Taxifahrer als Telefonisten

Löhne, Arbeitsbedingungen, Recht.
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von taxipost » 16.11.2015, 21:17

casi hat geschrieben:
Löwenzahn hat geschrieben:...Selbst dir müsste klar sein, dass 7600 EWU mehr Ausgaben in Räumlichkeiten haben als ein Monopolunternehmer.
Falsch. 7600 EWU geben genau 0,- € für Geschäftsräume aus.

Was sollten sie auch damit ?
aber sie haben zb. werkstattkosten.
ein grossbetrieb hat einen eigenen kfz-schlosser.
Zuletzt geändert von taxipost am 16.11.2015, 21:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von taxipost » 16.11.2015, 21:19

@BerlinerJung
er gibt 100€/fahrer gewinn vor.
büro, eichungen, BGbeiträge, etc. interessieren mich nicht,
weil Löwenzahn ebit von 100,-/fahrer garantiert.

sein Monopolplan ist nicht realistisch,
aber ganz unrecht hat er nicht,
zb. betriebsgrösse > 20taxen.
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 16.11.2015, 21:33

Wenn jemand mit einer Funkzentrale Monopolunternehmer wäre, würden alle Funkgebühren wegfallen. Bzw. offiziell gibt es natürlich die Gebühren noch, weil auch das Betreiben einer Funkzentrale Geld kostet. Aber der Betrag dürfte geringer sein, weil auch dort die absoluten Fixkosten bezahlt werden.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von casi » 16.11.2015, 21:38

taxipost hat geschrieben: aber sie haben zb. werkstattkosten.
ein grossbetrieb hat einen eigenen kfz-schlosser.
Der arbeitet aber auch nicht umsonst. Und der arbeitet auchn nicht draußen im freien.

Und selbst wenn der große Monopolunternehmer mit seinen 7600 Taxen hier und da ein paar Euro sparen würde,
bleibt die Vision von Löwenzahn Blödsinn.
https://taxi-reinfeld.de - Taxibetrieb C. Braasch

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 16.11.2015, 21:58

Wo steht denn geschrieben, dass in der firmeneigenen Werkstatt nur firmeneigene Taxen repariert werden dürfen? Casi.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von am » 16.11.2015, 22:08

Auf wie groß schätzt Du denn den Wasserkopf, den es für die Vermittlung, Fahrzeugpflege und Personalverwaltung bräuchte? 300? 500? 700?
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 16.11.2015, 23:42

Allein für die Taxizentrale wird man 3 Schichtsystem einführen müssen. Reichen für Berlin 50 in der Zentrale pro Schicht? Dann sind wir bei 150 am Tag* 8 Stunden Arbeitszeit* 8,50 € Mindestlohn * 31 Tage = 316200 Euro pro Monat nur für die Taxizentrale.

Fahrzeugpflege, damit meinst du die Werkstatt, kann ich nicht sagen, wenn man die Werkstatt für jeden anbietet, dann hat man auch wiederum Aufträge, die Geld einbringen.

Bleiben die Personalkosten für die Zweigstellen. 100 Büros mit jeweils 5 Leute besetzt: 500 × 8 Stunden Arbeitszeit * 8,50 Mindestlohn * 31 Tage = 1054000 ... Ok hier müssten Sparmaßnahmen her: 20 Büros 3 Angestellte: 60 *8*8,5*31 = 126480 Euro pro Monat.

Beides zusammen sind 442680 Euro. Bleiben noch 317320 Euro pro Monat für die Werkstatt und Eigenbedarf.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von casi » 17.11.2015, 00:51

Mal ne Frage an alle, die zu diesem Thema schon etwas geschrieben haben:

Nimmt eigentlich irgend jemand diesen Klamauk von Löwenzahn ernst ?

Hier jongliert jemand, der noch nicht einmal kaufmännische Grundkenntnisse hat, mit Millionenbeträgen.

Jemand der noch nie etwas von Lohnnebenkosten gehört hat, berechnet mal eben die Lohnkosten von 15.000 Beschäftigten.

Eine gigantisches Monopolunternehmen mit 7.600 Taxen ( Kaufpreis netto = > 200 Millionen Euro ) wird mal kurz von einem Typen durchkalkuliert, der für 8,50/Std. Taxi fährt.

:shock:

Liebe Kollegen,

wenn ein paar echte Kaufleute diesen ganzen Blödsinn hier lesen, pinkeln die sich vor Lachen in die Hose.
Kein Wunder, dass man als Taxifahrer manchmal nicht so ganz ernst genommen wird.

