5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Neuigkeiten aus dem Taxigewerbe.
Löwenzahn
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von Löwenzahn » 12.03.2017, 10:57

Die Verkehrslage macht jeden Zeitplan zunichte. Fahrgäste warten nicht länger als 15 Minuten auf ein Taxi, wenn überhaupt.

Du kannst ein Taxi beispielsweise nicht zum Olympiastadion schicken und verlangen, dass es dann 30 Minuten später in Mitte sein soll.

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sivas
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von sivas » 12.03.2017, 12:05

Man kann das Ganze ja auch flexibler gestalten:
nach jeder abgeschlossenen Fahrt ruft der Fahrer an: 'Cheffe, wo soll ich'n jetzt hin ?" :lol:

Besser wär's natürlich, wenn das Vermittlungssystem diese Direktiven übernehmen würde, es weiss doch alles - muss nur programmiert werden:
"Schulgasse 17, Meier, Kartenzahlung" >> "Oh, Danke dass Sie schon da sind, wollte gerade anrufen".

Wie sagt unser BZP ? modern und verlässlich ... oder so ähnlich.
Zuletzt geändert von sivas am 12.03.2017, 13:04, insgesamt 3-mal geändert.

TaxiBabsi
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von TaxiBabsi » 12.03.2017, 12:37

Können leuchtende Taxischilder Frauen sicher nach Hause bringen? Der BZP sollte sich besser ausdrücken können...
BZP hat geschrieben: für Frauen, denen das leuchtende Taxi-Schild in der Dunkelheit einen sicheren Heimweg garantiert,

Löwenzahn
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von Löwenzahn » 12.03.2017, 13:15

sivas hat geschrieben:Man kann das Ganze ja auch flexibler gestalten:
nach jeder abgeschlossenen Fahrt ruft der Fahrer an: 'Cheffe, wo soll ich'n jetzt hin ?" :lol:
So verkehrt ist das nicht.

Wenn ein Fahrgast zu 14 Uhr ein Taxi bestellt, dann erwartet er auch zu 14 Uhr ein Taxi. Nicht zu 13:50 Uhr und auch nicht erst zu 14:10 Uhr.
Fußballspiel am Olympiastadion, Straßen werden abgesperrt, unmittelbare Nachbarstraßen sind verstopft: auch wenn die eigentliche Tour vom Olympiastadion zum Ziel nur 4 Kilometer lang ist, der Fahrer braucht erstmal eine gute Stunde dorthin und von dort weg zu kommen.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 12.03.2017, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.

eichi
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von eichi » 14.03.2017, 22:19

Zitat Löwenzahn:
auch wenn die eigentliche Tour vom Olympiastadion zum Ziel nur 4 Kilometer lang ist, der Fahrer braucht erstmal eine gute Stunde dorthin und von dort weg zu kommen.
Jeder verantwortungsvoll agierende Fahrer (wenn er nicht mit
dem Klammerbeutel gepudert ist) vermeidet solche Sperenzchen.
Die in Hamburg und Berlin immer noch herrschende und sich hartnäckig
haltende "Karenzminuten-Problematik" bestraft solche Fahrer mit
unbezahlter Arbeitszeit!
Dass die entspr. Taxiunternehmer immer noch nicht ihre zuständigen
Behörden in Brand gesetzt haben ist kaum zu verstehen. :roll:
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

Löwenzahn
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von Löwenzahn » 14.03.2017, 22:52

eichi hat geschrieben:Zitat Löwenzahn:
auch wenn die eigentliche Tour vom Olympiastadion zum Ziel nur 4 Kilometer lang ist, der Fahrer braucht erstmal eine gute Stunde dorthin und von dort weg zu kommen.
Jeder verantwortungsvoll agierende Fahrer (wenn er nicht mit
dem Klammerbeutel gepudert ist) vermeidet solche Sperenzchen.
Falscher Ansatz eichi. Die Rede war, wenn der Unternehmer die Fahrer anweist zum Olympiastadion zu fahren und danach schon Folgetouren geplant hat. Wenn Unternehmer Schichten ausplanen, gehen sie davon aus, dass die Tour in etwa in dieser Zeit zu schaffen ist. Sie berechnen nicht Unvorhersehbarkeiten mit ein, weil sie fälschlich davon ausgehen, die Stadt richtet sich nach den Taxifahrern.

