Colexio und andere Car-Sharer

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
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reasoner
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Colexio und andere Car-Sharer

Beitrag von reasoner » 23.02.2012, 15:44

Nachdem myTaxi Investoren gefunden hat, mit deren Hilfe sich die Firma im Taxigewerbe halten kann, haben nicht unerwartet neue Anbieter den Markt im Visier.
Der Trend des sogenannten Car-Sharings dehnt sich nun auch auf das Taxi-Gewerbe aus.
... Hamburger Abendblatt.

Neben Colexio in München will z.B. die Firma BetterTec GmbH im Mai mit einem sehr ähnlichen Konzept in Berlin starten.

... klick und ... klick.

Allen Anbietern ist gemeinsam, dass sie nicht nur für den Kunden einen Mehrwert versprechen, sondern auch für den Dienstleister, also für das Taxigewerbe. Q.e.d.

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reasoner
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Beitrag von reasoner » 24.02.2012, 09:58

Nanu, hat Niemand eine Meinung dazu :wink: ?

Wird hier der Turnaround hin zu einer neuen Mobilität in Ballungszentren begonnen oder will nur Jemand verdienen?

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Beitrag von Marcus » 24.02.2012, 11:51

sogenannte sammeltaxis sind ja nicht gerade was neues. aber die idee in ballungszentren sammeltaxis durch verappung zu füllen ist sicherlich nicht im sinne des gewerbes.

und auch nicht wirklich im sinne eines taxikundens der sich sein taxi mit wildfremden menschen teilen soll, statt die ruhe im taxi zu geniessen. für ein paar cent ersparnis, die in den meisten fällen noch nicht mal sein eigenes protemonnaie füllt sondern das geschäftskonto.

die logistische abwicklung solcher sammeltaxis ist auch durch zu viele besonderheiten beeinträchtigt. spontan fallen mir folgende stichworte ein: treffpunkte für finden des richtigen taxis in der masse, wie teilt man die taxifahrtskosten durch unterschiedlich lange strecken auf, wesentlich längere fahrtdauer durch voriges absetzen von mitfahrern. private besteller die so etwas nutzen könnten, haben meistens zuviel personen und gepäck dabei, um sich ein taxi teilen zu können.

interessant wäre die idee gewiss für taxikunden, die bei grossveranstaltungen taxikosten durch sammeltaxis sparen möchten. aber auch hier ist die logistik schwierig, wie findet man beispielsweise 4 wildfremde bestellgäste unter 10000 menschen? an bestimmten treffpunkten? da soll der taxifahrer dann warten, obwohl er 100 andere gäste sofort laden könnte? solche touren sind schlichtweg nicht vermittelbar.

letztlich ist die idee zum scheitern verurteilt, weil die wertgeschätzte individualität des taxifahrens wegfällt und die ganze sache nicht unkompliziert aufgezogen werden kann.

natürlich verfolgen die initiatoren solcher ideen in erster linie wie auch bei myTaxi das füllen der eigenen schatullen als primäres ziel. wie sollte es auch anders sein?

meiner meinung ist die ganze app-szene ob jetzt car sharing, mitfahrzentrale oder taxibestellung heisse luft und wird in den nächsten jahren das taxigewerbe nicht nachhaltig beeinflussen.

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reasoner
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Beitrag von reasoner » 24.02.2012, 16:02

Ich habe mir ganz ähnliche Fragen gestellt. Weiß jemand, wie das am Flughafen MUC geregelt werden soll? Sollen sich die Colexio-User am Counter von Isarfunk treffen? Gibt es dort überhaupt einen Counter?

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jr
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Beitrag von jr » 24.02.2012, 16:12

natürlich verfolgen die initiatoren solcher ideen in erster linie wie auch bei myTaxi das füllen der eigenen schatullen als primäres ziel. wie sollte es auch anders sein?
Dann ist ja gut, daß wenigstens wir ehrenamtlich arbeiten.

