Im ersten Fall gibt es zu wenig Geld im zweiten zu wenig Arbeit.Auf der Vollbeschäftigten-Seite seien es 113.000 weniger Aufstocker während es bei den Teilzeit-Aufstockern 119.000 mehr seien. Liest sich wie eine Milchmädchenrechnung, die boulevardesk eine Schlagzeile wert ist.
Taxler bekommen, wenn sie arbeiten, im allgemeinen genug Geld, wenn man von Staufahrten und kostenlosen Anfahrten absieht. Von daher kann kein Taxler aufstocken, weil der Job per se zu wenig bezahlte. Der Job bezahlt nur dann zu wenig, wenn keine Arbeit da ist und das scheint das Kalkül vieler von denjenigen zu sein, die in das übersättigte Taxigewerbe hineindrängen. Anders ist das Prüfungsergebnis des Zolls am Flughafen Schönefeld nicht zu interpretieren:
"Von 143 kontrollierten Fahrern hätten 63 Personen angegeben, Sozialleistungen zu beziehen. Das entspricht einem Anteil von 45 Prozent."
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/g ... 35026.html
Von der Grundtendenz sind unter der Woche die Berufsfahrer tätig und am Wochenende die Studenten. So hat das Gewerbe über Jahrzehnte funktioniert. Studenten bekommen noch was von der Eltern dazu und eventuell Bafög aber keiner muß "aufstocken". Das Gewerbe hat sich in seiner Struktur gewandelt, daß Aufstocken zum Kalkül wird. Man will nicht wirklich arbeiten, man will aufstocken. Die Halte wird zum Treffpunkt für Teilzeitfahrer im wahrsten Sinne des Wortes.
Das ist unfair gegenüber denjenigen, die traditionell in ihrem Gewerbe arbeiten wollen und gegenüber genuinen Malochern, wie beispielsweise Arbeitskräften, welche im Supermarkt an der Kasse sitzen oder im Lager arbeiten. Da können sich für die Kassiererstelle auch nicht fünf bewerben und jeder arbeitet dannn nur 20 % und darf "aufstocken".
Ordnungsamt und Statistisches Bundesamt haben demnach zu eruieren welcher Art jene Aufstocker im Taxigewerbe sind. Warum sollte es in Deutschland im Rahmen "freier Berufswahl" nicht irgendwann eine Million Taxifahrer geben von denen dann alle aufstocken müssen? Was für eine Freiheit soll das sein? Die Freiheit umfänglicher Zerstörung einer ganzen Branche durch Arbeitssimulanten?
Einige Unentwegte versuchen sich den inquisitorischen und lästigen Sozialstaat vom Halse zu halten und verlängern ihre Arbeitszeit und/oder reduzieren ihre Konsumwünsche. Dies gilt es arbeitsamtlich/statistisch zu belegen. Wer jongliert und wer arbeitet und hat dies schon immer getan? Im ureigenen Interesse sollte hier entsprechender Druck aufgebaut werden um das Gewerbe zu entkriminalisieren.