Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Die ewige Konkurrenz.
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IK
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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von IK » 25.10.2023, 01:07

'Ruhig bleiben' ist aus meiner Sicht keine Option. Und nur eine weitere Variante des Selbstmordes aus Angst vor dem Tod.
Exzellente Wortwahl ;)

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Jäger+Sammler
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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von Jäger+Sammler » 25.10.2023, 18:13

IK hat geschrieben:
25.10.2023, 01:07
'Ruhig bleiben' ist aus meiner Sicht keine Option. Und nur eine weitere Variante des Selbstmordes aus Angst vor dem Tod.
Exzellente Wortwahl ;)
Danke für die Blumen, bester @IK.
Wenn die Tagesform es zulässt, kann ich auch mal meine Wortfindungsstörungen überwinden :lol:.
Der 'Raum der Stille' :shock: [© by Titan] ist schließlich nicht abendfüllend.
Kollegiale Grüße!

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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von Jäger+Sammler » 01.11.2023, 19:41

Plattformkapitalismus oder die Mafiotisierung der Personenbeförderung.
Uber schadet dem Taxigewerbe durch extremes Preisdumping. Wie kann das sein, wo seine "Partnerbetriebe" doch die gleichen Kosten für Fahrzeuge und Sprit haben wie Taxis? Jedes Unternehmen sollte doch Gewinn machen, weil es sonst pleite geht.

Sehr viele, wir vermuten so gut wie alle, Uber-Fahrer leben vom Bürgergeld und verdienen durch ihre Arbeit im Mietwagen schwarz mehr dazu, als ihre Bezüge vom Jobcenter ausmachen. Das haben sich ihre Chefs gekonnt ausgedacht, und die Fahrer müssen sich sozusagen nur noch ins gemachte Bett legen. So sind die auch mit einem Verdienst zufrieden, der weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Mietwagenbieter, Fahrer und Jobcenter ermöglichen gemeinsam dem US Konzern, den Taximarkt mit Dumpingpreisen an sich zu reißen.
Die Durchsetzung des Mindestlohns erscheint hier als der Dreh- und Angelpunkt. Wobei des Taxigewerbe auch nicht gerade frei von diesbezüglichen Problemen ist - nicht wahr? :shock: :wink:

https://www.ag-taxi.de/mafia-angebot.html
Kollegiale Grüße!

eichi
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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von eichi » 02.11.2023, 20:15

Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von Jäger+Sammler » 03.11.2023, 14:46

eichi hat geschrieben:
02.11.2023, 20:15
Gerade frisch bei Spiegel Online...
@eichi

[ˈθæŋk jə ˈvɛri ˈmətʃ] für den Artikel :D.

Während SPON den systematischen Betrug hervorhebt, kapriziert sich HEISE auf den Lohndiebstahl:

https://www.heise.de/news/Wegen-Lohndie ... 51886.html
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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von Jäger+Sammler » 20.11.2023, 21:32

Auch das noch :lol:: Noch eine Leseempfehlung zum disruptiven Potential des Plattform-Kapitalismus :cry:.
Und sage mir keiner, er oder sie oder es oder lgbtqia2s+ hätte bei den überlangen Wartezeiten an den Halten keine Zeit für derlei Kokolores :mrgreen:.

Zitat
Die von Einzelkapitalen und Unternehmen im Wirtschaftssystem des Plattform-Kapitalismus geschaffene „App-Arbeit” kann als neue Phase der Ausbeutung von Arbeitskräften auf der Grundlage von Plattform-Algorithmen betrachtet werden. In Zukunft wird es unerlässlich sein, die Verantwortung und Pflichten von Unternehmen in Bezug auf Plattform-Algorithmen zu erweitern. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf den Missbrauch von Steuerung und Kontrolle, die Verletzung der Privatsphäre, Datenrechte, grundlegende Arbeitsrechte und Gesundheitsrisiken gelegt werden.

