Klage gegen MOIA

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
Sascha1979
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Sascha1979 » 17.03.2018, 05:06

Ich weiß zwar nicht wer dieser hjm ist (will sagen: Ist mir noch nie in den bisherigen Diskussionen aufgefallen).

Aber er scheint einer der sehr wenigen Taxi-Fahrer hier zu sein, welcher eine nicht durch Wünsche und Hoffnungen vernebelte Brille hat und seine Einschätzung wirklich noch objektiv ist.
Ich schließe mich seiner Meinung zu 100% an.

Aber, mir ist es ehrlich gesagt egal, ob gegen MOIA geklagt wird.

Die Klage wird keinerlei Erfolg haben.
Sie wird nur Geld kosten.
Sie wird den Erfolg von MOIA erheblich beschleunigen.

BTW:
Wie hoch ist das Prozess-Kostenrisiko eigentlich?

Ich meine: Geht es hier dadrum den MOIA Betrieb zu verbieten?
Wenn dies zu ungerecht geschieht, also MOIA wegen den Klägern einige Monate nicht auf dem Markt sein kann, müsste das Prozesskostenrisiko doch immens sein?

Ich frage nur, weil ich vor wenigen Wochen gegen ein Kleinst-Gewerbe geklabt habe. Diese Person hat illegalerweise in ihrer Wohnung ein Kleinst-Gewerbe betrieben (Umsatz lächerliche Euros / Monat). Mein Prozess-Kostenrisiko hierbei waren ca. 18.000 €.
Das ganze kalkuliert auf den Streitwert UND eben dem Risiko, dass die Gegenpartei in 2. Instanz geht.

Heißt:
ICH klage in 1. Instanz. Verliere. --> ICH habe die Wahl in die 2. Instanz zu gehen. Also entweder die Prozess-Kosten von geschätzten 9.000 € zu zahlen. Und nicht weiter zu klagen. Und es bleibt für mich bei den 9.000 €. Liegt in meiner Hand.

Jetzt ist aber auch folgendes möglich:

ICH klage in 1. Instanz und GEWINNE. Die Gegenpartei geht nun in 2. Instanz, was ich nicht verhindern kann. Somit sind die Prozess-Kosten nun bei ca. 18.000 €, die der Verlierer entsprechend seiner Quote (also bis zu 100%) zu bezahlen hat.

ZUSÄTZLICH wäre auch noch möglich:

Ich klage und gewinne in 1. Instanz.
Das Urteil ist direkt gültig und ich setze es durch und untersage den Gewerbe-Betrieb.

In 2. Instanz gewinnt die Gegenpartei. Ich trage nicht nur die 18.000 € Prozesskosten, sondern auch noch den Schaden, den die Gegenpartei hatte, weil sie Monate lang - unberechtigt - kein Gewerbe ausführen durfte.

Wie sieht das hier alles mit der MOIA Klage aus?
Hier wird von 50 € Zuschuss von Taxi-Fahrern geredet.

Das kann doch gar nicht sein, dass bei so einem Projekt kaum Prozesskosten entstehen?
Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken, zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von TaxiBabsi » 17.03.2018, 05:08

SindSieFrei? hat geschrieben:Bist du eigentlich unfähig Inhalte zu verstehen, oder merkst du nicht, das du bald auf der Straße sitzt??? Ohne Auto unterm Hintern? Das auch noch gut zu finden, so eine Einstellung zeigt, das du entweder nicht verstehen kannst, oder du einen Millionär als Mann hast und deinen Job nur aus Spaß machst! :twisted:
Bist Du unfähig den Wandel zu sehen und die Änderungen zu akzeptieren? Die einzige Möglichkeit ist Anpassung, denn den Fortschritt kannst Du nicht aufhalten, auch wenn es für Dich persönlich kein Fortschritt sein mag.

„Taxi“ und auch Busse und Bahnen, also der gesamte ÖPNV, wandelt sich zugunsten unserer Umwelt, den Städten und der Kundschaft.

In der Vergangenheit gab es das zuhauf (Glückauf Zukunft im Ruhrgebiet), Einzelhandelssterben uva.

Die Weichen sind schon gestellt, Politik und Industrie werden die Digitalisierung weiter voran bringen, es ist schon lange beschlossen und das wird EU-weit geschehen.

