Offener Brief an den Oberbürgermeister
Verfasst: 23.07.2004, 15:25
Nachdem heute in der Presse eindlich einmal von unseren Problemen
Notiz genommen wurde, möchte ich den original Brief an den OB hier auch noch veröffentlichen
Düsseldorf, im Juli 2004
Die Düsseldorfer Taxifahrerinnen und Taxifahrer klagen an!
( Keine Organisation oder Verein, sondern um HILFE rufende Taxifahrer. )
Offener Brief an
Herrn Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, Joachim Erwin
Herrn Verwaltungs-Chef der Landeshauptstadt Düsseldorf, Joachim Erwin
zur Kenntnisnahme
Herrn Regierungspräsidenten Jürgen Büssow
Herrn Dornscheidt Düsseldorfer Messegesellschaft
Herrn Rainer Schwarz Flughafen Düsseldorf GmbH
Die Fraktionen im Rathaus Düsseldorf, - CDU, FDP, SPD, Grüne
Der Polizeipräsident der Landeshauptstadt Düsseldorf
Die Redaktionen der Medien, - Rheinische Post, Düsseldorfer Express, WZ Westdeutsche Zeitung,
NRZ, Düsseldorfer Anzeiger, Rheinbote Düsseldorf,
Westdeutscher Rundfunk Landesstudio Düsseldorf
Westdeutscher Rundfunk Fernsehen Aktuelle Stunde
Antenne Düsseldorf.
Taxi Düsseldorf E.G. 5 X 3
Nachrichtlich
Düsseldorfer-Taxiforum.de
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
seit vielen Jahren unterliegt das Düsseldorfer Taxigewerbe einer ausnahmslos harschen und
negativen Kritik in der Öffentlichkeit. Es lässt sich nicht verhehlen, das sämtliche o.a.
Institutionen/Organisationen einen erheblichen Anteil daran haben, dass wir so schlecht dastehen.
Es wird aber auch nicht angezweifelt, dass fast alle angeführten Mängel und Unzulänglichkeiten auch ihre Berechtigung haben, aber wer unser Gewerbe laufend verreißt, sollte auch in der Lage und Willens sein uns bei einer Gesundung zu unterstützen.
Hilfe oder Unterstützung hat uns niemand angeboten.
Die große Messe Drupa ist vorbei, weitere Großereignisse z.B. Kunststoffmesse und
ähnliche Veranstaltungen werfen ihre Schatten voraus.
Das ist die beste Gelegenheit einmal ein Resümee zu ziehen.
Sie alle haben für sich entschieden, dass die Messe Drupa supertoll und ein einzigartiger Erfolg war. So wurde es zumindest der Öffentlichkeit suggeriert.
Dass wir von dieser Einschätzung in Wahrheit Lichtjahre entfernt sind, das wissen Sie und das wissen wir und alle anderen betroffenen auch.
Wir sind durchaus bereit die Stadt in allem zu unterstützen, damit man wieder etwas näher an Ihr Wunschdenken heran kommt. Dafür müssen aber zuerst Taten folgen.
Es ist an der Zeit, dass sich das ewig gescholtene Taxi-Fahrpersonal endlich auch einmal zu Wort meldet.
Die angesprochene Messe Drupa hat wieder einmal mehr den desaströsen Zustand im Düsseldorfer Taxigewerbe aufgezeigt.
Gehen wir einmal Stück für Stück dem Problem auf den Grund.
Fangen wir bei der Anzahl der in Düsseldorf zugelassenen Taxen an.
Wir haben momentan exakt 1337 zugelassene Taxen auf den Düsseldorfer Straßen. Das sind schlichtweg 400 bis 500 Fahrzeuge zuviel. Dieses, - unser allergrößtes Problem -, ist seit vielen Jahren bekannt, wird aber konsequent ignoriert. Es wurden munter weiter Taxi-Konzessionen zugelassen. Dass mit jeder neuen Konzession einige Unternehmer und Fahrer an den Rand des Ruins getrieben werden, interessiert die Stadtoberen anscheinend nicht. Angeblich ruht die Neuzulassung momentan.
Es gibt weltweit ein ungefähres “ Daumenmaß “ nach dem in Großstädten über 500.000 Einwohner der Anteil der Taxen bei 1 Fahrzeug pro 1000 Einwohner liegen sollte. Das ist in New York so, das ist in Hongkong so, das ist in Paris so, das ist in San Francisco so, usw. usw. nur in Düsseldorf haben wir das 2 ½ Fache der ungefähren Norm. WARUM??
