Fahrerentlohnung im Taxigewerbe

Poorboy
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Beitrag von Poorboy » 16.11.2013, 14:31

IK hat geschrieben:
Nein, im Haus!
Du im Taxi?[/quote]

Bald ich weniger, Du mehr!

Schon Deinen Hartz-IV-Satz errechnet?

Vielleicht kannst Du als Tagfahrer (aufstocken wirst Du wohl müssen) dann bei mir anfangen. Ich zahle Mindestlohn, natürlich nur, wenn Du fährst. Daten liefert dann mein FT.

Wartezeit gilt bei mir als Urlaub und wird mit dem Ersatz für die Arbeit an gesetzlichen Feiertagen verrechnet, danach mit dem Gesamturlaubsanspruch abzüglich der zwei Wochen, die Du am Stück nehmen musst.

Die Rückfahrt zum Posten nach der Tour ist natürlich " unbezahlter Weg zur Arbeit". Dummerweise sitzt Du dabei in meinem Auto, diese private Nutzung meines Wagens müssen wir dann steuerlich mit der 1%-Regelung beachten.

Habe eben mit Herrn Sinn telefoniert, er hat wegen meines Engagement gegen den Untergang des Abendlandes vor Freude geweint!!

Du wirst seeehr glücklich werden, IK :mrgreen:

Poorboy

pauline
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Beitrag von pauline » 16.11.2013, 15:51

Ivica, kannst du mal mit diesem grotesken Quatsch aufhören ?!?
Oder willst du nur die Leute hier ver..mors..en ?
Dann mach weiter ! :lol:

Und ich bleibe dabei : Wer seinen Leuten keine 8,50 zahlen kann, der sollte vom Markt verschwinden. Das gilt nicht nur für unser Gewerbe.

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IK
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Beitrag von IK » 16.11.2013, 16:30

@ pauline
pauline hat geschrieben:Und ich bleibe dabei : Wer seinen Leuten keine 8,50 zahlen kann, der sollte vom Markt verschwinden. Das gilt nicht nur für unser Gewerbe.
Deine Überzeugung stört mich nicht, deswegen möchte ich auch meine Überzeugung frei kund tun dürfen. Ich halte, wenn ich das sagen darf, deinen Satz als gewagt und willkürlich.

8,50 € ist ein politischer Schlachtruf einer Partei welche politische Orientierung verloren hat. Mit der Bedürftigkeit der Menschen und mit der Gerechtigkeit hat das nichts zu tun. Deswegen möchte ich dieses politische Ziel mit allen möglichen legalen Mitteln unterwandern. Ich werde in dieser Hinsicht ungeheuere Kreativität entwickeln und viel Spaß dabei haben. :wink:

Es bleibt für mich ein Rätsel, warum ein Betrieb, der 8,50 € bezahlt, auf dem Markt bleiben darf und ein anderer, welcher 8,49 € bezahlt, das nicht soll? Um eine begründete Antwort wird gebeten.


@ Poorboy

Ach was soll ich dir darauf antworten? Wenn du dich mit Pyrus-Siegen befriedigen lässt, kann mir das recht sein.

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Beitrag von Poorboy » 16.11.2013, 17:52

IK hat geschrieben: Pyrus.
Den kenne nich nicht, nur Pyrrhus!

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Beitrag von IK » 16.11.2013, 18:08

Poorboy hat geschrieben:
IK hat geschrieben: Pyrus.
Den kenne nich nicht, nur Pyrrhus!

Poorboy
Genau den habe ich gemeint!
Vielen Dank!

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Beitrag von Poorboy » 16.11.2013, 19:20

IK hat geschrieben: Vielen Dank!
Gerne doch, übrigens, es heißt auch Kriminalität nicht Kreativität!

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Beitrag von SindSieFrei? » 16.11.2013, 19:43

IK hat geschrieben:...
8,50 € ist ein politischer Schlachtruf einer Partei welche politische Orientierung verloren hat. ...
Bald ist es nach dem heutigen Parteitag der SPD Regierungsprogramm. Aber Opposition ist ja in unserer Verfassung durchaus gewünscht.
Dura lex, sed lex.

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Beitrag von nightrider » 16.11.2013, 19:48

IK hat geschrieben: 8,50 € ist ein politischer Schlachtruf einer Partei welche politische Orientierung verloren hat. Mit der Bedürftigkeit der Menschen und mit der Gerechtigkeit hat das nichts zu tun.
So ist es!
Wenn die Politik das fordert, ist sie selbst erstmal gefordert die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, in unserem Fall flächendeckend Tarife mit denen dieser Lohn auch wirtschaftlich möglich wird.