Die hellelfenbeinfarbenen Taxis mit Taxischild auf dem Dach haben leider das Nachsehen, „Taxi“ hat aber auch seinen eigenen Marktwert, den milliardenschweren Mobilitätsmarkt, nicht erkannt (man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht) und deren Gewerbe- und Verbandsvertreter glänzten durch ihr Nichtstun.
Zuletzt geändert von TaxiBabsi am 17.03.2018, 05:28, insgesamt 5-mal geändert.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von TaxiBabsi » 17.03.2018, 05:47


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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von TaxiBabsi » 17.03.2018, 06:21

TaxiBabsi hat geschrieben:Angela, Du machst es gut!
„Neue plattformbasierte digitale Mobilitätsangebote brauchen eine rechtssichere Grundlage für ihre Zulassung.“
http://www.taxi-times.com/die-neue-bund ... es-werden/
7. Personenbeförderungsrecht, ÖPNV und Mobilität im ländlichen Raum
Wir wollen die individuelle Mobilität der Menschen stärken, neue Angebotsformen zur Verbesserung des Mobilitätsangebots im ländlichen Raum unterstützen und diese mit Pilotprojekten erproben.
Wir werden das Personenbeförderungsrecht modernisieren und die Rahmenbedin- gungen für den öffentlichen Verkehr und neue Bedienformen im Bereich geteilter Nutzungen (Ride Pooling) an die sich ändernden Mobilitätsbedürfnisse der Men- schen und neue technischen Entwicklungen anpassen. Neue plattformbasierte digita- le Mobilitätsangebote brauchen eine rechtssichere Grundlage für ihre Zulassung. Dabei achten wir darauf, dass ein fairer Ausgleich (level playing field) zwischen den unterschiedlichen Beförderungsformen gewahrt bleibt. Kommunen müssen entspre- chende Steuerungsmöglichkeiten erhalten. Gute soziale Rahmenbedingungen zum Schutz der Beschäftigten sind für uns dabei zentrale Voraussetzung. Sowohl der Ta- xi- wie auch der Mietwagenbetrieb soll von regulatorischen Entlastungen profitieren.
Für einen attraktiven und in die Zukunft gerichteten ÖPNV wollen wir digitale Informa- tions- und Vertriebssysteme fördern. Neue Mobilitätsangebote sowie moderne Be- dienformen und der ÖPNV müssen sich bestmöglich ergänzen.
Wir wollen den erfolgreichen Förderfonds mFUND für die frühe Entwicklung digitaler Innovationen im Bereich Mobilität fortschreiben und weiterentwickeln. Die mCLOUD zur offenen Bereitstellung öffentlicher Mobilitäts-, Geo- und Wetterdaten wollen wir ausbauen und bieten damit Start-ups und Mobilitätsanbietern eine zentrale Plattform.
An den Festlegungen im Personenbeförderungsgesetz für den Vorrang von eigen- wirtschaftlichen Verkehren im Personennahverkehr halten wir fest.
Im Personenbeförderungsgesetz werden wir klarstellen, dass über die Nahverkehrs- pläne soziale Standards zum Schutz der Beschäftigten sowie qualitative und ökolo- gische Standards auch für eigenwirtschaftliche Verkehre gelten.
Wir wollen die Mittel für den Radverkehr als Testlauf aufstocken. Wir wollen damit in den Radwegebau investieren und die gesetzliche Grundlage schaffen, damit die Radwege unabhängig vom Verlauf der Bundesstraßen geführt werden können. Zu- dem wollen wir das Programm für den Bau von Radschnellwegen praxisnaher aus- gestalten und weitere innovative Projekte fördern, die den Radverkehr in Deutsch- land verbessern.
Wir werden die Straßenverkehrsordnung mit dem Ziel der Radverkehrsförderung überprüfen und gegebenenfalls fahrradgerecht fortschreiben einschließlich einer In- novationsklausel für örtlich und zeitlich begrenzte Pilotprojekte. Wir wollen den Nati- onalen Radverkehrsplan 2020 fortschreiben.
Unser Ziel ist eine selbstbestimmte sichere Mobilität von Seniorinnen und Senioren. Dies wollen wir mit der Förderung freiwilliger Angebote noch stärker unterstützen.