Jahrelang wurde die Stadt Düsseldorf von vielen Organisationen aufgefordert, zumindest die
Neuzulassungen und den ( illegalen ) Verkauf von Konzessionen zu unterbinden. All die Bitten und Begründungen wurden mit Arroganz und Überheblichkeit abgewiesen.
Folgt man Berichten in den Medien, soll - auf Grundlage eines Gutachtens, bis zum Jahre 2007 die Anzahl der Konzessionen in Düsseldorf auf 1280 reduziert werden. 57 Konzessionen weniger in 3 Jahren. Die geplante Reduzierung ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, wird sich aber nicht bemerkbar machen. Konkret:
Ein Taxi fährt - großzügig gerechnet - im Monat einen Umsatz von ca. 5.000 € ein. Bei 57 Konzessionen die bis 2007! wegfallen sollen, verteilten sich der Umsatz
(57 X 5.000 = 28.5000 € ) auf die verbliebenen 1280 Taxen. Dies entspricht einem Mehrumsatz von ca. 223,-- € pro Monat und Fahrzeug. Bei 60 Schichten im Monat ( 30 Tag- und 30 Nachtschichten )
entspricht das einem Mehrumsatz von 3,70 € pro Schicht. Also hat jeder Fahrer rein rechnerisch
1,67 € Brutto pro Schicht mehr verdient. Nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein! Es zeigt einmal mehr, dass die Entscheidungen des Verkehrsausschusses eine reine Alibifunktion haben. Anstatt die Probleme im Düsseldorfer Taxigewerbe ernsthaft anzugehen, soll mit diesem Beschluss das Gewerbe ruhig gestellt werden.
Ca. 2 Wochen vor der diesjährigen Drupa, besann man sich plötzlich einmal mehr auf die Taxizunft und versuchte im Schnellgang das Schlimmste zu verhindern. Unser neuer Messechef Herr Dornscheidt persönlich hatte nämlich im Vorfeld äußerst schlechte Erfahrung mit dem Düsseldorfer Taxi Personal gemacht und befürchtete eine enorme Rufschädigung bei der anstehenden Drupa.
Herr Dornscheidt hatte, wie seinerzeit in der Tagespresse nachzulesen, nach einer Flugreise am Flughafen ein Taxi bestiegen um sich in sein Büro fahren zu lassen.
Zu seiner Verwunderung sprach der Taxifahrer kein einziges Wort deutsch und kannte auch die Messe Düsseldorf nicht.
Dieser Versuch, ad hoc die Notbremse zu ziehen hat nicht gefruchtet. Letztendlich sind sämtliche Versuche fehlgeschlagen, weil man immer noch nicht das Grundsätzliche begriffen hat. Herr Dornscheidt ist Chef der Messe Düsseldorf, die Messe Düsseldorf ist die Stadt Düsseldorf, die Stadt Düsseldorf ist für ein geordnetes Taxigewerbe zuständig. Die Stadt Düsseldorf vergibt die Konzessionen und nicht zu vergessen, auch die Personenbeförderungslizenzen/Scheine. Erst in zweiter Linie ist die Taxigenossenschaft und als Drittes das Fahrpersonal zuständig. Solange man immer die Vorzeichen in die umgekehrte Reihenfolge vertauscht und die Tatsachen nicht erkennt bzw. wahrhaben will, wird sich in dem Gewerbe nichts zum positiven ändern. Dieser Schnellschuss kurz vor der letzten Messe Großveranstaltung war demnach im Ansatz schon falsch und zum Scheitern verurteilt.
Womit wir jetzt bei dem 2. Punkt der unendlichen Kritiken sind:
Das Fahrpersonal:
Wie ist es möglich, das jemand der keinerlei Deutschkenntnisse vorweisen kann, geschweige denn irgendwelche Verbindung zu unserer Stadt besitzt, von der Stadt Düsseldorf einen Personenbeförderungsschein erhält und auf die Fahrgäste losgelassen wird ?
Gipfel dieser Entwicklung: Es sollen schon Anwärter mit einem Dolmetscher zur Ortskenntnisprüfung erschienen sein.
