Teurer Taxi-Irrtum

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Taxi Georg
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Teurer Taxi-Irrtum

Beitrag von Taxi Georg » 11.03.2009, 10:08

Hilden statt Hilton
Teurer Taxi-Irrtum nach Konzert

Düsseldorf (RP) Ob sie nun nach dem Besuch des AC/DC-Konzerts am Samstagabend eine schwere Zunge gehabt haben mögen oder nicht – die Rückfahrt vom ISS Dome zu seiner Schlafstatt wird ein Ehepaar noch einige Zeit in schlechter Erinnerung behalten.

Statt ins Hilton brachte sie der Taxifahrer nämlich nach Hilden.
Obwohl die Rock-Fans den Irrtum auf Höhe der Stadtgrenze bemerkt und den Mann zur Umkehr bewegt hatten,
verlangte der Fahrer am Ende des Umwegs den Fahrpreis von 45 Euro – für eine Fahrt in die Nachbarstadt eben.
:arrow:
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minol
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Beitrag von minol » 11.03.2009, 11:48

Liegt Hilden eigentlich noch im Pflichtfahrgebiet?

Wenn ja, läuft die Uhr und dann ist alles klar.

Wenn nicht, ist das eine interessante Frage, was nun gilt. Innerhalb
des Pflichtfahrgebietes (welches sie ja nicht verlassen haben) gilt
Tarif-Pflicht! Wenn der Fahrer aber ohne Uhr gefahren ist, weil er
es für Hilden vielleicht nicht braucht, dürfte die Preisermittlung nicht
so leicht sein. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß sie bei
Fahrtantritt 45 Euro ausgehandelt haben.

Herr Klusmeier macht sich die Sache übrigens schön leicht!
Niemand sagt "Hotel Hilten" - "das Hilton" nämlich kennt jeder!
Und von jemandem, der im Hilton absteigt, kann nicht erwartet werden,
daß er weiß, daß es die Stadt Hilden gibt. Sonst bräuchte er ja auch
nicht im Hilton absteigen.

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Taxi Georg
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Beitrag von Taxi Georg » 11.03.2009, 12:10

minol hat geschrieben:Liegt Hilden eigentlich noch im Pflichtfahrgebiet?

Wenn ja, läuft die Uhr und dann ist alles klar.

Wenn nicht, ist das eine interessante Frage, was nun gilt. Innerhalb
des Pflichtfahrgebietes (welches sie ja nicht verlassen haben) gilt
Tarif-Pflicht! Wenn der Fahrer aber ohne Uhr gefahren ist, weil er
es für Hilden vielleicht nicht braucht, dürfte die Preisermittlung nicht
so leicht sein. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß sie bei
Fahrtantritt 45 Euro ausgehandelt haben.

Herr Klusmeier macht sich die Sache übrigens schön leicht!
Niemand sagt "Hotel Hilten" - "das Hilton" nämlich kennt jeder!
Und von jemandem, der im Hilton absteigt, kann nicht erwartet werden,
daß er weiß, daß es die Stadt Hilden gibt. Sonst bräuchte er ja auch
nicht im Hilton absteigen.
Hilden liegt im Pflichtfahrtgebiet.

Ich finde es auch sehr merkwürdig.

Ich wiederhole immer die Adresse wenn der FG mir diese durchgibt.
Mit ein paar Fragen wie

Ausfahrt Erkrath?
Oder

Wo genau?

Kann man schon Missverständnisse ausräumen.

minol
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Beitrag von minol » 11.03.2009, 12:34

:D Ja... vielleicht hat er es ja auch wiederholt:

Fahrgast: Einmal Hilton.
Fahrer: Hilden.
:lol:
Aber mit "wo da genau" wird der Irrtum sofort aufgedeckt, da hast du recht.

