FD hat geschrieben:@TMB
Danke für den kleinen Exkurs. Das bedeutet folglich, daß Du mit mir beim Rest einer Meinung bist.
Nein, durchaus nicht.
Bismarck hat die Sozialgesetze schließlich nicht aus reiner Menschenliebe erlassen, sondern um die Autorität des Kaiserreiches (einer Ständeordnung per exelance) gegenüber dem (von ihm so genannten) Proletariat zu sichern.
Letztendlich war es lediglich ein Instrument um der erstarkten SAPD (ab 1890 SPD) den Nährboden zu entziehen.
Wenn wir tatsächlich in diesem Sinne weitergemacht hätten wäre die Leibeigenschaft (wenn auch schön verbrämt) immer noch aktuell.
Ohne die Gewerkschaften gäbe es auch heute noch keine arbeitsrechtlichen Regelungen.
Kranke Arbeitnehmer würden zwar ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen können, würden aber u.U. nachher ohne Arbeit da stehen und könnten zu sehen wie sie sich und ihre Familien ernähren sollen.
Darüber zu streiten was die Gewerkschaften gebracht haben ist müßig, zu viele Faktoren sind für unsere heutige Situation verantwortlich.
Ohne die Gewerkschaften hätten wir genau sowenig erreicht wie ohne die französische Revolution, Bismarck oder die Novemberrevolution (diese Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit).
Wer nun was verursacht hat ist ähnlich übersichtlich wie die Photosynthese in der Natur.
Was den FDGB angeht enthalte ich mich jeder Meinungsäußerung, das ist nicht meine Baustelle....das müssen andere entscheiden.
Das unser Gewerbe bisher wenig davon profitiert hat liegt einzig an dem Unwillen der Fahrer sich zu organisieren, dann gäbe es auch nicht diese humorvollen Versuche sich noch kurz vor Toresschluß auf einen Tarifvertrag einigen zu müssen.
Den hätten wir schon längst haben können, mit allen Vorteilen für beide Seiten.....incl. eines bundesweiten Unternehmerverbandes welcher deutlich mehr Einfluss auf die Tarifgestaltung der Städte und Kommunen nehmen könnte um den Unternehmensgewinn zu optimieren, ohne auf halbseidene (der Ausdruck stammt aus dem Linne&Krause Gutachten) Aktivitäten zurückgreifen zu müssen.
„Alle sind irre, aber wer seinen Wahn zu analysieren versteht wird Philosoph genannt" (Ambrose Bierce)