Fahrpreis muss steigen (Abendblatt)

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Beitrag von pl » 14.09.2004, 00:01

Klar liegt zwar nicht das ganze, aber doch ein Unternehmerrisiko bei den Fahrern. Wenn die Beiteiligten wirklich und nicht nur zähneknirschend und notgedrungen einverstanden sind, neige ich ja immer dazu, das nicht zu beanstanden – jedenfalls, solange es für andere keine unersprießlichen Weiterungen hat.

Für die beschriebenen Schwarzeinnahmen trifft letzteres leider nicht zu. Sie verzerren den Wettbewerb, erhöhen die Taxenverfügbarkeit und drücken damit die Auslastung und somit unser Einkommen vollends in den Keller, so wir es ihnen nicht gleichtun. Dabei sehe ich das durchaus auch als eine umgehungstatbeständkiche Notwehrhandlung.

Wir haben in Deutschland und auch in Hamburg einen desolaten Arbeitsmarkt, besonders im für uns maßgeblichen Bereich der un- und angelernten Kräfte sowie der älteren Arbeitnehmer (2 am Anfang ist gut, 3 schlecht, 4 sehr schlecht – alles darüber geht gar nicht). Man findet kaum einen Job und wenn doch, wird er schlecht bezahlt, vielleicht die Hälfte des für Zürich genannten Mindestbrutto.
Einen gesetzlichen Mindestlohn gibt es in Deutschland nicht (Baubranche ausgenommen, obwohl es sich dort nicht um einen ges. Mindestlohn im eigentlichen Sinne handelt.).
Auf der anderen Seite werden die Taxenkonzessionen frei vergeben. Jeder, der sie beantragt und die objektiven Kriterien (persönl. Zuverlässigkeit, wirtsch. Leistungsfähigkeit, Fachkunde) erfüllt, bekommt sie auch, und zwar für so viele Wagen, wie er mit Fahrern besetzen kann.
Das bedeutet, daß man auch im oben beschriebenen Arbeitsmarkt immer einen Job als Taxifahrer findet, wenn man einen Taxenschein hat.

Diesen Umstand begann die Politik sich vor Jahren zunutze zu machen, indem sie versuchte, die Sozialkassen zu entlasten, indem sie mittels Subvention (z.B. Lohn- und Ausbildungskostenzuschüsse, Reduktion der Prüfungsanforderungen für den Taxenschein auf genügend Ausdauer, so oft hizugehen, bis man den Prüfungsbogen bekommt, den man zwar nicht verstanden, aber auswendig gelernt hat) und Druck Sozialhilfe- und Arbeitslosenhilfeempfänger ins Gewerbe zu drücken – mit einigem „Erfolg“.

Das eine Milchmädchenrechnung zu nennen, täte dem Milchmädchen bitter Unrecht.

Den Ersparnissen in den Sozialkassen entgegenzurechnen sind nicht nur die unmittelbaren Kosten dieser Subvention, sondern auch die neu entstehenden Sozialkosten der nun dadurch verarmenden Kollegen, die Ausfälle an Steuern und Sozialversicherung, die ein gesundes Gewerbe erbracht hätte, zusätzlich die, die durch die Schwarzeinnahmen ausfallen, die das durch diese Aktion bedingte niedrige Lohnniveau generiert, und noch die, die später anfallen, weil sich kein Mensch noch eine Rentenversicherung leisten kann.
In Deutschland gibt es keinen staatlichen beitragsunabhängigen Anteil (genauer: es wird ein solcher nicht als solcher ausgezahlt). Die kürzlich beschlossene Grundsicherung ist lediglich ein anderer Name und ein etwas vereinfachtes Prozedere für Sozialhilfe, die Personen bekommen, weil sie zu geringe oder gar keine Rentenansprüche haben.

Ganz nebenbei hat man damit auch die Eingangstür für unsere Touristen gründlich demoliert und ist noch dreist genug, sich darüber zu beschweren.

Man kann sich unschwer vorstellen, welche Folgen das für Auslastung, Einkommen und Qualität hat.

Dabei ist, auch auf die Gefahr hin, daß man mich jetzt steinigt, die freie Konzessionsvergabe in einem zu Recht so regulierten Gewerbe wie dem unseren eigentlich der richtige Punkt und das richtige Maß, um Regulierung und Marktkräfte unter einen Hut zu bekommen.
Eigentlich – weil das nur funktionieren kann, wenn das Einhalten gewisser Randbedingungen konsequent gewährleistet ist. Das ist Aufgabe von Politik und Aufsichtsbehörde und – auch wenn ich jetzt keinen Kommentar gelesen habe – sicherlich erster und wichtigster Sinn und Zweck des PbefG.