Gut, da Hilden im Pflichtfahrgebiet liegt, muß die Uhr laufen und dann
wird am Ende das bezahlt, was auf der Uhr steht und kein fiktiver
Preis. Klare Sache. Von Herrn Klusmann hätte ich erwartet, daß er das
der Presse sagt. Ich würde jedenfalls keinen Cent mehr verlangen oder
bezahlen.

der Clown
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Beitrag von der Clown » 11.03.2009, 12:49

Bei einem ortskundigen Taxifahrer sollte eigentlich voraussetzen können, daß mit einem ausgesprochenen "Hilden" auch das Hotel gemeint sein kann. Und bei Namensgleichheit oder ähnlich klingenden Namen, sollte jeder Taxifahrer auch nachfragen, um Verwechslungen auszuräumen und unnötigen Ärger vorzubeugen. Damit hätte sich der Taxifahrer einiges an Zeit und Ärger einsparen können, die er hätte auch ertragreicher einsetzen können. Das kommt davon, wenn Taxifahrer schlecht ausgebildet werden und keine bzw. zu niedrige Standards gepflegt werden. Da muß sich niemand wundern, wenn jeder "Clown" auf die Straße gelassen wird.

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Taxi Georg
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Beitrag von Taxi Georg » 11.03.2009, 12:55

der Clown hat geschrieben:Bei einem ortskundigen Taxifahrer sollte eigentlich voraussetzen können, daß mit einem ausgesprochenen "Hilden" auch das Hotel gemeint sein kann. Und bei Namensgleichheit oder ähnlich klingenden Namen, sollte jeder Taxifahrer auch nachfragen, um Verwechslungen auszuräumen und unnötigen Ärger vorzubeugen. Damit hätte sich der Taxifahrer einiges an Zeit und Ärger einsparen können, die er hätte auch ertragreicher einsetzen können. Das kommt davon, wenn Taxifahrer schlecht ausgebildet werden und keine bzw. zu niedrige Standards gepflegt werden. Da muß sich niemand wundern, wenn jeder "Clown" auf die Straße gelassen wird.
Ganz genau.
Da gibt es nichts hinzuzufügen!

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Beitrag von Filou » 11.03.2009, 13:36

Die Methode zu bescheissen, gehört zum Handwerk eines jeden Fahrers, der sich nur um Umsatz schert und sonst um garnix. Die Rechnung geht meistens bei Touris auf, die nur ihr Hotel(oder das erste Mal hier sind) kennen! Ist zumindest bei uns so. Einmal aus versehen passiert und der Fahrgast bezahlt, schon kreisen die wildesten Ideen in den Dummköpfen dieser Welt. Wenn es auffliegt: Ich nix wissen!

Ironie: "Chefe, hab gute Kasse heute und wenig Kilometer!" :mrgreen:

mfg Filou

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Beitrag von am » 11.03.2009, 18:19

der Clown hat geschrieben:Bei einem ortskundigen Taxifahrer sollte eigentlich voraussetzen können, daß mit einem ausgesprochenen "Hilden" auch das Hotel gemeint sein kann. Und bei Namensgleichheit oder ähnlich klingenden Namen, sollte jeder Taxifahrer auch nachfragen, um Verwechslungen auszuräumen und unnötigen Ärger vorzubeugen. Damit hätte sich der Taxifahrer einiges an Zeit und Ärger einsparen können, die er hätte auch ertragreicher einsetzen können. Das kommt davon, wenn Taxifahrer schlecht ausgebildet werden und keine bzw. zu niedrige Standards gepflegt werden. Da muß sich niemand wundern, wenn jeder "Clown" auf die Straße gelassen wird.
Genau so ist es.
Filou hat geschrieben:Die Methode zu bescheissen, gehört zum Handwerk eines jeden Fahrers, der sich nur um Umsatz schert und sonst um garnix. Die Rechnung geht meistens bei Touris auf, die nur ihr Hotel(oder das erste Mal hier sind) kennen! Ist zumindest bei uns so. Einmal aus versehen passiert und der Fahrgast bezahlt, schon kreisen die wildesten Ideen in den Dummköpfen dieser Welt. Wenn es auffliegt: Ich nix wissen!

