Der demographische Faktor im Taxigewerbe!

Der virtuelle Taxitreff.
Wattwurm
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Der demographische Faktor im Taxigewerbe!

Beitrag von Wattwurm » 04.04.2012, 21:18

In Deutschland gibt es, Mischkonzessionen mal außen vor gelassen, ca. 50.000 Taxen und ca. 30.000 Mietwagen, die von ca. 150.000 P-Scheininhaber bewegt werden!

15 % aller P-Scheininhaber sind jünger als 35 Jahre.
25 % aller P-Scheininhaber sind älter als 35 Jahre aber jünger als 50 Jahre.
30 % aller P-Scheininhaber sind älter als 50 Jahre aber jünger als 65 Jahre.
30% aller P-Scheininhaber sind älter als 65 Jahre.

Das bedeutet im Klartext, das 60% aller Taxi-und Mietwagenfahrer innerhalb der nächsten 15 Jahre die Altergrenze erreicht haben oder sie sogar zum Teil dann deutlich überschritten haben!

Aus diesen verheerenden *demographischen Zahlen ergeben sich folgende Schlußfolgerungen:

1. Bereits in 5 Jahren spätestens aber in 10 Jahren kommt es zu einer ganz massiven Rückgabewelle von Konzessionen, weil uns schlichtweg der Nachwuchs aus geht und die alten Säcke in Rente gegangen sind!

2. Entweder wir betrachten das als eine "gesunde Flurbereinigung" des Gewerbes, mit der Gefahr das die Kundschaft nicht mehr in einem angemessenen Zeitrahmen bedient werden kann oder aber....

3. Wir steigern deutlich und schnell die Attraktivität des Berufsbildes Taxi-und Mietwagenfahrer!

4. Sind wir nun wieder gottverdammt zwangsläufig da gelandet wo ich eigentlich nicht hin wollte, bei der Sozialen Frage...!

5. Ich bitte um Wortmeldungen!

* Repräsentative Umfrage von mir unter 150 Neumünsteraner Taxifahrern nach ihrem Alter! Die Alterstruktur in anderen Städten dürfte wohl vergleichbar sein!

Alter Bärenfunker

Beitrag von Alter Bärenfunker » 04.04.2012, 21:26

In Berlin gibt es keine Mischkonzen und auch keine Nachwuchssorgen. Nur das was da nachwächst macht mir Sorgen.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 05.04.2012, 06:30

Früher brachten P-Scheinneulinge gutes Benehmen von zu Hause mit. Und früher galten Taxifahrer auch noch als Vetrauenspersonen, denen man Sachen anvertraut hat, die man seinem Pfarrer nicht anvertrauen würde! Ich will das nicht verallgemeinern, aber heute kommen P-Scheinneulinge häufig aus sozialen Unterschichten. Da lernt man seine Meinung mit der Faust durchzusetzen und nicht mit Worten. Das Taxigewerbe ist für diese Leute das letzte Auffangbecken vor dem Fall in das soziale Jenseits!

Wenn diese P-Scheinneuling zu uns in das Taxigewerbe kommen, muß man denen erst einmal die allgemein anerkannten Grundsätze guten Benehmens beibrigen. Zum Beispiel Bitte und Danke sagen. Das man beim Ein-und Aussteigen behilflich ist und so weiter! Deswegen haben wir ja ein Qualitätsproblem im Gewerbe und deswegen sind verstärkte Anstrengungen notwendig. Eine zweijährige, freiwillige Ausbildung zum „Servicefahrer für Taxi- und Mietwagen“ wie sie vom BZP angestrebt wird, würde da sehr helfen!

In den Metropolen wird es an Nachwuchs noch nicht mangeln, in den kleineren Städten hingegen wird es immer schwerer neue P-Scheininhaber zu rekrutieren. Und jeder neue Trend fängt im Dorf an und überträgt sich mit zeitlicher Verzögerung dann auch auf die Großstadt! In den kleineren Städten sitzen fast nur noch alte Zausel, Gebiß- und Katheterträger hinter dem Lenkrad! Da kommt nix frisches nach...!

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Hoagie
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Beitrag von Hoagie » 05.04.2012, 14:30

Die Forderung nach einer Berufsausbildung für Taxifahrer kommt ja öfter.

