Plausibilitätsprüfung 3.0 - alea iacta est

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IK
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Plausibilitätsprüfung 3.0 - alea iacta est

Beitrag von IK » 08.12.2012, 11:58

Zeitenwende im Hamburger Taxigewerbe


Hallo Kollegen

Das Hamburger Taxigewerbe steht vor einer echten Zeitenwende. Seit dieser Woche bricht ein neues Zeitalter herein, denn die Hamburger Taxigewerbe hat eine neue Plausibilitätsprüfung ins Leben gerufen, welche es in sich hat.

Manch einer hat sicherlich mitbekommen, dass in den letzten Tagen die Mitarbeiter der Taxibehörde die Tachos der Wagen photographiert haben. Dabei ließen sie die üblichen Prüfungen beiseite. Es wurde nicht geprüft ob:
  1. Der Fahrer angemeldet ist
  2. Er einen Taxischein hat
  3. der Stadtplan jünger als drei Jahre ist
  4. der Reifenprofil tief genug ist usw.
Man hat einfach den Konzessionsauszug genommen und zusammen mit dem Tacho abphotographiert. Wie man berichtet, sind diese Kontrollen sehr schnell. In weniger als einer Minute ist der Beamte schon weg und der Kutscher kann weiter unbelästigt seine Arbeit fortsetzen.

Warum das alles?


Es wird wohl so sein, dass die Behörde davon ausgeht, dass an den Tachos gedreht wird und zwar rückwärts. Die hohe Kontrolldichte und der schnelle Ablauf der Kontrollen sollen diese Sportart unterbinden. Wer die die Tachos nicht zurücksetzen kann, kann kein Schwarzgeld generieren. Aber das Beste kommt noch.

Kilometer und Arbeitszeiten

Die Behörde geht offenbar neue Wege:
Es wird geschaut, wie viele Kilometer ein Wagen im Jahr macht,
das Ergebnis wird in Relation zur Mitarbeiterzahl gesetzt
und es wird daraus geschlossen, ob Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz vorliegen.

Jüngstes Beispiel

Wie ich es heute erfahren habe, ist Folgendes in dieser Woche geschehen:
Ein Unternehmer mit 20 Wagen wollte seine Konzessionen verlängern. Die Laufleistung der Wagen soll bei etwas 50.000 Kilometer im Jahr gelegen haben. Alles Graupen.

Die Behörde verweigerte die Konzessionsverlängerung mit der folgenden Begründung:
Der Unternehmer beschäftigt pro Wagen nur einen einzigen Fahrer. Ein Fahrer schafft 50.000 Kilometer im Jahr nur dann, wenn er gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt. Damit ist der Unternehmer unzuverlässig.

Der Unternehmer soll sofort Hilfe bei einem Rechtsanwalt in der Süderstrasse aufgesucht haben. Dieser erkannte richtiger weise die Ausweglosigkeit des Unternehmers und lehnte den Auftrag ab. Der Unternehmer soll anschließend bei der Behörde gebeten haben, man möge ihm ein einziges Auto lassen, mit einem FT versehen, damit er nicht arbeitslos wird.

Fazit

Mit der Erfassung der Kilometerstände
und mit dem Abgleich der Kilometerleistung mit der Zahl der Mitarbeiter
hat die Hamburger Behörde erfolgreich Neuland betreten.

Dieses dürfte dazu führen,
dass das unternehmerische Konzept Ein-Fahrer-Ein-Wagen keine Zukunft mehr hat.
Aber auch die Verkürzung der Umsätze
wird kaum noch im nennenswertem Umfang möglich werden.

Irgendwann wird man sich sicherlich auch fragen,
was man mit den EWU macht, welche 50.000 KM und mehr im Jahr fahren.

P.S.
Angeblich bekommen wir alle Post in der nächsten Woche

Ivica

Wattwurm
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Re: Plausibilitätsprüfung 3.0

Beitrag von Wattwurm » 08.12.2012, 12:26

Ivica Krijan hat geschrieben:
Irgendwann wird man sich sicherlich auch fragen, was man mit den EWU macht, welche 50.000 KM und mehr im Jahr fahren.
Das steht den Behörden natürlich frei sich das zu fragen!

