Fahrradfahrer

Der virtuelle Taxitreff.
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Txai
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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Txai » 03.10.2015, 12:13

CPL5938 hat geschrieben:Mir tun die Kraftfahrer leid, die einen Radfahrer angefahren haben. Wenn ein Radfahrer sein Leben weg werfen will, ist das seine Sache, aber wenn andere darunter leiden, dann bin ich dafür, dass Radfahrer gar nicht erst sterben sollen.
Komplett richtig!


Ansonsten: Das typische Mitglied dieses Forums ist ein professioneller Kraftfahrzeugführer,
wollen wir mal wohlwollend unterstellen. Für ihn sollte es also ein Kinderspiel darstellen,
sich im alltäglichen Straßenverkehr entspannt, rücksichtsvoll und sicher mit Fahrradfahrern
zu arrangieren. Wer zu dieser Art friedlicher Koexistenz nicht in der Lage ist, sollte den Beruf
wechseln. Wer sie aber nicht einmal will, sollte sich in Behandlung begeben.

Apropos Kinderspiel: Ich selbst behandele alle Fahrradfahrer während der Schicht durchweg
wie kleine Kinder – großer Sicherheitsabstand, immer mit allem rechnen, sich nie von ihnen
(auch mit dem größten Irrsinn nicht) überraschen lassen. Eine einfache Regel, um sie vor
Krankenhaus oder Friedhof zu bewahren und mich vor Schuldtrauma und womöglich Gefängnis.
Lohnt sich also total.

"Aber die andere Seite — sehr dunkel sie ist ..."
"Entweder du isst jetzt deinen Toast, Yoda, oder es knallt!"

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CPL5938
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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von CPL5938 » 04.10.2015, 05:44

Apropos "Kinder" - Heute ein duftes Leistungsträgerpärchen mit Kleinkindern hinten im Kindersitz auf dem Fahrrad: Bei Rot über die Ampel und über die Kreuzung.
"The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.”
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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Löwenzahn » 04.10.2015, 09:16

Das ist noch gar nichts.

Mutter und Tochter fahren auf separate Fahrräder. Mutter vorweg, Tochter direkt dahinter. Die Ampel wird rot, Mutter fährt rüber, Tochter bleibt stehen. Da dreht sich die Mutter zur Tochter rum und schreit sie an: "Komm doch."

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Guter_Kollege » 04.10.2015, 10:40

Ist so ziemlich dasselbe die beiden Beispiele, oder?
Ne Steigerung wäre noch, wenn Muttern stehen bleibt und anfeuert: "Los fahr endlich"!

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Löwenzahn » 04.10.2015, 15:08

Das sagte ich doch guter Kollege.
Es ist nicht dasselbe, weil bei dem ersten Fall das Kind auf dem Kindersitz sitzt, was auf dem Fahrrad der Eltern montiert ist. Während in meinem genannten Fall die Tochter ihr eigenes Fahrrad gefahren ist und an der roten Ampel angehalten hat. Die Mutter fuhr bei Rot rüber und hat die Tochter angefeuert: "Komm doch!"

Das lässt sich nicht mehr toppen sowas. Hoffe ich zumindest.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 04.10.2015, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von CPL5938 » 04.10.2015, 15:38

Löwenzahn hat geschrieben:Das lässt sich nicht mehr toppen sowas.
Vielleicht wenn die Mutti die Ampel verklagt.
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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von SindSieFrei? » 04.10.2015, 17:41

CPL5938 hat geschrieben:Apropos "Kinder" - Heute ein duftes Leistungsträgerpärchen mit Kleinkindern hinten im Kindersitz auf dem Fahrrad: Bei Rot über die Ampel und über die Kreuzung.
Jaja, das sind die, die ab morgen wieder die Hochallee mit Ihren SUV´s dicht parken, um ihre Kinder sicher zur Schule zu bringen. :mrgreen: Weil, da kriegt man auch bequem die Fahrräder rein, um zum Radelausflug auf die andere Seite der Alster zu fahren. "Und die Kinder, ohne das man Rücken kriegt, weil ja das Bücken, um die Kinder in einem normalen PKW anzuschnallen, eine enorme Verbiegung der Wirbelsäule erfordert." (Original-Rechtfertigung einer Mutter, die ich mal nach dem Sinn ihres auf dem Hof geparkten Panzers fragte). Nun haben ja bekanntlich alle Otto-Normalautobesitzer Bandscheibe. Ja nee, is klar... Mit solcher Logik wird man wohl auch fahrradfahrender Berufsrotlichtignorant. :shock:

LG
Zuletzt geändert von SindSieFrei? am 04.10.2015, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
Dura lex, sed lex.