Entgegen dieser Notwendigkeit betont Korea die Bedeutung des freien Marktes und verlässt sich, gegenläufig zu den Diskussionen in der Europäischen Union, auf die Selbstregulierung der Unternehmen. Die Geschichte zeigt jedoch, dass der Markt seit der industriellen Revolution noch nie die Menschenwürde geachtet hat. Von Natur aus versuchen nach Profit strebende Unternehmen Regeln und Regulierungen zu umgehen. Angesichts der unersättlichen Gier des Plattform-Kapitals ist es dringend notwendig, die Beschäftigten durch soziale Bestimmungen zu schützen und ihre Rechte zu schützen.
Autor
Jongjin Kim ist einer der Vorsitzenden des Korea Worker Institute Union Center.

https://www.fes.de/themenportal-die-wel ... en-grenzen
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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von Jäger+Sammler » 22.11.2023, 18:41

Auch wenn nicht jed[m/w/d] Kimchi mag :?, geht die südkoreanische Woche beim DAS! Taxiforum in eine neue Runde. Diesmal: Die sich anbahnende Übernahmeschlacht in Sachen FreeNow-Plattform.

Kakao Mobility, der größte Taxidienstleister Südkoreas plant offenbar den Sprung nach Europa - und das Vehikel dazu soll ausgerechnet FreeNow sein. Ganz offenbar soll die Plattform verscherbelt werden. Apropos: Ein weiterer Interessent ist ein Dumping-Beförderer mit 4 Buchstaben - hm :?:...

Allerdings steht Kakao im Heimatland im Fokus der Strafverfolgungsbehörden. Auch musste die Südkoreanische Kartellbehörde Fair Trade Commission [FTC] bereits wg. unlauterer Geschäftsmethoden einschreiten. Also eigentlich ein vollwertiger Aspirant in Sachen Plattformkapitalismus 8).

By the way, der Artikel enthält im zweiten Teil eine lesenswerte Darstellung des Schlingerkurses von FreeNow gegenüber dem Taxigewerbe®.

https://www.taxi-times.com/suedkoreanis ... bernehmen/

Als kleines Aperçu ein nordkoreanisches Taxi - jawoll, die haben auch welche!
Garantiert plattformfrei :lol:!
https://farm9.staticflickr.com/8058/822 ... 3f6d_z.jpg
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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von Jäger+Sammler » 27.11.2023, 19:28

Aber vielleicht wächst da auch nur zusammen, was zusammen gehört. Jedenfalls ist die Selbstzuschreibung bei Kakao und Free Now als Heilsbringer einer Super App augenfällig. Oder handelt es sich doch nur um die Megalomanie derjenigen, die in der globalisierten Ökonomie das immer gleiche große Rad drehen wollen?

Von der Hybris zum Crash ist es manchmal nur ein kurzer Ride.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/totalausf ... ld.1708083

Konfuzius sagt: Die Friedhöfe sind voller unentbehrlicher Männer.
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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von sivas » 12.03.2024, 07:30

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 79302.html
FAZ hat geschrieben:Lieferdienst- und Taxifahrer
EU-Staaten stimmen für mehr Arbeitnehmerrechte bei Onlineplattformen
Von Hendrik Kafsack, Brüssel
Lieferdienste prägen das Bild in vielen Großstädten. Wer als Taxifahrer oder Kurier über eine Onlineplattform arbeitet, könnte künftig bessere Bedingungen bekommen.

Fahrer und Lieferanten von Plattformen wie Uber, Deliveroo oder Bolt werden in der EU nun doch bessergestellt. Die Sozialminister der EU-Staaten haben sich am Montag in Brüssel hinter einen Anfang Februar mit dem Europaparlament ausgehandelten Kompromiss gestellt, der viele Plattformarbeiter mit Festangestellten gleichstellen soll. 25 der 27 Mitgliedstaaten sprachen sich am Ende für das neue EU-Gesetz zur Plattformarbeit aus. Nur Deutschland – wegen des Widerstands der FDP – und Frankreich enthielten sich der Stimme.
...
nachzulesen auch hier:
https://germany.representation.ec.europ ... 3-12-13_de
Zuletzt geändert von sivas am 12.03.2024, 07:37, insgesamt 1-mal geändert.

Untoter :shock:

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Re: Plattformkapitalismus à la Luxemburg

Beitrag von Taxi Georg » 12.03.2024, 11:08

Nur Deutschland – wegen des Widerstands der FDP – und Frankreich enthielten sich der Stimme.
Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet!
Bitte betrachtet meine Postings nicht als Verpflichtung, sondern nur als gutgemeinte Hinweise!
Diese Hinweise sollen auch keine Rechts-/Steuerberatung darstellen oder sollen diese ersetzen. ☑

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