen zwar die Preise stetig, aber in anderen Branchen wird schon knallhart kalkuliert. Bei uns ist noch Potenzial, auch wenn dass etwas an unserer Freiheit knabbert. Sorry, aber unsere Welt wird auf Heller und Pfennig ausgerechnet, dem werden wir uns nicht verschließen können und ohne wird man auch keine vernünftigen Tarifverträge abschließen.
Der Weg bis jetzt war doch nicht wirklich gut, wenn man die letzten 20 Jahre zurückschaut, oder? Alles nur lebensverlängernde Maßnahmen.
Und zu guter Letzt: Ist es denn wirklich fair, den Kunden dafür bezahlen zu lassen, dass etliche von uns ihre Lebenszeit auf der Taxe verbringen? Und macht es dem Kunden wirklich nichts aus?
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Wir unterhalten uns u. a. über Stücklohn als illegales Lohnmodell, berechnen unsere Dienstleistung jedoch danach? Das passt doch nicht zusammen. Genauso wenig, wie die KM abschaffen, aber am Stücklohn festhalten zu wollen.
Das unsere Kunden glauben, eine Stückleistung zu kaufen, ist letztendlich deren Problem, welches in dieser Debatte ohne Not zu unserem gemacht wird. In der Historie des Taxigewerbes, soweit sie mir bekannt ist, hat es immer Zeitanteile gegeben. Wer anderes glaubt, ist schlecht informiert - das müssen wir natürlich ändern, beispielsweise mit der Veröffentlichung von Preisbeispielen, wie sie u. a. in Schweden auf jedem Taxi kleben.
Das unsere Kunden glauben, eine Stückleistung zu kaufen, ist letztendlich deren Problem, welches in dieser Debatte ohne Not zu unserem gemacht wird. In der Historie des Taxigewerbes, soweit sie mir bekannt ist, hat es immer Zeitanteile gegeben. Wer anderes glaubt, ist schlecht informiert - das müssen wir natürlich ändern, beispielsweise mit der Veröffentlichung von Preisbeispielen, wie sie u. a. in Schweden auf jedem Taxi kleben.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.
Na klar, und weil es schon immer zu unserem Cowboy-Gewerbe gehört hat, darf es nicht auf den Prüfstand?André hat geschrieben:In der Historie des Taxigewerbes, soweit sie mir bekannt ist, hat es immer Zeitanteile gegeben. Wer anderes glaubt, ist schlecht informiert - das müssen wir natürlich ändern, beispielsweise mit der Veröffentlichung von Preisbeispielen, wie sie u. a. in Schweden auf jedem Taxi kleben.
Die Zeit des AN muss der AG bezahlen und die Zeit des AG muss in seine Rechnung einkalkuliert werden. Was hat die KM damit wirklich zu tun?
Der Tarif muss kundenfreundlich sein, und damit mein ich nicht, dass er billig sein muss.
Gibt es irgendwelche aussagekräftigen Erhebungen, welcher Tarif am meisten Kunden bringt und trotzdem das Gewerbe ernährt? Nein? Dann fehlt in der Diskussion irgendwas!
Ich habe es schon mal geschrieben und wiederhole es jetzt:
Wenn ich an den "Eventtagen" (Hafengeburtstag, Alstervergnügen etc.) nur den halben Umsatz fahre, weil die daraus resultierenden Staus mich unbezahlte Zeit kosten, frage ich wem das nutzt? Mir auf jedenfall nicht.
Ohne KM würde der regionale Taxennutzer sein fahrverhalten irgendwann darauf einstellen und der gelegentliche Benutzer(Touri) schon ein erstes Erlebnis des Events haben.
Wenn ich an den "Eventtagen" (Hafengeburtstag, Alstervergnügen etc.) nur den halben Umsatz fahre, weil die daraus resultierenden Staus mich unbezahlte Zeit kosten, frage ich wem das nutzt? Mir auf jedenfall nicht.
