Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

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schorsch
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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von schorsch » 09.06.2015, 17:25

Poorboy hat geschrieben:Krasser Fall von Beihilfe zur Schleusung :mrgreen: :

http://m.rp-online.de/panorama/ausland/ ... -1.5145361

Poorboy
Die Popeltei, dein Flucht und Helfer.
Deutschland: 10.000e Soldaten, Grenzschützer und weitere Beteiligte an rettungsaktionen im Mittelmeer, der gewerbsmäßigen Beihilfe zur Schleuserei angeklagt - - -
Aber nein, so weit wird es doch nicht kommen?
Fluchthelfer sind sie aber auch nicht.
Mhmmm - - -
:mrgreen:

Wattwurm
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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Wattwurm » 09.06.2015, 17:49

Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz auf hoher See: Wenn einer absäuft, wird er gerettet und nie nach der Nationalität gefragt! Vor Gott, auf hoher See und im 30 KM-Stau vor dem Bergkamener Kreuz sind alle gleich!
Zuletzt geändert von Wattwurm am 09.06.2015, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.

Guter_Kollege
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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Guter_Kollege » 09.06.2015, 19:54

Mittlerweile dürfte sich auch in syrischen u.ä. Kreisen herumgesprochen haben, dam man "gerettet" wird im Mittelmeer.
Besonders in Schleuserkreisen ist das sicher bekannt. Nicht das ich unserem Militär das Wort reden will, aber diesen Leuten
sollte man schon das schmutzige Handwerk legen.

Hauke
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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Hauke » 09.06.2015, 20:04

Guter_Kollege hat geschrieben:Mittlerweile dürfte sich auch in syrischen u.ä. Kreisen herumgesprochen haben, dam man "gerettet" wird im Mittelmeer.
Du meinst das die sich im Glauben der sicheren Rettung mit ihren Nussschalen frohen Mutes in die Gefahr begeben? Vielleicht rüsten die Schleuser die Nussschalen demnächst mit AIS aus und geben 24h nach Start die Koordinaten den europäischen Behörden damit diese nicht so lange suchen müssen :roll:

Manchmal finde ich diese einfache Sicht der Dinge richtig niedlich, ich möchte auch mal so einfach gestrickt sein, mir würden einige sorgenvollen Gedankengänge erspart bleiben

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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Guter_Kollege » 09.06.2015, 20:41

ich hab schon erwartet dass es Kritik gibt.
Aber schau mal: Syrien ist nicht ein Dorf im Urwald von Papua-Neuguinea, soll heissen, 'auch dort kommen Informationen über die
Chancen einer erfolgreichen Flucht nach Europa an'.
Auch wenn ich noch nie in einem Boot gesessen habe, so müsste mir klar sein dass, wenn ich mich in eine Nußschale setze die
für 2 Leute zugelassen ist, wo aber schon 19 drinne sitzen, ich mich in Lebensgefahr begebe. Zumal ich das Mittelmeer wohl
auch nicht für eine Badewanne halte.
Möglicherweise erscheint mir aber - im Verhältnis zur Not, die mich zur Flucht veranlasst hat - das Risiko der Lebensgefahr zur
Chance gerettet zur werden, noch in einem annehmbaren Verhältnis. Auch die 4000 € die ich für die Überfahrt schon abgedrückt
habe spielen womöglich eine Rolle.
Noch scheint es ja auch immer so zu sein, das die allermeisten wohl durchkommen/gerettet werden. Heisst: Die Chance abzusaufen
ist geringer als gelungene Überfahrt. Auch das dürfte sich rumgesprochen haben.
Wenn die Not der Einen aber für die Anderen zum Geschäft wird, dann stellt sich nicht die Frage nach Humanität gegen die Einen,
denn die kann man auch anders walten lassen, sondern die Frage nach der Humanität derjenigen die sie mit Füssen treten, dem
Reibach zuliebe.

Nein, ich habe nicht verlangt die Leute jetzt absaufen zu lassen nach dem lakonischen Motto "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um."
Das muß jeder mit sich selber abmachen. Aber einfach hinnehmen das immer mehr Menschen den gefährlichen Weg übers Mittelmeer
nehmen und das mit maritimen Rettungsmaßnahmen einfach auffangen und sonst nichts tun, halte ich nicht für den besten Weg.
Da geht mehr.
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 09.06.2015, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.

Hauke
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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Hauke » 09.06.2015, 23:16