@ Löwenzahn: Nimm es mir bitte nicht übel, aber es ist schon erstaunlich, wie jemand bei 100 %iger Ahnungslosigkeit so von sich selbst überzeugt sein kann.


So Leute, ich werde mich zu diesen Thema jetzt auch nicht mehr äußern.
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von jr » 17.11.2015, 04:01

Löwenzahn hat geschrieben:Allein für die Taxizentrale wird man 3 Schichtsystem einführen müssen. Reichen für Berlin 50 in der Zentrale pro Schicht? Dann sind wir bei 150 am Tag* 8 Stunden Arbeitszeit* 8,50 € Mindestlohn * 31 Tage = 316200 Euro pro Monat nur für die Taxizentrale.

Fahrzeugpflege, damit meinst du die Werkstatt, kann ich nicht sagen, wenn man die Werkstatt für jeden anbietet, dann hat man auch wiederum Aufträge, die Geld einbringen.

Bleiben die Personalkosten für die Zweigstellen. 100 Büros mit jeweils 5 Leute besetzt: 500 × 8 Stunden Arbeitszeit * 8,50 Mindestlohn * 31 Tage = 1054000 ... Ok hier müssten Sparmaßnahmen her: 20 Büros 3 Angestellte: 60 *8*8,5*31 = 126480 Euro pro Monat.

Beides zusammen sind 442680 Euro. Bleiben noch 317320 Euro pro Monat für die Werkstatt und Eigenbedarf.
Ich mach auch mal ne Rechnung auf. Der Sprit für 100 km Fahrstrecke kostet ca. 10 €, der Fahrer benötigt dafür 1,5 Std= 12,75 €, die Fahrt müßte also nicht 150 € nach Tarif kosten, nein, 22,75 würden schon reichen. Absurd? Nein, Fahrgäste haben mir das durchaus schon vorgerechnet. Das geht in Ordnung, ich kann sie ja aufklären. Aber wenn jemand selbst Taxi fährt und mit solchen Zahlenkonstruktionen kommt, dann finde ich das ziemlich krass. Oder gehört die Aufklärung auch hier zum Spiel? Also bitte: Schau dir mal eine betriebswirtschaftliche Kalkulation an, und dann liest du das, was du geschrieben hast nochmal durch. Und danach darfst du uns weiter mit Zahlen beglücken.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 17.11.2015, 04:45

Löwenzahn hat geschrieben:Allein für die Taxizentrale wird man 3 Schichtsystem einführen müssen. Reichen für Berlin 50 in der Zentrale pro Schicht? Dann sind wir bei 150 am Tag* 8 Stunden Arbeitszeit* 8,50 € Mindestlohn * 31 Tage = 316200 Euro pro Monat nur für die Taxizentrale.

Fahrzeugpflege, damit meinst du die Werkstatt, kann ich nicht sagen, wenn man die Werkstatt für jeden anbietet, dann hat man auch wiederum Aufträge, die Geld einbringen.

Bleiben die Personalkosten für die Zweigstellen. 100 Büros mit jeweils 5 Leute besetzt: 500 × 8 Stunden Arbeitszeit * 8,50 Mindestlohn * 31 Tage = 1054000 ... Ok hier müssten Sparmaßnahmen her: 20 Büros 3 Angestellte: 60 *8*8,5*31 = 126480 Euro pro Monat.

Beides zusammen sind 442680 Euro. Bleiben noch 317320 Euro pro Monat für die Werkstatt und Eigenbedarf.
Dann rechne aber bitte auch wenigstens ein kleines bisschen realistisch, schon bei den Lohnkosten vergisst Du Sozialabgaben, Steuern und Versicherungen...ganz zu schweigen für die Rücklagen für Krankheit und Urlaub.
Auch wenn Fremdautos mit repariert werden sollen, kostet die Reparatur eines Taxis zusätzlich Geld (Teile und Zeitfaktor).
Abgesehen davon bleibt bei so vielen Taxen eigentlich wirklich keine Zeit mehr für genügend Fremdaufträge um irgendwelche Kosten quer zu finanzieren.
Es sei denn man stellt neue Mechaniker ein die wieder Geld kosten.
Ganz nebenbei, wo sind eigentlich die Kosten für Miete der Büros und Werkstätten, Rücklagen für Sanierung/Reparatur, Steuern, Versicherungen, Abgaben, Strom, Wasser, Gas etc. ?
Die wirst Du niemals mit den von dir errechneten round about 300000 decken können.
Schon allein die Kaltmiete würde hier im Dorf bei gering angesetzter Höhe 5-6 €/m2 betragen. Für deine Anzahl Taxen wären 3500 m2 (für Stellplätze, Werkstätten und Verwaltung) auch am unteren Ende. Schon allein das wäre eine Kaltmiete von mindestens 210.000 €, ohne Neben- und Betriebskosten.
Warum glaubst Du sind alle Monopolbetriebe bisher (Post, DB) Zuschussgeschäfte geworden die man händeringend zu privatisieren und zu zerschlagen versucht, woran sich aber auch schon viele abgearbeitet haben ?
Mit dem System bleibt von deinem Gewinn nicht nur gar nichts hängen, sondern irgendwer zahlt kräftig drauf und die Vergütung des Geschäftsführers (vielleicht Mehdorn ?) ist schon gar nicht zu stemmen.
Ein Monopol hat noch nirgendwo wirklich funktioniert.
Zuletzt geändert von Thomas-Michael Blinten am 17.11.2015, 05:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 17.11.2015, 05:35