Ohne KM würde der regionale Taxennutzer sein fahrverhalten irgendwann darauf einstellen und der gelegentliche Benutzer(Touri) schon ein erstes Erlebnis des Events haben.
so oder so , die Ampel wird Rot
Hier wird unsauber argumentiert:
Über die Preise gibt es auch Gesetze, z.B. zur Preisauszeichnung.
Und...
Du solltest es besser wissen;
die km-Komponente des Taxentarifs bildet den Maschineneinsatz ab,
die Zeitkomponente bildet den Personaleinsatz ab, beides ist gesetzlich vorgesehen.
Dass auch beides berechnet wird, entspricht der Lebenserfahrung unserer Kunden.
Wenn wir fahrlässig auf einen Teil verzichten, bedienen wir zwar die Geiz-ist-Geil-Mentalität,
die sich über dieses Geschenk freut, es uns aber nicht honoriert.
Ich verbringe meine Arbeitszeit mit dem Zweck, Geld zu verdienen.
Wenn ich etwas verschenken will, kenne ich einen netten Pastor, der sich über die Kollekte
freut, andere Beispiele fallen mir/ euch auch ein.
An der Kasse bekomme ich keine Dienstleistung, sondern eine Ware, ein reales Produkt.wenn ich Freitag gegen 18 Uhr einkaufen gehe und eine halbe Stunde an der Kasse stehe.
Über die Preise gibt es auch Gesetze, z.B. zur Preisauszeichnung.
Und...
Was soll diese verquaste Formulierung? Wofür zahlt der Kunde?Ist es denn wirklich fair, den Kunden dafür bezahlen zu lassen, dass etliche von uns ihre Lebenszeit auf der Taxe verbringen?
Du solltest es besser wissen;
die km-Komponente des Taxentarifs bildet den Maschineneinsatz ab,
die Zeitkomponente bildet den Personaleinsatz ab, beides ist gesetzlich vorgesehen.
Dass auch beides berechnet wird, entspricht der Lebenserfahrung unserer Kunden.
Wenn wir fahrlässig auf einen Teil verzichten, bedienen wir zwar die Geiz-ist-Geil-Mentalität,
die sich über dieses Geschenk freut, es uns aber nicht honoriert.
Ich verbringe meine Arbeitszeit mit dem Zweck, Geld zu verdienen.
Wenn ich etwas verschenken will, kenne ich einen netten Pastor, der sich über die Kollekte
freut, andere Beispiele fallen mir/ euch auch ein.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)
@ eichi
Meinst du echt, deine Argumentation zu meinem Beitrag reicht?
Der Übergang von Handel und Dienstleistung ist fließend, schon gewusst?
Zum Rest kann ich nur sagen, dass du mich mal wieder nicht verstehen willst.
Es steht massenweise Material/Arbeitskraft auf der Straße ungenutzt herum, der Kunde bezahlt das alles mit. Du hast recht, dass die Zeitkomponente einkalkuliert sein muss, doch muss sie wirklich im Preis direkt erscheinen?
Meinst du echt, deine Argumentation zu meinem Beitrag reicht?
Der Übergang von Handel und Dienstleistung ist fließend, schon gewusst?
Zum Rest kann ich nur sagen, dass du mich mal wieder nicht verstehen willst.
Es steht massenweise Material/Arbeitskraft auf der Straße ungenutzt herum, der Kunde bezahlt das alles mit. Du hast recht, dass die Zeitkomponente einkalkuliert sein muss, doch muss sie wirklich im Preis direkt erscheinen?
- Anna Chronismus
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das glauben höchstens die festpreis-versucher. die masse will eine dienstleistung und geht von deutlichen preisanteilen für lohn aus.André hat geschrieben:Das unsere Kunden glauben, eine Stückleistung zu kaufen, ...
weltfremd. das überangebot subventionieren massig die taxifahrer mit schlechten stundenlöhnen und langen schichten. der kunde zahlt für überkapazitäten höchstens bruchteile.Filou hat geschrieben:Es steht massenweise Material/Arbeitskraft auf der Straße ungenutzt herum, der Kunde bezahlt das alles mit.