Die Politik hat jedoch das nicht nur vernachlässigt, sondern konsequent das Gegenteil getan.

Hier und nicht in erster Linie in der Konzessions- und Tarifpolitik sehe ich die größten Verfehlungen.
Ich wette, wenn man hier konsequent gehandelt hätte, ginge es uns mindestens so gut wie den Kollegen in Städten, deren Konzessions- und Tarifpolitik nicht beanstandet werden kann.
Kaum daß man – dem verrückten Schill sei Dank – auch nur ansatzweise die Fühler in diese Richtung ausstreckt (Prüfungsordnung, Kontrollen), geht die Taxenzahl binnen Jahresfrist um über 10% zurück.

Das kann natürlich Zufall sein...

Politiker scheinen so kurzsichtig zu sein, daß sie eine Fernbrille brauchen, um ihre eigene Nasenspitze wiederzufinden.

Das ist eine freundliche Annahme.

Denn sind sie das nicht, müßte ich daraus schließen, sie täten, was sie tun, wider besseres Wissen. Dazu fiele mir nur der Begriff kriminell ein. Juristisch wäre der vermutlich auch dann nicht haltbar, schließlich sind sie es, die auch die (ihre) Gesetze machen. Berlusconi läßt grüßen.

--pl.

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Beitrag von pl » 14.09.2004, 01:50

Na, da oben habe ich mich ja wohl in meinem eigenen Satz-Salat verheddert...

Das Existenzmimimum liegt bei uns bei monatlich 600 (sechshundert) Euro und mußte durch ein Verfassungsgerichtsurteil einkommensteuerfrei gestellt werden.
Der sozialhilferechtliche Bedarf liegt bei ca 350 € zuzüglich einer angemessenen Warmmiete, jedoch ohne Warmwasser und Strom.
Über die Angemessenheit der Miete gibt es immer wieder Streitigkeiten, denn für 250 € läßt sich kaum etwas finden.

Der Arbeitsmarkt in der Schweiz ist ja wohl im weit besserer Verfassung als bei uns, weil die Schweizer keine so dumme Politik machen wie die Deutschen.

Das mit der Politik möchte ich aber lieber nicht vertiefen, weil das uferlos wäre und ich mir die gute Laune nicht verderben möchte.

--pl.

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Lohndumping

Beitrag von Rolf » 14.09.2004, 06:57

Für mich sind die Ausführungen von pl äusserst informativ. Ich sehe auch einige Parallelen zur Situation bei mir. Vielleicht eine kleine Anmerkung zum Vergleich der Arbeitsmärkte: Wenn wir auch gesamtschweizerisch eine recht tiefe Gesamtarbeitslosigkeit haben, in der Stadt Zürich herrscht eine sehr hohe Ausländerarbeitslosigkeit. Hier kommt exakt ein Vorgang zum Zuge, wie er im Gutachten von Linne+Krause zur Landeshauptstadt Düsseldorf beschrieben wird.

Zitat aus dem Gutachten (Seite 32, 2.2.4):

3. Effekt: Besonderes Gewicht bekommt dieser Effekt bei hoher Ausländererwerbslosigkeit: Mit der Taxikonzession können sich ausländische Unternehmer einen Arbeitsplatz aufbauen und dabei gleichzeitig ihren ausländerrechtlichen Status untermauern. So entsteht ein außerwirtschaftlicher Angebotsdruck im Taxigewerbe, dem keine entsprechende Nachfrage gegenübersteht.

Zum Thementitel "Fahrpreis muss steigen" zurück kommend möchte ich zusätzlich zu den bereits von anderen Teilnehmern geäusserten Befürchtungen von noch weiter abnehmender Beanspruchung der Taxis einen weiteren Aspekt einbringen.

Viele Kunden haben sich ja bereits gewöhnt, einen für sie möglichst günstigen Fahrpreis auszuhandeln. Wenn 20 Taxis bereit stehen und nichts zu tun haben, scheint dies geradezu eine Einladung zu sein, sich durchzufragen, bis einer den angestrebten halben Fahrpreis akzeptiert. Da ihr offenbar auch die Lohnberechnung mittels Umsatzprovisionierung praktiziert, ist dieser Vorgang auch bei Euch nichts anderes als ein Lohndumping durch die Kundschaft. Die Kundschaft ist aber der irrigen Meinung, sie verhelfe dem Markt von Angebot und Nachfrage zum Durchbruch. Jeder Euro weniger wirkt sich im Taxigewerbe direkt auf die Lohnsumme aus. Bei uns besteht in dieser Hinsicht ein klares Informationsdefizit bei der Bevölkerung. Dass Pauschalfahrten durch die Taxivorschriften verboten werden, interessiert den Preisdrücker nicht; der sagt an und fragt "fährst Du oder fährst Du nicht".

