UNSER TÄGLICH WASSER ...

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hjm
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UNSER TÄGLICH WASSER ...

Beitrag von hjm » 25.08.2004, 03:01

WASSER

Ich war heute morgen auf einem Unternehmerfrühstück der Wirtschaftsvereinigung Süderelbe im Hotel Lindtner, Heimfelder Straße.

Niemand geringeres als Dr. Manette, Vorstandsvorsitzender der Norddeutschen Affinerie (Anm. für Nicht-Hamburger: größter Hamburger Industriebetrieb) hielt vor ungefähr 100 Unternehmern aus dem Hamburger Süden einen faktenreichen Vortrag gegen die um 25% gestiegenen Strompreise, seit Hamburg die HEW an den schwedischen Staats-Konzern „Vattenfall“ verkauft hat.

„Der Kunde zahlt die Zeche des HEW-Verkaufs“, sagte Dr. Manette sinngemäß, dessen Kupferhütte mit 600 MW nach den Aluwerken (2000 MW) und den Stahlwerken (800 MW) der drittgrößte Hamburger Stromverbraucher ist (zum Vergleich: Die Hochbahn verbraucht ca. 150 MW).

Die 4 in Deutschland verbliebenen Stromkonzerne nutzen ihr Oligopol (bzw. ihre regionalen Monopole) gnadenlos aus, um die Strompreise nach oben zu treiben und verhindern mit überhöhten Durchleitungskosten jedwede Konkurrenz, was doch angeblich das eigentliche Ziel der Liberalisierung des Strommarktes war. Manette sprach in diesem Zusammenhang von „übertriebener Privatisierung“.

Ich sage es mal so: Die Politiker haben wenig Geld in den Kassen. Völlig skrupellos und ohne Rücksichtnahme auf die Folgen verscherbeln sie einfach mir-nichts-dir-nichts selbst die Grundversorgung der Menschen bzw. der Wirtschaft. Am Ende sind die Endverbraucher die gelackmeierten und zahlen den Kaufpreis doppelt und dreifach.

Jetzt droht die gleiche blöde Geschichte mit dem Wasser abzulaufen. Der Verkauf der Hamburger Wasserwerke an den Meistbietenden ist um ein vielfaches schlimmer als der Verkauf der HEW, weil:
1. Ohne Strom kann man notfalls leben – ohne Wasser geht das nicht!
2. Strom anderer Anbieter kann man – wenn man will – ohne Qualitätsverluste durchleiten – mit Wasser ist das beim besten Willen nicht möglich.
3. Die Erfahrungen besagen, daß die Privatisierung von Wasserwerken sowohl mit höheren Preisen als auch mit sinkender Wasserqualität einhergeht.

Ich rate daher dringend (!!!), sich energisch gegen die perverse Idee eines Verkaufs der Hamburger Wasserwerke auszusprechen und Unterschriften dagegen zu sammeln, bzw. die entsprechenden Listen zu unterschreiben.
---- http://www.unser-wasser-hamburg.de ---

/hjm

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nowhereman
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Beitrag von nowhereman » 25.08.2004, 20:31

Ich rate daher dringend (!!!), sich energisch gegen die perverse Idee eines Verkaufs der Hamburger Wasserwerke auszusprechen und Unterschriften dagegen zu sammeln...
wozu? ole macht doch, was er will...siehe LBK-verkauf :shock:
"Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?".(B. Brecht)

"Die Herren machen das selber, dass ihnen der arme Mann feind wird." (Thomas Müntzer)

Martin Berndt

Beitrag von Martin Berndt » 26.08.2004, 11:08

Hi hjm, hast du dich da mit einem Presseausweis reingemogelt? Der Affi-Boss sitzt im Präsidium der Handelskammer, also dem Übersenat. Soll mal nicht so rumjammern. wenn die "Liberalisierung" der Märkte zwecks Bildung privatwirtschaftlicher Monopole auch ihn trifft. Schließlich ist seine Kammer dafür verantwortlich, dass in Hamburg eine Umsetzung des PBefG, also eine vernünftige Regulierung, blockiert wird.
Aber natürlich hast du recht: Luft, Wasser und Licht stehen jedem zu und dürfen keine Spekulationsobjekte sein. Meiner Meinung nach gilt dies auch für Grund und Boden, aber das ist ja schon Sozialismus.

Jörn

Beitrag von Jörn » 26.08.2004, 23:14

Das gilt, und es wird wahrer von Jahr zu Jahr, für fast alles auf dieser Welt!
Und die Konsequenzen werden wir in rasend zunehmendem Tempo ausbaden müssen!

Wenn ich in der dritten Welt leben würde, gäbe es für mich doch auch nur zwei Alternativen, wenn ich mir die globale Politik ansehe: Nach Europa oder Amerika auswandern oder Terrorist werden!

Das erste können sich nur reiche Bonzen leisten, denn so ein Schlepper kostet immerhin bis zu 20.000 Euro, aber zum 'Kämpfer' werden, zumal mir dann auch noch, wie übrigens auch die christlichen Kirchen bis vor gar nicht langer Zeit, ein Weg ins Paradies offensteht.

Was geht mich der Regenwald oder die Wale an, wenn meine Kinder nach Brot schreien?
Auch ich würde SOFORT Coca anbauen, da ich ja für meine Kaffebohnen oder Kakao, dank Globalismus, nichts mehr bekomme! Was gehn mich die verwöhnten Blagen im reichen Europa an, wenn ich meine Familie versorgen muß?

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