Plausibilitätsprüfungen verdoppeln Gewinn in HH?

Ben
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Beitrag von Ben » 18.08.2011, 14:52

scarda hat geschrieben:Gewinn = Mehrung des Betriebsvermögens innert einer Rechnungsperiode. Bei Poori: 36.000 Ditscher. Quasi zum Verpulvern.
Gewinn bei Selbstständigen ist der Teil vom Umsatz, aus dem sich das Einkommen speist. "Quasi zum Verpulvern" wäre Gewinn nur bei Kapitalgesellschaften u.ä.

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Beitrag von scarda » 18.08.2011, 19:23

Ben hat geschrieben:
scarda hat geschrieben:Gewinn = Mehrung des Betriebsvermögens innert einer Rechnungsperiode. Bei Poori: 36.000 Ditscher. Quasi zum Verpulvern.
Gewinn bei Selbstständigen ist der Teil vom Umsatz, aus dem sich das Einkommen speist. "Quasi zum Verpulvern" wäre Gewinn nur bei Kapitalgesellschaften u.ä.
Quatsch nicht. Hätte Porri nicht von 36.000 gefaselt, sondern von weitaus realistischeren 12.000... Hab ich allerdings 36.000 Gewinn vor Steuern, so wie dein Porri, hab ich wieviele Taxen am Laufen? Will ich den Gewinn mindern, kauf ich meinem Betrieb was Schönes, z.B. einmal im Jahr einen Hansa-Anteil ;-)
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
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Beitrag von IK » 18.08.2011, 23:28

Will ich den Gewinn
mindern, kauf ich meinem Betrieb was Schönes, z.B. einmal im Jahr einen Hansa-Anteil
Diese Aussage ist nur zu einem Teil richtig.

Beim Kauf eines Genossenschaftsanteils gewinnmindernd wirken sich nur die Aufnahmegebühr (beim ersten Anteil) und die Werbekosten (zusammen 10.000 €).

Die Übernahme eines Anteils kann nicht als Kosten verbucht werden.
Da ein Anteil kein Anlagegut ist, kann auch nicht abgeschrieben werden.

Es muss mit den versteuerten Gewinnen finanziert werden :cry:

Gruß Ivica

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Beitrag von scarda » 19.08.2011, 06:42

Danke für den Tipp, dann brauch mir dieses Jahr keinen zweiten mehr anzufragen, kauf ich eben diesmal ne neue EDV,... ;-)
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Beitrag von Ben » 19.08.2011, 13:11

scarda hat geschrieben:(...) dann brauch mir dieses Jahr keinen zweiten mehr anzufragen (...)
War die erste Anfrage im Vorgriff auf die Ergebnisse der GV am 28.8. erfolgt?

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Beitrag von IK » 19.08.2011, 13:25

GV am 28.08.?
Ich nichts wissen :shock:

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Beitrag von Ben » 19.08.2011, 14:16

Ivica Krijan hat geschrieben:GV am 28.08.?
Ich nichts wissen :shock:
scarda weiß, welche Hamburger Taxi-Genossenschaft am 28.8. ihre - sagen wir: weichenstellende - GV hat ;-)

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Beitrag von IK » 19.08.2011, 15:33

@ Ben

Ach, die Eisenbahner Genossenschaft :lol:
Seit wenn haben sie mit Taxigeschäft zu tun :shock:

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Beitrag von Ben » 19.08.2011, 15:51

Ivica Krijan hat geschrieben:Ach, die Eisenbahner Genossenschaft
Du kleiner Scherzkeks ;-)

Ich versuche, es Dir einfacher zu machen: Gemeint ist die Taxi-Genossenschaft, deren Nummern Deine Zentrale den Kunden ersatzweise gibt, wenn weder die 211er noch die 311er noch die Aktiven Teilnehmer noch die Hansa Umwelttaxen noch die Alstertaler noch die Bergedorfer bedienen können. Also bei Wetterlagen ähnlich wie gestern Abend oder am späten Heiligabend oder den Weihnachtsfeiern oder Tanz in den Mai ...