Sich als Politiker hinstellen und 8,50 ML fordern ist ein Klacks das kann Jeder. Dafür zu sorgen, dass dies auch realistisch und ohne Tricks machbar ist, ist eine ganz andere Nummer.

Wenn ich was will, muss ich auch erklären wie das gehen soll, bzw die Möglichkeit dazu schaffen.
everybodys darling is everybodys hausdepp (FJS)

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Beitrag von SindSieFrei? » 16.11.2013, 19:56

nightrider hat geschrieben:...

Wenn ich was will, muss ich auch erklären wie das gehen soll, bzw die Möglichkeit dazu schaffen.
Wenn das ein Gesetz wird, dann bedarf es keiner Erklärungen. Es ist jedem Unternehmer freigestellt, dagegen zu klagen. Darauf bin ich dann allerdings sehr gespannt. :mrgreen:

LG
Dura lex, sed lex.

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Beitrag von plusminus0 » 16.11.2013, 21:24

IK hat geschrieben:8,49 €
kann man gerade noch durchgehen lassen. Bei 8,48 € ist aber definitiv Schluss.

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Beitrag von IK » 17.11.2013, 00:08

@ +-0

Dein Einwand beweist, wie sinnlos das Ziehen der willkürlichen roten Linien ist.
Die Produktivität eines Menschen wird binär erfasst: Null oder Eins.
Die Nullen dürfen nicht arbeiten, obwohl deren Produktivität größer als Null ist.
Das nennt man Ressourcenverschwendung.

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Beitrag von plusminus0 » 17.11.2013, 00:21

@IK: Einen Mindestlohn wird es in einem Taxigewerbe der Art, wie es in Hamburg existiert, sowieso nicht geben. Dazu müsste man die Arbeitszeiten sicher erfassen können. Das tolle Fiskaltaxameter kann das nicht. Die Graupen können weiterhin machen was sie wollen und die Funktaxen müssen sich eben mal ne zeitlang abmelden, während sie am Posten "Pause" machen. Die ganz doofen lassen sich am Flughafen erwischen.

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Beitrag von Anna Chronismus » 17.11.2013, 00:38

plusminus0 hat geschrieben:Dazu müsste man die Arbeitszeiten sicher erfassen können. Das tolle Fiskaltaxameter kann das nicht.
Die Daten aus dem Fiskaltaxameter, alleine für sich und im Vergleich mit den der anderen Hamburger Taxen (in anonymisierter Foirm reicht), dazu die Daten wie km-Schnitt, Flughafenerfassung, Anmeldung bei der Tourvermittlung sowie Kontrollen an Posten usw. lassen auch die Arbeitszeiten und Pausenzeiten ausreichend auf Plausibilität prüfen. Es wird überhaupt nicht nötig sein, für jeden einzelnen Tag die Korrektheit der Pausenzeiten penibel zu ergründen - schon der Überblick, wiederum im Verhältnis zu den Daten anderer Taxen, reicht zur Beurteilung, ob Zweifel an der Plausibilität auch der Arbeitszeiten-Aufzeichnungen (als Teil der buchhalterischen Pflichten - bei Stundenlöhnen muss ja ein jeweiliger Lohnzahlungs-Grund erkennbar sein) bestehen oder nicht. Wenn ja, wird intensiver geforscht. Vermutlich dann öfters erfolgreich.
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Beitrag von jr » 17.11.2013, 02:01

nightrider hat geschrieben:Wenn die Politik das fordert, ist sie selbst erstmal gefordert die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, in unserem Fall flächendeckend Tarife mit denen dieser Lohn auch wirtschaftlich möglich wird.
In unserem Fall dürfte das darauf hinauslaufen, daß künftig die Bundesregierung die Tarifhoheit übernimmt. Tut sie nicht? Na denn ... Über anderer Leute Geld verfügen ist seit jeher die ausgeprägteste aller Politikereigenschaften.

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Beitrag von Poorboy » 17.11.2013, 04:13

Falsch, jr, bislang gab es ja im Taxigewerbe etwas, was die Grundlagen jeder unternehmerischen Tätigkeit auf den Kopf stellte: den unternehmerischen Mindestgewinn!

Erreicht durch Lohnzahlung nach Geschäftslage, euphemistisch Umsatzlohn genannt, wurde die Gewinnmarge für den Fahrzeughalter festgeschrieben, drohte Schieflage, die Verteilung zum Nachteil des tatsächlichen Unternehmers, also des Fahrers, geändert. Sein Anteil wurde von 55% auf 35 % geschrumpft.

