Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewerbes

Verlagerung der Postengespäche in das Internet.
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von TaxiBabsi » 18.07.2016, 13:56

Umdenken gerne meine Allerliebste, aber wer soll das denn bezahlen?

http://www.tagesspiegel.de/berlin/verke ... bile=false

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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von eichi » 18.07.2016, 14:01

Soll der AN seine Freizeit als Ratenzahlungsmodell erhalten?
Wenn ich meine Arbeit aufnehme, dann sind die nächsten
8,5h vorgesehen als Arbeitszeit incl. Pause. Geringe Abweichungen
sind natürlich entspr. der Arbeitslage möglich, auch sinnvoll.

Gestückelte Freizeit ist häufig wertlos, schlecht planbar und zu
vielen Einschränkungen unterworfen und daher abzulehnen.
Guter Kollege hat sicherlich auch entspr. Entscheidungen
in seiner Database.

Für ein 3-Schichten-Modell mit verringerter Schichtlänge ist
die Vergütung zu schlecht. Außerdem sinkt die Performance
des "eingesetzten Arbeitsmittels" durch den Zeitaufwand für
zusätzliche Übergaben.

Was bleibt, ist die individuell abgestimmte flexible Abeitszeit
innerhalb der Schichtzeit (Stichwort "frühe Spätschicht").
Es ist so bequem, unmündig zu sein. (Immanuel Kant)

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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von CPL5938 » 18.07.2016, 16:34

pauline hat geschrieben:Wie definierst du denn Arbeit ?
Arbeit muss schwer sein. Sie wird vorzugsweise mit den Händen getan. Sie muss weh tun und schlecht bezahlt sein, sonst ist es zählt es nicht.


PS: Arbeit ist eine zielgerichtete Tätigkeit zum Zweck der Erwirtschaftung eines Mehrwerts.
"The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.”
Edmund Burke

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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von SindSieFrei? » 18.07.2016, 17:06

pauline hat geschrieben:SSF fragte :
Kann mir bitte jemand erklären warum man in der Zeit zu Hause bleiben sollte???
Weil ein durchaus vernünftig wärendes 3-Schicht-Modell zurzeit nicht durchzusetzen ist und das übliche 2-Schichtenmodell aus zwei mal 12 Stunden besteht.
...
http://www.taxiforum.de/forum/viewtopic.php?f=5&t=10998

Die Idee an sich ist natürlich aus AG-Sicht interessant. Sie wird wohl auch praktiziert. Aus dem obigen Posting des Kollegen ersehen wir aber einige Probleme, die mit einem 3-Schicht-Modell einher gehen:
Die Fliessgeschwindigkeit des Verkehrs in HH, die Problematik, das man bereits mindestens 30 min. vor Ende der Schicht keine Tour annehmen kann, weil eine unpünktliche Ablöse ja die Arbeitszeit des Kollegen reduziert (bei jetzigen Modell kann man ja locker flexibel 30 Minuten ranhängen). Die Auslastung der Taxe würde steigen und selbst in der ruhigen Zeit zwischen 1 und 3 (Mo bis Mi) wären mehr als genügend Wagen da, um die Touren abzuarbeiten. Einzig: Wieviele Fahrer würde man finden, die so arbeiten wollen? Man bräuchte mehr Fahrer und angeblich haben einige Betriebe ja bereits heute Probleme, ihre Taxen nach dem jetzigen Modell durchgehend besetzt zu kriegen.

LG
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von eichi » 18.07.2016, 23:06

Nicht alle Schichtwagen müssten alle
drei Schichten ableisten. Da muss der
Unternehmer eine Umsatzanalyse starten
und dann unternehmerisch entscheiden.
Damit sind dann feinere Justagen möglich.

@CPL
Arbeit muss große Mengen Schweiß erzeugen. :mrgreen:
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von CPL5938 » 19.07.2016, 04:06

@eichi
Arbeit erzeugt große Mengen Sch(x)eiß.
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von taxipost » 21.07.2016, 07:32

eichi hat geschrieben:...Da muss der
Unternehmer...
muss ?!
sterben muss er, irgendwann :mrgreen: .
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von C.L. » 27.07.2016, 21:27

Moin,
mich haben einige Daten aus diesem Gutachten doch sehr gewundert. Ein durchschnittlicher Stundenumsatz von fast 21€ ???
Wie das in Hamburg (vor allem tagsüber) gehen soll, wollte sich mir tagelang nicht erschließen.