Was man jedoch machen kann, ist, seinen Fahrern anzuweisen sich zu melden, wenn sie frei sind. Weil dann kann man abklären, ob man an diesem Ort stehen bleiben soll oder ob der Unternehmer einen besseren Standplatz parat hat.

Natürlich ist das kompliziert, sage ich ja nichts dagegen. Und natürlich geht es einfacher, indem man den Fahrern die Schicht koordinieren lässt, kein Ding.

Aber wenn ich dann solche Sätze von taxipost & Co. lese, so von wegen: "Die Erfahrung der Taxifahrer ist unbedeutend." und sowas wie "Gute Fahrer machen das, schlechte Fahrer machen das." könnte ich platzen vor Wut.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 14.03.2017, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von vasg » 15.03.2017, 00:30

Eichi hat geschrieben:Karenzminuten Problematik ... Behörden
1. mal wird sich kein Fahrer freiwillig ins Getümmel stürzen nur weil die Karenzminute abgeschafft wurde, denn die Anfahrt wäre für den Kunden weiterhin kostenfrei.
2.tens wird der Fahrer nicht von der Behörde bezahlt, sondern vom Unternehmer. Wenn der Unternehmer bzw die Zentrale möchte, dass Kunden am "Olympiastadion" bedient werden, muss der Fahrer entsprechend angewiesen und bezahlt werden.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von eichi » 15.03.2017, 03:21

Der erfahrene Fahrer vermeidet den Stau, empfiehlt Alternativrouten,
lädt zur Not an einer Bahn-Haltestelle aus (...geht so schneller...)
oder fährt rechtzeitig vor Abpfiff zum Stadion.
Dem MW-Unternehmer als solchem ist es völlig Lattenhagen (schnurz),
ob Fahrgäste am Stadion oder sonstwo aufgenommen werden.
Hauptsache Geld kommt rein.
Solche Überlegungen macht sich höchsten eine Funkzentrale.
Dass Bedienprobleme an staugefährdeten Hotspots immer wieder auftreten,
ist für Behörden, Tourismusfuzzis etc. nicht so einfach nachzuvollziehen.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von taxipost » 15.03.2017, 07:59

Löwenzahn hat geschrieben:...
Falscher Ansatz eichi. Die Rede war, wenn der Unternehmer die Fahrer anweist zum Olympiastadion zu fahren und danach schon Folgetouren geplant hat. Wenn Unternehmer Schichten ausplanen, gehen sie davon aus, dass die Tour in etwa in dieser Zeit zu schaffen ist. Sie berechnen nicht Unvorhersehbarkeiten mit ein, weil sie fälschlich davon ausgehen, die Stadt richtet sich nach den Taxifahrern.

...
kein chef schickt dich in den stau, gegenteil ist der fall,
denn staus bei grossveranstaltungen sind bei allen bekannt,
nur bei den ausredensuchenden fahrern nicht.

mach aus dem taxifahren keine raketenwissenschaft, Löwenzahn. :wink:
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von Taxijule neu » 15.03.2017, 17:57

Hm mein Chef schickt mich nirgendwo hin - ich entscheide wo ich fahre und Großveranstaltungen gehören definitiv nicht zu meinen Fahrzielen. Sollte ich zufällig in der Nähe sein, fahre ich gern ran - es muss halt schnell gehen, nur so rollt der Rubel.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von TaxiBabsi » 15.03.2017, 19:31

So isses. Guter Chef diktiert nicht den Tagesablauf sondern zählt nur das Geld. Guter Fahrer = Erfahrene Umsatzrenner, regelmäßig besser als der Durchschnitt. Punkt. Ausrufezeichen.
Zuletzt geändert von TaxiBabsi am 15.03.2017, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von miamivice » 19.03.2017, 10:31

taxipost hat geschrieben:es ist kein geheimnis/erfahrung, dass wenn du dich um 7:30, 9:00, 10:00, 16:00 am flughafen hinstellst, du 30min später einen fahrgast im auto hast. das gleiche gilt für hauptbahnhof, hotels, halteplätze etc. zur bestimmten zeiten.

