VuT Hamburg, Tarifanpassung 2008

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VuT Hamburg e.V.
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VuT Hamburg, Tarifanpassung 2008

Beitrag von VuT Hamburg e.V. » 13.04.2008, 15:39

Tarifanpassung 2008


Wir haben vor schon einigen Tagen von der Taxenbehörde die Aufforderung bekommen uns zum Tarifgeschehen 2008 zu äußern.

Das Schreiben der Taxenbehörde war relativ umfangreich und gab, auch aufgrund der schon Ende Februar erfolgten Anhörung, enge Vorgaben zur Anpassung vor. Teilweise ist die Argumentation aus unserer Sicht nicht schlüssig. Wir haben uns veranlasst gesehen auf dieses Schreiben ausführlicher zu antworten und etwas umfassender argumentiert. Das Ergebnis kann auf unserer Internetseite www.taxenverband-hamburg.de unter „Info’s 2008“ eingesehen werden.

Für unseren Verband sind diese Ausführungen erst ein Anfang. Wir werden zu einzelnen Punkten dezidiert nachlegen. Wenn ich mich nicht irre ist es das erste mal dass die Taxenbehörde auffordert schriftlich zum Sachverhalt der Tarifanpassung Stellung zu nehmen. Wir begrüßen die Schriftform ausdrücklich da sie nach unserer Meinung die Sachlichkeit vorantreiben wird und wir weg vom „Hintergrundgemurmel“ kommen wo nachher jeder etwas gesagt hat aber „es so nicht gemeint“ war.

Wenn die Taxenbehörde bei ihrer eingeschlagenen Richtung bleibt wird die Hamburger Gewerbepolitik sich so langsam einem anderen Niveau nähern. Wir begrüßen dies ausdrücklich und stellen uns dieser Aufgabe.


Sollten Fragen zu unseren Aussagen und Vorschlägen entstanden sein werden wir so gut es geht Stellung dazu nehmen. Es kann aber aus Zeitgründen schon mal den ein oder anderen Tag dauern bis die Antwort da ist.

Mit kollegialen Grüßen, VuT Hamburg
Ob eine Sache gelingt erfährst du nicht, wenn du darüber nachdenkst, sondern wenn du es ausprobierst.

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Beitrag von wildschwein » 15.04.2008, 00:11

Moin,
also klasse finde ich an dem Vorschlag das man die nachfragestarken Zeiten mal anders gewichtet und das der Kunde trotzdem den Preis besser einkalkulieren kann als wenn wir die Wartezeit wieder einführen würden.
Auch die Stufe für die ersten 3 km finde ich wirklich gut.
Von der Einführung der Bestellgebühr halte ich gar nichts, weil der gesamte km- Schnitt bei ner Funktaxe wesentlich besser ist als bei einer Graupe.
Ebenso wenig halte ich nichts von dem Kombi-zuschlag(obwohl ich selber einen fahre) , da hast du nur Ärger mit.Denn wo soll das anfangen? Bei einem
Koffer, bei 2, 3, oder gar erst bei 4? Hunde nicht mehr im Fussraum nur im Kofferraum? Bei ner C-Klasse limo hast du schon viel weniger Stauraum als beim Passat, kann der dann auch schon einen Zuschlag nehmen?
Da bin ich schon eher dafür den Großraumtarif mal zu ändern, z.B. ab der
5ten Person je 1,50 oder 2Euro pro Person. Dann würde sich ne Großraumtaxe auch mal rechnen.

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Beitrag von pl » 15.04.2008, 16:11

Von der Einführung der Bestellgebühr halte ich gar nichts, weil der gesamte km- Schnitt bei ner Funktaxe wesentlich besser ist als bei einer Graupe.
Kannst du so nicht sagen, frag mal die Stadtrandzentralen.
5km Anfahrt, 1km Tour und 6km Rückfahrt sind nicht ungewöhnlich. Macht 4,20 für mal eben 12km = 0,35€/km.
Die kostenlose Bestellung ist nicht nur zusätzlicher Aufwand an Zeit und Geld für den Kutscher, der im Gegensatz zur Wartezeit auch einen ganz konkreten Kundennutzen hat, sondern auch eine Wettbewerbsverzerrung zu lasten der Graupen und der Kunden, die nicht bestellen.
Allerdings dürften bestimmte Kreise an eben dieser Wettbewerbsverzerrung interessiert sein.
Bei einem Koffer, bei 2, 3, oder gar erst bei 4? Hunde nicht mehr im Fussraum nur im Kofferraum? Bei ner C-Klasse limo hast du schon viel weniger Stauraum als beim Passat, kann der dann auch schon einen Zuschlag nehmen?
Ja, der Gedanke ist wohl grundsätzlich nicht verkehrt (nicht wegen des höheren Preises eines Kombis, sondern eher wegen der zeitraubenden Be- und Entladung), die Handhabung dürfte sich allerdings in der Tat als, ich will mal sagen: kompliziert erweisen.
also klasse finde ich an dem Vorschlag das man die nachfragestarken Zeiten mal anders gewichtet
Das ist ebenso zwar schön gedacht, aber praktisch eher unglücklich, weil ich nicht glaube, daß das eine ernsthafte Nachfragelenkung bewirkt. Denn
1. ist die Nachfrage überwiegend zeitlich unflexibel und
2. ist die Preisdifferenz im Verhältnis zum Gesamtfahrpreis für die damit eingebüßte Flexibilität, die allzu häufig gerade erst der Grund für die Taxinutzung ist, zu klein.

Das ist unterm Strich mehr was für die Uhrmacher als für uns.

Mit den Ausführungen zur Preisoptik kann ich nicht übereinstimmen. In aller Regel interessiert sich der Kunde nicht für die einzelnen Tarifbestandteile wie km-Preis und kennt sie auch nicht.
Optische Wirkung erzielen vor allem der Einschaltpreis und der Endpreis.
Und das Wartegeld, weil der Kunde damit den Endpreis hochlaufen sieht.
Dieser optischen Wirkung des Wartegeldes unterliegt - in umgekehrter Weise - auch der Taxler, weshalb die Wartezeitregelung niemals sachlich diskutabel sein wird. Um so erstaunter nehme ich zur Kenntnis, daß man sie beibehalten möchte.
Meine Meinung dazu ist bekannt: die Karenzminute selbst ist ok, nicht aber die Möglichkeit ihrer uferlosen Akkumulation, indem sie bei jeder Fahrzeugbewegung von vorn beginnnt. Das ist auch systematisch ein Bruch.

Ansonsten geht das alles schon sehr in die richtige Richtung.
Andenken könnte man eine Berechnung der Kreditkartenprovisionen, aber interessierte Kreise...

Bei der Kalkulation fallen mir immer wieder zwei Dinge auf, die ich wohl niemals verstehen werde.

1. Wie kann man 3.180 Stunden jährlich in der Taxe verbringen, ohne irgendwann laut schreiend den nächsten Posten zusammenzufahren?

2. Wie kann man derart viel Geld fürs Auto ausgeben, daß man sich selbst, wäre man Fahrer im eigenen Betrieb, mit 25% abspeist und dann auch noch den Betrieb an der Backe hat?

--pl.

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