Ironie: "Chefe, hab gute Kasse heute und wenig Kilometer!" :mrgreen:

mfg Filou
Stimmt auch.

So etwas darf eben nicht passieren. Siehe auch Zitat Clown. Leider setzen ja nicht nur die Fahrer, sonderen häufig auch deren Unternehmer Himmel und Hölle in Bewegung , sollte soetwas mal geahndet werden. Schimpft man über solche Vorfälle oder fordert "Bestrafung" gilt man oft als Nestbeschmutzer. Da muß einfach umgedacht werden. Es kann nicht sein, dass die Masse bei solchen Aktionen wegsieht. Niemand ist perfekt, aber solch ein Fall verbietet sich schlicht und ergreifend.

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Beitrag von der Clown » 11.03.2009, 23:54

Der Chef von Taxi Düsseldorf sieht aber konträr zu der hier vorherschenden Meinung die Schuld bei den Kunden, die sich aus Sicht des ortskundigen Taxifahrer nicht eindeutig ausgedrückt haben. Was sollte die Stadt oder Gemeinde am Taxengewerbe ändern, wenn aus unserem Gewerbe solche Stellungnahmen kommen?

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Beitrag von genosse » 12.03.2009, 11:02

Lieber Kollege
Die Stadt könnte zum beispiel bei beschwerden über Fahrziele
grundsätzlich,den betrefenden Kollegen auffordern bei der nächsten
Ortskenntnisprüfung aus einer aktuellen deutschen Tageszeitung vorzulesen.Dan wird den Behörden schnell klar werden wie viele Kollegen
der deutschen Sprache mächtig sind.Soweit ich weiß wird bei unserer
eigenen Prüfung darauf geachtet ob bei Neuerteilungen die Personen deutsch können.Ich weiß aber nicht ob das Problem
der Namensverwechselung damit behoben werden kann,das kann unserer
Vorstand eigentlich nicht leisten.Ich fühle mich von unseren Vorstand
durch zahllose Rundsschreiben ausreichend informiert,aber ich als Unternehmer sehe mich in der Pflicht das auch den Fahrern weiter zuvermitteln

Genosse

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Beitrag von minol » 12.03.2009, 14:25

genosse hat geschrieben:Lieber Kollege
Die Stadt könnte zum beispiel bei beschwerden über Fahrziele
grundsätzlich,den betrefenden Kollegen auffordern bei der nächsten
Ortskenntnisprüfung aus einer aktuellen deutschen Tageszeitung vorzulesen...
Clown bezog sich auf den Sprecher der Taxi-Firma.

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Beitrag von pl » 12.03.2009, 16:10

Wenn einer sowas mit mir macht, tät ich am Fahrziel sehr formal werden und das zahlen, was auf der Uhr steht - das wär in diesem Falle nix.
Da könnten wir dann in aller Ruhe auf die Polizei warten, da er damit sicherlich nicht einverstsanden sein wird.

Und wenn die dann da ist, dann können wir was lernen.

--pl.

q

Beitrag von q » 12.03.2009, 17:03

Ich bin auch der Meinung, daß ein Taxenfahrer, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ein sicheres und verständliches Deutsch beherrschen muss. Und das dieses unbedingt bei der P-Schein Prüfung zu zeigen ist. Die Sprachkünste einiger Kutscher sind unter aller Kanone. Das ist die Schuld unserer Taxenaufsichtsbehörden, die sich in der Vergangenheit für nichts interessiert haben.

Aber zu einem Kommunikationsproblem gehören immer 2 Seiten. Wie sich ein AC/DC-Fan nach einem Konzert anhört, kann man sich ja vorstellen. Wenn er dann des Nordrheinwestfählischen nicht mächtig ist und sagen wir mal aus Sachsen kommt, wird aus Hilton leicht mal Hilden. Ich hatte neulich auch mal einen ausländischen Fahrgast (nix Deutsch, nix Englisch), der vom HH-Flughafen in die "Steinstrasse" wollte, wie ich annahm. Dort angekommen, hiess es dann so etwas wie "Sternschanze". Zu guter Letzt war es dann die "Sternstrasse". Ich hab mal grosszügig 1 € nach unten abgerundet und gut war. Qualitätsfahrgäste sind was anderes.