Die Antwort wird lauten: Das Arbeitszeitgesetz ist nur auf Arbeitnehmer und mitnichten auf Selbstständige anwendbar!

Sollten die Behörden auf die Idee kommen und die Arbeitszeit für Selbstständige per Gesetzesänderung begrenzen, dann wird es einen nie dagewesenen Ansturm von Selbsständigen auf Hartz IV-Formulare und Steuerausfälle in Milliardenhöhe geben! Von mir aus bitte schön, dann bin ich über die Arbeitsagentur krankenversichert und muß mich um meinen Krankenversicherungsschutz ( 380 Euro im Monat ) nicht mehr selbst kümmern und kann auch Wohngeld, Heizkostenzuschuß und Kleidergeld beantragen! Wunderbar das machen wir! Wir begrenzen die Arbeitszeit der selbstständigen EWU auf 8 Stunden und die rennen dann alle zur Arbeitsagentur und beantragen Unterstützung! Schäuble mach´schon mal Deine Schatulle auf....wir kommen! Und die Steuern die wir zahlen schrumpfen dann auf eine zu vernachlässigende Größe!

Gottseidank hat die Mauerschützenpartei im Bundestag auch die Linke genannt, nicht die absolute Mehrheit in Deutschland und wird es auch nie haben, insofern bin ich mir sicher das es eine solche Gesetzesänderung auch nie geben wird! Ivica unsere Regierung ist strunzdumm, das sieht man daran, das sie Griechenland einen Kredit gibt, der nie und nimmer zurückgezahlt werden wird, aber so dumm ist sie nun doch nicht!

Mann inne Tünn da hast Du mal wieder was losgetreten! Also gewisse Ähnlichkeiten mit Deinem "Kumpel" aus dem Nachbarforum sind unübersehbar. Ihr seid ja schon fast eineiige Zwillinge... :D

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Re: Plausibilitätsprüfung 3.0

Beitrag von Hauke » 08.12.2012, 12:30

Ivica Krijan hat geschrieben: Die Behörde verweigerte die Konzessionsverlängerung mit der folgenden Begründung:
Der Unternehmer beschäftigt pro Wagen nur einen einzigen Fahrer. Ein Fahrer schafft 50.000 Kilometer im Jahr nur dann, wenn er gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt. Damit ist der Unternehmer unzuverlässig.
Das verstehe ich nicht. Warum sind 50.000 Km bei 300 Werktagen im Jahr, also pro Werktag 165 Km (übern Daumen gepeilt) nur mit Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz möglich?

Wieviel Km schafft ihr in Hamburg denn so in einer gewöhnlichen Schicht? Bei uns sind es in 8-10h locker über 200Km

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IK
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Beitrag von IK » 08.12.2012, 13:13

@ Hauke

Ein angestellter Taxifahrer kann legal im Jahr bis zu 2.300 Stunden arbeiten.
Krankheiten lassen wir außen vor.

Laut Gutachten schafft eine Graupe im Schnitt 15 Kilometer pro Stunde.
Damit kann ein Graupenfahrer 34.500 Kilometer fahren.

Schreibt man aber nur 34.500 Kilometer in die Bücher, ist man vom Umsatz her unplausibel. Neulich scheiterte ein AG vor dem Hamburger Gericht, weil er seinen niedrigen Umsatz damit rechtfertigte, dass seine Personalkosten lediglich 43 % vom Umsatz betragen - andere Unternehmer haben PK zwischen 55 und 60 % - und er deswegen mit wenig Umsatz Gewinne erwirtschaften kann. Die Fahrer würden bei ihm deswegen fahren, weil seine Autos besonders attraktiv sind.

Das Gericht fand seine Autos stinknormal und seine Erklärung unplausibel. Laut Gericht, ist es nicht glaubhaft, dass ein Fahrer für weniger Geld als auf dem Markt üblich bei jemanden arbeitet. Der Unternehmer hat seine Konzessionen verloren.