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Beitrag von Marcus » 24.02.2012, 17:56

reasoner hat geschrieben:Ich habe mir ganz ähnliche Fragen gestellt. Weiß jemand, wie das am Flughafen MUC geregelt werden soll? Sollen sich die Colexio-User am Counter von Isarfunk treffen? Gibt es dort überhaupt einen Counter?
frag doch mal den user richboy... der kennt sich da bestimmt aus

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Beitrag von Muenchner » 24.02.2012, 18:55

reasoner hat geschrieben:Gibt es dort überhaupt einen Counter?
Die Firma Isarfunk (arbeitet mit Colex zusammen)
hat am MUC einen Counter

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am
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Beitrag von am » 24.02.2012, 19:16

Marcus hat geschrieben:
meiner meinung ist die ganze app-szene ob jetzt car sharing, mitfahrzentrale oder taxibestellung heisse luft und wird in den nächsten jahren das taxigewerbe nicht nachhaltig beeinflussen.

Das schätze ich für die "einfachen" Touren anders ein. Für die wird die APP-Bestellung in wenigen Jahren die Regel sein. Wenn die Ortung in den mobilen Geräten und das hinterlegte Kartenmaterial noch besser werden, dann wird ein Großteil bei den Zentralen bleiben. Falls nicht, werden sich die face to face Varianten stärker durchsetzen, da der Komminikationsweg kürzer ist. Es sei denn, die Zentralen könnten sich dazu durchringen, sich nach der Vermittlung aus der weiteren Kommunikationen Kunde/Fahrer herauszunehmen. Also Nummernübertragung in beide Richtungen. Technisch wäre d as derzeit wohl am ehesten FMS zuzutrauen. Müssen allerdings noch ein paar Betonköpfe umdenken.

An den Erfolg der Sammeltaxi-App mag ich jetzt noch nicht glauben. Insbesondere wegen der schon benannten Abrechnungsproblematik, wie sie sich eben aus dem wegstreckenabhängigen Tarif ergibt.

Mitfahrsysteme sehe ich da vorne. Die sind in aller Regel aber nicht taxirelevant.

Carsharing spricht grundsätzlich eine ganz andere Klientel an, als die unserige. Da wird auch App-Unterstützung eher nichts dran ändern.

Ich habe mittlerweile mehrere Bestell-Apps auf meinem Smartphone. Ich käme nicht mehr auf die Idee, in der Fremde nach einer Telefonnummer zu suchen, wenn die Automatik zur Verfügung steht.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von Marcus » 25.02.2012, 16:48

André hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:
meiner meinung ist die ganze app-szene ob jetzt car sharing, mitfahrzentrale oder taxibestellung heisse luft und wird in den nächsten jahren das taxigewerbe nicht nachhaltig beeinflussen.

Das schätze ich für die "einfachen" Touren anders ein. Für die wird die APP-Bestellung in wenigen Jahren die Regel sein. Wenn die Ortung in den mobilen Geräten und das hinterlegte Kartenmaterial noch besser werden, dann wird ein Großteil bei den Zentralen bleiben. Falls nicht, werden sich die face to face Varianten stärker durchsetzen, da der Komminikationsweg kürzer ist. Es sei denn, die Zentralen könnten sich dazu durchringen, sich nach der Vermittlung aus der weiteren Kommunikationen Kunde/Fahrer herauszunehmen. Also Nummernübertragung in beide Richtungen. Technisch wäre d as derzeit wohl am ehesten FMS zuzutrauen. Müssen allerdings noch ein paar Betonköpfe umdenken.
welche vorteile ergeben sich eigentlich daraus, wenn der bestellkunde die telefonnummer des bestellten taxis hat?
ich sehe definitiv keine.
es ist eher ein störender, überflüssiger eingriff in den anfahrtsweg des taxis, wenn der kunde im taxi anruft und fragt wo das taxi bleibt. schneller kommt das bestellte taxi dadurch ja nicht.
wenn der fahrer die kundentelefonnummer für rückfragen hat, dann ist es mehr als ausreichend. und beobachten wie und wo das taxi rumkurvt, kann der appbestellkunde ja bereits heute.
insofern, wozu mühe in weitere kommunikationmöglichkeiten zwischen fahrgast und kutscher investieren, wenn kein sinn besteht?

