Taxi für Rollstuhlfahrer

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Alter Bärenfunker
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Taxi für Rollstuhlfahrer

Beitrag von Alter Bärenfunker » 31.07.2012, 22:35


Pat35i
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Beitrag von Pat35i » 01.08.2012, 06:30

Für mich persönlich unvorstellbar das es Städte gibt in denen es keine Rollytaxen gibt. Wir sind hier in einem 40.000 Einwohner Nest und fahren mit 8 Rollyautos...

Leider fehlt die Tarifanpassung bei privaten Rollyfahrten...somit kostet eine Rollyfahrt, genau wie es im Text steht, dasselbe wie eine normale Taxifahrt, obwohl es erheblich mehr Aufwand ist und das spezielle Auto deutlich mehr Geld kostet usw...

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 01.08.2012, 07:18

Bei uns in Schl.-Holstein bekommt man laut Krankenkassenvertrag einen Zuschlag in Höhe von 2,60 Euro pro Tour! Dieser Zuschlag wird aber nur gezahlt, wenn das Fahrzeug bestimmte Kriterien erfüllt, zum Beispiel muß es eine Rollstuhlrampe haben! Es kann einem auch passieren das man das Rollietaxi der Krankenkasse vorführen muß! Es gibt ziemlich viel Streß mit den Krankenkassen um diesen Rollstuhlzuschlag. Irgendein Krankenkassenmitarbeiter meint dann seine Daseinsberechtigung unter Beweis stellen zu müssen! Und das animiert nicht gerade dazu sich so ein Handiecabfahrzeug anzuschaffen!

Wenn Du einen Rollstuhlpatienten im Handiecabtaxi von Neumünster nach Bad Wildungen fährst, der Krankenkassen nur um mal ein Beispiel zu nennen, eine Rechnung über 485.- Euro schickst, bekommst Du die komplette Abrechnung zurück, wegen 2,60 Euro Rollstuhlzuschlag die nach Dafürhalten der AOK nicht gerechtfertigt sind...:shock:

Die streichen Dir nicht die 2,60 Euro und überweisen Dir den Rest. NEIN, die AOK schickt Dir die komplette Abrechnung zurück und überweist erst einmal gar nix....! Dann kannst Du die Rechnung noch einmal neu schreiben, ohne den Zuschlag, und die Zahlungsfrist von 28 Tagen zählt wieder von vorne!

Irgendwann mal nach 2-3 Monaten hast Du dann Deine Knete, wenn Du Glück hast! Solange mußt Du das vorfinanzieren! Du bist dann als Taxiunternehmer die Sparkasse der Krankenkasse, Du vergibst zinslose Kredite ohne Bearbeitungsgebühr, und hast selbst nix zu fressen im Kühlschrank!

Tut mir leid, für die Patienten mit einer deratig schweren Behinderung, aber auf so einen Schei.... aber ich keinen Bock!

Pat35i
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Beitrag von Pat35i » 01.08.2012, 07:51

Ich schrieb ja bei PRIVATEN Rollyfahrten! Die Kassenfahrten mit Rolly werden hier hervorragend bezahlt. Und wenn du ein umgebautes Fahrzeug hast, musst du es sicherlich nicht immer wieder bei der Kasse vorführen, das wissen die irgendwann.

...und über die Zahlungsmoral der Krankenkassen, speziell der AOK, müssen wir nicht reden! :D

taxistreng
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Beitrag von taxistreng » 01.08.2012, 08:24

Rolli-Taxi ohne Zuschlag geht gar nicht. Die Anschaffungskosten für ein Rolliauto sind 20% höher, als für ein vergleichbares normales Taxi.
Da diese Kosten nicht im Tarif berücksichtigt werden, haben wir den Betreib von Rolli-Taxis eingestellt.

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reasoner
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Beitrag von reasoner » 01.08.2012, 09:01

Immerhin werden diese Fahrten mit 0% USt durchgeführt. Wir haben leider auch keinen Rolli-Zuschlag und auch sehr wenige Fahrzeuge, etwa 10, würde ich schätzen.

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Anna Chronismus
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Beitrag von Anna Chronismus » 01.08.2012, 09:49

reasoner hat geschrieben:Immerhin werden diese Fahrten mit 0% USt durchgeführt. Wir haben leider auch keinen Rolli-Zuschlag und auch sehr wenige Fahrzeuge, etwa 10, würde ich schätzen.
Frage: Müsste nicht, § 39 Abs. 2 PBefG ordentlich berücksichtigt, die Verkehrsgewerbeaufsicht bei der Genehmigung von Krankenkassenfahrten-Sondertarifen bei der Höhe berücksichtigen, dass idR ein deutlicher Mehraufwand und teilweise sogar Fahrzeug-Extras zu einem höheren Fahrpreis zu führen hätten? Zumal der gleiche Passus ja auch das "Gemeinwohl" als Kriterium einführt, zu dem ohne Zweifel eine Versorgunsgssicherheit gerade der auf Taxen angewiesenen gebrechlichen und hilfsbedürftigen Personen zu zählen ist.

Aus alten DT-Zeiten erinnere ich noch, dass es selbst bei einem solchen Laden mit sozialem Anspruch nicht immer leicht war, Fahrzeuge für Kunden mit Rollator zu finden.
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Beitrag von reasoner » 01.08.2012, 10:02

Wenn die Behörden 39,2 berücksichtigen würden, hätten wir so manchen Sondertarif in der Republik nicht :wink: .
Nein, hier ist eher das Verhandlungsgeschick der Vertreter des Gewerbes mit den Krankenkassen gefragt. Leider kein leichtes Unterfangen.

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Beitrag von Emilie » 01.08.2012, 20:33

Fehlte in dem Bericht nicht noch ein Gurt um die Hüfte der hinter dem Rollifahrer im Boden/Schiene festgemacht wird? Oder hinten unten 2 Gurte am Rollstuhl?

Oder bleibt das generell frei gestellt, Hauptsache der Schultergurt ist da?
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

Pat35i
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Beitrag von Pat35i » 02.08.2012, 12:50

Emilie hat geschrieben:Fehlte in dem Bericht nicht noch ein Gurt um die Hüfte der hinter dem Rollifahrer im Boden/Schiene festgemacht wird? Oder hinten unten 2 Gurte am Rollstuhl?

Oder bleibt das generell frei gestellt, Hauptsache der Schultergurt ist da?

Siehst du mehr als ich? Ich sehe nur das eine Bild wo der Fahrgast noch vor der Rampe steht, worauf man gar nicht erkennen kann wie der Fahrgast angeschnallt wird!?!?

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