Wie man sieht, kommen Probleme von zwei Seiten:

1. Fährt der Unternehmer zu wenig Umsatz pro Wagen ist er unplausibel, weil er so nicht wirtschaftlich arbeiten kann
2. Fährt er viele Kilometer ein, muss er das mit der Zahl der Beschäftigten rechtfertigen.

Deswegen können wir sagen, dass in HH eine neue Zeit im Gewerbe einbricht.

Zu den 300 Werktagen
Diese nutzen dir wenig, wenn du nur einen AN pro Wagen hast. Wir haben mindestens 52 Sonntage und 28 Urlaubstage. Ohne Krankheit bleiben 285 Tage. Mit Krankheit bleiben 269 Tage übrig.

Ivica

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 08.12.2012, 13:30

Meine Jahresfahrleistung liegt auch so um 50.000 KM herum, ich bin alleinfahrende Graupe! Und ich sitze wöchentlich maximal 50-55 Stunden auf dem Bock! Einschl. Bürokratie maximal 60 Stunden!

Noch einmal zum mitschreiben:


Ruhepausen sind keine Arbeitszeit! Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst sind keine Arbeitszeit! Eine Ruhepause liegt vor, wenn sie mindestens 15 Minuten dauert! Wenn man in Hamburg 8 x 16 Minuten oder mehr am Tag am Posten auf eine Tour wartet, dann sind das schon mehr als 2 Stunden Ruhezeit die nicht als Arbeitszeit berücksichtigt werden dürfen! Wenn Ihr in Erika´s Eck eine halbe Stunde zum Mittagessen verschwindet, aber das Handy dabei habt, dann ist das Rufbereitschaft, die nicht als Arbeitszeit berücksichtigt werden darf!

Eine von uns so genannte 12-Stunden-Schicht bedeutet auf gar keinen Fall eine Arbeitszeit von 12 Stunden! Wer auf eine Arbeitszeit, das heißt also Leerfahrten, Besetztfahrten, Wagenpflege, Pausen unter 15 Minuten, von mehr als 8 Stunden kommt, der darf sich glücklich schätzen Der hatte eine rundum erfolgreiche Schicht! Im Regelfall beträgt unsere Arbeitszeit im Rahmen einer 12 Stunden-Schicht kaum mehr als 6 Stunden am Tag!

Freibier für die Proleten! Mir sind hier zuviele Kommunisten im Forum... 8)

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Beitrag von IK » 08.12.2012, 13:37

@ Watti

Deine Erlärung der Arbeitszeiten finde ich sympathisch,
aber ich denke die rote Brigade des Forums geht dir gleich auf die Gurgel.

Filou
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Beitrag von Filou » 08.12.2012, 13:39

@ Watti

Die Sache mit der Bereitschaftszeit hatten wir schon geklärt, du liegst da völlig falsch. Ist dein Gehirn in deinem Alter überhaupt noch aufnahmefähig oder ist die Festplatte schreibgeschützt? :roll: Bitte in der Meckerecke antworten, hier sind nur Fachleute aus Hamburg gefragt. 8)

Wattwurm
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Beitrag von Wattwurm » 08.12.2012, 13:39

Ivica Krijan hat geschrieben:Deswegen können wir sagen, dass in HH eine neue Zeit im Gewerbe einbricht.
Ivica
Ja, eine Zeit tiefer Verunsicherung und Konfusion! In Hamburg erfindet sich das Gewerbe vollkommen neu! Da Hamburg fast genauso Pleite ist wie Lübeck, wäre ich mit administrativen also mit behördlichen Maßnahmen sehr vorsichtig. Die könnten vor einem Gericht eventuell nicht standhalten und das würde Hamburg viel Geld kosten! Ich hoffe die BWVI hat ihre Rechtsabteilung mit fähigen Leuten besetzt!