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Guter_Kollege » 04.10.2015, 17:42

Löwenzahn hat geschrieben:Das sagte ich doch guter Kollege.
Nä, ich meinte ja hinter dem Kinde und es vorschickt. :shock: :cry:

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Guter_Kollege » 04.10.2015, 17:45

SindSieFrei? hat geschrieben: "Und die Kinder, ohne das man Rücken kriegt, weil ja das Bücken, um die Kinder in einem normalen PKW anzuschnallen, eine enorme Verbiegung der Wirbelsäule erfordert." (Original-Rechtfertigung einer Mutter, die ich mal nach dem Sinn ihres auf dem Hof geparkten Panzers fragte).
Nächstes Mal empfiehlst Du ihr Bauch Beine Po.

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von SindSieFrei? » 04.10.2015, 17:49

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Dura lex, sed lex.

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von eichi » 04.10.2015, 17:53

Dieses Übungsprogramm sollte vollständig heißen:
Bauch, Beine, Po, Hirn.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Löwenzahn » 06.10.2015, 19:12


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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von eichi » 09.10.2015, 20:20

Keine Fahrradspur sollte rechts von einer Rechtsabbiegespur verlaufen.
Wie es geht kann man in Hamburg am Gänsemarkt aus Rtg. Dammtor sehen.
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Löwenzahn » 10.10.2015, 05:08

Oh, da bin ich anderer Meinung. Wenn die Ampel grün ist und du willst rechts abbiegen, musst du während der Fahrt Schulterblick machen, du bremst automatisch auf der Geradeausspur bis fast zum Stillstand, blockierst die Geradeausfahrer und bist dir meistens nur zu 80% sicher ob frei ist.

Bei einer Konstellation Geradeausspur, Rechtsabbiegespur, Fahrradweg, Fußweg, kommst du seelenruhig auf deiner Abbiegespur zum stehen und kannst nach Radfahrer und beidseitig Fußgänger gucken.

So, wie du dir das gewünscht hast, hälst du ja zweimal an, einmal wegen Radfahrer und dann nochmal wegen Fußgänger. Andersrum hättest du alles auf einmal im Blick.

Alexanderstraße in Berlin Mitte am Park - Inn Hotel. Jeden Tag das reinste Chaos. Da haben wir sowas mit Geradeausspur, Fahrradweg und Rechtsabbiegespur. Das wird aber auch mit der viel zu kurz eingestellten separaten Rechtsabbiegerampel zusammenhängen, dass du dann noch auf 500 Meter drei Ampeln hast und dass eine davon spontan öfter auf Rot schaltet, weil die Straßenbahn die Straße kreuzt. Wenn man bei der nicht hinter bleibt und der Meinung ist noch unbedingt raufzufahren, kannst du nur noch auf der Geradeausspur ausweichen und kommst dann nicht mehr rüber, weil dich keiner mehr reinlässt.

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Guter_Kollege » 11.10.2015, 15:17

Löwenzahn hat geschrieben:Oh, da bin ich anderer Meinung. Wenn die Ampel grün ist und du willst rechts abbiegen, musst du während der Fahrt Schulterblick machen,
Hierbei handelte es sich aber um einen LKW und da nützt Dir ein Schulterblick herzlich wenig. Schon eher ein Blick in den Panoramaspiegel und den Seitenspiegel, der Dir zeigt was direkt neben Dir los ist.