Guter_Kollege hat geschrieben: Aber schau mal: Syrien ist nicht ein Dorf im Urwald von Papua-Neuguinea, soll heissen, 'auch dort kommen Informationen über die
Chancen einer erfolgreichen Flucht nach Europa an'.
Weiß ich nicht. Ich glaube eher das die generell denken das sie verdammt gute Chancen haben und das es dafür keine Berichte über Rettungen braucht. Oder sie sind völlig naiv oder die blanke Not treibt sie an... Ich weiß es echt nicht
Auch wenn ich noch nie in einem Boot gesessen habe, so müsste mir klar sein dass, wenn ich mich in eine Nußschale setze die
für 2 Leute zugelassen ist, wo aber schon 19 drinne sitzen, ich mich in Lebensgefahr begebe. Zumal ich das Mittelmeer wohl
auch nicht für eine Badewanne halte.
Da wiederum denke ich das die Gefahren von den meisten völlig unterschätzt oder verdrängt werden
Möglicherweise erscheint mir aber - im Verhältnis zur Not, die mich zur Flucht veranlasst hat - das Risiko der Lebensgefahr zur
Chance gerettet zur werden, noch in einem annehmbaren Verhältnis. Auch die 4000 € die ich für die Überfahrt schon abgedrückt
habe spielen womöglich eine Rolle.
Meinst du denn wirklich das Berichte über Rettungsaktionen bei den Flüchtlingen ankommen und diese Berichte sich positiv auswirken den Plan zu verwirklichen?
Noch scheint es ja auch immer so zu sein, das die allermeisten wohl durchkommen/gerettet werden. Heisst: Die Chance abzusaufen
ist geringer als gelungene Überfahrt. Auch das dürfte sich rumgesprochen haben.
Das kann ich nicht beurteilen aber es scheint zumindest so denn es sind noch nicht sehr viele Leichen auf Lampedusa angespült worden. Zumindest liest man nichts davon

Ich habe einen Republikflüchtling im Bekanntenkreis der 1988 im großen Bogen Richtung Lübeck schwimmen wollte und dabei fast abgesoffen ist wenn ihn nicht ein BRD Fischkutter aufgenommen hätte. Er hat die Gefahr völlig falsch eingeschätzt und verdrängt weil er unbedingt raus wollte. Das er 13 Monate später einfach so hätte raus gehen können... ;)

Wie auch immer, wir leben hier bei allen Schwierigkeiten in einem Land wo es uns sowas von gut geht und ich denke das wir uns gar nicht anmaßen dürften über die Flüchtlinge zu urteilen oder uns so einfache Gedanken über ihr Leben zu machen. Das die Fluchthelfer das Große Geld machen wollen ist unbestritten aber für die Flüchtlinge ist es wohl in ihrer, für uns kaum vorstellbaren, Not die einzige Chance auf eine Zukunft.

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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von schorsch » 10.06.2015, 09:52

Niemand macht dieses Reisen aus Spaß.
(Außer ein paar verfettete Managergehirne auf Besuch beim Nehberg.)
Eine Willkommenskultur existiert nur in der Ausdenkfabrik der Redenschreiber.
Im Alltag wird man einfach zum Schleuser gemacht.

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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von am » 10.06.2015, 10:16

In 2015 sind bisher mindestens 1800 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken.


Ist aber nicht mehr ganz hart am Thema.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Guter_Kollege » 10.06.2015, 11:51

Richtig, war nur ein Ausflug.

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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von schorsch » 12.06.2015, 20:12

War kein Ausflug, war knallharte Realität. Für die Flüchtenden kann man nur hoffen, dass unsere Politiker mehr hinbekommen, als das betroffene Gerde der letzten Jahre. Macht unsere Situation auch immer noch nicht besser zu händeln.

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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von schorsch » 26.06.2015, 11:08

Die haben dieselbe Schite an den Hacken, wie wir > https://www.youtube.com/watch?v=ZFuQBoE1a7I

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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Guter_Kollege » 26.06.2015, 14:11

Jo, die Griechen können beides gut: austeilen und einstecken.

Wattwurm
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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Wattwurm » 13.08.2015, 20:25

Du hast Glück gehabt lieber Kollege aus Essen. Keine 10 Minuten später wärest Du in Dänemark angekommen und man hätte Dir auf dänischer Seite ein paar Handschellen verpaßt und Dich per Schnellverfahren für ein paar Monate in den Knast gesteckt. Die Dänen sind da ziemlich konsequent. Sei der Bundespolizei äußerst dankbar dafür, das man Dich vorher abgefangen hat und Du nun vermutlich wieder zu Hause bist und in Ruhe Dein Gerichtsverfahren abwarten kannst. Verknackt wirst Du auf jeden Fall. Sorry, Dummheit schützt vor Strafe nicht!

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/50066/3096455

Zur Beachtung: http://www.bundespolizei.de/SharedDocs/ ... cationFile
Zuletzt geändert von Wattwurm am 13.08.2015, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von Wattwurm » 13.08.2015, 20:35

Lieber Essener, zeige Deine Dankbarkeit: Das Erholungswerk der Polizei nimmt gerne Deinen Mitgliedsantrag oder Deine großzügige Spende entgegen.....http://erholungswerk-der-polizei.de/

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scarda
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Re: Anfangsverdacht: Einschleusung von Ausländern

Beitrag von scarda » 23.03.2016, 18:51

Bemerkenswert: So müsste es auch bei uns sein, - und vielen Kollegen in den grenznahen Räumen wäre geholfen. In der aktuellen Ausgabe der Taxi Times gibt es einen Artikel über die unterschiedliche Bewertung von Schleuserei mit Taxis in Österreich und in Deutschland. Wenn ein normaler Fahrpreis erhoben wird, dann ist es in Österreich keine Schleuserei, Flüchtlinge hin oder her (können auch "gewöhnliche" Fahrgäste sein). Aber wehe Du bist so freundlich und bringst deine Fahrgäste bei Regen noch eben über die Grenze, - und übergibst sie sogar der Polizei - dann kommst bei uns vor Gericht. Leider kann ich den Artikel online nicht finden. Wenn's jemand anderes kann ...
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