TAXITARIF: Der Hamburger Tarif im Städtevergleich

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TAXITARIF: Der Hamburger Tarif im Städtevergleich

Beitrag von TAXI-MAGAZIN.DE » 10.06.2011, 05:42

Aus einem heute veröffentlichten Artikel:

Das Empfinden der Kunden, ob eine Dienstleistung besonders günstig oder teuer angeboten wird, ist subjektiv. Als Maßstab dient oft der Preis eines ähnlichen Angebots in einer anderen Region. Der Hamburger Taxitarif wird im Städtevergleich meist als teuer empfunden, weil die Vergleiche häufig nur auf der Basis der Kilometer-Preise angestellt werden. Wird die preissenkende Hamburger Karenzminute zur Beurteilung mit herangezogen, zeigt sich, das Taxifahren in Hamburg sogar günstiger ist als in vergleichbaren Städten. Wir veröffentlichen hier unsere Ergebnisse als Tabellen auf der Basis unserer Testfahrten aus dem Vormonat Mai 2011.
-> weiterlesen ...

Die Karenzminute, die dem Hamburger Taxengewerbe eine deutliche Mindereinnahme ohne entsprechende Kompensation beschert, wird eines der wichtigen Punkte bei zukünftigen Tarifverhandlungen mit der Behörde werden. Ein weiterer Punkt, den wir hier zur Diskussion stellen möchten, ist der Hamburger Taxitarif im Vergleich mit anderen Städten. Auch hier schneidet Hamburg vergleichsweise schlecht ab.

Archy
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Beitrag von Archy » 12.06.2011, 04:44

Als die Wartezeit abgeschafft wurde , sollte sie in den Kilometerpreis eingespeist werden . O.K. wie das bei Hafengeburtetag etc. passen sollte ? Dann wurden in anderen Tarifgebieten die Kilometer- und Zeittarife erhöht .Publiziert wurde : Hamburg hat den dritthöchsten Preis in Deutschland.
Der effektive Fahrpreis wurde nie ermittelt .
Tatsache ist doch Kilometermäßig liegt Hamburg im oberen Drittel , Eventmäßig im oberen Viertel(Stau) und einnahmenmäßig auf osteuropäischen Niveau
so oder so , die Ampel wird Rot

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CPL5938
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Beitrag von CPL5938 » 12.06.2011, 05:00

@Archy
Ja, aber dann heisst es immer - mehr Events bedeutet aber auch mehr Kunden.

TAXI-MAGAZIN.DE
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Beitrag von TAXI-MAGAZIN.DE » 12.06.2011, 17:37

Korrektur: Die letzte Tabelle im Text (Freitag 27. Mai 2011, nachmittags, als Excel-Tabelle) war falsch verlinkt, ist nun korrigiert.

Dank an den Kollegen A. für den Hinweis.

Archy
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Beitrag von Archy » 13.06.2011, 01:16

Und ich steh/fahr für 7,80 eine 3/4 Stunde Und das mehrmals an solchen Tagen .
so oder so , die Ampel wird Rot

eichi
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Beitrag von eichi » 14.06.2011, 12:37

Warum wohl müssen die Funkzentralen betteln, dass sich Fahrer zur Arena, zur O2-World oder sonstwo,
hinbegeben und die Fahrgäste zu fahren.

Solange im Stau bei der An- und Abfahrt von solchen Veranstaltungen weniger zu verdienen ist
als an mäßig laufenden Funkposten, soll sich keiner wundern!
Da behindern die (immens vielen) Karenzminuten die Funktionsfähigkeit des Taxengewerbes!

Jeder von uns könnte zu Archys Beispiel massenhaft eigene beisteuern!
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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C.L.
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Beitrag von C.L. » 14.06.2011, 20:27

Hallo,
heute nachmittag ist der Verkehr Richtung Elbbrücken doch auch schon wieder komplett zum Erliegen gekommen. Sievekingsallee einwärts, Landwehr auswärts, An der Alster auswärts, Kühmühle, Mühlendamm.

Hamburg als pulsierende Metropole und Eventstadt und dieser Tarif passen nicht zusammen. Mit dieser Tarifstruktur kann man vielleicht auf dem Dorf mit einer Ampel arbeiten, aber in Hamburg sind die Tagfahrer regelmäßig und zu Recht sauer.
Ihre Strategien diesem Problem zu bewegnen sind durchaus vielfältig und gehen regelmäßig zu Lasten der Bedienfähigkeit. Wer in der Rush hour eine Tour zum Flughafen bekommt bleibt einfach da und quält sich nachmittags nicht zurück Richtung Eppendorf, Winderhude oder Eimsbüttel. Wer gegen 17 Uhr in der City landet nimmt dort wegen der Verkehrssituation auch keine Funktour an, sondern fährt erst einmal wieder 5km raus aus dem Chaos. Es ist ein echtes Trauerspiel, dass wir unsere Dienstleistung jeden Tag mehrfach unter Wert verkaufen müssen.