du meist, 22,-€/h sind nicht machbar !
der chef soll dir aufträge besorgen !
bitte, dann stehst du um 7:30 am txl - das ist dein auftrag !
wenn du keine eigenverantwortung willst, dann machst du was dein chef dir sagt.
er zahl ja schliesslich dafür.
Es entsteht der Eindruck als ob Fahrer sich ständig nicht richtig positionierten und daher Umsatzausfälle produzierten. Die einen fahren entfernungsbedingt bestimmte Hotspots trotz günstiger Zeiten nicht an mit der Wirkung, daß andere "gut" verdienen können. Diese Raubbau-Strategie-Verweigerer bleiben am überfüllten Außenbezirkstaxistand stehen - weil die letzte Fahrt sie dahin geführt hat nach dem Motto "überall hinstellen, überall wegkommen" - und haben eine bessere Leerkilometerbilanz als die den Flughafen leer anfahrenden unökologisch wirtschaftenden Fahrer. Dafür werden Ansteher an überfüllten Innen- oder Außenbezirkstaxiständen wahrscheinlicherweise mit Minderumsatz gestraft.

Oft bekommt man vom Außenbezirkstaxistand eine Fahrt nach noch weiter draußen und muß den ganzen Weg 1:1 leer zurückfahren, so daß die ökologische Bilanz ebenfalls schlecht ausfällt.

Es stehen zu viele Taxen am Flughafen sowie an den sonstigen Taxiständen und es gibt zu wenige Aufhalter und Funkaufträge. Flughafen von weit her leer anfahren ist falsch, genauso wie am Taxistand lange stehen oder auf der Suche nach einem Aufhalter lange leer herumfahren falsch ist. Es gibt keine vernünftigen Entscheidungen mehr außer derjenigen, daß zwei Drittel der Fahrer ihre Fahrzeuge abstellen, damit die übriggebliebenen normal verdienen können.

22 Euro Bruttoumsatz pro Stunde im Schnitt stellt fortlaufenden Arbeitsentzug für die Taxifahrer dar. Dieser Arbeitsentzug kann verschieden gekennzeichnet werden:

--> sozialistisch
--> liberalistisch
--> kriminell
--> personenbeförderungsgesetzwidrig
--> grundgesetzwidrig.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von taxipost » 19.03.2017, 10:45

ich bemängele nicht,
dass nicht alle fahrer umsätze von 20,-+ machen !!!
im gegenteil.

ich verurteile die,
die sagen:

- ich bin besser als der da und daher will ich nicht 8,84 sondern 45% vom x (45%>8,84)
und
- ich fahre wie ich will, du machst mir keine vorgaben, deine vorgabe ist 8,84 zu zahlen.

es ist genau richtig beobachtet,
dass dann vorteile für hotspot-fahrer.am möglich sind,
solange eben nicht alle zum hotspot fahren.

dh. die guten fahrer profitieren u a. von den weniger guten.
in einer firma zählt nicht der einzelne,
sondern die firma als ganzes.

in der heutigen zeit und für Berlin
halte ich stundensätze von ca. 9,00 €/h für taxifahrer als angemessen.
bei 200 stunden sind es 1800,- /monat.
wenn jemand meint, dass er beim flughafen mehr verdienen kann,
weil ver.di gerade 1,- /h mehr durchsetzen will,
dann los.

wenn wir ehrlich sind,
sind 1800,- brutto + 300-400,- netto (tip) kein schlechtes monatsgehalt für etwas am rad drehen.
am flughafen gibt es weniger für einfache/vergleichbare tätigkeiten.
Zuletzt geändert von taxipost am 19.03.2017, 10:58, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von Löwenzahn » 19.03.2017, 11:56

Miamivice hat es sehr schön auf den Punkt gebracht, was das Taxigewerbe auszeichnet. Großes Danke dafür.

Man kann es als Taxifahrer so oder so machen. Es kann richtig, es kann aber auch falsch sein. Geheimrezept gibt es nicht. Wie denn auch? Man kann seinem Instinkt folgen, dieser kann den einen Tag Erfolg dem anderen Tag Pech bringen.

Der Chef erwartet aber immer Erfolg. Es ist also falsch zu sagen, dass nicht jeder Einzelne sondern die Firma zählt. Weil das würde bedeuten, dass die Unternehmer aus dem Gesamtumsatz aller Fahrer jeden Fahrer bezahlen. So ist es nicht.