Gestern haben mir gleich mal zwei angestellte Fahrer bestätigt, dass man die Wartezeit im Hamburger Flughafenspeicher als Pause deklarieren darf. So sieht es auch unsere zuständige Aufsichtsbehörde. Somit wundert es mich keineswegs, wenn ein Fahrer 2x 75 Minuten auf eine Fahrt dort wartet und diese Zeit als Arbeitszeit weder bezahlt werden muss, noch in der Statistik auftaucht. So wird aus einer 11 Stunden Schicht eine 8 Stunden Schicht und aus einem Stundenumsatz von 20€ werden plötzlich völlig realitische 15€.

So wird unser theoretisch sauber durchdachtes Fiskalexperiment in Hamburg "ad absurdum" geführt. Wer den Mindestlohn nicht zahlen kann soll gefälligst den Laden verkleinern oder besser noch gleich dicht machen. Der Juli is mau und der August droht noch mauer zu werden. Aber die Fahrer hübschen ihre Umsätze durch o.g. Vorgehen künstlich auf und erzählen mir dann auch noch sie bekämen 45% vom netto.

Was hat denn unsere Behörde in den letzten Jahren wirklich auf die Kette bekommen ???

MfG C.L.
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von TaxiBabsi » 28.07.2016, 03:10

Aufgrund neuer Rahmenbedingungen (ML, FT) können die MWU nur überleben unter Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Instrumente.

Wenn die MWU ihren Laden zumachen müssen haben die Fahrer auch keine Arbeit und stehen Schlange beim Amt. Wollen wir das?
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von scarda » 28.07.2016, 03:58

Ja, das wollen wir. Sollnse doch auf Eisverkäufer umschulen und ne IckAG eröffnen.
DEREGULIERUNG IST AUCH NUR REGULIERUNG. ZIELFÜHRENDE VORSCHLÄGE? NEIN? ACH SO!
Taxi_2017 ist gut, innovativ, technisch top, hat beste Fahrzeuge zu vernünftigen, regulierten Preisen
http://www.yumpu.com/de/document/view/2 ... toi-studie#

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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von taxipost » 28.07.2016, 07:00

C.L. hat geschrieben:Moin,
mich haben einige Daten aus diesem Gutachten doch sehr gewundert. Ein durchschnittlicher Stundenumsatz von fast 21€ ???...
nun,
in Berlin wurde gerada das l+k gutachten vorgestellt.
in diesem wurde auch ein vergleich zw. Berlin und Hamburg gezogen.
der vergleich basierte auch fiskaltaxameterdaten,
bereitgestell von Tesymex (Hamburg wohl mit über 1500 taxen),
aus dem jahr 2015.

l+k bescheinigt Hamburg stundenumsätze von

15,59 ewu,
18,11 klein mwu,
18,53 mwu mit 5+ taxen.

als durchschitt nennt das offizielle gutachten 16,89 €/h in Hamburg.

am sagt, dass in Berlin niemals der ml gezahlt werden kann,
weil man dafür min. 21,- €/h braucht.

andererseits schreiben hier Hamburger taxifahrer,
dass sie für nur 8,50h€/h nicht arbeiten gehen würden.

also irgend jemand sagt hier nicht die wahrheit
oder ist inkompetenten. nur wer?!
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von SindSieFrei? » 28.07.2016, 17:49

TaxiBabsi hat geschrieben:Aufgrund neuer Rahmenbedingungen (ML, FT) können die MWU nur überleben unter Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Instrumente.

Wenn die MWU ihren Laden zumachen müssen haben die Fahrer auch keine Arbeit und stehen Schlange beim Amt. Wollen wir das?
JA!!! Ich will, das mir und meinem Chef diese clanbetriebenen Halbgraupen-Unternehmenskonglomerate nicht weiter mit ihren durchweg illegalen Methoden die Suppe dünn machen! Ich will Vollzeitjobs von denen ehrlich arbeitende Fahrer und Unternehmer (die es hier vielfach gibt!) leben können. Ich will keine Aufstocker durchfüttern, deren Chefs Autos auf die Straße stellen, die die Stadt nicht braucht! Ich will auch keine "Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Instrumente", also illegales Handeln, du umschreibst es euphemistisch, sondern korrekt und anständig, wie in jedem normalen Betrieb. Ich bin Gewerkschafter und Sozialdemokrat und mit dieser Ansicht wahrscheinlich näher an Schröder dran, als ich es mir in meinen Albträumen wünschen würde! Aber für das Gewerbe ist und bleibt das meine unerschütterliche Überzeugung.

LG
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von Guter_Kollege » 28.07.2016, 20:59

taxipost hat geschrieben:als durchschitt nennt das offizielle gutachten 16,89 €/h in Hamburg.
am sagt, dass in Berlin niemals der ml gezahlt werden kann,
weil man dafür min. 21,- €/h braucht.

andererseits schreiben hier Hamburger taxifahrer,
dass sie für nur 8,50h€/h nicht arbeiten gehen würden.

also irgend jemand sagt hier nicht die wahrheit
oder ist inkompetent. Nur wer?!
Möglicherweise.
Vielleicht aber hast Du auch nicht das typische Umsatz- und Lohngefälle bedacht, das es fast überall
gibt? Es gibt nicht wenige Taxis in Hamburg die deutlich mehr als 21 Euro die Stunde umsetzen. 25 sind da schon
eher der Maßstab. Und die Diskrepanz zwischen Wirtschaftlichkeitsgrenze und Fettauge kann in Hamburg recht groß sein.