Astrein ausgeführt, Filou!
@Eichi
Kein Befürworter des nachvollziehbaren, reproduzierbaren Tarifs hat davon gesprochen, dass etwas ersatzlos gestrichen werden soll. Ich selbst merkte mehrfach an, dass ihr den Tarif anpassen solltet, wenn ihr zu wenig Umsatz habt. Aber eben auf Basis der Karenzminute.
Immer wieder lese ich Beispiele, dass an bestimmten Tagen, zu bestimmten Uhrzeiten mächtig Stau ist, und man nicht angemessen Einnahmen hätte. Verschwiegen wird, dass bei halbwegs freier Bahn auf der Schnellstraße bei einem sehr ansehnlichen Kilometerpreis eine 20 € - Fahrt einszweifix erledigt ist. Dieselbe Tour brächte ohne Karenzminute deutlich weniger, da der Kilometerpreis ohne unterdrückte Wartezeit zwangsläufig niedriger sein muss.
Sic!Filou hat geschrieben:Ihr werdet sehen, dass es mehr Kunden gibt, die euch fragen, was dass soll, wenn ihr keine KM mehr habt, als welche, die euch jetzt fragen, warum ihr an der Ampel kein Geld bekommt.
@Eichi
Das sieht nach einer unsachgemäßen Argumentation aus, wie ich sie von dir nicht kenne.eichi hat geschrieben: ... Wenn wir fahrlässig auf einen Teil verzichten, bedienen wir zwar die Geiz-ist-Geil-Mentalität,
die sich über dieses Geschenk freut, es uns aber nicht honoriert.
Ich verbringe meine Arbeitszeit mit dem Zweck, Geld zu verdienen.
Wenn ich etwas verschenken will, kenne ich einen netten Pastor, der sich über die Kollekte
freut, andere Beispiele fallen mir/ euch auch ein.
Kein Befürworter des nachvollziehbaren, reproduzierbaren Tarifs hat davon gesprochen, dass etwas ersatzlos gestrichen werden soll. Ich selbst merkte mehrfach an, dass ihr den Tarif anpassen solltet, wenn ihr zu wenig Umsatz habt. Aber eben auf Basis der Karenzminute.
Immer wieder lese ich Beispiele, dass an bestimmten Tagen, zu bestimmten Uhrzeiten mächtig Stau ist, und man nicht angemessen Einnahmen hätte. Verschwiegen wird, dass bei halbwegs freier Bahn auf der Schnellstraße bei einem sehr ansehnlichen Kilometerpreis eine 20 € - Fahrt einszweifix erledigt ist. Dieselbe Tour brächte ohne Karenzminute deutlich weniger, da der Kilometerpreis ohne unterdrückte Wartezeit zwangsläufig niedriger sein muss.
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es gibt keine touren ohne verluste durch km. es schwanken nur die prozentualen verlustanteile. lt. messungen von sven althorn im taxi-magazin zwischen nachts ca. 10% bis über 25% tagsüber. bei wegfall km und absenkung des streckentarifs würden tendenziell tagfahrer gewinnen und nachtfahrer verlieren.reasoner hat geschrieben:Verschwiegen wird, dass bei halbwegs freier Bahn auf der Schnellstraße bei einem sehr ansehnlichen Kilometerpreis eine 20 € - Fahrt einszweifix erledigt ist. Dieselbe Tour brächte ohne Karenzminute deutlich weniger, da der Kilometerpreis ohne unterdrückte Wartezeit zwangsläufig niedriger sein muss.
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@ Andre
Zitat Andre:
„Die 12% würden umgehend auf den Tarif aufgeschlagen. Gute Pressearbeit, der böse Staat, ein kurzer Aufschrei in der Bevölkerung und dann nach kurzer Zeit Business as usual. Nach unserer Tarifanpassung im letzten Jahr glaube ich schon lange nicht mehr an Engels Preiselastizität.“
Irgendwie scheinst Du an einem Trauma zu leiden.