Problem dabei: Beim Abbiegen mit einem LKW vergrößert sich der tote Winkel je schräger Du Dich bereits z.B. beim rechtsabbiegen aufgestellt hast.
Darum gilt: Immer erst den LKW (Solo/Zug) grade stellen, dann gucken und dann erst abbiegen.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 11.10.2015, 15:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von CPL5938 » 11.10.2015, 15:57

@Guter Kollege
Die Radfahrer sind aber häufig sehr schnell. Wenn man mit nem LKW grade steht und guckt, dann losfährt und sich der tote Winkel öffnet - reicht in der Realität die Zeit um Abbiegen oder kommen dann bereits welche angedüst?
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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Guter_Kollege » 11.10.2015, 17:03

Letzteres sollte man überblicken können im Spiegel.<
Es geht wohl auch mehr um solche Radfahrer die sich schon fast oder bereits neben dem LKW befinden.

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Löwenzahn » 11.10.2015, 18:30

Nochmal zum Mitschreiben.

Geradeausspur, Fahrradspur, Rechtsabbieger und Fußgänger.

Bevor ein PKW oder LKW auf die Rechtsabbiegespur kommt, muss er den Fahrradweg kreuzen. Damit der Fahrspurwechsel möglich ist, bremst jeder ab. Muss man ja auch, weil man sich nicht sicher sein kann, dass von hinten kein Radfahrer kommt.

An diesem Knotenpunkt wird der Geradeausverkehr ausgebremst und es kommt unweigerlich zum Rückstau. Irgendwann kommt man vielleicht auf die Abbiegespur und muss an der Ampel nochmals anhalten, weil von beiden Seiten Fußgänger kommen.

Ich finde es besser, wenn es bei Geradeausspur, Abbiegerspur und dann erst Radweg und Fußweg bleibt. Sinnvoller ist es die Abbiegespur in der Länge zu vergrößern, Parkplätze auf Hauptstraßen abzuschaffen und die Radfahrerampel 30 Sekunden vor der Hauptampel auf Rot schalten zu lassen.
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 11.10.2015, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Txai » 11.10.2015, 19:44

Löwenzahn hat geschrieben:[...] Radfahrerampel 30 Sekunden vor der Hauptampel auf Rot schalten [...]
Unsinn. 30 Sekunden sind viel zu lang.
Löwenzahn hat geschrieben:Ich finde es besser, wenn es bei Geradeausspur, Abbiegerspur und dann erst Radweg und Fußweg bleibt.
Wer was besser findet, ist im Moment unwichtig. Im Moment
geht es eher darum, zu beobachten, ob sich das neue Spur-
unterteilungskonzept positiv auf die Unfallzahlen auswirkt
oder nicht. Grundgedanke dabei ist ja, die Fahrradfahrer
in Kreuzungsbereichen ins Blickfeld der Autofahrer zu rücken,
um so die tragischen Übersehen-Unfälle zu vermeiden.

Sollten erste Statistiken zeigen, dass die Zahl der schweren
Unfälle mit Fahrradfahrern dort zurückgeht, wo die neue
Spurunterteilung vorhanden ist, dann ist sie gut, wenn nicht,
dann nicht ...

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Re: Fahrradfahrer

Beitrag von Löwenzahn » 11.10.2015, 23:05

30 Sekunden sind notwendig, damit die Rechtsabbieger nicht bis auf der Geradeausspur stehen. Mir ging es nur drum, dass die Fahrradampel deutlich früher umschaltet und falls es dann doch notorische Missachter gibt, dass zumindest die Hälfte der Autofahrer von der Abbiegespur wegkommt.

Das erwünschte Fahrspursystem ist inakzeptabel. Man stelle sich vor, 2 LKWs fahren direkt hintereinander und wollen beide rechts abbiegen. Der gesamte Verkehr kommt zum Erliegen, weil:
- LKW 1 auf der Geradeausspur stehen bleiben muss, da eventuell bereits auf der Abbiegerspur PKWs stehen, sodass LKW1 auf dem Radweg stehen würde. Irgendeiner hat sich doch über Falschparker aufgeregt. Jetzt sag wir nicht das wäre für Radfahrer ungefährlich.
- LKW1 muss bei einer freien Stelle erstmal sein Gewicht in Bewegung bringen und wird an der Ampel nochmal anhalten, weil Fußgänger auch noch grün haben.
- in der Zeit, die LKW1 zum Anfahren gebraucht hat, sind die nächsten Radfahrer aufgerückt und LKW2 durchlebt die gleiche Prozedur wie LKW1

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