Dann gab es keinen bezahlten Ersatz für Arbeit an den gesetzlichen Feiertagen, oft keine Lohnfortzahlung. Aus der tatsächlichen Provision, ohne Zeitbezug, wurden fiktive Stundenlöhne mit vorab in Abzug gebrachten steuerfreien "Zuschlägen" und "Zulagen".

Alles illegal und zum Teil sogar strafbar!

Das allein ist bislang die Geschäftsgrundlage der Taxenvermieter.

Mit dem Mindestlohn hat sich die Mindestmarge der Wagenhalter aber erledigt. Mit Tarifen hat das nun überhaupt nicht zu tun.

Neu ist nun, oder wird werden, dass sich die verschleierte Taxivermietung erledigt hat, und der Fahrer für seine Arbeit bezahlt werden muss. Lohn ist nicht mehr illegal variabel sondern wie überall fix und damit legal!

variabel wird nun die Gewinnmarge.

Etwaige Fehlbeträge seiner Taxen kann der nun endlich vom Wagenvermieter zum Unternehmer beförderte Halter der Taxen durch vollen Einsatz seiner Kräfte ausgleichen!!

Wie IK schon immer, bloß für andere, empfohlen hat, kann er nun putzen im Altersheim, Leergutsammeln, seine Kinder an Kreuzungen zum Scheibenreinigen postieren etc, um mit den Einnahmen die Fehlbeträge seiner Taxen auszugleichen.

Wer nun als erstes seine Fehlbeträge nicht mehr ausgleichen kann, ist gescheitert. Fehlbeträge für 60 Taxen auszugleichen ist ungleich schwieriger als Fehlbeträge für drei Taxen auszugleichen.

Darwin pur, survival of the fittest!

IK, Arne und andere weinen sicher vor Glück, dass sie nun endlich mal zeigen dürfen, was für eine unternehmerische Power in ihnen steckt.

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Beitrag von Otto126 » 17.11.2013, 07:14

Mutti hat gesagt, wir kriegen 8,50 Mindestlohn (tagsüber, von Mo-Fr), die SPD sagt es, sonst gibt's so schnell keine neue Regierung.

Hört doch auf zu jammern und schafft schon Rücklagen - das ist Unternehmertum.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Beitrag von Otto126 » 17.11.2013, 07:15

Mutti hat gesagt, wir kriegen 8,50 Mindestlohn (tagsüber, von Mo-Fr), die SPD sagt es, sonst gibt's so schnell keine neue Regierung.

Hört doch auf zu jammern und schafft schon mal Rücklagen - das ist Unternehmertum.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

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Beitrag von nightrider » 17.11.2013, 08:38

Poorboy hat geschrieben: Das allein ist bislang die Geschäftsgrundlage der Taxenvermieter.

Poorboy
Darf ich dich mal fragen warum du als mündiger, volljähriger, selbstverantwortlicher, geschäftsfähiger Bürger dann zu so „unfairen” Konditionen ein Taxi „mietest”?

Miete dir doch einen Laden und verkaufe Hüte, Obst, oder was auch immer, vielleicht sind ja da die Konditionen deutlich besser.

Nur eine Frage

So mancher Kommentar einiger Fahrer lässt vermuten, es muss sich um Sklaven, unmündige, oder lebensunfähige Menschen handeln, dass sich sich jemals auf solche „Geschäfte” eingelassen haben, oder wurden sie in die Sklaverei gezwungen?

Auch nur eine Frage

Für alle „Nichtsklaven” und volljährigen, selbstverantwortlichen und lebensfähigen Leute gibt es doch ein wirklich simples Mittel aus diesem „Sumpf” zu kommen, nämlich aufhören und einen „anständigen” Beruf ausüben wie das Millionen andere Menschen auch tun.

Aber ich weiß schon, die jammern auch über Irgendwas, weil Irgendwas ist ja immer, wirklich zufrieden ist fast Keiner, ganz egal was er verdient.

Das Leben ist halt einfach schwer und am schwersten ist es sich selbst aus einer unbefriedigenden Lage zu befreien, da schreit man lieber ganz laut nach Vater Staat der soll das richten, ist auch viel einfacher.

Und die ganzen Unternehmer soll der Teufel holen........... ach schiet, geht ja nicht, wer soll dann Jobs anbieten?