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Beitrag von jr » 14.09.2004, 15:35

Die Kundschaft verhält sich halt marktgerecht. Das ist alles. Genauso wie wir kaum Einsicht in die Regularien anderer Dienstleistungsbranchen haben, und dort vielleicht handeln würden, obwohl das nach den Buchstaben des Gesetzes nicht drin ist. Der Druck der Straße, wenn ich das mal so nennen darf, wird in einer Flaute-Zeit durch zweierlei angeheizt:
1. Der Kunde sieht, daß immer mehr Taxen immer länger stehen, und macht sich diesen Zustand in der Preisverhandlung zunutze. Ein höherer Tarif befördert dieses Verhalten.
2. Der Fahrer sieht, daß immer mehr Taxen immer länger stehen, und zieht daraus den Schluß, daß er die Standzeit bei niedrigerem Preis zu seinem eigenen Nutzen verkürzen kann. Ein höherer Tarif befördert diesen Zustand.

Abhilfe ist nur möglich, wenn sich Gewerbe und Politik darauf einigen, daß es ein Regulativ gibt (z.B. die freie Konzessionierung im Sinne von pl), der starre Teil des Rahmens dafür aber auch starr bleibt. Wichtig wäre vor allem, daß das Gewerbe aufzeigt, daß ein auskömmlicher Umsatz/Lohn notwendig ist, wenn nicht die Gemeinschaft im Ganzen draufzahlen soll. Dabei sollte vielleicht mehr ein Auge auf den Berufszugang für Unternehmer UND Fahrer geworfen werden, als das bisher geschehen ist.

Die Qualifikation bedingt den Lohn. Das gehört allen im Gewerbe immer wieder ins Stammbuch geschrieben. Es sind nicht die (zu hohen oder niedrigen) Tarife oder die (zu vielen) Konzessionen, die uns in Bedrängnis bringen. Es ist der Mangel an Eignung bei einem nicht kleinen Teil der Leute, die hinters Lenkrad gelassen werden.

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 14.09.2004, 17:05

Ich halt das unausgegorenen Gefasel von Fahrern mit abgebrochenem BWL-Studium nicht mehr aus! Nehmt einfach mal zur Kenntnis, dass wie einen Rechtsanspruch auf einen kostendeckenden Tarif haben. Dieser muss durchgesetzt werden.
Fahrer, die sich am Posten runterhandeln lassen, sollte man schlicht spüren lassen, was Solidarität heißt. Verstöße gegen die Tarifpflicht erledigen sich dann schnell.
Ferner gibt es eine ganz simple Wahrheit: Unter Kosten geht nix, auch wenn der Kunde noch so sehr davon träumt! Die Kosten sind belegbar. Fragt Eure Unternehmer, die Euch deswegen die Umsatzbeteiligung kürzen!
Dagegen sind Verheißungen von sagenhaft steigende Auftragszahlen bei sämtliche Versuchen mit amtlichen Dumpingtarifen nachweislich geplatzt. Umgekehrt gilt, dass tatsächlich zu verzeichende Umsatzeinbrüche in zeitlicher Nähe zu Tarifumstellungen (so hier 1994) eher von der allgemeinen wirtschaftlichem Lage als von der konkreten Tariferhöhung verursacht werden. Um dies zu begreifen muss man sich allerdings mit den Wirtschaftsdaten genauer befassen, womit unsere Taxi-Philosophen natürlich überfordert sind. Diejenigen, die heute immer noch mit der Behauptung operieren, Tarifsenkungen würden Fahrgäste bringen bzw. Tariferhöhungen dieselben vergraueln, sind entweder unbelehrbar oder wollen in Wahrheit schwächere Marktteilnehmer mittels Dumpingpreisen plattmachen.
Nur XXX :twisted: , die sich (frei)willig unter Wert verkaufen, begreifen das nicht.
Über die mickrige Tariferhöhung, die uns die BSU geben will, brauchen wir natürlich nicht zu reden. Das hat hier auch keiner beantragt! Das Argument mit den Umstellungskosten wurde in der Anhörung vorgetragen. Den Hamburgern in diesem Forum empfehle ich, sich mal mit Gewerbevertretern zu unterhalten, damit sie wenigsten auf dem aktuellen Stand sind, bevor sie lostippen! Konstruktiver als dieses Getippse wäre es, wenn Ihr Eure Abgeordneten und die Presse per Leserbrief auf die klare Rechtslage (§ 39 Abs. 2 PBefG) hinweisen würdet und ihnen zusätzliche erläutern würdet, dass eine vom Staat verursachte Unterdeckung zwangsläufig Qualitätsprobleme und Gesetzeverstöße (Schwarzarbeit) nach sich zieht!