Gruß C.L.
same shit - different day

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SindSieFrei?
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Beitrag von SindSieFrei? » 15.06.2011, 17:32

Die Bedienfähigkeit leidet natürlich, allerdings kann eine Zentrale durch Umstellung der Vermittlung auf GPS in der Peak-Zeit anstatt auf Sektorenposition ein kleines Stück weit helfen, die Situation zumindest bei der Anfahrt zu verbessern.
Ein kleines Stück weit aber nur, denn es fahren nicht alle Kutschen für eine Zentrale. Ich meide diese Situationen aber auch wie die Pest. Es kann nicht sein, das ich eine halbe Stunde hochkonzentriert im Stau stehe und dafür gerade mal 5,80 € auf der Uhr habe!
Ich weigere mich, meine Arbeitskraft für solche behördlicherseits diktierten, nicht bedarfsgerechten/zeitorientierten Tarifstrukturen zur Verfügung zu stellen und fahre dann genauso wie C.L in staufreie Zonen.

Keine bezahlte Arbeitszeit (oder Lohnraub!), keine Taxe, so einfach ist das.

Ganz problematisch ist die Situation für die Graupen, denn sie müssen dort stehen, wo hohe Frequenz ist und können nicht so leicht ausweichen wie Funkfahrer. Alles in allem ist die durch die mangelhafte Tarifstruktur leidende Funktionsfähigkeit natürlich auch ein entscheidendes Argument bei neuen Tarifgesprächen.
Die Behörde verlangt belastbare Zahlen dafür. Wir Kutscher sollten einen belastbaren Tarif fordern, nämlich einen, der uns nicht zwingt den Kunden in Stoßzeiten permanent Werbefahrten fürs Taxigewerbe zu präsentieren!

Weitere belastbare Argumente und Zahlen liefert das Taxi-Magazin durch seine hervorragende Ausarbeitung des Städtevergleiches.

LG
Dura lex, sed lex.

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C.L.
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Beitrag von C.L. » 15.06.2011, 23:28

Weil es grad so gut passt :

Heute sah ich eine Taxi, die auf den Türen Stadtrundfahrten bewarb. Eine Stunde Sightseeing mit der Taxi kostet 48€. Ein durchaus üblicher Preis für eine Arbeitsstunde.

Mit dem Hamburger Taxentarif schafft man tagsüber selbst mit sehr guter Auslastung max. 30€/Std. Im Stau arbeiten die Kollegen für einen Stundensatz von unter 20€. D.h. eine Stunde Taxi fahren kostet bei zähflüssigen Verkehr irgendwas zwischen 13 und 20€. Solche Situationen hat man in Hamburg eben nicht nur 2,3 Mal im Jahr sondern leider mehrfach in der Woche.

Viel sinnvoller als ein Tarif nach Kilometern, wäre ein Tarif nach Zeit, wobei 48€/Std. ein akzeptabler Richtwert sein könnte.

Gruß C.L.
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Beitrag von plusminus0 » 15.06.2011, 23:58

Ist auf jeden Fall eine originelle Idee. Es könnte dazu führen, dass sich einige Kollegen mal einen etwas zivileren Fahrstil angewöhnen.

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Beitrag von roter stern » 16.06.2011, 01:58

Kollegen
2001 kostette 1 Km 3,53 € - heute 2011 4,55 €
2001 kosteten 2 Km 5,06 € - heute 2011 6,40 €
2001 kosteten 3 Km 6,59 € - heute 2011 8,25 €
2001 kosteten 4 Km 8,12 € - heute 2011 10,10 €
2001 kosteten 5 Km 9,65 € - heute 2011 11,85 €
2001 kosteten 6 Km 11,18 € - heute 2011 13,60 €

Jeder möge die Zahlen mit den Preissteigerungen für Diesel,
Reparaturkosten, Bildtzeitung und Mopo, Milch, Brot, Wohnung,
und weiterem vergleichen.

Der blanke Hohn.

Ich wünsche uns allen einen fröhlichen
Fronleichnam
Und vieleicht wachen wir ja auch mal auf
Bis dann
roter stern

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Beitrag von Archy » 16.06.2011, 02:28

...und Hafengeburtstag bei fünffacher Fahrzeit ohne KM -,20 € mehr.
Da steht am Ende der Schicht eigentlich ein minus
so oder so , die Ampel wird Rot

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jr
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Beitrag von jr » 16.06.2011, 03:00

Jeder möge die Zahlen mit den Preissteigerungen für Diesel,
Reparaturkosten, Bildtzeitung und Mopo, Milch, Brot, Wohnung,
und weiterem vergleichen.
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... Print.psml

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Beitrag von roter stern » 17.06.2011, 00:57

Danke JR für die Statistiktabellen
Die fangen leider erst um 2004 an.
Meine Statistik bezüglich des Hamburger Taxentarifs beginnt 2001 !!!!
Was hat die Miete, der Strom, das Brötchen, die Milch, der Wasserverbrauch, die Tageszeitung, das Bier in der Kneipe, die Fluppe,
gemischtes Hack e.t.c. eigentlich damals gekostet.
Die Steigerungen des Hamburger Tarifs hat es noch nicht einmal geschaft,
die steigenden Preise für die KFZ bedingten Kosten aufzufangen.
So gehts doch wohl nicht weiter !!!
Übrigens: je mehr Kilometer man in Hamburg nimmt, desto weniger
wird berägt die Preisdifferenz zwischen 2001 und 2011!!!!
Ab ca. Km 15 nur noch Peanuts ( aber nicht die von Ackermann) sondern
echte Pfennigsbeträge.
Und die jahrelange Totgeburt der Hamburger BSU & Verbände, genannt
Hamburger Modell, zugleich Expoortschlager !?!ß!?
kleinere Rechenfehler - naja -
Ich halt jetzt erstmal uff
Gruß Thorsten
roter stern

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