Seite 121:
https://www.cdu.de/system/tdf/media/dok ... pdf?file=1

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Dschungeltaxi » 17.03.2018, 06:21

und deren Gewerbe- und Verbandsvertreter glänzten durch ihr Nichtstun.

und wenn, dann bauen sie nur mist!!!...
siehe die letzte Anti MOIA aktion in HH..
und die die etwas (zum schein tun)??
von IK und sein gefolge kann man wohl nicht mehr erwarten
zu allem überfluss werden die vielen Geschäftsleute , die eigentlich taxi retten bzw. erhalten könnten bzw. die auf taxi und sein schnellen service angewiesen sind , noch verhöhnt , verspottet, mit vorbei fahrten, in die *** getreten ..
dies....haut mein verstänndniss , für die sogenannte rettung , des taxi. völlig in den keller...
anstatt die Geschäftsfahrgäste , sinnvoll zu informieren...

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von TaxiBabsi » 17.03.2018, 06:43

Das ist ein guter Punkt denn die Geschäftsleute wurden am Flughafen stehen gelassen.

Diese Geschäftsleute werden kein Moia oder Sharing nutzen, weshalb bestraft man diese gute Kundschaft mit einem Streik?

Folge wird sein das diese Gäste noch mehr mit anderen Anbietern fahren werden, z.B. Mietwagen.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Sascha1979 » 17.03.2018, 06:59

TaxiBabsi hat geschrieben:Das ist ein guter Punkt denn die Geschäftsleute wurden am Flughafen stehen gelassen.

Diese Geschäftsleute werden kein Moia oder Sharing nutzen, weshalb bestraft man diese gute Kundschaft mit einem Streik?

Folge wird sein das diese Gäste noch mehr mit anderen Anbietern fahren werden, z.B. Mietwagen.
So ist es.
Geschäftsleute, die mit dem Flieger kommen, die sind im Regelfall relativ eng getanktet unendlich haben selten ne Stunde Puffer dazwischen.

Die interessiert es nicht Die Bohne ob die Reisekosten für die Fahrt vom Flughafen 60 oder 90 eur sind.

Deren Erfahrung aber, dass sie Morgens um 7 aufstehen um vom Münchener Flughafen nach Hamburg zu fliegen, wo sie um 10 Uhr einen Termin hatten, den sie nun verpasst haben, weil sie kein Taxi zum Termin gefunden haben, oder sich in die s Bahn quälen mussten, wird sehr prägend sein.

Und zumindest ich, zu meiner aktiven Zeit, würde zu meiner Sekretärin nach Rückkehr so reagieren: „ich möchte, dass nächsten mal ein fixer Shuttle Service vom Flughafen in die Stadt gebucht ist.“

Und schon fahren wieder ein Teil der Flieger die lukrativen Touren Flughafen — Innenstadt mit den zuhauf existierenden Limousinen Services, besser, günstiger, zuveflässiger.

Braucht euch aber nicht sorgen. Die alte Oma wird ihre 1,5 km mit euch immer nach zum Frisör fahren.
Inkl. Abholen im 3. Stock, reinbringen zum Frisör und 50 Cent Trinkgeld, „weil sie so nett waren.“
Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken, zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von sivas » 17.03.2018, 08:30

ilkoep hat geschrieben:
sivas hat geschrieben:Das Gewerbe ringt auch um Lösungen, erscheint aber in dem Augenblick unglaubwürdig, wo erkannt wird, dass es gleichfalls in den illegalen Mietwagenmarkt verstrickt ist.
Kannst Du das mal näher erläutern?

Kranken-, Schüler-, Dialyse-, Chemofahrten gibts in Großstädten (fast) nicht. Und MOIA wird diese mit Sicherheit nicht ausführen.
Bei uns hat jeder größere MWU auch Mietwagen im Einsatz. Diese Fahrzeuge werden genauso vermittelt wie Taxen. Einer ist dabei mal auf die Schnauze gefallen, weil er 'nen Mietwagen geschickt hatte, obwohl der Kunde an der Hotelrezeption ein Taxi bestellt hatte und sich daraufhin beschwerte.

Neben den Kranken-, Schüler-, Dialyse- und Chemofahrten werden vor allem Flughafen-Zubringerfahrten mit Mietwagen durchgeführt.

Bei der einen Firma rufst Du an, nennst Deinen Beförderungswunsch und bekommst einen Preis gesagt. Dann kommt entweder eine Taxe oder ein Mietwagen. Genau diese Firma sprach ich bei meiner Vorsprache beim Plazahotel an und bat um etwas kritischere Betrachtung der Leistung - genau diese Firma war es aber, die die beste Leistung ablieferte ... Zuverlässigkeit, Auftreten der Fahrer, Sauberkeit der Autos, E-Klasse ...