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Beitrag von shortie2004 » 14.09.2004, 20:23

... alles schön + gut . Nur kann man wohl nicht ernsthaft dem Kunden eine Tariferhöhung aus dem Kreuz leiern , bei gleichbleibend schlechter Qualität des Gewerbes , das geht gar nicht ! :wink:
Kurz gesagt - am Hauptbahnhof / Flughafen + diversen Graupenposten wird stinkender Fisch verkauft !!! Willst Du dafür noch mehr Geld verlangen :lol: ?
Da gibt es ganz andere Regularien - diverse Gesetze .
Nur wenden leider eigentlich ALLE Verbände und Zentralen mehr kriminelle Energie damit auf zu bescheissen , als wirklich etwas zu verändern ! Wenn der Tarif erhöht wurde ( Träumer bringen hier 15 % ins Spiel :lol: :lol: :lol: :lol: ) denkst Du im Ernst das bringts , das wird wohl kaum den Schwund an Fahrgästen wettmachen !
Der Ansatz ist ein ganz anderer : Freiwillige Anschaffung des Fiskaltaxameters ( möglichst keins wo Daimler oder T com mitmischen :wink: ) das schafft mehr Transparenz - und wer da immer noch gegen anstinckt hat ja wohl offentsichtlich ein Problem mit der Wahrheit . - die Kosten kann mann übrigens absetzen , aber das kann Dir Dein Steuerverdreher ja erklären :wink: . ZWOTENS : Die Branche verpflichtet sich die TÜV Intervalle zu UNTERSCHREITEN - laut Taxenordnung ist hier 1x jährlich vorgesehen ( zur Anmerkung meine Tagfahrer + Ich sind letztes Jahr ca. 90.000 KM gefahren - das heisst rein rechnerisch auf den Ottonormalautofahrer umgelegt , muss eine Taxe alle 8-10 Jahre zum TÜV !!! ) . Und zwar ein regulärer TÜV - im Ausschläger Weg o.ä. - kann mann auch absetzen :wink: sichert Arbeitsplätze beim Tüv - schafft Vertrauen beim Kunden . Und schafft recht schnell den mumifizieten CURRYHUHNMÜLL von der Strasse - das wäre ja eigentlich auch Aufgabe der BG Fahrzeughaltungen - wieviele FASI S gibts eigentlich für Hamburg ? :wink: :cry: Ich hab da mal ein Männchen gesehen das alte Fahrschulfilme aus 70ern vorführt - wars das ?? Jede Frittenbude wird öfter geprüft .
DRITTENS . Die Zugangsvorraussetzungen weiter verschärfen - mann sollte schon etwas Bezug zu dieser Stadt haben - auch ohne Dolmetscher (räusper ) und schon etwas länger hier leben , eigentlich logisch ??
VIERTENS :Konzessionsvergabe SOFORT stoppen
-- so : und dann kann mann viellecht mal über Tariferhöhungen jenseits von 3% nachdenken - ganz vorsichtig . Weil einen nämlich unter bestehenden , gegenwärtigen Umständen jeder Schmierfink der Boulvardpresse in der Luft zerreisst . Und das wird gekauft ...

FAZIT : Bei diesen Massnahmen trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen - alles andere ist , wie bisher weiterwurstln - nur teurer . :wink: und das will eigentlich niemand - vor allen Dingen nicht unsere Fahrgäste !!!

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 14.09.2004, 21:42

Nur wenden leider eigentlich ALLE Verbände und Zentralen mehr kriminelle Energie damit auf zu bescheissen , als wirklich etwas zu verändern !


An den zu kurz Geratenen: Weil Du ein solcher Super-Saubermann bist, findet man unter Profil auch so detaillierte Angaben zu Deiner Person! Schade, dass ich nicht weiß, wer Du bist und wo du fährst, sonst würde ich Dir die passende Antwort geben. So lohnt es sich wirklich nicht, den gequirlten Mist von halb Wahrem und ganz Falschem zu beantworten.

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Kundschaft verhält sich marktgerecht

Beitrag von Rolf » 14.09.2004, 22:07

jr hat geschrieben:Die Kundschaft verhält sich halt marktgerecht.
Das sehe ich nicht so. Die Kundschaft ist sich in der Regel nicht mehr bewusst, dass sie für die kurze (oder auch längere) Dauer einer Taxifahrt zum Arbeitgeber mutiert, indem sie dem Fahrpersonal direkt den Lohn für geleistete Arbeit bezahlen muss. Das war mal anders zu Zeiten, als sich lediglich Herrschaften ein Taxi leisten konnten, welche auch noch anderes Dienstpersonal beschäftigte und sich im Umgang mit Dienstleistenden gewohnt war (Was jetzt nicht heissen soll, dass Fürsten auch fürstliche Löhne bezahlt hätten).

