Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Rechtliche und technische Entwicklung.
taxipost
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von taxipost » 20.02.2017, 15:39

ich dachte, dass wenn wir über taxameter schreiben,
dann ist es selbstredend,
dass mit "daten" taxameterdaten gemeint sind.

aber bitte, ich meine,
daten = taxameter daten = mit dem taxameter erfasste geschäftsvorfälle.

wenn Hamburg nur die mit dem taxameter erfassten umsätze haben will,
dann freu dich. das ist doch eine erleichterung.
jetzt musst du nur deinen taxameter dazu bringen,
die umsätze einzeln zu speichern. :mrgreen:
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sivas
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von sivas » 20.02.2017, 16:41

Das Taxameter speichert nur den zuletzt angezeigten Fahrpreis für eine bestimmte Zeit.
Beim Übergang von frei zu besetzt, wie auch von Kasse zu frei, stellt es ein Signal zur Verfügung, welches einen Ausleseprozess einer externen Software in Gang setzen kann.
Das Programm von Seibt & Staub kann die Taxameterdaten dann auch mit Fahrer- Positions- und Zeitangaben ergänzen.
Ob der Nutzer dabei bestimmen kann, welche Daten aufgezeinet werden sollen, weiss ich nicht.

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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von RaimundHH » 21.02.2017, 16:25

taxipost hat geschrieben:
aber bitte, ich meine,
daten = taxameter daten = mit dem taxameter erfasste geschäftsvorfälle.

wenn Hamburg nur die mit dem taxameter erfassten umsätze haben will,
dann freu dich. das ist doch eine erleichterung.
jetzt musst du nur deinen taxameter dazu bringen,
die umsätze einzeln zu speichern. :mrgreen:
Moin,

genau das ist das Problem, es gibt keinen Taxameter, der Umsätze/Geschäftsvorfälle vollständig und richtig (gesetzliche Voraussetzung lt. GoBD!!)
erfasst.

Grüße

taxipost
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von taxipost » 21.02.2017, 17:41

mit welchem gerät stellst du dem fahrgast das trinkgeld in rechnung ?
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Thomas-Michael Blinten
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 21.02.2017, 18:00

RaimundHH hat geschrieben:...genau das ist das Problem, es gibt keinen Taxameter, der Umsätze/Geschäftsvorfälle vollständig und richtig (gesetzliche Voraussetzung lt. GoBD!!)
erfasst...
Jetzt mal ganz dumm von einem Fahrer gefragt, mein Taxameter druckt mir beim Abmelden eine genaue Auflistung aller Touren incl. Uhrzeit, Preis und Strecke aus.
Außerdem das Komplettergebnis der Schicht und das Gesamtergebnis aller Schichten seit Inbetriebnahme.
Auch die Auslösung durch Kontaktsitze oder das manuelle Auslösen des Taxameters (bei Botenfahrten mit erhöhtem MwSt-Satz) sind ersichtlich.
Was fehlt denn dort an einer gesetzlich relevanten Aufzeichnung ?
Bis auf die Fahrten ohne Uhr selbstverständlich, diese werden bei uns über eine App vermerkt.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von taxipost » 21.02.2017, 18:25

es fehlt ... gar nichts, es ist schon fast zuviel.
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 21.02.2017, 19:50

Danke für die Antwort.
Ob es zu viel ist müssen die Unternehmer entscheiden (bei Rhein-Taxi ist dieses Verfahren flottenweit eingeführt).
Aber das heißt, es gibt im Gegensatz zu Raimunds Aussage, Taxameter die die Geschäftsvorfälle vollständig und richtig erfassen ?!?
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Pirat » 21.02.2017, 23:04

Unbeabsichtigte Bedienungsfehler des Taxameters sind nicht selten.
Hundertprozentige Übereinstimmung ist unglaubwürdig.
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 22.02.2017, 01:29

Diese können und sollten (im eigenen Interesse) in der App dokumentiert werden.
Fehlanschläge will man als Fahrer ja nicht vom sauer verdienten Geld bezahlen.
Da dann auch die gefahrenen und dokumentierten Kilometer gleich Null sind, ist eine Erklärung auch kein Problem.
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von sivas » 22.02.2017, 03:32

Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:mein Taxameter druckt mir beim Abmelden eine genaue Auflistung aller Touren incl. Uhrzeit, Preis und Strecke aus.
dann müsste das Taxameter ein Fahrzeugtracking durchführen können.

Es wird wohl so sein, dass ständig und automatisch Daten an euren Vermittlungsdienstleister geschickt werden, welche selbiger dann aufbereitet und zum Abruf bereitstellt. Diese Daten kommen nicht nur vom Taxameter, sondern auch von dem GPS-Modul, den Fahrgast-Erkennungs-Sensoren usw.
Mittels App oder dem Vermittlungs-Bedienteil kannst Du weitere Eingaben dorthin schicken und Zusammenfassungen abrufen und ausdrucken lassen, beim Abmelden geschieht der Druck automatisch.