Ergänzung:
die Mietwagen werden nicht über die genossenschaftliche Zentrale vermittelt, sondern sind nur nur nach dem Anruf im jeweiigen Unternehmen erhältlich. Die Taxen dieser Unternehmen allerdings nehmen an der Zentralenvermittlung teil. Es werden bestimmt nicht wenige Kunden sein, die nach Mitfahrt in einer solchen Taxe fortan nur noch eben dieses Unternehmen anrufen, besonders bei den lukrativen Flughafenfahrten. Die Leistung (und der Preis) stimmt einfach.

'BZP Deutscher Taxi- und Mietwagenverband e.v.' sagt doch einfach schon alles ... bietet Moia doch mal die Mitgliedschaft an. Ist eigentlich myTaxi Mitglied ?
Zuletzt geändert von sivas am 17.03.2018, 09:06, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von TaxiBabsi » 17.03.2018, 09:40

sivas hat geschrieben:
ilkoep hat geschrieben:
sivas hat geschrieben:... Ist eigentlich myTaxi Mitglied ?
Wozu sollte diese Mitgliedschaft gut sein?

http://bzp.org/Content/VERBAND/Organigr ... lieder.php

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von IK » 17.03.2018, 10:25

@hjm

Welch interessante Logik in deinem Beitrag. Nicht klagen ist dein Apell. Wenn man verliert, kann MOIA machen, was sie wollen. Aber wenn man nicht klagt, dann können sie auch machen was sie wollen. Außerdem soll die Klage diese ganze Verdummung der Öffentlichkeit ans Licht zerren.

Preislüge
Innovationslüge
Umweltlüge


Wieder die Preislüge in deinem Beitrag. MOIA ist nicht preiswerter als Taxi. Wenn sich vier Personen eine Standardtour teilen (Eimsbüttel zu Reeperbahn) dann kostet das Taxi pro Kopf kaum mehr als HVV.

20-50 Taxen mehr bedeuten in deinem Beitrag 1-2% Umsatzrückgang und bei 200 MOIAs auch das Gleiche? Ich habe gelernt, anders zu rechnen. Wenn 20 durchschnittlich ausgelastete Taxen 1-2% Rückgang bedeuten, dann Bedeuten - nach deiner Meinung hochausgelastete 200 MOIA - mindestens das Zehnfache aber eher das Zwanzigfache. Und dann reden wir von 20-40% Umsatzrückgang und Vernichtung. Und zum Schluss: MOIA hat Antrag auf Genehmigung für 1.000 Wagen gestellt. Nicht 200, wie du das schreibst.

Es gibt einen Video bei Youtube, in welchem umgebauter Crafter (soll wohl 300.000€ bei Carmann gekostet haben) vorgestellt wird. Und er hat was ganz innovatives: Die Innenbeleuchtung. Vom Cocooning will ich hier estmal gar nicht schreiben, weil die virtuelle Tinte für so ein Stuss zu kostbar ist.

Eine echte Innovation braucht keine Rabatte, weil die Menschen es haben wollen. Siehe iPhone, siehe Digitalkameras. Eine Scheininovation lehnen die Leute ab. Siehe Elektroauto. MOIA ist keine Innovation - vom Cocooning mal abgesehen ;)

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sivas
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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von sivas » 17.03.2018, 12:17

Welcher Antrag soll bei der Klage eigentlich formuliert werden ?

Was soll für Recht bzw. Unrecht befunden werden ?

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von E. G. Engel » 17.03.2018, 12:41

Leute, Leute, Leute. So geht das nicht.

@ hjm


Zitat hjm:

„Grundsätzlich ist es ein politisches Problem und sollte möglichst politisch gelöst werden.“


Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Aber bis dahin ist es ein rechtliches Problem. Noch leben wir in einem Rechtsstaat und die Politik kann nicht Gesetze übersteuern. Das wäre Willkür. Das macht noch nicht einmal Putin, der ändert wenigstens vorher die Gesetze. So geht der Weg und nicht anders.