Schmiddel kommt doch selbst zu dem Schluß das bei einer 12 Stunden-Schicht im Höchstfall 50 Prozent Arbeitszeit also ca. 6-7 Stunden anzurechnen ist! Er hat das doch fein säuberlich ausgearbeitet! Wobei ich zugeben muß das ich das nur "quer" gelesen habe!

http://www.taxiforum.de/forum/viewtopic ... chaftszeit

RaimundHH
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Re: Plausibilitätsprüfung 3.0

Beitrag von RaimundHH » 08.12.2012, 14:07

Hauke hat geschrieben:
Wieviel Km schafft ihr in Hamburg denn so in einer gewöhnlichen Schicht? Bei uns sind es in 8-10h locker über 200Km
MOin,

2011: durchschnittlich 158 km pro 10h-Schicht

Grüße

pauline
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Beitrag von pauline » 08.12.2012, 14:16

Endlich mal wieder eine interessante Debatte hier, wo sich mitlesen und mitschreiben lohnt !

Zitat Ivica :
Dieses dürfte dazu führen, dass das unternehmerische Konzept Ein-Fahrer-Ein-Wagen keine Zukunft mehr hat.
Aber auch die Verkürzung der Umsätze wird kaum noch im nennenswertem Umfang möglich werden.
Irgendwann wird man sich sicherlich auch fragen,
was man mit den EWU macht, welche 50.000 KM und mehr im Jahr fahren.

Ich nehme an, Du meinst Taxen, die von einem einzigen angestellten Fahrer gefahren werden ?
In dem Fall stimme ich Dir zu.
Im Falle des (allein) selbstfahrenden Unternehmers ist Deine Argumentation von Wunschgedanken vernebelt. Beim selbstfahrenden Unternehmer spielt die tatsächliche oder errechnete Arbeitszeit keine Rolle, wenn es um die Plausibilität der von ihm eingereichten Zahlen geht. Hier muss wie bisher das Verhältnis km/Umsatz in Verbindung mit der sogenannten Spritverprobung herhalten.
Wer also als alleinfahrender EWU 50.000 km gefahren ist muss nur entsprechende Umsätze nachweisen oder per Fahrtenbuch entsprechende Privatfahrten nachweisen.
Und im Gegensatz zur oft gehörten Meinung, dass selbstfahrenden Unternehmern der Untergang droht, bin ich felsenfest davon überzeugt, dass gerade diese jeden Sturm überleben werden. Ob es heute noch wirtschaftlich sinnvoll ist, eine Taxe außerhalb der eigenen "Geschäftszeit" beschäftigungslos herumstehen zu lassen, ist eine andere Frage. Diese Frage muss sich jeder selbst stellen.
Die Zukunft gehört dem selbstfahrenden Unternehmer mit angestelltem Fahrer, mit dem er in partnerschaftlicher Weise zusammenarbeitet. Eine Taxe gehört bei den immensen Kosten, die sie verursacht, möglichst 24 Stunden am Tag auf die Straße. Das ist eine Binsenweisheit.
In den für angestellte Fahrer maßgeblichen, rechtskonformen 9 Stunden an 5-6 Tagen in der Woche lässt sich eine Taxe nie und nimmer wirtschafttlich betreiben. Selbst beim Marktführer mit seinen deutlich höheren Umsätzen nicht.

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Beitrag von oldstrolch » 08.12.2012, 14:34

Filou hat geschrieben:@ Watti

Die Sache mit der Bereitschaftszeit hatten wir schon geklärt, du liegst da völlig falsch. Ist dein Gehirn in deinem Alter überhaupt noch aufnahmefähig oder ist die Festplatte schreibgeschützt?
veto....ich schliesse mich wattis seite an!... ich bin jünger und meine festplatte neu und auch mit aussertaxi software bestückt.er hat recht. :P
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


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Beitrag von oldstrolch » 08.12.2012, 14:38