nach wie vor beobachte ich bei potenziellen app kunden die neigung, eine taxibestellung mit zwischenmenschlichen kontakt zu tätigen, obwohl die funktion taxiappbestellung bereits bekannt ist und auch genutzt wurde. nach wie vor hat die app bestellung eine nischenanteil und ich bin davon überzeugt das weniger als 5 % aller taxibesteller ausschliesslich auf die app bestellung zurückgreifen. zwar verzeichnen app bestellungen einen ansteigenden anteil, aufgrund neugierund ausprobieren wollen, aber dauerhaft verbleiben bei dieser bestellmethode nur wenige überzeugte nutzer.

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DD 211
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Beitrag von DD 211 » 25.02.2012, 16:57

Gibt es eigentlich noch mehr Zentralen die auf eigene Apps zurückgreifen? In Dresden gibts sowas. Funktioniert gut.
Tabakgenuss ohne Rauch? www.snus.de

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Colexio

Beitrag von monacoheinze » 01.03.2012, 07:13

Hallo Kollegen

Die Disposition von spontanen Fahrgemeinschaften im "Gelegenheitsverkehr" mittels Smartphones wird die Taxibranche nachhaltig verändern und beflügeln.
ich bin in München dabei und werde Euch berichten.. :)

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Beitrag von Rollerfahrer » 01.03.2012, 08:07

Ich hoffe, monacoheinze, es wird informativ berichtet und nicht wieder ein mT-Krieg geführt :roll:
... und jeden Tag ein bißchen besser :-)

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Beitrag von monacoheinze » 02.03.2012, 07:43

Die zeit der Glaubenskriege sollte vorbei sein.und...gute Ideen setzen sich automatisch durch ob wir wollen oder nicht.

odelgunde
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Beitrag von odelgunde » 23.05.2012, 20:02

colexio scheint ne totgeburt zu sein,
habe gerade einige routen angefragt, dauert ewig bis antwort und keine einzige fahrt kann das system vermitteln. waren standards vom flughafen muc ins umland und retour angefragt. 2 monate nach beginn ziemlich ärmlich!

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Beitrag von ham-burger » 25.05.2012, 08:32

Schade, dass man von Colexio garnichts mehr hört.
Dabei hatte doch Monacoheinze uns doch einen Bericht versprochen.
Sieht es denn wirklich so ärmlich aus, wie Odelgunde berichtet?
Die großen Erwartungen der Betreiber, des Isarfunks und auch hier im Forum alles heisse Luft?
Der ganze Aufwand am Kunden vorbei entwickelt?

eichi
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Beitrag von eichi » 31.01.2013, 13:11

Aktuell bei Spiegel Online ein Erfahrungsbericht der Berliner Anbieter:
=>Carsharing im Alltagstest
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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SindSieFrei?
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Beitrag von SindSieFrei? » 31.01.2013, 17:55

Aus dem SPON-Artikel das Resümée:
...Schwierig wird es in den Stoßzeiten, umso mehr, wenn es regnet. Dann sind die Mietautos schnell ausgebucht. Für die Fahrt zu wichtigen Terminen oder abends ins Theater käme dann nur noch ein Taxi in Frage.
:!: Wir Kutscher profitieren vom Mobilitätsmix, auch die Häufigkeit der Touren von und zu den Autos/Stationen steigt an, zumindest gefühlt. Das Wichtigste ist, das die Leute erstmal ihr eigenes Auto abschaffen, dann hat jeder ein Stück vom Sharing-Kuchen.

LG
Dura lex, sed lex.

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