Ganz abgesehen davon ist ein solches Monopol nach der heutigen Rechtslage gar nicht mehr möglich.
Das ganze ist ein Wolkenkuckucksheim.
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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 17.11.2015, 07:53

Seid ihr fertig? Danke.

Wenn es euch nicht interessiert, was zerbeißt ihr euch an meinen Phantasien?

100 km Treibstoff kosten 10 Euro, sagt jr. Ich komme auf 3 Euro.

Aber sei es drum. Ihr fragt mich nach Zahlen? Da mache ich den Fehler und antworte noch drauf und dann werde ich hier noch beleidigt.

Ich liefere euch das Prinzip, die Zahlen hätte ich von euch erwartet. Ach noch nicht einmal das. Es hätte ja zumindest einer mal sagen können: "Du bist besser dran, wenn du die Zentrale extern lässt, weil die Funkgebühren preiswerter sind. So schlau ist natürlich keiner.

Aber meckern: Monopol ist sch***, Mindestlohn ist sch***.

Aus den Rest der Perlen lass ich eine Kette anfertigen und schenke sie meiner Frau, als sie euch vor die Füße zu werfen. Das war das letzte Mal.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 17.11.2015, 07:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Jim Bo » 17.11.2015, 08:19

@ Löwenzahn: Du hast geschrieben: 100 Euro Gewinn schafft jeder Fahrer. Du kalkulierst aber mit 7600 Konzessionen. Das wundert mich deshalb, denn werden die Taxen nicht mehr doppelt besetzt? Dann wären es doch 1520000 Euro Gewinn pro Monat.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Pirat » 17.11.2015, 08:59

Wenn es euch nicht interessiert, was zerbeißt ihr euch an meinen Phantasien?
Erst durch den Widerspruch bekommt Unsinn Bedeutung.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von BerlinerJung » 17.11.2015, 11:46

Löwenzahn hat geschrieben:
Aus den Rest der Perlen lass ich eine Kette anfertigen und schenke sie meiner Frau, als sie euch vor die Füße zu werfen. Das war das letzte Mal.
10 punkte,kollege! der is echt gut,mein ich ernst,schönes wortspiel ; )
"Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe."
Winston Churchill

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von arne13 » 17.11.2015, 12:47

Löwenzahn hat geschrieben:100 km Treibstoff kosten 10 Euro, sagt jr. Ich komme auf 3 Euro.
Sind das deine Perlen?? JA, dann schenke sie bitte deiner Frau, aber pass auf, dass sie sich nicht irgendwann scheiden lässt!
Löwenzahn hat geschrieben:Das war das letzte Mal.
Wäre schön!!! :roll: :roll:

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Löwenzahn » 17.11.2015, 14:17

Sagt ausgerechnet einer, der den Millionengewinn auf dem goldenen Teller serviert haben möchte.

Wie ist dein Masterplan?

Erleuchte uns doch mal mit deinem Wissen.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 17.11.2015, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Guter_Kollege » 17.11.2015, 20:55

Löwenzahn, Dein Gedankenspiel ist ja ganz kurzweilig, aber bleibt pure Fantasie ohne praktischen Nutzwert.
Mach doch einfach ein Fazit davon und gut ist. Nimmt Dir sicher keiner übel.