Ivica Krijan hat geschrieben:@ Watti

Deine Erlärung der Arbeitszeiten finde ich sympathisch,
aber ich denke die rote Brigade des Forums geht dir gleich auf die Gurgel.
sie ist nicht nur sympatisch sondern auch richtig.
ach wenn ich jetzt neben watti auf dem pranger
von der roten brigade des forums mit faulen eiern
beworfen werde........ :D
ich würde mich ja mit dir geistig duellieren,aber du bist unbewaffnet


komm auf die dunkle seite der macht....wir haben kekse :D


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Beitrag von IK » 08.12.2012, 14:46

@ Pauline

Mit dem Begriff Ein-Fahrer-Ein-Wagen meine ich sicherlich MWU, welche pro Fahrzeug einen Fahrer beschäftigen. Wir sind uns einig, dass dieses nicht rentabel sein kann, sofern dar Fahrwr nicht mehr als 208 Stunden im Monat fahren darf.

Die hochausgelasteten MWU haben Zukunft,
es sein den, wir bekommen einen ML, der unbezahlbar ist.
Warum ein hochausgelasteten MWU unrentabel sein soll - sofern ich dich richtig verstanden haben -,
kann ich nicht nachvollziehen.

50.000 KM sind immer die betrieblichen Kilometer.
Wie viel ein EWU privat fährt, ist für diese Debatte unwichtig.

Auch wenn die Vorgehensweise der Behörde die Ein-Wagen-Ein-Fahrer MWU zuerst trifft, wird man bald auch über die EWU nachdenken müssen, die mehr als 208 Stunden im Monat fahren. Ab 209 Stunden im Monat sind sie fahrenden Zeitbomben, welche die Sicherheit im Steaßenverkehr beeinträchtigen.

Aber ich wollte eine EWU vs MWU Debatte nicht anzetteln.
In meinem Eingangsposting erwähnte ich die EWU mit einem einzigen Satz.
Es wundert mich, dass dieser offenbar am meisten gelesen wurde.

Ivica

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Beitrag von Hoagie » 08.12.2012, 15:31

Dann dürfte Phaeton Taxi ein Problem haben.
Oder setzen sie inzwischen auch mehrere Fahrer pro Wagen ein?

Nebenbei frage ich mich, was macht ein größerer MWU, der zum Beispiel zwischenzeitlich mit Fahrermangel kämpft.
Gerade größere MWU`s haben ja bekanntlich eine recht hohe Fluktuation.
Muß er dann jedesmal, wenn ihm ein paar Fahrer abhanden kommen, alle zwei Fahrer einen Wagen abmelden?
Wo läßt er dann die vorübergehend abgemeldeten Wagen?
Und muß er dann, wenn wieder Interessenten kommen, sagen, "Ähm, wenn Du bei mir anfängst, muß ich erst mal einen Wagen anmelden..."
Lustig wird es dann, wenn dann noch Interessenten wieder abspringen und er den Wagen wieder abmelden muß.
Ich bin kein MWU, aber so ungefähr stelle ich mir das vor.
Willst Du kein Fallobst, dann pflück vom Baum.

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Beitrag von Filou » 08.12.2012, 15:32

@ Oldstrolch

Nur weil du hier etwas sagst, wird es nicht richtiger.
Außerdem lass die Hamburger hier in dem Thema mal machen und arbeite erstmal Watti´s Link durch.

Schmidt-Taxi

Re: Plausibilitätsprüfung 3.0

Beitrag von Schmidt-Taxi » 08.12.2012, 15:34

Wattwurm hat geschrieben:

........ dann wird es einen nie dagewesenen Ansturm von Selbsständigen auf Hartz IV-Formulare und Steuerausfälle in Milliardenhöhe geben! Von mir aus bitte schön, dann bin ich über die Arbeitsagentur krankenversichert und muß mich um meinen Krankenversicherungsschutz ( 380 Euro im Monat ) nicht mehr selbst kümmern und kann auch Wohngeld, Heizkostenzuschuß und Kleidergeld beantragen! Wunderbar das machen wir!
........
unsere Regierung ist strunzdumm, das sieht man daran, das sie Griechenland einen Kredit gibt, der nie und nimmer zurückgezahlt werden wird, aber so dumm ist sie nun doch nicht!
So schlimm wird es schon nicht werden, Wattwurm.
Wunderbar aber, soviel kann ich Dir auch versichern, Wattwurm, wird daran nichts sein. Diese Erfahrung musst Du nicht unbedingt machen.