Silvester werden keine Nummern weitergegeben, sondern Hörer nebenbei gelegt und Luftschlangen geblasen ;-)

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Beitrag von scarda » 19.08.2011, 17:06

Poorboy hat geschrieben:
arne13 hat geschrieben:irgendwie mache ich wohl was fürchterlich falsch.
Könnte sein, vermutlich bei der Buchführung. Für das Jahr 2009 habe ich einen Gewinn vor Steuern von € 36.000 in den Büchern.

Als alleinfahrender Unternehmer ohne Funk, geschweige denn Hansa-Mitgliedschaft für € 30.000,- Eintrittsgebühr.

Poorboy
Da ist ja wohl mal eine Plausibilitätsprüfung fällig!
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Beitrag von Ben » 19.08.2011, 20:58

scarda hat geschrieben:Da ist ja wohl mal eine Plausibilitätsprüfung fällig!
Nimm das als Maßstab, das würde uns die allermeisten Deiner Beiträge ersparen.

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Beitrag von IK » 20.08.2011, 12:37

Eberhards Berechnungen Teil 1

Ich habe mir die Berechnungen von Eberhard angesehen und habe Einiges an dieser Rechenart zu bemängeln. Dazu stört es mich, dass Eberhard die Umsätze des Hansafunks falsch berechnet aus folgendem Grund:

1. Es entsteht der Eindruck, dass die Hansa Unternehmer die Umsätze massiv unterschlagen
2. Es entsteht der Eindruck, dass mit unserem Tarif alles OK ist und dass alles nur die Frage der Organisation ist

Aus meiner Sicht hilft die Eberhards Darstellung dem Gewerbe nicht. Im Gegenteil es liefert sogar den Gegnern des Gewerbes Argumente, welche nachträglich schwer zu entkräften sind.

HFT eG Daten und deren falsche Interpretation

Ich nehme die Daten aus der letzten Tabelle für Dezember 2008. Darin heißt es:
1,78 vermittelten Touren pro Stunde
384.194 Touren
572 aktive Hansis auf der Straße
11,73 € Durchschnittstour
23,18 € Umsatz pro Stunde

Was ist daran falsch?

Tourenzahl falsch

Kollege Eberhard weiß, dass bei HFT eG jeder Anruf, welcher eine Telefonistin erreicht hat, als Tour verbucht wurde. (An dieser Art die Touren zu zählen ist nicht viel auszusetzen, wenn man die gleiche Methode durchgehend anwendet.) Wenn man dieses kennt, dann weiß man auch, dass die 384.194 Touren um einen X-Betrag reduziert werden muss.
Eine angenommene aber nicht gefahrene Tour bringt kein Geld und muss in der Umsatzberechnung berücksichtigt werden.
Richtig ist, diese Zahl um mindestens 5% auf 364.984 Touren absenken, weil dass den Hansaerfahrungswerten entspricht.
Dazu muss man die Fehltouren abziehen (5 %) und die Anläufer (5 %) dazu zählen.

Wagenzahl falsch

572 aktive 211er + über 150 durchgehend gleichgestellten 311er ergibt 722 Wagen. Auch das dürfte Eberhard nicht unbekannt sein, weil er zu diesem Zeitpunkt rund um die Uhr gleichgestellt war ( als 311er )

Der Rest ergibt sich von alleine:

364.984 / 722 = 505 Touren pro Auto und Monat Dezember 2008
und nicht die 671 welche nach Eberhards Berechnung da sein müssten.
Welcher Stundenumsatz sich daraus ergibt kann sich dann jeder ausrechnen.
Es wird auf jeden Fall klar, dass die Eberhards hoch gepuschten 23,18 € nicht drin waren.

Gruß Ivica

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Beitrag von Ben » 20.08.2011, 13:14

Ivica Krijan hat geschrieben:Ich nehme die Daten aus der letzten Tabelle für Dezember 2008. Darin heißt es:
(...)
23,18 € Umsatz pro Stunde
(...)
Es wird auf jeden Fall klar, dass die Eberhards hoch gepuschten 23,18 € nicht drin waren.
Hier versteckt sich ein Widerspruch: Hansa-Zahlen und "Eberhards hoch gepuschte" Werte sind bei Dir identisch.

Würdest Du widersprechen, dass ein vollvermitteltes Hansa-Taxi mit mindestens 11 besetzten Schichten einen durchschnittlichen Monatsumsatz von € 8000,- nicht unterschreiten sollte? Das voll- und gut besetzte Hansa-Fahrzeuge roundabout auf € 10.000,- monatlich kommen, und dass die als Kruse-GV-Zitat kolportierten monatlichen 14.000,- zumindest für die Freunde des HBF-Koordinators möglich sind?

