Thomas-Michael Blinten hat geschrieben:...
Also entweder ablehnen (und bei Bedarf die 112 wählen) oder mit allen Konsequenzen...man hat ja die Wahl...
Mir ist mal einer beim "oben melden" in der Kneipe nach dem Aufstehen direkt vor die Füße gefallen. Ich hab die Wirtin gebeten, bitte einen Rettungswagen zu rufen, da ich diese Person nicht befördern DARF! Ich kann mit meinen 60 kg keinen 100 kg Koloss ins Auto bringen oder gar nach Hause geleiten und habe für mich entschieden, nur noch Betrunkene zu befördern, die das Auto auf zwei Beinen erreichen. Wenn einer hingeknallt ist, kann er sich bereits verletzt haben, ich muss dann einen Notarzt rufen, weil ich z.B. im Falle eines Schädel-Hirn-Traumas nicht medizinisch ausgebildet bin, um bei Komplikationen im Taxi richtig zu agieren.
Wichtig ist nur, so habe ich es gelernt, ähnlich wie bei Unfallflucht, das man vor Ort bleibt und sich kümmert/medizinische Hilfe holt oder man sich vergewissert hat, das ein Dritter das getan hat. Abhauen oder einfach wegfahren kann als Straftat ausgelegt werden!!! Und ist bei hilflosen Personen dazu noch moralisch verwerflich.
Das man eine betrunkene Frau und ebenso einen Mann solange beobachtet und nach Ausstieg erst dann losfährt, bis sie/er in der Haustür ist, oder gar zur Haustür begleitet, sollte eine Selbstverständlichkeit sein und wird auch in seriösen Taxischulen so gelehrt! Dabei leisten wir bereits wesentlich mehr als jeder Busfahrerkollege. DER macht die Tür auf und fährt weiter!
Noch eine kleine nette Geschichte aus meiner letzten Heiligabend-Schicht 2017: Demenzheim. Ich kriege eine Dame zur Begleitung als Verrechnungstour mit Adresse auf Zettel und allem, so wie es sich gehört! War ne tolle Fahrt, wir hatten Spaß und haben viel gelacht. Ich hatte verstanden das die Dame zu ihrer Familie wollte in einer absolut tollen Villengegend in Bergedorf. Angekommen. Zur Haustür gebracht mit Koffer und allem. Haus leer. Keiner macht auf. Ich dann durch diesen riesigen Garten hinten durch Terasse gesehen, gerufen, vorher natürlich die Dame wieder ins Auto gesetzt.
Nix. Keine Menschenseele da. Die Dame konnte mir nicht helfen. Zentrale angerufen. Die haben mir dann Nummer vom Pflegeheim gegeben. Pflegeheim sagt...komisch, aber wir haben Nummer der Tochter. Die dann angerufen. Sie: Wir sitzen in der Kirche, es ist erst 11, sie sollte doch erst um 12 hier sein.
Ende vom Lied: Das Pflegeheim hatte die Dame eine h zu früh losgeschickt. Nach 20 min kam dann auch die Tochter an. Fazit: 45 Euro Tour auf Verrechnung, 2 Euro Tipp für eine knappe h Suchspiel. ABER: Am Ende lachende Gesichter zu Heiligabend. So sind wir Taxifahrer, die ihren Job aus Leidenschaft machen!!! Das muss auch mal gesagt werden!
LG
Dura lex, sed lex.