Ansonsten lohnt es sich nicht weiter auf dieses Thema einzugehen wegen Aussichtslosigkeit. Andre mit seinem „gesunden Menschenverstand“ gegen den Rest der Welt. Hybris.
Zum Thema.
Interessant ist dass hier in der Diskussion ein deftiger Widerspruch auftaucht. Wir haben hier die Vertreter des HTV mit dem 1. Vorstandsvorsitzenden „Eichi“ und dem kommissarischen 3. Vorsitzenden „SindSieFrei“ (angestellte Fahrer bei einem Hansa-MWU) die sich heftig zu Wort melden.
Mit dem 20.01.2012 sollte klar sein dass nach dem FpersG es keine „Umsatzbeteiligung“ von angestellten Fahrern mehr geben sollte.
Insofern sollte einem angestellten Fahrer die KM doch am Mors vorbeigehen. Den beiden Genannten fehlt genau genommen jegliche Legitimation sich als selbst betroffen zu Wort zu melden. Oder steht im Arbeitsvertrag Stunden-/Festlohn und faktisch gilt die Umsatzbeteiligung?
Vom Grundsatz her, so lese ich es zwischen den Zeilen von rea und gehe da auch konform mit ihm, geht es in erster Linie um betriebswirtschaftlichen notwendigen Umsatz. Erst in zweiter Linie geht es darum wie dieser Umsatz zusammenkommt. Die Gleichung Tarif = Umsatz wird nicht aufgehen und ist zu kurz gedacht. Außer für AG/Unternehmer/Fahrer(?) der Hansa Funktaxi e.G., aber nicht für das Gesamtgewerbe. Insofern macht das Engagement der angestellten Hansafahrer „Eichi“ und „SindSieFrei“ auch Sinn. Eine wie hier teilweise geforderte Umsetzung des KM-Gutachtens würde allenfalls die Position der Hansa Funktaxi e.G. im Hamburger Taxenmarkt stärken und für den großen Rest des Gewerbes als Nullsummenspiel ausgehen.
Ich darf an dieser Stelle einmal einen Link zur (nicht mehr gepflegten) Internetseite des VuT Hamburg e.V. setzen. Dort sind 2 Diagramme die von mir 2000 entwickelt wurden um Sachzusammenhänge grafisch und damit anschaulich darzustellen.
Ich will jetzt nicht zu breit werden, aber es gibt gute Gründe für und gegen die KM. Die hier geführte Diskussion ist ein Sammelsurium von Argumenten. Argument a schlägt Argument b. Argument g schlägt Argument a und Argument k schlägt alle anderen Argument usw. usw..
Besser wäre es die Argumente für die KM rein faktisch auf einer Seite zusammen zu fassen und, wie in einer Bilanz, die Argumente gegen die KM auf der anderen Seite. Dann werden die Argumente gewichtet und im Sinne der Zielsetzung, Erzielung betriebswirtschaftlich notwendiger Umsätze, ausgewertet, auch im Kontext mit anderen Möglichkeiten der Umsatzsteigerung/Taxe.
Zu den von einigen Schreibern angedachten Alternative zur Kompensation der KM gab es vom VuT Hamburg schon 2008 einen Vorschlag: http://www.taxenverband-hamburg.de/img/ ... assung.pdf
Wie es aussieht wird der nächste Hamburger Tarif diese Alternative beinhalten (Tarifwerte angepasst an 2012).
Engel
Zitat Andre:
„Die 12% würden umgehend auf den Tarif aufgeschlagen. Gute Pressearbeit, der böse Staat, ein kurzer Aufschrei in der Bevölkerung und dann nach kurzer Zeit Business as usual. Nach unserer Tarifanpassung im letzten Jahr glaube ich schon lange nicht mehr an Engels Preiselastizität.“
Irgendwie scheinst Du an einem Trauma zu leiden.
- 1. Hast Du das Problem der Preiselastizität nicht verstanden, insbesondere nicht die von mir ausgeführten Differenzierungen. Das ist definitiv. Kleiner Hinweis, mach einen Test und erhöhe doch den Lübecker Taxenpreis um 100%.