Es ist egal, wo ein arbeitswilliger und fähiger Fahrer beheimatet ist, der hier seinen Lebensunterhalt mit dem Taxi verdient. Aber wie in jedem anderen Beruf auch, müssen Mindestanforderungen an den entsprechenden Beruf erfüllt werden. Dazu gehört u.a. die deutsche Sprache in Wort und Schrift, eine fundierte Ortskenntnis, vernünftige Kleidung, gute Umgangsformen, ein gepflegtes Fahrzeug, sowie den Willen zur Dienstleistung. Wenn das nicht der Fall ist, ist die Herkunft des Fahrers egal. Er hat dann in diesem Dienstleistungsgewerbe nichts zu suchen.
Die Stadt Düsseldorf aber lässt jeden Fahrer zu, der sich meldet. Das bringt am wenigsten Ärger aber Geld in die Kasse. Ärger und Beschimpfungen bleiben bei der Taxiinnung und dem ordentlichen Fahrpersonal.
Man hat zwar erkannt, dass z.B. an Flughafen und Bahnhof der Erstkontakt von Fremden mit unserer Stadt, das Taxi als Aushängeschild dient, ist aber nicht bereit diese Tatsache zu fördern und zu unterstützen.
Laut Fernseh- und Medienberichten in den letzten Wochen, (Pro7, WDR, Der Spiegel) liegt der Anteil derer, die absolut nicht geeignet sind in Düsseldorf den Beruf des Taxifahrers auszuüben bei ca. 70%. Alle haben jedoch einen Personenbeförderungsschein der Landeshauptstadt Düsseldorf. Dazu kommen noch ca. 6 – 8 % Illegale, die weder einen Personenbeförderungsschein noch einen Führerschein haben, sich aber trotzdem als Taxifahrer täglich in unserer Stadt tummeln. Diese Zahlen sind offiziell bekannt, werden aber mit der Ausrede, nicht genügend Personal zur Überprüfung zu haben, abgetan. Der klägliche Rest des ordentlichen, legalen Fahrpersonals, der Unternehmerschaft und die Taxiinnung muss sich tagtäglich mit dieser Situation herumschlagen, weil die Stadt sich ihrer Verantwortung entzieht. Wir müssen die Suppe auslöffeln, Kritik ertragen und für die schwarzen Schafe den Kopf hinhalten.
Beispiel Altstadt:
Wenn die Stadt unmäßig viele Taxen zulässt, muss auch ein entsprechender Bestand an Halte- und Auffahrplätzen vorgehalten werden. Das ist nicht der Fall (z.B. Altstadt, Hauptbahnhof). Durch immer neu dazukommende Fahrzeuge und immer schlechter werdende Auslastung, sind die Standzeiten eines Taxis in Düsseldorf unverhältnismäßig gestiegen. Vor ca. 7 Jahren reichten die Halteplätze in der Stadt noch aus, heute nicht mehr. Es gibt mittlerweile ca. 500 Taxen mehr in Düsseldorf als öffentliche Halteplätze.
Auch dieses Problem wird von der Stadtverwaltung verdrängt. Was sich z.B. in der Altstadt (Heinrich Heine Allee, Burgplatz) an Wochenenden und bei Messen abspielt ist peinlich und passt nicht in das “ schöne “ Bild der Stadt Düsseldorf. Es ist dem privaten Verkehrsteilnehmer und den Fahrgästen nicht zu vermitteln, das die komplette Altstadt in Wildwest Manier und gegen jegliche Verkehrsregeln blockiert wird.
Das Taxigewerbe in Düsseldorf ist insbesondere am Wochenende ein Tummelplatz für Illegalität und Unterwelt.
Die Wirtschaftliche Situation des Taxipersonals in Düsseldorf:
Taxifahrer bekommen im Allgemeinen keinerlei Festgehalt sondern prozentuale Anteile (meist ca. 45% Brutto des Fahrpreises) von immer jämmerlicher werdenden Umsätzen.
Davon müssen sie ihre Familien ernähren. Die Situation endet dann letztendlich bei
Wohngeld/Sozialhilfe etc..
Es gab tatsächlich einmal Zeiten, in denen sich Studenten in den Semesterferien ihr Studium mit Taxifahren verdient. Diese Zeiten sind vorbei.