Zitat hjm:

„Eine Klage birgt IMMER die Gefahr, dass man es vom Gericht schriftlich kriegt, dass man nicht im Recht ist. Mit dem Urteil geht dann die Gegenseite herum und kriegt was sie will. Danach kann man eigentlich nur noch die Klappe halten.“

Auch da gebe ich Dir teilweise Recht. Deswegen ist es auch wichtig dass so Viele wie möglich die Klage finanziell unterstützen. Hier in Hamburg wird ein vorläufiges Grundsatzurteil (OVG-Beschluss) fallen. Verliert Moia hier, dann wird es für Moia auch in Stuttgart, Düsseldorf, Berlin, Köln usw. sehr sehr eng werden. Und es gibt gute Gründe warum Moia gerade hier in Hamburg verlieren wird.

Darum hier noch einmal der Auffruf an alle Kollegen bundesweit, spendet, spendet, spendet. Info’s wie es geht hier: https://www.dieKlage.de. Dann könnt ihr nachher auch sagen: „Auch ich habe geholfen, ich war dabei.“ Sogar Sascha darf spenden, denn der möchte doch auch gerne ein Urteil haben.


Zitat hjm:

„Das problematische an dieser Klage gegen ein vergleichbares, aber deutlich billigeres Produkt eines (neuen) Mitbewerbers liegt darin, dass man sich damit gegen die Verbraucher stellt und in diesem Fall - nach Meinung vieler Zeitgenossen - auch noch gegen die Umwelt. Wenn die Medien die kommenden Ereignisse so kommunizieren, dass die Diesel-Kutscher gegen den lokal emissionsfreien E-Antrieb Sturm laufen und sich für möglichst hohe Fahrpreise engagieren, dann ist der Schuss gründlich nach hinten losgegangen. Dann hat man die Öffentlichkeit gegen sich und kann auf dem Verhandlungsweg nicht mehr viel von der Politik erwarten.“

Das mit der Politik hatten wir schon. Sch.eiss auf die Politik. Rechtsstaat. Geltendes Recht.

Billig? IK hat es ja schon angesprochen. Moia ist nicht wirklich billiger. Moia ist allenfalls pro Person billiger. Der Single fährt für 60% (?), das Paar fährt für 2 x 60%, die Familie fährt dann für 3, 4 x 60% des Taxipreises. Und weil das dann für die letzten drei doch zu teuer ist nehmen sie dann Moia’s Exklusiv Shuttle, und die sind bei keinem der heutigen Vertreter, ob Sixt oder Blacklane, billiger wie Taxi. So sieht die Wahrheit aus. Fake News. Das ist das Moia Prinzip, billig daher kommen und dann Exklusiv Taxi verdrängen und abkassieren.


Zitat hjm:

„Die finanzielle Auswirkung von 200 bemannten MOIAs auf das Hamburger Taxigewerbe dürfte daher in den ersten drei Jahren eine ähnliche sein, wie eine Erhöhung des Taxibestands um 30-50 Wagen, was bei 3.000 Taxen einen Umsatzrückgang von 1-2% pro Fahrzeug erwarten lässt. Darüber regst Du Dich auf?“

Entweder bist Du unseriös oder kennst den Moia Antrag nicht. Moia beantragt 1.000 Fahrzeuge. Aber selbst bei einer geringeren Anzahl liegst Du falsch wenn Du nur auf den Umsatz abzielst. Ohne jetzt ins Detail zu gehen, selbst geringe 2% Umsatzverlust können schnell 5, 10% Gewinnverlust bedeuten, im Extremfall sogar 100%. Und dann sind wir auch schnell bei der Marge welcher ein MWU mit Fahrern hat. Keine Marge, kein Taxi. Ich erkläre es Dir grob (und den anderen). Die Kosten eines Taxis bestehen zu ca. 55% aus Personalkosten (ML plus SV), dazu kommen dann noch Abschreibung (Hamburg hat den neuesten Taxenbestand), Versicherungen (KFZ Haft/Voll, Rechtsschutz etc.), BG, Treibstoff, Inspektion, Reparaturen, Allgemeinkosten und wenn wir das alles zusammenzählen, wird bei jedem Betrieb leicht unterschiedlich sein, kommen da schnell 85, 90, 95% des erzielbaren Umsatzes zusammen. Das wäre dann der Break Even. Darunter geht nichts, außer durch Steuer- und Sozialbetrug. So mein lieber hjm, daran wird gemessen, daran gemessen sind 2% Umsatzverlust die zu 100% vom betrieblich notwendigen Gewinn abgehen eine ganze Menge und somit können sogar 2% Umsatzverlust existenziell werden. Wie sieht das dann erst bei 1.000 Fahrzeugen aus? Mein lieber hjm, wir kennen uns ja, BWL war noch nie Deine Stärke.