Noch zwei weitere Textstellen sind mir besonders aufgefallen:
Ivica Krijan hat geschrieben:Dazu muss man (...) die Anläufer (5 %) dazu zählen.
Wer zugibt, dass er nur in vernachlässigenswerter Größe der allgemeinen Kundschaft zur Verfügung steht und sich größtenteils nur der eigenen Bestellkundschaft anbietet, befördert Eberhards Argumentation, es handle sich bei den Hansa-Wagen weniger um "Taxi" und mehr um "Mietwagen".
Ivica Krijan hat geschrieben:572 aktive 211er + über 150 durchgehend gleichgestellten 311er ergibt 722 Wagen.
Also während immer ein Viertel der 211er von der Straße runter sind, ackern die 311er bedingungslos 24 Stunden durch?

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Beitrag von IK » 20.08.2011, 13:56

@Ben
Hier versteckt sich ein Widerspruch: Hansa-Zahlen und "Eberhards hoch gepuschte" Werte sind bei Dir identisch.
In der Eberhardstabelle steht die Zahl 23,18 € pro Stunde für die Hansa Wagen. Diesen Wert hat Eberhard selber ausgerechnet. Dieser hat mit den Hansainfos und L&K nicht zu tun. Eberhard hat bestimmte Annahmen. Wenn man diese Annahmen richtig stellt, wird klar, dass die 23,18 € nicht zu halten sind.

Wo soll da ein Widerspruch sein? Verstehe ich nicht!

Es ist durchaus möglich mit einem Hansawagen 10.000 € im Monat einzufahren. Aber wie viele schaffen dass tatsächlich? Selbst in meinem Betrieb, welcher voll mit den Fahrern ist und in welchem ich fast jede frei Schicht selber fahre ist die Marke von 120.000 im Jahr kaum zu knacken.
Die kolportierten 14.000 € im Monat halte ich für das ganze Jahr für nicht möglich, außer man hat eine GbR mit drei Teilhabern, welche wie irre powern. Normales Hansataxi, gefahren von den Fahrern, hat einiges an Fehlzeiten welche Ergebnis nach unten drücken.

Für das Jahr 2010 lag der Stunden Umsatz meiner 2 Hansis bei 19,60 Brutto pro Schichtstunde bei einem KM-Schnitt von 1,15. Alle Zahlen sind doppelt erfasst, elektronisch und handschriftlich. Die Eberhards 23,18 Netto aus dem Jahr 2008 hätte ich gerne.
Wer zugibt, dass er nur in vernachlässigenswerter Größe der allgemeinen Kundschaft zur Verfügung steht und sich größtenteils nur der eigenen Bestellkundschaft anbietet, befördert Eberhards Argumentation, es handle sich bei den Hansa-Wagen weniger um "Taxi" und mehr um "Mietwagen".
Sowohl du als auch Ebi habt mT am Bord. Damit seid ihr auch Mietwagen und keine Taxen? Außerdem werden Taxen seit vielen Jahrzehnten per Telefon bestellt, was diese nie in Mietwagen verwandelte. Oder andersherum, ab welchen Prozentsatz der Bestellungen ist ein Taxi nicht mehr Taxi und wird zum Mietwagen? Und wer bestimmt das?
Also während immer ein Viertel der 211er von der Straße runter sind, ackern die 311er bedingungslos 24 Stunden durch?
Nein. Die 311er wurden ab November bis Ende des Jahres den 211ern gleichgestellt. Das bedeutet, dass sie zu jeder Zeit den 211er gleich waren (tautologisch aber logisch :lol: ) nur nicht in der Bezahlung. Wie viel und wann sie dann auf der Straße waren, war denen selbst überlassen.

Gruß Ivica

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Beitrag von E. G. Engel » 20.08.2011, 16:33

@ Ivica Krijan

Du kleiner Geschichtsfälscher. :wink:
23,18 € Umsatz pro Stunde
Da nimmst Du doch glatt den Wert für Dezember und unterschlägst den Mittelwert fürs Jahr von 21,58 €.