Heute wird als allgemein üblich erwartet, dass Arbeitgeber ihre Angestellten auch anständig entlöhnen. Warum sollte das in Bezug auf Taxi-Kundschaft als temporäre Arbeitgeber nicht ebenfalls gültig sein?

Wer bei mir den Fahrpreis drücken will, ist für mich schon mal ein übler Lohndrücker und erhält von mir die rote Karte. So richtig Freude habe ich doch an jenen, die an einschlägigen Plätzen vom "Etablissement" kommen, dort vielleicht 500 Euro verpufft haben und dann allen Ernstes meinen, ich würde nun auf einen Teil meines Lohnes verzichten, indem ich sie pauschal günstig nach Hause bringe.

:)

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Beitrag von jr » 14.09.2004, 22:58

@ Rolf
Auch wenn ich Deinem letzten Eintrag ansonsten nur zustimmen kann, würde ich sagen: Kundschaft verhält sich immer marktgerecht. Sie setzt nur andere Prioritäten als manchem lieb ist. Sie ist nicht immer berechenbar und verhält sich oft moralisch unkorrekt (das habe ich doch richtig aus den Worten herausgehört?). Und sie gibt oft viel Geld für Dinge aus, die das an einem "objektiven" Wert gemessen nicht wert sind. Und es kann auch genau umgekehrt laufen ...

@ Martin
Nicht jeder, der sich danach anhört, hat BWL studiert. Doch die Praxis schlägt die Theorie allemal.

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Marktgerechtigkeit

Beitrag von Rolf » 14.09.2004, 23:35

@jr

Du schreibst: "Kundschaft verhält sich immer marktgerecht". Damit bin ich vollkommen einverstanden unter der Voraussetzung einer freien Marktwirtschaft.

Nun ist aber (wenigstens bei uns in Zürich) das Taxigewerbe de facto kein freier Markt, sondern durch behördliche Tarifvorgabe und Erfordernis einer behördlichen Bewilligung wie auch polizeilicher Zulassung des Fahrpersonals reglementiert.

Nebst der von mir 100%tig befürworteten Qualitätsverbesserung des Taxigewerbes auf der Angebotseite generell ist es mir auch ein Anliegen, etwas gegen die Verwilderung der Sitten auf Seite der Kundschaft vorzukehren.

Das geht heute ja so weit, dass von jungen Leuten ein freies Taxi abgewunken wird in der irrigen Annahme, sie könnten gratis mitfahren, weil das Taxi ja auch ohne sie in dieselbe Richtung fahren würde.

Zur Qualitätsverbesserung des Taxigewerbes gehört für mich auch eine Disziplinisierung der Kundschaft, darum schrieb ich an anderer Stelle von einem Informations-Defizit seitens der Kundschaft.

Einen massgeblichen Anteil an diesem Defizit tragen jene Vermittlungen, welche sich lediglich auf ihren eigenen Wettbewerb beschränken. So meinen etwa grosse Teile der Kundschaft, das Taxi-Fahrpersonal werde von ihrer bevorzugten Rufnummer bezahlt und nicht etwa durch sie selbst mit der Bezahlung der Taxifahrt. Wen wunderts? Die Vermittlungen treten ja auch an die Öffentlichkeit mit "unser Fahrpersonal" und "unsere Fahrzeuge", selbst wenn sie selber weder noch haben, sondern mit Unter-Akkordanten operieren.

:)

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Beitrag von hjm » 15.09.2004, 02:06

Hallo Martin,

wenn die Argumente schwächer werden, wählt mancher die Flucht in eine besonders kräftige Ausdrucksweise. So leider auch Du.

Du schreibst:
„Ich halt das unausgegorenen Gefasel von Fahrern mit abgebrochenem BWL-Studium nicht mehr aus! Nehmt einfach mal zur Kenntnis, dass wir einen Rechtsanspruch auf einen kostendeckenden Tarif haben. Dieser muss durchgesetzt werden.“

Martin, es ist kein BWL-Studium nötig, und auch kein abgebrochenes, um zu wissen, dass unsere Tarife nicht kostendeckend sind - diese Tatsache ist in diesem Forum unstrittig. In Wahrheit geht es hier auch gar nicht um BWL, sondern um Politik. Der Tarif „muss durchgesetzt werden“, schreibst Du selber. Dafür braucht man kein BWL-Diplom, sondern politisches Gespür, was machbar ist, wie es machbar ist, wann es machbar ist und mit wem es machbar ist.

Die von Dir gewünschte Tarifanhebung ist jedenfalls in dem erforderlichen Umfang (d.h. ca. 30%) nicht politisch machbar!