2. Dann verwechselst Du dass Lübecker Dorf mit dem Großdorf Hamburg. Mag sein dass ihr in Lübeck in der Lage seid die „Lübecker Stadtnachrichten“ zu beeindrucken. Versuch das mal in Hamburg mit der BILD oder dem Hamburger Abendblatt.
Ansonsten lohnt es sich nicht weiter auf dieses Thema einzugehen wegen Aussichtslosigkeit. Andre mit seinem „gesunden Menschenverstand“ gegen den Rest der Welt. Hybris.
Zum Thema.
Interessant ist dass hier in der Diskussion ein deftiger Widerspruch auftaucht. Wir haben hier die Vertreter des HTV mit dem 1. Vorstandsvorsitzenden „Eichi“ und dem kommissarischen 3. Vorsitzenden „SindSieFrei“ (angestellte Fahrer bei einem Hansa-MWU) die sich heftig zu Wort melden.
Mit dem 20.01.2012 sollte klar sein dass nach dem FpersG es keine „Umsatzbeteiligung“ von angestellten Fahrern mehr geben sollte.
Insofern sollte einem angestellten Fahrer die KM doch am Mors vorbeigehen. Den beiden Genannten fehlt genau genommen jegliche Legitimation sich als selbst betroffen zu Wort zu melden. Oder steht im Arbeitsvertrag Stunden-/Festlohn und faktisch gilt die Umsatzbeteiligung?
Vom Grundsatz her, so lese ich es zwischen den Zeilen von rea und gehe da auch konform mit ihm, geht es in erster Linie um betriebswirtschaftlichen notwendigen Umsatz. Erst in zweiter Linie geht es darum wie dieser Umsatz zusammenkommt. Die Gleichung Tarif = Umsatz wird nicht aufgehen und ist zu kurz gedacht. Außer für AG/Unternehmer/Fahrer(?) der Hansa Funktaxi e.G., aber nicht für das Gesamtgewerbe. Insofern macht das Engagement der angestellten Hansafahrer „Eichi“ und „SindSieFrei“ auch Sinn. Eine wie hier teilweise geforderte Umsetzung des KM-Gutachtens würde allenfalls die Position der Hansa Funktaxi e.G. im Hamburger Taxenmarkt stärken und für den großen Rest des Gewerbes als Nullsummenspiel ausgehen.
Ich darf an dieser Stelle einmal einen Link zur (nicht mehr gepflegten) Internetseite des VuT Hamburg e.V. setzen. Dort sind 2 Diagramme die von mir 2000 entwickelt wurden um Sachzusammenhänge grafisch und damit anschaulich darzustellen.
- 1. http://www.taxenverband-hamburg.de/img/ ... Umsatz.pdf
2. http://www.taxenverband-hamburg.de/img/ ... ration.pdf
Ich will jetzt nicht zu breit werden, aber es gibt gute Gründe für und gegen die KM. Die hier geführte Diskussion ist ein Sammelsurium von Argumenten. Argument a schlägt Argument b. Argument g schlägt Argument a und Argument k schlägt alle anderen Argument usw. usw..
Besser wäre es die Argumente für die KM rein faktisch auf einer Seite zusammen zu fassen und, wie in einer Bilanz, die Argumente gegen die KM auf der anderen Seite. Dann werden die Argumente gewichtet und im Sinne der Zielsetzung, Erzielung betriebswirtschaftlich notwendiger Umsätze, ausgewertet, auch im Kontext mit anderen Möglichkeiten der Umsatzsteigerung/Taxe.
Zu den von einigen Schreibern angedachten Alternative zur Kompensation der KM gab es vom VuT Hamburg schon 2008 einen Vorschlag: http://www.taxenverband-hamburg.de/img/ ... assung.pdf
Wie es aussieht wird der nächste Hamburger Tarif diese Alternative beinhalten (Tarifwerte angepasst an 2012).
Engel