• Unterm Strich kann man eine einfache Rechnung aufmachen: zu viele Taxen in Düsseldorf
• zu viel unqualifiziertes Personal
• weniger Einnahme pro Fahrzeug
• zu alte und zu schlechte Autos im Fahrgeschäft
• illegales Fahrpersonal
• Hauptsache das Auto rollt und die Kosten können gedeckt werden.
Eine neuerliche Tarifdiskussion hilft uns nicht weiter, im Gegenteil, dadurch werden potentielle Kunden/Fahrgäste nur verunsichert.
Werter Herr Oberbürgermeister Joachim Erwin, im Düsseldorfer Taxigewerbe brennt es lichterloh.
Im Interesse unserer Heimatstadt: unterstützen Sie uns. Beenden Sie die unhaltbaren und ruinösen Zustände in unserem Gewerbe. Sie haben die Möglichkeiten dazu. Sorgen Sie dafür dass,
1.) die Anzahl der in Düsseldorf zugelassenen Taxen drastisch reduziert wird
2.) nur noch ordentliches Fahrpersonal, das der deutschen Sprache mächtig ist und über eine
fundierte Ortskenntnis verfügt, einen Personenbeförderungsschein erhält
3) Fahrpersonal und Fahrzeuge öfters kontrolliert werden
4) das Düsseldorfer Taxigewerbe zur Visitenkarte unserer Heimatstadt wird
Es ist an der Zeit, dass man aufhört uns weiterhin so stiefmütterlich und abwertend zu behandeln.
Die Kommunalwahlen stehen vor der Türe. Um es unmissverständlich klarzustellen: Herr Oberbürgermeister helfen Sie uns, dann helfen wir Ihnen. Wir haben ein Wählerpotential zur Verfügung, das nicht zu verachten ist.
Gehen Sie nicht das Risiko ein auf die nicht zu unterschätzende Anzahl von Wählerstimmen
der Bürgerinnen und Bürger aus der Taxibranche zu verzichten.
Ihre Mitbewerberin von der SPD hat dies schon länger erkannt.
Taxi Düsseldorf E.G. ist sich dieser Situation auch bewusst und wird in wenigen Wochen ein
-Service Taxi- ins Leben rufen.
Wann reagieren Sie?
Mit freundlichen Grüßen
Notiz genommen wurde, möchte ich den original Brief an den OB hier auch noch veröffentlichen
Düsseldorf, im Juli 2004
Die Düsseldorfer Taxifahrerinnen und Taxifahrer klagen an!
( Keine Organisation oder Verein, sondern um HILFE rufende Taxifahrer. )
Offener Brief an
Herrn Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, Joachim Erwin
Herrn Verwaltungs-Chef der Landeshauptstadt Düsseldorf, Joachim Erwin
zur Kenntnisnahme
Herrn Regierungspräsidenten Jürgen Büssow
Herrn Dornscheidt Düsseldorfer Messegesellschaft
Herrn Rainer Schwarz Flughafen Düsseldorf GmbH
Die Fraktionen im Rathaus Düsseldorf, - CDU, FDP, SPD, Grüne
Der Polizeipräsident der Landeshauptstadt Düsseldorf
Die Redaktionen der Medien, - Rheinische Post, Düsseldorfer Express, WZ Westdeutsche Zeitung,
NRZ, Düsseldorfer Anzeiger, Rheinbote Düsseldorf,
Westdeutscher Rundfunk Landesstudio Düsseldorf
Westdeutscher Rundfunk Fernsehen Aktuelle Stunde
Antenne Düsseldorf.
Taxi Düsseldorf E.G. 5 X 3
Nachrichtlich
Düsseldorfer-Taxiforum.de
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
seit vielen Jahren unterliegt das Düsseldorfer Taxigewerbe einer ausnahmslos harschen und
negativen Kritik in der Öffentlichkeit. Es lässt sich nicht verhehlen, das sämtliche o.a.
Institutionen/Organisationen einen erheblichen Anteil daran haben, dass wir so schlecht dastehen.
Es wird aber auch nicht angezweifelt, dass fast alle angeführten Mängel und Unzulänglichkeiten auch ihre Berechtigung haben, aber wer unser Gewerbe laufend verreißt, sollte auch in der Lage und Willens sein uns bei einer Gesundung zu unterstützen.
Hilfe oder Unterstützung hat uns niemand angeboten.