I.K wird mir zustimmen. Schreibt er doch selbst auf seiner Firmenwebseite.
Erfahrene Taxifahrer verdienen in Hamburg ab 1.500 € aufwärts, plus Trinkgeld.
Und das schrieb er schon x Jahre vor heute, vor ML und vor diversen guten Tariferhöhungen.

Alles klar?
Zuletzt geändert von Guter_Kollege am 28.07.2016, 21:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von taxipost » 28.07.2016, 21:23

(GK,
48h x 4,33wochen = 207 h/monat
1500 : 200 h/monat = 7,50 alles klar?)

nun, ich berufe mich auf die durchschnittswerte.
l+k schreibt, dass korrekt arbeitende hamburger betriebe einen o.g. durchschnitt als referenz geliefert haben.

wenn am 21,- als minimum angibt,
wie kann dann l+k ein betrieb unter 21,- als korrekt arbeitend bezeichnen?

wie kann jetzt also SSF verlangen,
dass korrekt arbeitende betriebe mit, ich erhöhe, 18,- €/h geschlossen werden sollen,
weil er mehr als 8,50€/h verdienen will.

lieber SSF,
du bist nur ein taxifahrer.
deine "einzige" qualifikation ist okp-Hamburg.
notwendige lern-/vorbereitungszeit: 3 monate?
Zuletzt geändert von taxipost am 28.07.2016, 21:33, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von TaxiBabsi » 29.07.2016, 04:40

Es geht ausschließlich um die mit Fahrern besetzten Taxen, also MWU.

ML bedeutet Mindestlohn.

Es gibt gute Fahrer die Ihren guten Unternehmern an die 6 bis 9k Umsatz abliefern, jeden Monat, auch in der "angeblich" schlechten Urlaubszeit.

Denkst Du die machen das für den ML oder in 8 Stunden Arbeitszeit am Tag?

Schaut etwas über den Tellerrand hinaus.

3 Schichtbetrieb in 24 Stunden ist ein No Go, doch darauf läuft es hinaus was tödlich für die MWU und Fahrer ist. Kein Durchschnittsfahrer wird mehr bereit sein für den daraus resultierenden Hungerlohn zu arbeiten.

Das Dilemma ML/ FT/ Pausen kann nur durch deutlich nach oben angepassten ML gelöst werden oder eine behördliche Akzeptanz der Pausenpraxis.

Was wollt ihr eigentlich? Wir haben nun FT und niemand kann mehr Umsatz beiseite schaffen. Nicht genug? Jetzt sollen die Taxifahrer wie Beamte ihre 38,5 Stunden pro Woche absitzen, Feierabend, Auto abstellen?

Abwarten was mit Uber und MyTaxi/ Hailo geschieht, hochinteressant.

Traditionelle Genossenschaftszentralen haben gewaltige Umsatzeinbrüche und Unternehmerabgänge, die bisherigen Platzhirsche wackeln.

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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von CPL5938 » 29.07.2016, 05:48

SindSieFrei? hat geschrieben: und mit dieser Ansicht wahrscheinlich näher an Schröder dran, als ich es mir in meinen Albträumen wünschen würde!
Er war es aber, der Dir die dünne Suppe eingebrockt hat. Du erinnerst Dich? "Schlechte Arbeit ist besser als gar keine" - das war seine Idee. Er hat das Aufstocken schließlich erfunden.

Menno!
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von taxipost » 29.07.2016, 07:54

TaxiBabsi hat geschrieben:...
3 Schichtbetrieb in 24 Stunden ist ein No Go...
warum ist 3 schichtbetrieb ein NoGo?!

in der zukunft wird es nur ewu oder grosse mwu geben.
die einen als "überlebenskünstler" und die anderen auf max. gewinn orientiert.
Hamburg ist da auf dem besten weg dahin.
ewu 20%, mwu 80%.
jetzt müssen nur noch die klein-mwu's weg.
...Es gibt gute Fahrer die Ihren guten Unternehmern an die 6 bis 9k Umsatz abliefern, jeden Monat, auch in der "angeblich" schlechten Urlaubszeit.

Denkst Du die machen das für den ML oder in 8 Stunden Arbeitszeit am Tag?