Du schreibst:
„Den Hamburgern in diesem Forum empfehle ich, sich mal mit Gewerbevertretern zu unterhalten, damit sie wenigsten auf dem aktuellen Stand sind, bevor sie lostippen! Konstruktiver als dieses Getippse wäre es, wenn Ihr Eure Abgeordneten und die Presse per Leserbrief auf die klare Rechtslage (§ 39 Abs. 2 PBefG) hinweisen würdet.“

Martin, ich informiere mich über die Hamburger Gewerbepolitik zu 90% aus diesem Forum. Es war die Grundidee zur Einrichtung dieses Forums, daß „ehrliche Gewerbe-Vertreter“, so wie Du in meinen Augen einer bist, uns mit Hilfe dieses Forums informieren können und wir „Fußvolk“ dazu dann unsere Kommentare, Anregungen und Fragen abgeben können. Jetzt empfiehlst Du mir und anderen plötzlich das persönliche Gespräch. Warum? Gibt es Heimlichkeiten, die das Licht der Öffentlichkeit scheuen? Oder willst Du wirklich, daß pausenlos bei Dir das Händy klingelt und sich die Kollegen alle persönlich nach dem Stand der Dinge erkundigen?

Diese Form der gewerbe-internen Komunikation ist m.E. ebenfalls nicht machbar.

Martin, Du verunglimpfst die Stellungnahmen andere Forumsteilnehmer pauschal als „Getippse“. Es gehört nicht jeder Beitrag auf die Goldwaage, wie Jo Brauer in diesem Forum immer wieder betont und Recht hat er! Zu einer guten Weizen-Ernte gehört nun mal auch eine gehörige Portion Spreu und ohne blöd-bohrende Fragen keine tief-schürfenden Antworten. Dein Job sind dabei die Antworten und denen drohst Du jetzt auszuweichen.


Du schreibst an „shortie2004“:
„An den zu kurz Geratenen: Weil Du ein solcher Super-Saubermann bist, findet man unter Profil auch so detaillierte Angaben zu Deiner Person! Schade, dass ich nicht weiß, wer Du bist und wo du fährst, sonst würde ich Dir die passende Antwort geben. So lohnt es sich wirklich nicht, den gequirlten Mist von halb Wahrem und ganz Falschem zu beantworten.“

Martin, es war die Grundidee zur Einrichtung dieses Forums, daß jeder Kollege hier anonym auftreten kann, ohne irgendwelche Repressalien befürchten zu müssen, die sich allein daraus ergeben können, weil sich unser Gewerbe in der Illegalität befindet. „Shortie2004“ hat einen Beitrag gepostet, der sich völlig an diese Forums-Spielregeln hält und es gibt keinen Grund ihn dafür persönlich anzugehen.

Der Kern von shortie2004s Beitrag ist:

Tariferhöhung bei gleichbleibend schlechter Qualität des Gewerbes? das geht nicht.
Freiwillige Anschaffung des Fiskaltaxameters schafft mehr Transparenz (und wer dagegen ist hat wohl offentsichtlich ein Problem mit der Wahrheit).
Kürzere TÜV Intervalle schaffen den mumifizieten CURRYHUHNMÜLL von der Strasse.
Die Zugangsvoraussetzungen weiter verschärfen
Konzessionsvergabe SOFORT stoppen

Ich finde, das sind Positionen, über die sich reden lässt und bis auf die kürzeren TÜV-Intervalle hätte ich mit keiner dieser Positionen echte Bauchschmerzen.

Martin, was Dir an shorties Beitrag nicht gefällt, ist, dass shortie eine unangemessene Tariferhöhung ablehnt, indem er sie auf ihre Durchsetzungsfähigkeit beurteilt und sagt: Weder die Fahrgäste finden das gut, noch die Presse. Damit ist eine höhere Tariferhöhung tot! Und mit dieser Ansicht hat er in meinen Augen Recht. Du weichst auf die ganz persönliche Ebene aus; da gehört das Problem aber nicht hin.


Ich sehe die Sache so:
Du bist der Verbandsfuzzi eines kleinen Vereins. Du brauchst Bündnispartner. Der MUV (Mehrwagenunternehmerverband) bietet sich an. Es ist sicher verlockend, diese ausgestreckte Hand zu ergreifen (macht ja sonst keiner – außer: das taxiforum!). Jedoch: Die Interessen der Mehrwagenbesitzer sind gegen einen Konzessionsstopp gerichtet, der den schnellen Aufbau von Großbetrieben tendenziell behindern wird. Du musst Kompromisse eingehen und das tust Du an dieser Stelle. Laß Dir raten: Diese Stelle ist falsch gewählt!