Oder sollte sich einfach jeder selbstständig machen? .... auch blöd, dann gibt es keine Angestellten und Sklaven mehr

Ein Teufelskreis
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Beitrag von IK » 17.11.2013, 12:51

@ nightrider

Poorboy ist ein Unternehmer. Allerdings hatte es versäumt durchzurechnen, dass diese Selbstständigkeit keinen Sinn ergibt. Als Angestellter Fahrer bei der gleichen Stundenzahl hätte eher ein höheres Nettoeinkommen aus jetzt. Offenbar ist ihm die unternehmerische Freiheit wichtiger als das Geld.

@ Poorboy

Der von dir unterstellte unternehmerische Mindestgewinn existiert nicht. Alle Taxiunternehmer haben variablen Gewinn abhängig von der Geschäftslage sowie von der Auslastung.

Auch deine künstliche Spreizung der Fahrerlöhne entspricht nicht der Realität. Es gab mal früher Fahrerlöhne bis zu 50 % vom Bruttoumsatz. Das war in der Zeit als die Umsätze überwiegend schwarz generiert wurden. Heute liegen die Fahrenlöhne bei 45 % vom Bruttoumsatz und schwanken um diesen Wert nur geringfügig. Ich kenne keinen Taxifahrer, welche für 35 % arbeitet. Und du auch nicht. Nimmt man Dramatik und Übertreibung aus deiner Argumentation raus, bleibt da nicht viel mehr übrig.

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Beitrag von pauline » 17.11.2013, 13:03

8,50 sind der beabsichtigte Mindestlohn. Es darf durchaus auch mehr sein !
Bei einer 40-Stunden-Woche beträgt das Brutto-Einkommen man gerade 1.462,- Euro.
Das entspricht in etwa dem, was man MINDESTENS braucht, um ein Leben zu führen, welches man als anständig bezeichnen kann. Allein für das wohnen geht schon die Hälfte drauf.
Wer weniger verdient, ist auf staatliche Fürsorge angewiesen oder muss mehr als bescheiden leben.
Das nennt man dann prekäre Lebensverhältnisse.

Aber das entscheidende ist : Warum schickt der Unternehmer IK (und natürlich viele andere) seine Hungerleider auf einen Markt, der überbesetzt ist ?
Braucht der Markt diese Leute ? Nein, er braucht sie nicht ! Unterbezahlte Fahrermassen sind die Folge von Wildwuchs. Wäre die Zahl der Taxen begrenzt bräuchte man über einen Mindestlohn nicht zu diskutieren.
Beim Taxengewerbe handelt es sich um ein konzessioniertes Gewerbe, ähnlich wie Apotheken. Bei Apotheken achtet der Staat aber darauf, dass sie so weit auseinander liegen, dass jede zurechtkommt.
Es besteht nämlich die Gefahr, dass hungerleidende Apotheker krumme Geschäfte machen, die der Volksgesundheit schaden könnten.
Bei den Taxen bekommt jeder Mors seine Konzession ( zumindest in Hamburg) und dann kann er sehen, wie er zurechtkommt. Die Versuchung krumme Geschäfte zu machen ist dann groß. Bei einigen sogar das Motiv, in diesen Markt einzusteigen.

Aber jetzt mal Tacheles Ivica :
Wie viele deiner Fahrer bekommen Zuschüsse von Vater Staat in irgendeiner Form (Aufstockung, Mietbeihilfe usw. usw.) ?
Wenn nicht, wie hoch ist dein Mehrwert aus der Beschäftigung dieser an der Armutsgrenze lebenden Leute ?
Und wenn deine Leute staatliche Unterstützung bekommen (was ich mal in ihrem Interesse hoffe), dann beantworte mir bitte eine Frage:
Warum soil ich mit meinen sauer verdienten Steuergroschen DEINEN Fahrern Zuschüsse bezahlen, nur weil du an ihnen was verdienen willst ?
Und dass sie mir auch noch die Suppe dünn machen setzt dem Ganzen noch die Krone auf !

Du schreibst so, als ob du keinen gewinnorientierten Betrieb führst, sondern als ob du eine Art selbstlose Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durchführst.
Das ist heuchlerisch !

Dass viele von uns sich offensichtlich damit abgefundenh haben, dass Taxifahren ein mies bezahlter Job sein muss, ist das Erzübel !
Mindestlohn kann zu einer Änderung dieser defätistischen Denkweise führen.
Glaubt irgendeiner der geschätzten Leser, dass die Anerkennung als Beruf unter den obwaltenden Umständen denkbar ist ?
Zur Zeit sind wir der soziale Hinterhof der Republik.
Wir waren mal im Vorderhaus. Lang lang ist's her !

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