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Beitrag von minol » 12.03.2009, 17:24

vas hat geschrieben:Qualitätsfahrgäste sind was anderes.
Vielleicht sollte man eine Fahrgastschein-Prüfung verlangen.
Nur wer die absolviert hat, darf auch Fahrgast sein. Wer
sie mit sehr gut bestanden hat, ist Qualitätsfahrgast ... :lol:

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Beitrag von der Clown » 12.03.2009, 19:21

Ersteinmal geht es hierbei nicht auschließlich um ausländische oder deutsche Taxifahrer mit Migrationshintergrund, sondern es geht um eine Verwechslung von ähnlich klingenden Orten. Sicherlich bin ich nicht der einzige Deutsche, dem dies auch schon einmal vorgekommen ist. Kann ich es also von einem gut ausgebildeten Taxifahrer nicht erwarten bei der ausgesprochenen Zielangabe "Hilton" noch einmal nachzufragen, weil dieser als orstkundiger über die Namensgleichheit zwischen dem Ort und dem (international bekannten) Hotel wissen müßte? besonders dann, wenn der Umweg dann nicht mal eben fünf oder zehn Euro sind, sondern hier schon 45 Euro sind. Egal welche Erfahrungen wir schon alles mit Fahrgästen gemacht haben, aber in diesem Fall unterstelle ich dem Fahrer mangelnde Sorgfalt und dem Chef von Taxi Düsseldorf mangelndes Fingerspitzengefühl. Zwei Touristen, die möglicherweise eh nicht mehr so schnell nach Düsseldorf kommen werden, Taxigutscheine anzubieten ist dazu noch schlechtes Marketing.

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Beitrag von pl » 12.03.2009, 19:25

Stell dir vor, da sagst einem, er soll den Strauch da ausreißen, und der versteht, er soll das Haus da abreißen...

--pl.

der Clown
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Beitrag von der Clown » 12.03.2009, 19:36

Stell Dir vor ein Fahrgast will zum Atlantic. Wohin bringst Du ihn?

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Beitrag von minol » 12.03.2009, 19:56

der Clown hat geschrieben:Stell Dir vor ein Fahrgast will zum Atlantic. Wohin bringst Du ihn?
Zum Hotel! Man hört doch ganz klar das "c" am Ende!
Du etwa nicht? Kein Wunder. Du arbeitest ja auch nicht bei Taxi Düsseldorf.
Ich auch übrigens nicht. Ich müßte deshalb ja auch nachfragen... ;)

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Beitrag von pl » 13.03.2009, 02:32

Stell Dir vor ein Fahrgast will zum Atlantic. Wohin bringst Du ihn?
Natürlich in die Bretagne.
Das Hotel heißt doch längst Kempinski??

--pl.

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Beitrag von bullboxer » 13.03.2009, 09:37

Ich kann den Fahrer gut verstehen.

Auch bei mir als Neuling kam es nun vor, dass ein Kunde sic falsch ausgedrückt hatte und ich zunächst eine andre Strasse verstanden hatte. Ich fuhr erstmal in die Gegenrichtung, wo der eigentlich hin wollte.

Dann muss man sich das vorstellen. Zwei besoffene Kunden, man weiss ja nichtmal, ob die noch richtig reden konnten, oder ob die vielleiht schon unangenehm waren von Anfang an.
Dann meint der Fahrer das Ziel verstanden zuhaben und fährt erstmal los und die ganze Zeit sagen die Kunden auch nichts, bis zur Stadtgrenze.
Da dachte sich wohl der Fahrer, es sei schon richtig, was er da tut.

Allerdings wäre es dann auch korrekt gewesen, nicht den Fahrpreis für den Umweg einzusacken
Onuri e Sangu

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