Fast 20 Jahre Marketing- und Vertrieb. Teilweise jahrelang durch halb Europa. Hotels, oft nur am Wochenende zu Hause. Letzte Firma hat pleite gemacht. Mit Ü40 war es unmöglich einen so gut dotierten Job wieder zu bekommen und ehrlich gesagt, ich hatte kein Bock mehr auf dieses immer nur von zuhause weg sein und den Job. Geld ist nicht alles, wenn man ein regelmäßiges Leben haben kann!
Reset: Ich wollte schon als Student taxifahren, aber hatte immer andere Nebenbeschäftigungen, ich dachte schon früher, was muss das für ein toller Job sein. Ich hab dann gegoogelt, von Anfang an hat mir die Taxischule riesigen Spaß gemacht, habe viele neue, tolle Menschen getroffen, mit einigen von ihnen bin ich heute eng befreundet. Taxischein.
Dann die erste Schicht: Graupe. Betteln auf Rädern. Erste Tour: Hotel Elysee zu Edeka CityNord. Meine Güte, was bin ich für einen dämlichen Weg gefahren. Die Kunden waren Briten, am Ende haben sie gesagt...das Faszinierende an HH ist, man kommt immer irgendwie an.
Am Ende des Tages habe ich die Tür zugemacht und hatte zum ersten Mal in meinem Leben Feierabend: Keine Emails mehr, keine Forecasts, keine Telefonate, NIX! Tja, und nun bin ich beim schönsten Job der Welt geblieben, seit fast 8 Jahren und bleibe es auch. Das mit dem ruhigen Feierabend hat sich zwar manchmal erledigt, wenn Verbandsarbeit ruft, aber das macht Spaß und hält sich in sehr angenehmen Grenzen. Außerdem habe ich noch nie eine so nette Kollegialität erlebt. Mein Fazit: Warum nicht schon 20 Jahre vorher??? Das ärgert mich manchmal, das ich die "Berufung Beruf" zu spät entdeckt habe.
LG
Dura lex, sed lex.