Die Geschäftsvorfälle werden komplett nicht durch das Taxameter erfasst, sondern durch euer EDV-System. Das Taxameter liefert nur Teildaten auf Abruf und speichert auch nix.
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 22.02.2017, 04:01

sivas hat geschrieben:...Die Geschäftsvorfälle werden komplett nicht durch das Taxameter erfasst, sondern durch euer EDV-System. Das Taxameter liefert nur Teildaten auf Abruf und speichert auch nix.
Hört sich logisch an, hieße dann das Taxameter ist nur ein Teil des Gesamtpaketes und kann selbständig nicht alle notwendigen Daten speichern...was Raimunds Aussage bestätigt.
Nötig sind dann Taxameter, Sitzkontakte, GPS-Tracking (z.B. Vermittlungssoftware oder/und Auto GPS) sowie eine Software die alle Daten verarbeitet und bereitstellt (Insika/Hale etc.).
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von taxipost » 22.02.2017, 10:38

nein TMB.

das ist genau das, was ich mit zu viel meinte.
gps-tracking ist nicht notwendig/vorgeschrieben.
wenn "du" dein system so aufgebaut hast, deine sache, es gibt keine sternchen fürs übereifer. :mrgreen:

wie und wo die daten gespeichert werden,
ist egal,
solange jederzeit nachvollziehbar ist,
das der speichervorgang durch den taxameter ausgelöst wurde und
"echte" datensätze gespeichert wurden.
wenn dein externer speicher eine app mit zusätzlichen extras ist ...

alle taxameter speichern daten, zb. gesamt speicher, und
die daten der letzten fahrt temporär (bis zu der nächsten fahrt).

und jetzt muss temporär = dauerhaft erfüllt werden.

und es ist unbestritten, dass hale, zb. mct-06, daten einzeln speichern kann.
er braucht nur eine speichererweiterung.
kinzle t21 speichert ebenfalls, ich glaube die letzten 800 datensätze.
danach wird der älteste datensatz überschrieben usw.
er braucht also auch nur eine speichererweiterung.

man kann sich natürlich blöd stellen und behaupten,
mein taxameter speichert nichts, wenns hilft...
Zuletzt geändert von taxipost am 22.02.2017, 11:09, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von sivas » 22.02.2017, 11:42

Das 'Hamburger Fiskal-Taxameter' sendet automatisch Daten an einen städtischen Server. Ist diese Sendeeinheit im Taxameter integriert (wo ist die SIM-Karte) ? oder gibt's dazu spezielle Hardware. In diesem Zusatzgerät müsste ein Programm laufen, welches ständig ein bestimmtes Taxametersignal abfragt. Dieses Signal wird vom Taxameter erzeugt, zB beim Übergang vom Betriebszustand 'besetzt' auf 'frei'. Ändert sich das Signal, liest das Programm Taxameterdaten aus und verschickt sie, verschlüsselt und signiert ? Gibt's beim Hamburger FT eine Fahreranmeldung ?

Eine solche 'Hardware-Kiste' ist neben einem mehr oder weniger komfortablen Bedienteil auch für eine digitale Auftragsvergabe erforderlich. (Eigentlich kann dies Kiste durch ein Smartphone ersetzt werden, dann muss das Taxameter und weitere Peripherie aber über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden, die Hardware dafür existiert.) Bei dieser digitalen Vermittlung sind dann aber spezielle Daten vonnöten, hauptsächlich die über GPS ermittelten Positionsdaten des Fahrzeuges. Das zugehörige Bedienteil kann in diesem System für alles mögliche genutzt werden, von der Fahreranmeldung, dem Ein- Ausbuchen, der Auftragsannahme/Ablehnung bis hin zur bargeldlosen Zahlung mit entsprechender Belegausgabe, die Schichtausdrucke nicht zu vergessen.

Die von dem Vermittlungssystem verwalteten Daten sind natürlich viel umfangreicher, als die zu protokollierenden fiskal erforderlichen Daten. Gibt's da speziell abrufbare Fiskal-Datensätze ? Welche Daten enthalten diese ? Positionsdaten sind da wohl nicht vonnöten, Uhrzeiten wohl auch nicht, wie auch keine Fahrer-Fahrt-Zuordnungen - oder doch ?

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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Wikinger » 22.02.2017, 14:05

Für Eifer gibt es ein Bienchen. Für Übereifer sogar zwei :mrgreen:

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Thomas-Michael Blinten
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Thomas-Michael Blinten » 22.02.2017, 14:54

taxipost hat geschrieben:...
wenn "du" dein system so aufgebaut hast, deine sache, es gibt keine sternchen fürs übereifer. :mrgreen: ...
Ich habe gar nichts aufgebaut, ich nutze es nur als Fahrer :wink:
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)

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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von taxipost » 22.02.2017, 16:00

ich weiss, daher "du". :wink:

sivas,
ich bezweifle stark, dass hamburger-ft daten an einen städtischen server senden. :D
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von TaxiBabsi » 24.02.2017, 16:37

https://www.dropbox.com/s/19ej7ztglgegt ... r.pdf?dl=0

Das Schreiben der Hamburger Behörde, der Downloadlink stammt von Joern's Posting (Freies Taxiforum).
Zuletzt geändert von TaxiBabsi am 24.02.2017, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Poorboy » 25.02.2017, 04:46

Müssen Taxameter jetzt selbständig ihre physikalischen Eigenschaften den Rundschreiben des BMF anpassen :mrgreen: :mrgreen: ?

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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von taxipost » 25.02.2017, 17:52

nee, müssen sie nicht.
taxameter verantworten sich nur vorm eichamt.
sie wollen nur einen aufkleber und keine konzession.
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Fiskaltaxameter: BMF findet INSIKA problematisch

Beitrag von Poorboy » 27.02.2017, 21:50

Konnte erstes Anwaltsschreiben lesen!

Er verlangt, dass die Rechtsgrundlagen genannt werden und weist auf die tatsächlichen hin!
In einem zusätzlichen Schreiben wird das BMF zur Stellungnahme aufgefordert!

Erörtert, dass Messgeräte eben keine Kassen sind, wie auch hier lang und breit erörtert!

Zur Klärung denkt er eine Feststellungsklage an!

Das dürfte uns also noch etwas beschäftigen.

Poorboy

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