Eine spürbare Ertragsverbesserung kann nur durch eine gigantische Preiserhöhung oder einen Konzessionsabbau erfolgen. Eine gigantische Preiserhöhung ist nicht machbar. Das Beharren auf dieser Forderung würde lediglich das verbesserte Verhandlungsklima mit der Behörde gefährden und die Öffentlichkeit gegen uns aufbringen. Du musst Dich entscheiden.

Es ist die alte Frage (wir haben sie hier schon diskutiert): Ein Loch ist im Eimer. Soll man zuerst das Loch stopfen (Konzessionsstopp) oder sollte man einfach mehr Wasser einfüllen (Tariferhöhung)? – das ist hier die Frage. Sonst nichts.


/hjm

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Beitrag von E. G. Engel » 15.09.2004, 02:20

Hi shortie2004, einfach gut. Hi hjm, machmal bist Du für Überraschungen einfach gut.

PS. Dieser Anmerkungen sind nicht gegen irgendjemanden gerichtet.

Gruß Eberhard

shortie2004
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Beitrag von shortie2004 » 15.09.2004, 02:27

... danke /hjm
immer auf die kleinen :cry: schnief
- das mit den TÜV Intervallen besprechen wir nochmal :wink: und Deinen Arbeitsplatz kann und sollte der Onkel von BGF auch ruhig mal begutachten ( oder hast Du schmutzige Heftchen im Auto - Pfui ! ) Dein Rücken wirds Dir danken - in ein paar Jahren .
Martin hat wohl seine Herztabletten heute nich genommen - tzzz .
Schnucki um Dich zu beruhigen - Wohnort : Hansaland 8)

shortie2004
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Beitrag von shortie2004 » 15.09.2004, 02:33

Tach , Eberhard :wink:

Alexander Lux
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Beitrag von Alexander Lux » 15.09.2004, 10:31

an hjm:
:wink: erst informieren, dann alte Vorurteile revidieren. Der MUV steht für 1. Fiskaltaxameter 2. kostendeckende Tarife (damit verbunden sozialverträgliche Entlohnung, denn das hängt damit zusammen!) 3. Einführung Beobachtungszeitraum (ggfs damit verbunden Konzessionsstopp). So und nun deinen Beitrag nochmal.
An Martin:
dass Du nach 4 Jahren gefrustet bist geht mir manchmal auch so, vor allem wenn halb oder gar nicht informierte Kollegen die ultimative Wahrheit aus dem Hut zaubern. Ich denke es gibt nicht viel was wir in den 4 Jahren nicht durchdacht hätten.

Gruß

Alexander
Alexander Lux

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Beitrag von E. G. Engel » 15.09.2004, 13:53

Mensch Alexander,

"Der MUV steht für 1. Fiskaltaxameter ". Was habe ich gerade aus Deiner Ecke dafür Prügel einstecken müssen. Ich bin platt.

Gruß Eberhard

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 15.09.2004, 14:00

OK! Also noch einmal ganz langsam für Dich hjm:

30 Prozent Tariferhöhung:
Das ist so ungefähr die Größenordnung, um die es nach 10 Jahren, in denen wir gerade 4 bekommen haben geht. Dies muss einfach klar gesagt werden, um die Dimension des Problem zu verdeutlichen.
Man kann Verhandlungen nicht mit dem beginnen, was dem Verhandlungspartner zumutbar erscheint. Vielmehr muss am Ende ein Ergebnis herauskommen, dass für alle zumutbar ist.
Keine Gewerkschaft dieser Welt geht so, wie Du es wünscht, in Tarifverhandlungen. Wir haben aber zusätzlich einen Rechtsanspruch, der hier geleugnet wird. Daher muss unsere Position zunächst unmissverständlich skizziert werden.
Es ist mehr als frustrierend, dass dies viele hier nicht begreifen. Im Grunde habt Ihr keine besseren Gewerbevertreter als Christ&Co verdient. Der hat auch nur gefordert, was er ohne Widerstand bekommen hätte und ließ sich dann noch auf die Hälfte runterhandeln. Dies ist auch der Grund, warum der Ruf der Gewerbevertretungen in Hamburg ruiniert ist und jeder glaubt, dass man uns nach Belieben vorführen könne. Es hat uns Jahre gekostet, auf der Gegenseite einen Lernprozess in Gang zu setzen. Langsam begreift man wieder, dass man uns ernst nehmen muss.
Nur wer berechtigte Forderungen hart vertritt, wird auf Dauer ernst genommen. Inzwischen gibt es sogar Leute in der Handelskammer, die den Ausgang der Klage genau so einschätzen wie wir.
Wie man das Ziel dann im Detail erreicht, ist eine rein pragmatische Frage. Dass die Maximalforderung wahrscheinlich nicht in einem Schritt durchsetzbar ist, darüber braucht man nicht zu reden. Dass sie aber letztlich durchgesetzt werden muss, ist zwingend, wenn man aus der Schwarzarbeit raus will.