Die große Messe Drupa ist vorbei, weitere Großereignisse z.B. Kunststoffmesse und
ähnliche Veranstaltungen werfen ihre Schatten voraus.
Das ist die beste Gelegenheit einmal ein Resümee zu ziehen.
Sie alle haben für sich entschieden, dass die Messe Drupa supertoll und ein einzigartiger Erfolg war. So wurde es zumindest der Öffentlichkeit suggeriert.
Dass wir von dieser Einschätzung in Wahrheit Lichtjahre entfernt sind, das wissen Sie und das wissen wir und alle anderen betroffenen auch.
Wir sind durchaus bereit die Stadt in allem zu unterstützen, damit man wieder etwas näher an Ihr Wunschdenken heran kommt. Dafür müssen aber zuerst Taten folgen.
Es ist an der Zeit, dass sich das ewig gescholtene Taxi-Fahrpersonal endlich auch einmal zu Wort meldet.
Die angesprochene Messe Drupa hat wieder einmal mehr den desaströsen Zustand im Düsseldorfer Taxigewerbe aufgezeigt.
Gehen wir einmal Stück für Stück dem Problem auf den Grund.
Fangen wir bei der Anzahl der in Düsseldorf zugelassenen Taxen an.
Wir haben momentan exakt 1337 zugelassene Taxen auf den Düsseldorfer Straßen. Das sind schlichtweg 400 bis 500 Fahrzeuge zuviel. Dieses, - unser allergrößtes Problem -, ist seit vielen Jahren bekannt, wird aber konsequent ignoriert. Es wurden munter weiter Taxi-Konzessionen zugelassen. Dass mit jeder neuen Konzession einige Unternehmer und Fahrer an den Rand des Ruins getrieben werden, interessiert die Stadtoberen anscheinend nicht. Angeblich ruht die Neuzulassung momentan.
Es gibt weltweit ein ungefähres “ Daumenmaß “ nach dem in Großstädten über 500.000 Einwohner der Anteil der Taxen bei 1 Fahrzeug pro 1000 Einwohner liegen sollte. Das ist in New York so, das ist in Hongkong so, das ist in Paris so, das ist in San Francisco so, usw. usw. nur in Düsseldorf haben wir das 2 ½ Fache der ungefähren Norm. WARUM??
Jahrelang wurde die Stadt Düsseldorf von vielen Organisationen aufgefordert, zumindest die
Neuzulassungen und den ( illegalen ) Verkauf von Konzessionen zu unterbinden. All die Bitten und Begründungen wurden mit Arroganz und Überheblichkeit abgewiesen.
Folgt man Berichten in den Medien, soll - auf Grundlage eines Gutachtens, bis zum Jahre 2007 die Anzahl der Konzessionen in Düsseldorf auf 1280 reduziert werden. 57 Konzessionen weniger in 3 Jahren. Die geplante Reduzierung ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, wird sich aber nicht bemerkbar machen. Konkret:
Ein Taxi fährt - großzügig gerechnet - im Monat einen Umsatz von ca. 5.000 € ein. Bei 57 Konzessionen die bis 2007! wegfallen sollen, verteilten sich der Umsatz
(57 X 5.000 = 28.5000 € ) auf die verbliebenen 1280 Taxen. Dies entspricht einem Mehrumsatz von ca. 223,-- € pro Monat und Fahrzeug. Bei 60 Schichten im Monat ( 30 Tag- und 30 Nachtschichten )
entspricht das einem Mehrumsatz von 3,70 € pro Schicht. Also hat jeder Fahrer rein rechnerisch
1,67 € Brutto pro Schicht mehr verdient. Nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein! Es zeigt einmal mehr, dass die Entscheidungen des Verkehrsausschusses eine reine Alibifunktion haben. Anstatt die Probleme im Düsseldorfer Taxigewerbe ernsthaft anzugehen, soll mit diesem Beschluss das Gewerbe ruhig gestellt werden.
Ca. 2 Wochen vor der diesjährigen Drupa, besann man sich plötzlich einmal mehr auf die Taxizunft und versuchte im Schnellgang das Schlimmste zu verhindern. Unser neuer Messechef Herr Dornscheidt persönlich hatte nämlich im Vorfeld äußerst schlechte Erfahrung mit dem Düsseldorfer Taxi Personal gemacht und befürchtete eine enorme Rufschädigung bei der anstehenden Drupa.