Zitat hjm:

„Dies solle tunlichst ein Unternehmer machen, der wirtschaftlich nicht zu gut dasteht, um den drohenden Ruin auch glaubhaft darstellen zu können.“


Da gebe ich RA Füsser und Dir Recht. Das stellt ein Prozessrisiko dar und sollte tunlichst vermieden werden.


Zitat hjm:

„MOIA hätte mit 1.000 Wagen, die rund um die Uhr ohne Pause im Einsatz sind, eine Beförderungskapazität, die mindestens 3 x so hoch ist wie die des Hansafunks! – Das ist dann in der Tat für viele Betriebe existenzgefährdent, vorher nicht.“


Eben doch vorher. Wenn der Antrag für 1.000 Fahrzeuge genehmigt wird. Wann die dann tatsächlich komplett da sind spielt für die rechtliche Beurteilung überhaupt keine Rolle.

Und zum Ende noch ein kleines Schmankerl. Gerade hier in Hamburg haben wir gute Chancen den Prozess zu gewinnen. Das Hamburger Gewerbe ist relativ gläsern. Wir haben Echtdaten von über 2.400 Taxen. Keine Schätzung, keine Spekulation. Echte, verifizierbare Daten aus dem FT. Damit kann man bei Gericht punkten und deshalb wird Moia in Hamburg verlieren.


Dazu ein Joke von mir aus dem Versteckten Forum auf die Frage eines Kollegen ob Moia sich die falsche Stadt ausgesucht hat

Zitat Engel:

Moia hat sich wohl tatsächlich die falsche Stadt ausgesucht. Hamburg ist die einzige Stadt in Deutschland wo es Betonköpfe, Thinktanks und verifizierte Taximarktdaten gibt :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: und eine TB die in ihrem eigenen FT-Korsett eingeschnürt ist. Falsche Stadt. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Und da liegt für die TB das Problem. Sonst wäre der Antrag schon durch. Und ich gehe hier mit Dir eine Wette ein. Wenn der Moia Antrag überhaupt genehmigt wird, dann werden es mindestens 500 weniger wie beantragt. Aber selbst das wird Moia aufgrund Hamburger Spezialitäten bei Gericht nicht durch bekommen. So wird ein Schuh draus.


In diesem Zusammenhang. Kollegen, hier in Hamburg wird eine Grundsatzentscheidung fallen. Auch für Berlin, auch für Düsseldorf, für Köln, für Stuttgart und was weiß ich wo sonst noch. Also beteiligt euch. Helft den Hamburgern mit einer Spende dann helft ihr euch selbst.

Hier geht’s lang: https://www.dieKlage.de

PS. Dank an hjm dass er als Punchingball herhält. Kann ich mir nicht verkneifen. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Zuletzt geändert von E. G. Engel am 17.03.2018, 13:38, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von AsphaltRunner » 18.03.2018, 01:33

E. G. Engel hat geschrieben: Wenn der Moia Antrag überhaupt genehmigt wird, dann werden es mindestens 500 weniger wie beantragt. Aber selbst das wird Moia aufgrund Hamburger Spezialitäten bei Gericht nicht durch bekommen.
Wenn die 50 Minibusse durch bekommen, knallen die Sektkorken...
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von pauline » 18.03.2018, 02:09

Engel schrieb :
Sch.eiss auf die Politik. Rechtsstaat. Geltendes Recht.
Weißt du schon wie das geltende Recht demnächst aussehen wird ? Bei der üblichen Verfahrensdauer ( ca 2-5 Jahre ) wird die Klage mit ziemlicher Sicherheit vom dann geltenden Recht überholt. Und dann ?
Ich teile im Großen und Ganzen die Meinung von hjm.
Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass hier das Wettbewerbsrecht tangiert ist. Aber wahrscheinlich erst dann, wenn Moia am Start ist und das geplante Dumping tatsächlich betreibt.
Bis dahin halte auch ich eine offensive Öffentlichkeitsarbeit für zielführender.
Zuletzt geändert von pauline am 18.03.2018, 02:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von CPL5938 » 18.03.2018, 05:09

pauline hat geschrieben: Bis dahin halte auch ich eine offensive Öffentlichkeitsarbeit für zielführender.
Und ohne Klage hast Du für diese Öffentlichkeitsarbeit genau was auf der Pfanne? Nur heiße Luft, aber kein Fleisch. Und die Leute merken das, sie kennen den Unterschied zwischen Phrasen und Eiern. Natürlich steht bei einer Klage etwas auf dem Spiel, es ist ein Risiko - aber genau das macht den Unterschied: Erst dadurch entsteht Glaubwürdigkeit. Mit dem A**** an der Heizung nicht.
"The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.”
Edmund Burke

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Poorboy » 18.03.2018, 05:39

Es gilt der aktuelle Rechtsrahmen für alle!