ABER:
1.
Wer soll die Ausbildungsvergütung bezahlen?
Wovon?
2.
Wofür?
Zwei Jahre Ortskunde büffeln, Wagen waschen und Quittungen stempeln?
3.
Wer im Zweifelsfall die Faust (oder Schlimmeres...) sprechen läßt, der kommt doch eh nicht rein, weil Derartiges doch im Polizeilichem Führungszeugnis steht.
Die Zeiten, wo konsequent nicht angezeigt wurde, sind ja wohl vorbei.

Außerdem, das Nachwuchsproblem, das Du beschreibst, hat noch einen anderen Grund:
LANDFLUCHT!
Da hilft auch keine Berufsausbildung.
Willst Du kein Fallobst, dann pflück vom Baum.

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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 06.04.2012, 00:07

Wattwurm hat geschrieben:Früher brachten P-Scheinneulinge gutes Benehmen von zu Hause mit. Und früher galten Taxifahrer auch noch als Vetrauenspersonen, denen man Sachen anvertraut hat, die man seinem Pfarrer nicht anvertrauen würde! Ich will das nicht verallgemeinern, aber heute kommen P-Scheinneulinge häufig aus sozialen Unterschichten. Da lernt man seine Meinung mit der Faust durchzusetzen und nicht mit Worten. Das Taxigewerbe ist für diese Leute das letzte Auffangbecken vor dem Fall in das soziale Jenseits!

Wenn diese P-Scheinneuling zu uns in das Taxigewerbe kommen, muß man denen erst einmal die allgemein anerkannten Grundsätze guten Benehmens beibrigen. Zum Beispiel Bitte und Danke sagen. Das man beim Ein-und Aussteigen behilflich ist und so weiter! Deswegen haben wir ja ein Qualitätsproblem im Gewerbe und deswegen sind verstärkte Anstrengungen notwendig. Eine zweijährige, freiwillige Ausbildung zum „Servicefahrer für Taxi- und Mietwagen“ wie sie vom BZP angestrebt wird, würde da sehr helfen!
Also ich arbeite sehr gerne mit unseren Neulingen, insbesondere wenn es echte P-Schein-Neulinge sind, dann kann ich nämlich die grundsätzliche Richtung vorgeben und Entwicklungen anstoßen. So manche alte Hasen sind da oftmals viel schwieriger im alltäglichen Gebrauch, da kommen dann so Sachen wie der Strolch sie in seinem Posting beschrieben hat. Ab und sag ich dann schon mal: "Iss mal ein Snickers..."
Wattwurm hat geschrieben:In den Metropolen wird es an Nachwuchs noch nicht mangeln, in den kleineren Städten hingegen wird es immer schwerer neue P-Scheininhaber zu rekrutieren. Und jeder neue Trend fängt im Dorf an und überträgt sich mit zeitlicher Verzögerung dann auch auf die Großstadt!
Letzteres ist jetzt eine für mich neue Erkenntnis.
Wattwurm hat geschrieben:In den kleineren Städten sitzen fast nur noch alte Zausel, Gebiß- und Katheterträger hinter dem Lenkrad! Da kommt nix frisches nach...!
Das ist der wahre demographische Faktor: da die Leute in Zukunft später in Rente gehen werden (ich muss schon zehn Monate länger als bis 65 arbeiten), wird es auch zunehmend ältere Arbeitnehmer in jedem Gewerbe und in den Verwaltungen geben. Dann fahren die Rentner eben die Tagschicht, das machen sie zum Teil jetzt auch schon hervorragend - oftmals gerade diejenigen, die es eigentlich gar nicht nötig hätten und die nur da sind, weil ihnen zuhause die Decke auf den Kopf fällt.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

Fischi
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Beitrag von Fischi » 06.04.2012, 01:39

Wattwurm hat geschrieben:Früher brachten P-Scheinneulinge gutes Benehmen von zu Hause mit. Und früher galten Taxifahrer auch noch als Vetrauenspersonen, denen man Sachen anvertraut hat, die man seinem Pfarrer nicht anvertrauen würde! Ich will das nicht verallgemeinern, aber heute kommen P-Scheinneulinge häufig aus sozialen Unterschichten. Da lernt man seine Meinung mit der Faust durchzusetzen und nicht mit Worten. Das Taxigewerbe ist für diese Leute das letzte Auffangbecken vor dem Fall in das soziale Jenseits!