Herr Dornscheidt hatte, wie seinerzeit in der Tagespresse nachzulesen, nach einer Flugreise am Flughafen ein Taxi bestiegen um sich in sein Büro fahren zu lassen.
Zu seiner Verwunderung sprach der Taxifahrer kein einziges Wort deutsch und kannte auch die Messe Düsseldorf nicht.
Dieser Versuch, ad hoc die Notbremse zu ziehen hat nicht gefruchtet. Letztendlich sind sämtliche Versuche fehlgeschlagen, weil man immer noch nicht das Grundsätzliche begriffen hat. Herr Dornscheidt ist Chef der Messe Düsseldorf, die Messe Düsseldorf ist die Stadt Düsseldorf, die Stadt Düsseldorf ist für ein geordnetes Taxigewerbe zuständig. Die Stadt Düsseldorf vergibt die Konzessionen und nicht zu vergessen, auch die Personenbeförderungslizenzen/Scheine. Erst in zweiter Linie ist die Taxigenossenschaft und als Drittes das Fahrpersonal zuständig. Solange man immer die Vorzeichen in die umgekehrte Reihenfolge vertauscht und die Tatsachen nicht erkennt bzw. wahrhaben will, wird sich in dem Gewerbe nichts zum positiven ändern. Dieser Schnellschuss kurz vor der letzten Messe Großveranstaltung war demnach im Ansatz schon falsch und zum Scheitern verurteilt.
Womit wir jetzt bei dem 2. Punkt der unendlichen Kritiken sind:
Das Fahrpersonal:
Wie ist es möglich, das jemand der keinerlei Deutschkenntnisse vorweisen kann, geschweige denn irgendwelche Verbindung zu unserer Stadt besitzt, von der Stadt Düsseldorf einen Personenbeförderungsschein erhält und auf die Fahrgäste losgelassen wird ?
Gipfel dieser Entwicklung: Es sollen schon Anwärter mit einem Dolmetscher zur Ortskenntnisprüfung erschienen sein.
Es ist egal, wo ein arbeitswilliger und fähiger Fahrer beheimatet ist, der hier seinen Lebensunterhalt mit dem Taxi verdient. Aber wie in jedem anderen Beruf auch, müssen Mindestanforderungen an den entsprechenden Beruf erfüllt werden. Dazu gehört u.a. die deutsche Sprache in Wort und Schrift, eine fundierte Ortskenntnis, vernünftige Kleidung, gute Umgangsformen, ein gepflegtes Fahrzeug, sowie den Willen zur Dienstleistung. Wenn das nicht der Fall ist, ist die Herkunft des Fahrers egal. Er hat dann in diesem Dienstleistungsgewerbe nichts zu suchen.
Die Stadt Düsseldorf aber lässt jeden Fahrer zu, der sich meldet. Das bringt am wenigsten Ärger aber Geld in die Kasse. Ärger und Beschimpfungen bleiben bei der Taxiinnung und dem ordentlichen Fahrpersonal.
Man hat zwar erkannt, dass z.B. an Flughafen und Bahnhof der Erstkontakt von Fremden mit unserer Stadt, das Taxi als Aushängeschild dient, ist aber nicht bereit diese Tatsache zu fördern und zu unterstützen.
Laut Fernseh- und Medienberichten in den letzten Wochen, (Pro7, WDR, Der Spiegel) liegt der Anteil derer, die absolut nicht geeignet sind in Düsseldorf den Beruf des Taxifahrers auszuüben bei ca. 70%. Alle haben jedoch einen Personenbeförderungsschein der Landeshauptstadt Düsseldorf. Dazu kommen noch ca. 6 – 8 % Illegale, die weder einen Personenbeförderungsschein noch einen Führerschein haben, sich aber trotzdem als Taxifahrer täglich in unserer Stadt tummeln. Diese Zahlen sind offiziell bekannt, werden aber mit der Ausrede, nicht genügend Personal zur Überprüfung zu haben, abgetan. Der klägliche Rest des ordentlichen, legalen Fahrpersonals, der Unternehmerschaft und die Taxiinnung muss sich tagtäglich mit dieser Situation herumschlagen, weil die Stadt sich ihrer Verantwortung entzieht. Wir müssen die Suppe auslöffeln, Kritik ertragen und für die schwarzen Schafe den Kopf hinhalten.