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von Marvin » 18.11.2015, 04:11

Nach dem ganzen kleinkarierten Zeug in den anderen Threads hier also endlich mal eine wirklich bahnbrechende Vision: Das Taximonopol. Man muss nur etwa hundert Gesetze ändern, 50000 Betriebe enteignen und das Kartellamt anzünden. Dann noch flink alle Privatfahrzeuge verbieten – und schon erwirtschaftet selbst der letzte Depp den Mindestlohn.

Mein Lösungsansatz zur Konsolidierung des Taxigewerbes wäre allerdings ein anderer: Konsequente sukzessive Senkung der maximalen Anzahl an Fahrzeugen pro Betrieb. Das Taxengewerbe war ursprünglich – als es noch funktioniert hat - dominiert von Kleingewerbetreibenden. Erst als sich in zunehmenden Maße Großbetriebe etabliert hatten, begann der Niedergang des Gewerbes. Um die niedrige Marge, die sich mit einem fremdbesetzten Fahrzeug erzielen lässt, zu kompensieren, wurden auf pump massenweise Taxen auf die Straße gestellt und mit Fahrern von teils verheerender Qualität besetzt. Trotzdem haben nur die abgebrühtesten Unternehmer ordentliche Gewinne erzielt. Es wurde – besonders in Großbetrieben – ausgiebig betrogen. Einer der Größten hat es sogar im Stern zugegeben.

Selbstfahrende Taxiunternehmer haben hingegen die Chance auch ihr geschäftliches Schicksal selbst zu bestimmen: durch eine gute Dienstleistung Bindung von Stammkundschaft, geringere Fahrzeugkosten durch materialschonendes Fahren, geringere Reparaturen und Versicherungsprämien durch umsichtige Fahrweise. Es lässt sich fast jeder Betriebsparameter positiv beeinflussen. Die Annahme, dass sich eine Taxe besonders wirtschaftlich betreiben lässt, in dem man sie mit möglichst vielen Fahrern mit den Fertigkeiten gelehriger Schäferhunde besetzt, ist ein Wunschtraum. Weil sich dieses Märchen auch bei Unternehmern, die es eigentlich besser wissen müssten, hartnäckig hält – sei es aus Doofheit oder purer Verzweiflung – findet selbst der faulste und unfähigste Fahrer in Hamburg immer noch einen Job.

Natürlich gibt es auch Mehrwagenunternehmer, die ihre Betriebe im Griff haben und ihr Personal sorgfältig auswählen und vernünftig betreuen. Aber wenn ich mich an den Posten so umsehe, sind diese anscheinend deutlich in der Minderheit. Es wird also Zeit, diese Schieflage zu beseitigen und den Großbetrieben weitere Konzen zu versagen. Schon das Gejammer nach Tariferhöhungen, um den Mindestlohn zahlen zu können, zeigt, dass an der vorherrschenden Situation etwas nicht stimmt. Ich brauche keine Erhöhung und kam auch mit dem letzten Tarif gut zurecht. Noch besser würde ich zurecht kommen, wenn mir nicht unzählige angestellte Dienstleistungsversager die Kundschaft vergraulen würden.
"Ich könnte dir deine Überlebenschancen ausrechnen, aber du wärst nicht begeistert."

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Re: Taxifahrer als Telefonisten

Beitrag von taxipost » 18.11.2015, 08:48

Marvin hat geschrieben:... Man muss nur etwa hundert Gesetze ändern, 50000 Betriebe enteignen und das Kartellamt anzünden. Dann noch flink alle Privatfahrzeuge verbieten – und schon erwirtschaftet selbst der letzte Depp den Mindestlohn.
...
mit solchen äusserungen wäre ich vorsichtig.
alles schon gehabt, bis auf das brennende kartellamt.
2009 hätte ich auch nicht für möglich gehalten,
dass eine mutti aus dem osten u.a. einen us-investor einfach enteignet
und aus einer AG ein VEB macht.

das gehört aber nur bedingt zum thema.

fakt ist, dass Löwenzahn nicht ganz unrecht hat.
das Monopol ist natürlich quark, aber im grundsatz liegg er richtig.
ein taxiunternehmer mit 3 taxen will mehr als nur 100,- gewinn/fahrer haben.
100,- (richtig wären 150-200) sind aber das
womit er zufrieden sein müsste!
nicht weil die umsätze mehr nicht hergeben,
sondern weil eine umsatzrendite von 5-7% mehr als genug ist.
im taxigewewerbe rechnet man mit 25-30%.

ein grossbetrieb kommt mit 5% aus!
Zuletzt geändert von taxipost am 18.11.2015, 08:51, insgesamt 2-mal geändert.
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