Wenn diese P-Scheinneuling zu uns in das Taxigewerbe kommen, muß man denen erst einmal die allgemein anerkannten Grundsätze guten Benehmens beibrigen. Zum Beispiel Bitte und Danke sagen. Das man beim Ein-und Aussteigen behilflich ist und so weiter!
Kann ich so nicht ganz bestätigen:
Bin auch 22, komme aus dem Dorf, habe seit 4 Jahren einen Vollzeitjob in der Tankstellenbranche (tötet mich bitte nicht) mit unbefristetem Vertrag und verdiene mir mit dem Taxifahren am Wochenende meinen Urlaub. Ich kann und sage auch "Bitte" und "Danke", trage Koffer auch bis zum 5. Stock und kenne fast jeden der bei mir einsteigt persönlich.

Verallgemeiner bitte nicht so die Altersklasse. Ich sag ja auch nicht, dass alle über 65 alt und senil sind und Kinder mit'm Krückstock vermöbeln.

Allerdings hast du mit dem Nachwuchs auf dem Land recht, dass kann ich bestätigen. :twisted:
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten! :P

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Beitrag von klobürste » 20.04.2012, 20:50

Globales Wachstum ohne Grenzen scheint das weitaus größere Problem als europäische Altenanteil-Steigerungen zu sein. Bevölkerungsrückgänge sollte man als ein Geschenk annehmen, weil damit auch wieder der Wert des Einzelnen steigt. Kein Gewerbe ist so aufgedunsen wie das Taxigewerbe, was zu Lohn-Dumping und Verdrängungs-Wettbewerb geführt hat. Im Taxigewerbe hat sich das Prinzip "Konkurrenz belebt das Geschäft" als Tod jeglichen Gewerbe-Ethos erwiesen - wie das Berliner Beispiel auf drastische Weise demonstriert. Taxi als seriöses öffentliches Verkehrsmittel kann nur per strikter Konzessions-Begrenzung funktionieren.

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 20.04.2012, 21:22

Fischi hat geschrieben:
Kann ich so nicht ganz bestätigen:
Bin auch 22, komme aus dem Dorf, habe seit 4 Jahren einen Vollzeitjob in der Tankstellenbranche (tötet mich bitte nicht) mit unbefristetem Vertrag und verdiene mir mit dem Taxifahren am Wochenende meinen Urlaub. Ich kann und sage auch "Bitte" und "Danke", trage Koffer auch bis zum 5. Stock und kenne fast jeden der bei mir einsteigt persönlich.

Verallgemeiner bitte nicht so die Altersklasse. Ich sag ja auch nicht, dass alle über 65 alt und senil sind und Kinder mit'm Krückstock vermöbeln.
Du hast ja Recht! Ich bin dafür im Forum bekannt alles über einen Leisten zu ziehen! Das war nicht böse gemeint, gibt auch noch ein paar Gute unter den jungen Hüpfern... :lol:

nightdancer
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Re: Der demographische Faktor im Taxigewerbe!

Beitrag von nightdancer » 24.04.2012, 17:02

Wattwurm hat geschrieben: Aus diesen verheerenden *demographischen Zahlen ergeben sich folgende Schlußfolgerungen:

1. Bereits in 5 Jahren spätestens aber in 10 Jahren kommt es zu einer ganz massiven Rückgabewelle von Konzessionen, weil uns schlichtweg der Nachwuchs aus geht und die alten Säcke in Rente gegangen sind!
Man sollte es als Chance sehen. Dadurch wächst die Auslastung bzw. die Löhne werden steigen müssen. Preisdumping wird weniger werden. Es ist ja nicht nur so, dass Fahrer aus Alterasgründen wegfallen sondern zudem das Personal in andere Bereich abwandert. Kaufland zahlt in den Zentarllagern heute schon 12-16 Euro Brutto hier im Südwesten. In 10-15 Jahren haben wir eine rechnerische Vollbeschäftigung, welche mit Facharbeitermangel einher geht. Menschen mit Migrationshintergrund weden zunehmend höhere Bildungsabschlüsse vorweisen können und so auch wegfallen...

Ich kenne viele die derzeit versuchen bei Großunternehmen wie BOsch, Audi, Daimler unterzukommen und es klappt und das im Vergleich zu unserem Gewerbe sehr gut bezahlt. Auch wenn diese Quereinsteiger keine Tariflöhne bekommen..

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 24.04.2012, 17:15

Das Anerkennungsgesetz das zum 1.April in Kraft getreten ist, soll die Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse und Examen erleichtern. Das wird am Taxigewerbe nicht spurlos vorbei gehen!