Zu shortie: Das lag auf der Hand, da Deine Beiträge nur einen Sinn machen, nämlich eine geordnete Debatte zu sabotieren und Defaitismus zu verbreiten! Um Deine wahre Absicht zu verschleiern, streust Du notfalls auch mal eine allgemein anerkannte Forderung ein, die nur von Deiner Zentrale abgelehnt wird.
Es sind mit Sicherheit nicht alle Verbandsvertreter und Zentralenchefs kriminell. Genauer differenzieren möchte ich hier nicht. Hieße ich Gieselmann oder Kruse hättest Du aber eine Beleidungsklage am Hals.
Noch einmal zu hjm: Die Anonymität ist gut, wenn sie Leute vor Sanktionen bestimmter Herrschaften bewahrt. Sie ist Mist, wenn sie die Abteilung für Desinfomation und Zersetzung dieser Leute schützt. Deine Naivität ist doch manchmal unglaublich!
Zuletzt geändert von Martin Berndt am 15.09.2004, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.

Jörn

Beitrag von Jörn » 15.09.2004, 14:14

Lieber Martin!
Gott sei Dank heißt du aber nicht Gieselmann oder Kruse und läßt eine offene (manchmal ja durchaus beleidigende) Debatte zu.

Was die Preise anbelangt möchte ich hinzufügen, daß sich, auf Hamburg bezogen, in der Zeit, seit wir die letzte 'Anpassung' hatten, sich die Fahrt-Preise im öffentlichen Nahverkehr VERDOPPELT haben!

Aber die denken, daß sie das können, weil es einfach keine Alternative zu ihnen gibt!

Ich selber bin auch der Meinung, daß wir mindestens eine 30%ige Erhöhung bräuchten!

Allerdings bin ich ebenfalls der Überzeugung, daß wir endlich von der Kilometer-Einheit wegkommen und zu einer, nach Zeit gemessenen, Vergütung kommen sollten!
Nur DAS ist eigentlich wirklich gerecht!
Und in jeder anderen Branche normal!

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Rolf
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Weg vom Kilometeransatz

Beitrag von Rolf » 15.09.2004, 21:29

Jörn hat geschrieben: Allerdings bin ich ebenfalls der Überzeugung, daß wir endlich von der Kilometer-Einheit wegkommen und zu einer, nach Zeit gemessenen, Vergütung kommen sollten! Nur DAS ist eigentlich wirklich gerecht! Und in jeder anderen Branche normal!
Wenn ich drei Stunden Autobahn-Fahrt und drei Stunden zurück fahre, müssen diese vielleicht 500 Kilometer irgendwie auch gerechnet werden.

Zuerst sei mir ein Blick zurück gestattet (zusammengestellt aus verschiedenen Quellen im Internet): Im Jahr der Weltausstellung in Paris 1889 fand in der Seine-Metropole ein Wettbewerb der Taxameter-Erfinder statt. 112 Patente aus verschiedenen Ländern stellten die Entwicklungen der vorausgegangenen hundert Jahre dar. In Deutschland leitete ab 1890 der Taxameter von Westendarp & Pieper den eigentlichen Siegeszug der Fahrpreisanzeiger ein. Der Antrieb dieses Apparates geschah bei den Pferdedroschken durch die Radumdrehung. Bei den Motordroschken wurde später die Rotation der Kardanwelle, welche das Fahrzeug antrieb, als Impulsgeber für das Räderwerk des Taxameters benutzt. Ursprünglich wurde nur das im Fahrzeug angebrachte Messgerät so bezeichnet, später ging aber die Bezeichnung "Taxameter" auf den Mietwagen selbst über. In Paris erliess die Präfektur am 16. Juli 1953 rechtliche Regelungen, wonach die bereits im Verkehr befindlichen Taxameter spätestens ab dem 1. April 1954 mit einem (beleuchteten) "Taxi"-Schild zu kennzeichnen waren.

Jörn macht hier eine ganz wichtige Überlegung und vielleicht einen Ansatz zu einer revolutionären Neuerung:

Ein kombinierter, aber getrennter Taxitarif bestehend aus einer direkten Entlöhnung des Fahrpersonals anhand des Zeitaufwandes (inkl. Rückfahrt) sowie effektiver Fahrzeugkosten pro Kilometer (ebenfalls inkl. Rückfahrt).

:)

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 16.09.2004, 05:47

Unterhalte dich einmal mit Alexander. Der hatte im Frühjahr 2000 so etwas schon einmal in der Mache. War ziemlich gut.

Eberhard

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