Königsklasse im Personenbeförderungsgewerbe zu fahren, bedeutet sich tagtäglich den Druck und Stress auszusetzen an sein persönliches Limit zu gehen. Und selbst dieses Limit kann nicht gut genug sein. Der Job Taxifahrer ist ein 24 Stunden Psycho - Job, auch dann wenn man schon Feierabend hat. Daher finde ich, dass das Taxigewerbe arbeitnehmerunfreundlich ist.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von Taxijule neu » 20.03.2017, 11:01

Taxipost: etwas am Rad drehen?! Bist du Tagfahrer in Berlin? Sicher nicht, denn sonst würdest du so eine dämliche Aussage nicht tätigen.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von taxipost » 20.03.2017, 11:22

ich weiss nicht
wo du die riesigen unterschiede in der tätigkeit des berliner taxifahrers zu
der eines münchener, hamburger oder kölner taxifahrers siehst !?

ich bin mir nicht ganz sicher,
aber haben die kölner und düsseldorfer nicht den grössten pflichtfahrbereich in deutschland ?
Zuletzt geändert von taxipost am 20.03.2017, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von TaxiBabsi » 20.03.2017, 11:48

taxipost hat geschrieben:....

ich bin mir nicht ganz sicher,
aber haben die kölner und düsseldorfer nicht den grössten pflichtfahrbereich in deutschland ?
Das Pflichtfahrgebiet für Kölner Taxen beinhaltet ca. 50km ausgehend vom Kölner Dom in alle Himmelsrichtungen, sogar Düsseldorf gehört dazu ... :lol: Riesengroß.

Kölner Pflichtfahrgebiet:
Köln, Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Solingen, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch Bergischer Kreis, die Gemeinden Monheim, Langenfeld, Hilden, Haan, Erkrath und Mettmann des Kreises Mettmann, Euskirchen, Zülpich oder Weilerswist des Kreises Euskirchen, Rhein-Sieg-Kreis ausgenommen die Gemeinden Windeck, Eitorf und Ruppichteroth.
Zuletzt geändert von TaxiBabsi am 20.03.2017, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von taxipost » 20.03.2017, 12:13

na dann fragen wir mal Taxijule neu:

was ist grösser

Berlin 891 quadratkilometern ( https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin )
oder
3,14 x 50km hoch 2 = 7.850 quadratkilometern?

oder was hast du gemeint Taxijule neu,
was ist am taxifahren in Berlin so besonders ?
abgesehen davon, dass du bei der fahrzielangebe "zum flughafen bitte",
"zum welchen?" fragen musst.

:mrgreen:
Zuletzt geändert von taxipost am 20.03.2017, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von miamivice » 21.03.2017, 07:59

Als Stichprobe werden Brutto-Umsätze vom letzten Wochenende (Samstag, 18.3 und Sonntag, 19.3) eines Mehrwagenunternehmens aufgeführt.

14 Schicht-Brutto-Umsätze aus 14 Taxen von 14 unterschiedlichen Fahrern von Samstag, 18.3 und Sonntag, 19.3:

53.20--186.60--140.00--53.40--102.20--67.00--113.20--100.90--68.60--159.80--177.70--139.90--197.10--160.50

Es ergibt sich ein durchschnittlicher Brutto-Umsatz von 122.9 €. Damit ist die betriebswirtschaftliche Funktionsfähigkeit nicht mehr gegeben.