Ich selbst kennen einen Kollegen der Zahnarzt war in Asabaidschan. Sein Studium an der Universität Baku und sein Abschluß wurden in Deutschland nicht anerkannt, der ist Taxiunternehmer geworden! Wenn das Gesetz 10 Jahre früher in Kraft getreten wäre, wäre der nicht Taxiunternehmer geworden!

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Re: Der demographische Faktor im Taxigewerbe!

Beitrag von PR » 24.04.2012, 18:43

Wattwurm hat geschrieben:Aus diesen verheerenden *demographischen Zahlen ergeben sich folgende Schlußfolgerungen:

1. Bereits in 5 Jahren spätestens aber in 10 Jahren kommt es zu einer ganz massiven Rückgabewelle von Konzessionen, weil uns schlichtweg der Nachwuchs aus geht und die alten Säcke in Rente gegangen sind!
Keine Sorge ... :lol:
In 5 Jahren, spätestens in 10 Jahren werden uns die Arbeitslosen die Türe einrennen ....
Voraussetzung allerdings:
1) es gibt noch KEIN bedingungsloses Grundeinkommen
2) das System überlebt überhaupt noch bis dahin :mrgreen:
Man sollte es als Chance sehen. Dadurch wächst die Auslastung bzw. die Löhne werden steigen müssen.
ja, ja, das hatten wir schon mal. Logo, die Grafik dreht sich rum die nächsten 10 Jahre. Ganz bestimmt ... :lol:
Hauptsache UNSERE Löhne steigen, auch wenn die der Kunden weiter sinken ... :lol:

Bild
http://www.theonussbaum.de/seiten/arbei ... zahlen.htm
In 10-15 Jahren haben wir eine rechnerische Vollbeschäftigung, welche mit Facharbeitermangel einher geht.
Sowas ist nur billige Propaganda von Arbeitgebern und Wirtschaftsverbänden.
Siehe hier:
Die Diskussion über den angeblichen Fachkräftemangel ist also im Wesentlichen eine Phantomdebatte. Sie lenkt von den wirklichen Problemen der andauernden Massenarbeitslosigkeit, zunehmenden prekären Beschäftigung und wachsenden sozialen Ungleichheit ab. Dabei liegen die Interessen der Arbeitgeber offen auf dem Tisch: Sie wollen auch in Zukunft auf ein Überangebot an Arbeitskräften zurückgreifen können. Ihre Forderungen nach der Verlängerung von Lebens- und Wochenarbeitszeiten sowie einer massiven Ausweitung der Zuwanderung zielen darauf ab, das für sie sehr günstige Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt beizubehalten.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) prognostiziert daher in einer aktuellen Studie einen Rückgang des Erwerbspersonenpotentials um 3,6 Millionen Menschen bis 2025.
Die Nachfrage nach Arbeit nimmt dabei laut Modellrechnung des IAB sogar leicht zu. Diese Annahme widerspricht allerdings der Tatsache, dass seit 1960 in Deutschland konjunkturzyklusübergreifend die Produktivität schneller als die Wirtschaftsleistung wächst.
http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaeng ... eftemangel

Jochen Lembke

Beitrag von Jochen Lembke » 24.04.2012, 19:08

Danke für die Statistik, PR, ich hab sie mir gleich mal gezogen.
Keine Sorge, das System lebt bis dahin nicht mehr, das würde mich wirklich EXTREM wundern. :twisted:

taxi.micha
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Beitrag von taxi.micha » 24.04.2012, 21:12

ist doch alles gut, dann können wir uns erst recht die Kunden aussuchen die wir fahren möchten....dann wird aussortiert

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Foxhound
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Beitrag von Foxhound » 25.04.2012, 16:24

Hoagie hat geschrieben:Die Forderung nach einer Berufsausbildung für Taxifahrer kommt ja öfter.

ABER:
1.
Wer soll die Ausbildungsvergütung bezahlen?
Wovon?
2.
Wofür?
Zwei Jahre Ortskunde büffeln, Wagen waschen und Quittungen stempeln?
Eine zweijährige Berufsausbildung ist unnötig, egal in welchem Beruf. Ich hab drei Jahre Bürokaufmann gelernt nur um den sch*** zu wiederholen, den ich bis zur 10. Klasse gelernt hab. Ansonsten wurde da ein 3-Monate-Crashkurs auf 3 Jahre gestreckt ...

Aber ein, sagen wir mal, 3-Monate-Kurs für Taxifahrer wäre auf jeden Fall sinnvoll, denn nicht wenige Arbeitslose (die ihr Auto vor längerer Zeit verkaufen mussten) oder Studenten (die selbst kein Auto haben) kommen ja schon mit wenig oder komplett ohne Fahrpraxis auf die Karre.

