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von Taxi12 » 29.06.2013, 00:09
Man liest ja schon fast nichts mehr anderes hier, als das leidige Thema Mindestlohn.
Um nicht bei Adam und Eva anfangen zu müssen, ich bin nicht in einer Großstadt. Wir kämpfen gegen Minicars, die das Taxigewerbe an die Wand gedrängt haben. Taxen die nicht organisiert sind, bringen am Tag (also 12 Std.) ca 50 - 60 €. Kommt also der Mindestlohn, stehen die Kisten denn der Unternehmer, der, um sein Taxi durchbringen zu können, mittlerweile arbeiten geht, kann den Fahrer nicht mehr bezahlen. Die Regle ist, die Fahrer Fahren auf Kippe.
Nun stellt sich für mich natürlich auch die Frage, kommt der Mindestlohn auch für die Mietwagen und wenn ja, wer kontrolliert das denn? Fakt ist, dass die meisten Fahrer auf 400€ Basis gemeldet, jeden Tag 12 Std. auf den Kisten sitzen (ich spreche jetzt von den Mietwagen). Bis jetzt hat keiner, trotz mehrfacher Anzeige, etwas unternommen. Der Zoll macht nichts, denn die Kutshcer schwören Stein und Bein, dass sie nur Aushilfen sind. Es ist ihnen einfach nichts nachzuweisen.
Ich sehe es so, dass in den kleineren Städten und auf dem Land das Taxigewerbe kaputt gehen wird. In den Städten werden die ohnehin illegal arbeitenden Mietwagen das Geschäft gänzlich übernehmen, auf dem Land wird es so ausshen, dass der Unternehemer fährt solange er kann und das war´s dann. Danch wird auf dem Land kein Taxi mehr zu bekommen sein.
Bevor hier Anfeindungen kommen, ich zahle meinen Fahrern schon seit langem 10€ (netto!). Ich bin nicht die Wohlfahrt, für das Geld müssen die Fahrer arbeiten, da hat sich es was mit rumstehen am Bahnhof. Keiner kommt unter 600 - 700 km am Tag nach Hause. Und, ich kontrolliere meine Fahrer (ich weiß, das gehört hier jetzt eigentlich nicht hin), was sie machen, ob sie zu schnell fahren etc. Den Fahrern, die bei mir auf Provision fahren wollten, wenn möglich wie hier üblich auf 50%, denen habe ich vorgeschlagen, wenn ich 50% von meinem Unsatz abgeben soll, dann mögen sie sich zu 50% an meinen Kosten beteiligen. Damit war das Thema vom Tisch.
Leider wird die Gewerbepolitik immer nur in den Großstädten und für diese gemacht. Keiner von den Kleinstädten wird in den Vorstand des BZP kommen. Ich weiß von was ich Rede, wenn ich sage, die in den Augen des BZP als Hinterweltler und Provinzkutscher gesehenen Taxiunternehmer interessieren dort kein Mensch. Mehr möchte ich hier über diesen Verein nicht sagen.
Ich habe Verständnis für die Fahrer, die einen Mindestlohn fordern. Den solle sie auch haben, wenn es das Unternehmen sich leisten kann. Wenn nicht, dann nutzt der schönste Mindestlohn nichts. Was passiert dann mit den Fahrern, die einen Mindestlohn durchgesetzt haben und dann zum Arbeitsamt gehen können?
Ich habe als Unternehmer eine Fürsorgepflicht meinen Fahrern gegenüber. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein Fahrer von seiner Arbeit auch leben können muss. Nur, wenn ich diesne nicht mehr bezahlen kann, dann muss ich diesen aufgrund der Fürsorgepflicht entlassen. Und ich befürchte, dass es in Zukunft so aussehen wird. In den keinen Städten wird das recht schnell gehen, in den Großstädten wird es sicher etwas dauern, aber es ist absehbar.
38 Jahre im Gewerbe und immer noch nicht genug davon