Die letzten 4 Umsätze werden näher aufgeschlüsselt nach Gesamtarbeitszeit in Stunden und Minuten, "Pausen" in Stunden und Minuten, Gesamtkilometer, Besetztkilometer, Touren, Brutto-Umsatz (von oben nach unten):
  • 9.33-----11.49----7.32----8.20
    1.44------6.15----0.18----3.04
    154--------104-----195-----133
    70----------50------84------66
    11----------11------12------11
    177.70--139.90--197.10--160.50
Derlei kaschierte Arbeitslosigkeit, Arbeits- und Lebenszeitvergeudung, Zwangspausen, Leerkilometersammeln, reduzierte Tourenzahlen, Minderumsätze sind KRIMINELL. Die Daten bestätigen das Linne+Krause-Gutachten vom Juni 2016:
Steigender Wettbewerbsdruck: Die Zahl der Berliner Taxis ist in den letzten Jahren stark gestiegen – im Wesentlichen getrieben durch irregulär geführte Betriebe. Gleichzeitig ist auch die Zahl der Mietwagen rapide gewachsen – seit 2007 um mehr als 50%. Trotz verschärfter Aufsicht durch das LABO, hat sich der Wettbewerbsdruck in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Nach Fahrzeugen hat sich die Berliner Taxi- und Mietwagenflotte seit 2007 um gut 1.900 Einheiten vergrößert – etwa so viele Taxis wie zurzeit zusammen auf den Straßen von Köln (ca. 1.200 Taxis) und Stuttgart (ca. 700 Taxis) fahren.
Taxi-Mietwagendichte: Mit ca. 1.700 Fahrzeugen verfügt Berlin gleichzeitig über die größte deutsche Mietwagenflotte.
Zeitliche Auslastung: Wesentlich geringer ist dagegen die zeitliche Auslastung. In Berlin ergibt die Auswertung der Fiskaltaxameterdaten einen zeitlichen Besetztanteil von gut 27% – ähnlich wie zurzeit in Hamburg (ca.
26% bis 28%). Das wirtschaftliche Maximum dürfte bei ca. 40% liegen und wird in Hamburg von einigen besonders leistungsstarken Betrieben auch erreicht. Die unzureichende zeitliche Auslastung bildet ein zentrales wirtschaftliches Problem des gesamten deutschen Taxigewerbes.
Extremer Wettbewerbsdruck und massive Schattenwirtschaft lassen auf dem Berliner Taximarkt eine bundesweit einmalige betriebswirtschaftliche Schieflage entstehen.
Im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2014 erzielten die professionell betriebenen Fahrzeuge laut Buchführung Erlöse von lediglich ca. 54.300 € [Netto] pro Fahrzeug – weit weniger als z. B. die Fahrzeuge auf den funktionsfähigen
Taximärkten von Ulm (ca. 75.500 €) oder Fulda (ca. 73.500 €).
Unter optimalen Voraussetzungen erlösen deutsche Großstadttaxis bis zu ca. 150.000 € pro Jahr. In Berlin erreichten 2014 dagegen nur zwei Spitzenbetriebe annähernd die 100.000 €-Marke.
Im Durchschnitt erzielten Berliner Taxis 2015 einen Stundenerlös von netto ca. 15,90 €. Mit ca. 16,90 € / Std. liegen auch die Hamburger Stundenerlöse spürbar höher. Der niedrige Stundenerlös verweist auf eine zentrale Schwäche des Berliner Taximarktes.
Erlös pro Schicht: Diese Schwäche wird auch bei den Schichterlösen deutlich. Im Durchschnitt kamen Berliner Taxis 2015 auf einen Schichtumsatz von ca. 135 €. Typische Berliner Taxischichten schließen mit Nettoerlösen
zwischen 100 € und 160 € ab.
Altersvorsorge: Gegenwärtig können auch viele professionell arbeitenden Unternehmer keine (ca. 30%) bzw. allenfalls eine unbefriedigende Altersvorsorge bilden. Angesichts vorprogrammierter Altersarmut ist auch in diesem Punkt das öffentliche Interesse berührt.
Das Berliner Taxigewerbe befindet sich in einer bundesweit beispiellosen Schieflage.

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Re: 5300 Berliner Taxen kriminell unterwegs?

Beitrag von taxipost » 21.03.2017, 08:51

was willst du, miamivice ?!

die letzten vier umsätze zeigen doch,
dass alles i.o. ist.

wenn du noch die einsatzzeiten der "niedrigumsätze" veröffentlichten würdest,
dann können wir darüber reden,
woran diese gelegen haben.

mwu mit vielen autos haben immer niedrigere umsätze/h,
weil sie eben viele fahrer haben.
je grösser der betrieb,
um so geringer auch die identifikation eines einzelnen mit dem betrieb,
was zu "geringeren", warum auch immer ;-), umsätzen/h führt.

aber durch die vielzahl von fahrzeugen und fahrern haben mwu's höhere einsatzzeiten,
was wiederum zum höheten gesamtumsatz/auto als beim ewu führt.
die fixkosten werden auf mehr stunden umgelegt,
was den gewinn positiv beeinflusst.


und mach dich nicht lächerlich.
hör bitte auf texte einer person/gutachters zu zitieten,
der vom Bundesamt für Justiz ins "visier" genommen worden ist.
Zuletzt geändert von taxipost am 21.03.2017, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
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