Neueinstellungen könnte man z.B. erstmal mit Arztfahrten betrauen und jemanden danebensetzen, der den Job schon länger macht.
"Es ist okay, eine Benzinschleuder zu fahren, wenn du damit Puppen aufreißt!" - Al Bundy

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Wattwurm
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Wie krank ist das denn...?

Beitrag von Wattwurm » 25.04.2012, 19:02

Wer gerne an unseren Gewässern angeln möchte, benötigt zum Erwerb eines Angelscheins 30 Unterrichtseinheiten a 45 Minuten und muß am Lehrgangsende eine theoretische Prüfung bestehen. Der Lehrgang kostet ca.70 Euro! Mit der Durchführung des Fischereischeinlehrgangs sind die Kreisangelverbände beauftragt. Die Prüfung wird von einer Prüfungskommision des Landessportfischereiverbandes abgenommen. Wenn man die Prüfung besteht, darf man Fische angeln! Wer ohne Angelschein erwischt wird, dem wird nicht nur das Angelgerät eingezogen, der muß auch mit einer hohen Geldbuße wegen Fischwilderei rechnen!

http://www.lsfv-sh.de/fischereischeinlehrgang

Um Taxifahrer zu werden muß man lediglich ein paar Ortskenntnisse nachweisen, beim Onkel Doktor 10 Kniebeugen vollführen ohne auf die *** zu fallen und wenn´s geht einen Möbelwagen auf 10 Meter Entfernung als solches klar erkennen können, und zum Schluß ein paar Hundert Euro ablaschen! Dann darf man Menschen angeln!

Kurzum: Jeder *** kann Taxifahrer werden und dann Menschen befördern. Wenn es sich nicht vermeiden läßt auch in´s Jenseits! Um Rotfedern, Brassen oder Rotaugen zu angeln, also alles Fische die ich meiner Katze noch nicht einmal zumuten würde, muß man einen Lehrgang besuchen und eine recht strenge Prüfung bestehen!

Wie krank ist das denn....?

Jaja, ich weiß ja beim Hansafunk und bei Rheintaxi etc.pp werden Taxinewbies auch noch mal ein paar Stunden geschult. lobenswert! Aber in kleineren Zentralen ist das nicht die Regel sondern die Ausnahme und das Gewerbe besteht nicht nur aus Großzentralen! Was ich fordere sind Mindestvorraussetzungen in der Ausbildung zum Taxifahrer. Und davon sind wir, im Gegensatz zu Hobbyanglern, noch weit entfernt!

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Beitrag von Emilie » 26.04.2012, 13:05

Wie, sollen die zur Ortskenntnisprüfung jetzt auch noch den Angelschein machen...? :roll:
Bloß kein Stress...

Gebt mir ruhig die Schuld!

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Beitrag von Wattwurm » 19.12.2012, 21:23

Nein!

Wir sollten uns nur mal Gedanken darüber machen, wie das Taxigewerbe das bewerkstelligen soll die 60 % der Taxifahrer zu ersetzen die in 15 Jahren die Altersgrenze erreichen!

Der Kampf um jeden halbwegs gut qualifizierten Facharbeiter hat längst begonnen! Die Industrie und die Wirtschaft locken mit attraktiven Jobangeboten, während das Taxi-und Mietwagengewerbe auf Grund von prekären Löhnen und Sozialleistungen ständig an Zulauf verliert!

Ein Industriemechaniker verdient im Durchschnitt 2500 Euro Brutto im Monat bei einer 38,5 Stunden-Woche plus 13.Monatsgehalt plus Urlaubsgeld! Damit müssen wir in Zukunft konkurrieren!

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 19.12.2012, 21:28

Mit Sicherheit nicht! Dafür werden der BZP, die Verbände und Unternehmer, zuletzt Ivica Krijan schon sorgen, wetten?

Die Firmen holen sich die Alten zurück in das Unternehmen.
Im Taxigewerbe wird einfach länger weitergearbeitet.

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Alter Bärenfunker
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Beitrag von Alter Bärenfunker » 19.12.2012, 23:31

In Berlin wachsen die Fahrer schnell nach. Nur leider mit schlechten Deutschkenntnissen.
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Beitrag von Alter Bärenfunker » 19.12.2012, 23:32

In Berlin wachsen die Fahrer schnell nach. Nur leider mit schlechten Deutschkenntnissen.
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