Dann rechnest Du die 311er als immer vollvermittelt wenn du rechnest "364.984 / 722 = 505 Touren pro Auto und Monat Dezember 2008". Die 311er waren nur in den Peakzeiten gleichgestellt.
... und die Anläufer (5 %) dazu zählen.
Laut Geschäftsbericht der Hansa Funktaxi e.G. 2008 wurden 85% Funktouren gefahren und 15% Anläufer. Da bin ich ja mit meiner Unterstellung von 10% noch gnädig.

So wird dat nix, Ivica.

Gruß

Eberhard

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Beitrag von Ben » 20.08.2011, 19:45

Ivica Krijan hat geschrieben:Wenn man diese Annahmen richtig stellt, wird klar, dass die 23,18 € nicht zu halten sind. Wo soll da ein Widerspruch sein? Verstehe ich nicht!
Du hast die Zahl selbst als offizielle Hansa-Zahl eingeführt - einfach mal ins eigene Posting schauen. In Deinem Posting sind die offizielle Hansa-Zahl und Eberhards Berechnungen identisch (€ 23,18 ) . Vielleicht ein Tippfehler?
Ivica Krijan hat geschrieben:Sowohl du als auch Ebi habt mT am Bord. Damit seid ihr auch Mietwagen und keine Taxen?
Erläuter ich gerne: Nach Deinen Zahlen stehen Hansa-Wagen der allgemeinen Öffentlichkeit nur zu 5% zur Verfügung, also zu 95% nur einem kleineren Kundenkreis. Das ist das, was Eberhard mit seiner Mietwagen-These anspricht, wenn er darauf verweist, das der qualitative Unterschied zwischen Taxi und Mietwagen der ist, dass Taxi immer (oder zumindest größtenteils) der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung zu stehen haben. Dafür haben sie dann auch Privilegien wie ermäßigter MwSt-Satz und so.

Ist der Effekt, wenn große (oder auch kleine) Quantitäten die Qualität einer Sache wandeln.

Eberhards und der von mir gefahrene Wagen stehen jeweils zu mehr als zwei Drittel der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung (während der jeweiligen Betriebszeiten, die beim alleinfahrenden E. geringer sind als dem hiesigen Schichtwagen)
Ivica Krijan hat geschrieben:
Ben hat geschrieben:Also während immer ein Viertel der 211er von der Straße runter sind, ackern die 311er bedingungslos 24 Stunden durch?
Nein. Die 311er wurden ab November bis Ende des Jahres den 211ern gleichgestellt. Das bedeutet, dass sie zu jeder Zeit den 211er gleich waren (tautologisch aber logisch :lol: ) nur nicht in der Bezahlung. Wie viel und wann sie dann auf der Straße waren, war denen selbst überlassen.
(Hervorhebung durch Fettschrift von mir)
Dann solltest Du aber in Deiner Berechnung auch die Präsenz der 311er vergleichbar absenken, wie bei den 211ern gemacht (z.B. um ein Viertel). Denn die sind eben auch nicht alle 24 Stunden auf der Straße.

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Beitrag von am » 21.08.2011, 15:57

Ben hat geschrieben:....
Ivica Krijan hat geschrieben:Sowohl du als auch Ebi habt mT am Bord. Damit seid ihr auch Mietwagen und keine Taxen?
Erläuter ich gerne: Nach Deinen Zahlen stehen Hansa-Wagen der allgemeinen Öffentlichkeit nur zu 5% zur Verfügung, also zu 95% nur einem kleineren Kundenkreis. Das ist das, was Eberhard mit seiner Mietwagen-These anspricht, wenn er darauf verweist, das der qualitative Unterschied zwischen Taxi und Mietwagen der ist, dass Taxi immer (oder zumindest größtenteils) der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung zu stehen haben. Dafür haben sie dann auch Privilegien wie ermäßigter MwSt-Satz und so.
...
Müssen wir hier jetzt wirklich die Definitionen von Mietwagen und Taxen bemühen?