Ist Dir nebenbei eigentlich klar, warum der Rettungsschirm 'Rettungsschirm' heißt?
Er ist wie eine Spende und Unterstützung zu sehen. Seit wann verlangt man eine Spende zurück?
Entweder man hilft, oder man läßt es.
Der Deutsche hingegen scheint immer aufzurechnen. Was bringt es mir? Was kann ich daran verdienen? Krieg ich das Geld zurück?
Ist das Hilfe?

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 08.12.2012, 15:41

Zum Thema:

Wenn sich dann die Kontrollen noch auf den Abgleich mit den Anmeldezeiten am Funk bei den Zentralen erstrecken würden,
so erhielten die daraus gezogenen Schlüsse möglicherweise eine noch größere Relevanz.

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Beitrag von IK » 08.12.2012, 16:07

Die Post ist da

Man könnte sagen, die Ereignisse überschlagen sich.
Ich habe gerade meinen Briefkasten geleert und das gefunden:

Bild

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Wer lieber PDF liest, der soll hier klicken

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Otto126
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Beitrag von Otto126 » 08.12.2012, 17:05

Ivica Krijan hat geschrieben:alea iacta est
Wie, jetzt geht's über den Rubikon?
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."

Wat woll'n die Atzen eigentlich von mir?

Schmidt-Taxi

Beitrag von Schmidt-Taxi » 08.12.2012, 17:31

Wattwurm hat geschrieben:
Noch einmal zum mitschreiben:


Ruhepausen sind keine Arbeitszeit! Rufbereitschaft und Bereitschaftsdienst sind keine Arbeitszeit! Eine Ruhepause liegt vor, wenn sie mindestens 15 Minuten dauert! Wenn man in Hamburg 8 x 16 Minuten oder mehr am Tag am Posten auf eine Tour wartet, dann sind das schon mehr als 2 Stunden Ruhezeit die nicht als Arbeitszeit berücksichtigt werden dürfen! Wenn Ihr in Erika´s Eck eine halbe Stunde zum Mittagessen verschwindet, aber das Handy dabei habt, dann ist das Rufbereitschaft, die nicht als Arbeitszeit berücksichtigt werden darf!

Eine von uns so genannte 12-Stunden-Schicht bedeutet auf gar keinen Fall eine Arbeitszeit von 12 Stunden! Wer auf eine Arbeitszeit, das heißt also Leerfahrten, Besetztfahrten, Wagenpflege, Pausen unter 15 Minuten, von mehr als 8 Stunden kommt, der darf sich glücklich schätzen Der hatte eine rundum erfolgreiche Schicht! Im Regelfall beträgt unsere Arbeitszeit im Rahmen einer 12 Stunden-Schicht kaum mehr als 6 Stunden am Tag!

Freibier für die Proleten! Mir sind hier zuviele Kommunisten im Forum... 8)
Lieber, bester Wattwurm!

Ich möchte Dir nicht mehr auf die Füsse treten, als nötig, aber .....
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn Du mal selber ein klein wenig recherchierst, was Du da zu Arbeitszeiten und ihrer rechtlichen Bewertung geschrieben hast, wird Dir manch Licht aufgehen.... :wink:

In Deinem Text purzelt wirklich Wahrheit und naja... ungenaues, lustig durcheinander. Wobei ich trotzdem Deiner Schlussfolgerung im Prinzip zustimme: Arbeitszeit ≠ Schichtzeit ![/code]
Bloss - was die Zahlen angeht, tue ich das nicht!

Ich freue mich allerdings, das mein Thema hier endlich angekommen ist. Auch dürfte meine Bewertung ein kleines bißchen relevanter sein, als Deine, Wattwurm.
Zumindest habe ich mich gründlicher damit auseinandergesetzt.
mfG Schmidt

siehe hier: http://www.taxiforum.de/forum/viewtopic.php?t=7260

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