Schaut etwas über den Tellerrand hinaus....
TaxiBabsi, schau auch etwas über den tellerrand hinaus.
fahrer kommen grundsätzlich nur so viel wie nötig.
gute fahrer bekommen nur mehr als andere,
solange sie eine kleine gruppe darstellen, etwas besonderes eben.

das problem der minderheiten ist aber,
dass sie keine "macht" haben, weil einfach zahlenmässig unterlegen.

ein guter fahrer kann durchaus überdurchschnittliche umsätze fahren,
alledings ist das oft mit extra würschten verbunden.

ein bestimmtes auto, funk oder arbeitszeiten.

je grösser der betrieb, um so weniger extra wünsche werden zugelassen.
alle kriegen die gleichen bedigungen und können dann zeigen,
was sie wert sind. bist du dann immer noch etwas besonderes, dann...
sonst ...wahrt man den betriebsfrieden, stänkerer werden aussortiert.

grossbetrieb eben,
bei 50 autos hast du ein pool von min. 200 angestellten.
da spielen 5 einzelgänger keine rolle!
Zuletzt geändert von taxipost am 29.07.2016, 08:01, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von KlareWorte » 29.07.2016, 18:17

C.L. hat geschrieben:
Gestern haben mir gleich mal zwei angestellte Fahrer bestätigt, dass man die Wartezeit im Hamburger Flughafenspeicher als Pause deklarieren darf. So sieht es auch unsere zuständige Aufsichtsbehörde. .
Abwarten. Früher oder später wird das der ein oder andere angestellte Fahrer vorm Arbeitsgericht klären lassen, da werden imho einige ziemlich alt aussehen.

Jeder nicht gezahlte eine Euro Lohn, kosten im Nachgang 5-7 Euro.

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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von Guter_Kollege » 29.07.2016, 19:33

taxipost hat geschrieben:(GK,
48h x 4,33wochen = 207 h/monat
1500 : 200 h/monat = 7,50 alles klar?)
Wir wollen mal getrost davon ausgehen, das netto gemeint war, gell?

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Re: Bericht zur wirtschaftlichen Lage des Hamburger Taxigewe

Beitrag von C.L. » 30.07.2016, 15:14

Hallo,
für den Kollegen Taxipost schreibe ich gerne ein paar erhellende Details über das Gewerbe in Hamburg.

Hamburg hat eine relativ lukrative Taxigenossenschaft mit 600 Taxen. Damit repräsentieren sie eine Minderheit der insgesamt 3200 Taxen in Hamburg, die Fahrer dieser Genossenschaft scheinen hier im Forum allerdings zahlreich vertreten zu sein. Dort kann man bei Stundenumsätzen zwischen 20 und 30€ irgendwie den Mindestlohn zahlen. Man kann dort seit einiger Zeit für 40.000€ einem scheidenen Genossen den Anteil abkaufen, was für einen EWU ohne Personal wenig Sinn macht. Für Unternehmer, die die ganze Familie auf der Droschke fahren lassen rechnet sich diese Investition durchaus, auch weil der Umsatzabstand zum Mitbewerb nach wie vor recht groß ist.

Nun gibt es allerdings noch die 2600 restlichen Taxen, die deutlich weniger erlösen und daher kaum geeignet scheinen mit Fahrpersonal gesetzeskonform zu arbeiten. Das gilt insbesondere für die Tagschicht. Wir haben in Hamburg einen Tarif ohne Zeitkomponente, d.h. in den nachfragestarken Zeiten zwischen 8 und 10Uhr, sowie zwischen 18 und 20Uhr ist unser Umsatzmaximum aufgrund der Stausituation künstlich gedeckelt.

Bei 22km/h und 2,50€ auf den Besetztkilometer ergeben sich theoretisch 55€ Stundenumsatz. Für die Masse der Kollegen mit höchstens 30% Auslastung ergeben sich 16,50€/Std, bei 40% ergo 22€. Kaum zu realisierende 50% Auslastung tagsüber entsprechen auch nur 27,50€. Nachts sehen die Werte bei durchschnittlich 28km/h schon etwas freundlicher aus.

Seit 2004 wissen die zuständigen Institutionen was im Gewerbe abgeht, auch bei uns gab es ein Erstgutachten, was über 50% unplausible MWU auswies. In der Konsequenz verschwanden ein paar hundert Taxen vom Markt, gleichzeitig sind aber auch immer mehr EWU gezwungen aufgrund der Kostensituation einen Fahrer zu beschäftigen. Es ist politischer Wille die Fahrer eben nicht zum Sozialamt zu schicken, obwohl sie mehrheitlich genau doirt hingehören würden.

Ich bin weiterhin der festen Überzeugung, dass ein angestellter Fahrer hart an die 30€/Std. erlösen muss, um gesetzeskonform beschäftigt und entlohnt werden zu können.

LG C.L.
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