1) Verkehr mit Taxen ist die Beförderung von Personen mit Personenkraftwagen, die der Unternehmer an behördlich zugelassenen Stellen bereithält und mit denen er Fahrten zu einem vom Fahrgast bestimmten Ziel ausführt. Der Unternehmer kann Beförderungsaufträge auch während einer Fahrt oder am Betriebssitz entgegennehmen.
Wie im markierten Teil zu lesen ist, erfüllen Taxis ihre Aufgaben ausdrücklich auch mobil oder gar vom Betriebssitz aus, übrigens ein behördliches Argument, auf Taxistände zu verzichten, da die Auftragsannahme eben ausdrücklich auch außerhalb von Taxiständen zulässig ist.



Zum Vergleich die wesentlichen Formulierungen zu Mietwagen
(4) Verkehr mit Mietwagen ist die Beförderung von Personen mit Personenkraftwagen, die nur im ganzen zur Beförderung gemietet werden und mit denen der Unternehmer Fahrten ausführt, deren Zweck, Ziel und Ablauf der Mieter bestimmt und die nicht Verkehr mit Taxen nach § 47 sind. Mit Mietwagen dürfen nur Beförderungsaufträge ausgeführt werden, die am Betriebssitz oder in der Wohnung des Unternehmers eingegangen sind. Nach Ausführung des Beförderungsauftrags hat der Mietwagen unverzüglich zum Betriebssitz zurückzukehren, es sei denn, er hat vor der Fahrt von seinem Betriebssitz oder der Wohnung oder während der Fahrt fernmündlich einen neuen Beförderungsauftrages erhalten.

Funktaxis auch nur im Ansatz in die Nähe von Mietwagen zu rücken, ist schon recht abenteuerlich.

Ich habe das Gefühl, dass ihr Euch, Ben und Engel, das PBefG u.a. auch in diesem Punkt schön interpretiert. Nichts von dieser Mietwagentheorie hat realen Bezug zur gültigen Gesetzgebung und gehört eher in die Regulierungsdiskussion.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von pauline » 21.08.2011, 16:55

Die Argumente werden immer schwachsinniger hier ! Das muss am miesen Geschäft liegen. Wieso steht eine Graupe der allgemeinen Nachfrage zur Verfügung und eine Funktaxe nicht ? Sind es nicht vielmehr die wie auch immer organisierten Taxen, die im Idealfall jedermann und überall bedienen können ? Eine Graupe steht nur den Kunden zur Verfügung, die sich gerade mal in deren Nähe aufhalten.
Zu welch abenteuerlichen Vorstellungen sich hier manche versteigen ist einfach nur noch peinlich !
Und Ben und Eberhard : Kommt doch mal mit EIGENEN Zahlen raus, statt immer die Zahlen anderer zu schätzen, auf eigene Art zu interpretieren und natürlich anzuzweifeln.
Oder ist euch wenigstens das noch peinlich ?

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Beitrag von E. G. Engel » 21.08.2011, 19:53

@ Andre

Oh, oh, oh.

Wenn man etwas unterscheiden will dann sucht man nicht die Gemeinsamkeiten:
„Der Unternehmer kann Beförderungsaufträge auch während einer Fahrt oder am Betriebssitz entgegennehmen.“
heraus sondern die Unterschiede.


Der Unterschied liegt hier:

„... die nicht Verkehr mit Taxen nach § 47 sind“

und Verkehr mit Taxen ist:

Auszug § 47 Abs. 1 PbefG „... die der Unternehmer an behördlich zugelassenen Stellen bereithält.“


Nun ist es in Hamburg so dass gerade Hansafunktaxen sich an allen möglichen Stellen bereithalten, eben nur nicht an „behördlich zugelassenen Stellen“, sprich Taxenständen.

So wäre z.B. das Flughafengeschäft des Hansafunks ohne Nichtbeachtung dieser wesentlichen Vorschrift nicht möglich (ca. 10.000 Touren/Monat).

Ein Nebenaspekt ist auch dass sich Hansataxen durch das Bereithalten an nicht dafür vorgesehenen Stellen behördlichen Kontrollen entziehen, ob Taxenbehörde, Zoll oder sonst wem.

Dass sich die Hansafunktaxen damit nebenbei einen Wettbewerbsvorteil verschaffen sei nur am Rande bemerkt.