Beispiel Altstadt:
Wenn die Stadt unmäßig viele Taxen zulässt, muss auch ein entsprechender Bestand an Halte- und Auffahrplätzen vorgehalten werden. Das ist nicht der Fall (z.B. Altstadt, Hauptbahnhof). Durch immer neu dazukommende Fahrzeuge und immer schlechter werdende Auslastung, sind die Standzeiten eines Taxis in Düsseldorf unverhältnismäßig gestiegen. Vor ca. 7 Jahren reichten die Halteplätze in der Stadt noch aus, heute nicht mehr. Es gibt mittlerweile ca. 500 Taxen mehr in Düsseldorf als öffentliche Halteplätze.
Auch dieses Problem wird von der Stadtverwaltung verdrängt. Was sich z.B. in der Altstadt (Heinrich Heine Allee, Burgplatz) an Wochenenden und bei Messen abspielt ist peinlich und passt nicht in das “ schöne “ Bild der Stadt Düsseldorf. Es ist dem privaten Verkehrsteilnehmer und den Fahrgästen nicht zu vermitteln, das die komplette Altstadt in Wildwest Manier und gegen jegliche Verkehrsregeln blockiert wird.
Das Taxigewerbe in Düsseldorf ist insbesondere am Wochenende ein Tummelplatz für Illegalität und Unterwelt.
Die Wirtschaftliche Situation des Taxipersonals in Düsseldorf:
Taxifahrer bekommen im Allgemeinen keinerlei Festgehalt sondern prozentuale Anteile (meist ca. 45% Brutto des Fahrpreises) von immer jämmerlicher werdenden Umsätzen.
Davon müssen sie ihre Familien ernähren. Die Situation endet dann letztendlich bei
Wohngeld/Sozialhilfe etc..
Es gab tatsächlich einmal Zeiten, in denen sich Studenten in den Semesterferien ihr Studium mit Taxifahren verdient. Diese Zeiten sind vorbei.
• Unterm Strich kann man eine einfache Rechnung aufmachen: zu viele Taxen in Düsseldorf
• zu viel unqualifiziertes Personal
• weniger Einnahme pro Fahrzeug
• zu alte und zu schlechte Autos im Fahrgeschäft
• illegales Fahrpersonal
• Hauptsache das Auto rollt und die Kosten können gedeckt werden.
Eine neuerliche Tarifdiskussion hilft uns nicht weiter, im Gegenteil, dadurch werden potentielle Kunden/Fahrgäste nur verunsichert.
Werter Herr Oberbürgermeister Joachim Erwin, im Düsseldorfer Taxigewerbe brennt es lichterloh.
Im Interesse unserer Heimatstadt: unterstützen Sie uns. Beenden Sie die unhaltbaren und ruinösen Zustände in unserem Gewerbe. Sie haben die Möglichkeiten dazu. Sorgen Sie dafür dass,
1.) die Anzahl der in Düsseldorf zugelassenen Taxen drastisch reduziert wird
2.) nur noch ordentliches Fahrpersonal, das der deutschen Sprache mächtig ist und über eine
fundierte Ortskenntnis verfügt, einen Personenbeförderungsschein erhält
3) Fahrpersonal und Fahrzeuge öfters kontrolliert werden
4) das Düsseldorfer Taxigewerbe zur Visitenkarte unserer Heimatstadt wird
Es ist an der Zeit, dass man aufhört uns weiterhin so stiefmütterlich und abwertend zu behandeln.
Die Kommunalwahlen stehen vor der Türe. Um es unmissverständlich klarzustellen: Herr Oberbürgermeister helfen Sie uns, dann helfen wir Ihnen. Wir haben ein Wählerpotential zur Verfügung, das nicht zu verachten ist.
Gehen Sie nicht das Risiko ein auf die nicht zu unterschätzende Anzahl von Wählerstimmen
der Bürgerinnen und Bürger aus der Taxibranche zu verzichten.
Ihre Mitbewerberin von der SPD hat dies schon länger erkannt.
Taxi Düsseldorf E.G. ist sich dieser Situation auch bewusst und wird in wenigen Wochen ein
-Service Taxi- ins Leben rufen.
Wann reagieren Sie?
Mit freundlichen Grüßen