Hallo Kollegen
Das Hamburger Taxigewerbe steht vor einer echten Zeitenwende. Seit dieser Woche bricht ein neues Zeitalter herein, denn die Hamburger Taxigewerbe hat eine neue Plausibilitätsprüfung ins Leben gerufen, welche es in sich hat.
Manch einer hat sicherlich mitbekommen, dass in den letzten Tagen die Mitarbeiter der Taxibehörde die Tachos der Wagen photographiert haben. Dabei ließen sie die üblichen Prüfungen beiseite. Es wurde nicht geprüft ob:
- Der Fahrer angemeldet ist
- Er einen Taxischein hat
- der Stadtplan jünger als drei Jahre ist
- der Reifenprofil tief genug ist usw.
Warum das alles?
Es wird wohl so sein, dass die Behörde davon ausgeht, dass an den Tachos gedreht wird und zwar rückwärts. Die hohe Kontrolldichte und der schnelle Ablauf der Kontrollen sollen diese Sportart unterbinden. Wer die die Tachos nicht zurücksetzen kann, kann kein Schwarzgeld generieren. Aber das Beste kommt noch.
Kilometer und Arbeitszeiten
Die Behörde geht offenbar neue Wege:
Es wird geschaut, wie viele Kilometer ein Wagen im Jahr macht,
das Ergebnis wird in Relation zur Mitarbeiterzahl gesetzt
und es wird daraus geschlossen, ob Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz vorliegen.
Jüngstes Beispiel
Wie ich es heute erfahren habe, ist Folgendes in dieser Woche geschehen:
Ein Unternehmer mit 20 Wagen wollte seine Konzessionen verlängern. Die Laufleistung der Wagen soll bei etwas 50.000 Kilometer im Jahr gelegen haben. Alles Graupen.
Die Behörde verweigerte die Konzessionsverlängerung mit der folgenden Begründung:
Der Unternehmer beschäftigt pro Wagen nur einen einzigen Fahrer. Ein Fahrer schafft 50.000 Kilometer im Jahr nur dann, wenn er gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt. Damit ist der Unternehmer unzuverlässig.
Der Unternehmer soll sofort Hilfe bei einem Rechtsanwalt in der Süderstrasse aufgesucht haben. Dieser erkannte richtiger weise die Ausweglosigkeit des Unternehmers und lehnte den Auftrag ab. Der Unternehmer soll anschließend bei der Behörde gebeten haben, man möge ihm ein einziges Auto lassen, mit einem FT versehen, damit er nicht arbeitslos wird.
Fazit
Mit der Erfassung der Kilometerstände
und mit dem Abgleich der Kilometerleistung mit der Zahl der Mitarbeiter
hat die Hamburger Behörde erfolgreich Neuland betreten.
Dieses dürfte dazu führen,
dass das unternehmerische Konzept Ein-Fahrer-Ein-Wagen keine Zukunft mehr hat.
Aber auch die Verkürzung der Umsätze
wird kaum noch im nennenswertem Umfang möglich werden.
Irgendwann wird man sich sicherlich auch fragen,
was man mit den EWU macht, welche 50.000 KM und mehr im Jahr fahren.
P.S.
Angeblich bekommen wir alle Post in der nächsten Woche
Ivica