Dann wäre noch zu klären, und das ist häufig nicht direkt aus dem Gesetzestext zu ersehen (teleologische Auslegung), warum Taxen sich an behördlich zugelassenen Stellen bereithalten sollen. Das Ganze hat nämlich gesetzestechnisch einen Sinn und Zweck, und das ist eben die öffentliche Verfügbarkeit (barrierefrei) an öffentlichen und bekannten sowie ausgewiesenen Plätzen. Gönn doch den unbedarften Taxigästen doch auch den Zutritt zu einer Hansataxe und nicht nur einer eingeweihten Stammkundenklientel.

Funktaxis auch nur im Ansatz in die Nähe von Mietwagen zu rücken, ist schon recht abenteuerlich.

Ich habe das Gefühl, dass ihr Euch, Ben und Engel, das PBefG u.a. auch in diesem Punkt schön interpretiert. Nichts von dieser Mietwagentheorie hat realen Bezug zur gültigen Gesetzgebung und gehört eher in die Regulierungsdiskussion.
Willst Du noch einmal darüber nachdenken?

Um einen Bogen zur Diskussion Regulierung/Deregulierung zu schlagen. Es macht keinen Sinn darüber zu diskutieren wenn jedermann bei Bedarf sich seine eigenen Regeln schafft weil es gerde so paßt. Dann sollten wir deregulieren, aber komplett. Das bedingt natürlich auch die Begünstgung unserer Taxenkunden mit der 7% USt.


... übrigens ein behördliches Argument, auf Taxistände zu verzichten, da die Auftragsannahme eben ausdrücklich auch außerhalb von Taxiständen zulässig ist.
Ist natürlich Quatsch.


Gruß

Eberhard

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Beitrag von am » 21.08.2011, 21:22

Es tut mir leid Engel. Aber ich betrachte Dein Posting insgesamt als vollkommenen Quatsch, ich muss es leider so sagen.

§ 47 besagt eben ganz im Gegenteil zu dem, was Du mit Deinem Halbzitat hier leichtgläubigen Kollegen weiß machen willst, dass Taxis sich nicht ausschließlich an Taxiständen bereithalten müssen, um als Taxis durch zugehen.
Dass im Gegenteil beides, sowohl das Bereithalten (und Anhalter einladen), sowie die telefonische Vermittlung zugelassen ist, hebt sie neben etlichen anderen Dingen vom Mietwagen ab.


Alles andere entspringt Deiner Fantasie, bzw. dem Wunschdenken, wie es in Deinen Augen sein sollte.

Der Versuch, uns hier Deine Wunschinterpretation des PBefG als realen Fakt aufzudrängen, ist vollkommen inakzeptabel und nicht hinnehmbar.

Wenn Du weiter versuchst, der versammelten Taxiöffentlichkeit das PBefG und die BoKraft als fehlinerpretiert zu verkaufen, wird das nie was mit Dir.

Und ich würde Dich zudem sehr bitten, insbesondere mir nicht in dieser oberlehrerhaften Art zu begegnen. Ich befasse mich intensiv genug mit den Realitäten dieses Gewerbes. Im Gegensatz zu Dir mit recht erfolgreicher, aktiver Gewerbearbeit mit regelmäßigem Kontakt zu den zuständigen hiesigen Verwaltungsstellen.
Deine allwissend sein wollende Überheblichkeit ist nur schwer erträglich.

--------------

Das der Hansa Funk über Räume vermittelt und sich damit scheinbar einen Wettbewerbsvorteil verschafft, mag man beanstanden, da würde ich Dir sogar recht geben. Tatsächlich verkürzt die Raumvergabe noch nicht einmal die Kundenwartezeit, sie sorgt bestenfalls für eine etwas bessere Bedienfähigkeit, indem man versucht, dass Einsteigergeschäft zu reduzieren.

Was glaubst Du aber, was bei Euch los wäre, wenn der Hansa ab morgen nur noch über Stände vermitteln würde? Mal eben 600 Taxis mehr auf Hamburgs zu wenigen Taxiständen. Was für eine Vorstellung.

Ich würde als boshafter Hansa Vorstand genau dies tun, nur Dir zuliebe Und ich würde mir vorrangig gezielt die jeweiligen Anläuferplätze aussuchen.

Und jetzt versuch uns nicht weiterhin Wunschdenken als Fakten zu verkaufen. Das kannst Du dann in Deinem Forum tun. Da darfst Du dann auch die Threads sperren, damit es keine qualifizierte Widerrede gibt, die Du ja bekanntlich nicht so schätzt.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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