Bei Änderung werden die Karten neu gemischt. Aber noch gibt es keine Änderung!

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von IK » 18.03.2018, 10:12

CPL5938 hat geschrieben:
pauline hat geschrieben: Bis dahin halte auch ich eine offensive Öffentlichkeitsarbeit für zielführender.
Und ohne Klage hast Du für diese Öffentlichkeitsarbeit genau was auf der Pfanne? Nur heiße Luft, aber kein Fleisch. Und die Leute merken das, sie kennen den Unterschied zwischen Phrasen und Eiern. Natürlich steht bei einer Klage etwas auf dem Spiel, es ist ein Risiko - aber genau das macht den Unterschied: Erst dadurch entsteht Glaubwürdigkeit. Mit dem A**** an der Heizung nicht.
Wie geil. Sehr gute Antwort. Aber Pauline ist für Nichtstun, für Nichtaufmucken, für Abnicken bezahlt. Hauptsache der A*** bleibt an der Heizung. Dass der Hoden dabei leidet, ist für jemanden ohne Eier uninteressant;)

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von Pirat » 18.03.2018, 11:28

Ach du Schande... jetzt sind wir mitten im Wahlkampf....
...zwischen zwei Mühlsteine, dat is nix für mich...
Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern... Konfuzius.

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von IK » 18.03.2018, 11:47

Pirat hat geschrieben:Ach du Schande... jetzt sind wir mitten im Wahlkampf....
...zwischen zwei Mühlsteine, dat is nix für mich...
Dann halte dich einfach raus, wenn das nichts für dich ist. Kampagne gegen MOIA ist gleichzeitig eine Kampagne gegen ganz brutale Deregulierung. Das auf einen Wahlkampf zu reduzieren ist hinterhältig und diffamierend. Mit solchen Sprüchen fällt man eigenen Kollegen in den Rücken. :evil: :x :x

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Re: Klage gegen MOIA

Beitrag von pauline » 18.03.2018, 13:29

Komisch dass die Befürworter einer Klage immer gleich persönlich werden. Das scheinen die Emotionalen zu sein. Die Nachdenklichen befinden sich offenbar eher im Lager der Klage-Skeptiker.

Ich habe keine sachliche Antwort bekommen auf die - durch einige Indizien bestätigte - Vermutung, dass der Rechtsrahmen sich während der Laufzeit der Klage ändert und unter Umständen dem Vorhaben von Moia entgegenkommen wird. Das PBefG ist nicht das Grundgesetz und das Taxengewerbe nicht die vom lieben Gott geschützte heilige Kirche.

Selbst wenn dann trotz aller Bemühungen Moia an den Start geht ist überhaupt noch nicht ausgemacht, wie und in welchem Umfang das Taxengewerbe Schaden nimmt.

E.Engel, der aufgrund seiner Kenntnisse noch am ehesten die o.a Frage beantworten könnte, geht zum Beispiel davon aus, dass Moia seine Fahrgäste ausschließlich aus dem Fundus der Taxis bezieht. Ist das wirklich so ?
Ich habe mir Freitag auf meiner Schicht bei jedem Fahrgast die Frage gestellt, ob diese Person als potentieller Fahrgast für Moia in Frage käme. Das war nur bei ganz wenigen der Fall. Das ist natürlich keine wissennschaftliche Methode, aber sollte schon zum nachdenken anregen.

Also E.Engel : Was passiert mit der Klage, wenn sich der Rechtsrahmen während der Laufzeit in Richtung Moia verändert ?
Und bitte sachlich bleiben - auch wenn's schwerfällt !

P.S. Ganz wichtig : Ich befürworte Moia in keinster Weise ! Genauso wie das Auftauchen von MyTaxi und anderer Konkurrenz.
P.P.S. Und mit dem A.... an der Wand befinde ich mich zurzeit tatsächlich. Aber nur weil hier ein eiskalter Ostwind weht. :mrgreen:

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