DEBATTE: Hamburger Modell 2.0

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DEBATTE: Hamburger Modell 2.0

Beitrag von TAXI-MAGAZIN.DE » 23.01.2012, 05:16

Die behördliche Veranstaltung "Fahrerentlohnung im Taxengewerbe" am 20.Januar 2012 markiert den Beginn einer Zeitenwende im Taxengewerbe. Der thematisch verengte Titel der Veranstaltung darf niemanden darüber hinwegtäuschen, dass nunmehr von Staatsseite zahlreiche illegale Sonderwege im Taxengewerbe im Hinblick auf Entlohnung und fehlenden Arbeitsschutz bekämpft werden. In einem Debattenbeitrag versucht Clemens Grün eine erste Bewertung und einen Ausblicks auf die zu erwartende Mechanik des kommenden Umbruchs. -> weiterlesen

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 25.01.2012, 16:46

Manchmal ist es schwer den Anfang zu finden. Machen wir es mal scherzhaft: „Immer wenn man meint man hat das Glück, dann zieht die S.. den A…. zurück.“




Ich war gestern (24.01.2012) bei der Infoveranstaltung des HTV. Viel Neues habe ich nicht erwartet, das Kurzprotokoll/Überblick wurde ja auf der neuen HTV-Seite veröffentlicht.


Eigentlich war ich nur aus einem Grund anwesend, ich wollte Herrn C.G. (5.0?) darüber informieren dass ich meine bisherige Loyalität/Neutralität seiner Person und Wirken gegenüber aufkündige. Wir haben zwar keine Absprachen, aber ich habe mich immer zurückgehalten wenn man, manchmal wie eine Meute, über ihn hergefallen ist.


Aber mit seinem „Hamburger Modell 2.0“ hat Herr C.G. bei mir eindeutig eine Schmerzgrenze überschritten. Das „Hamburger Modell 2.0“ des Herrn C.G. , seine Beschreibung, Begründung und Schlussfolgerungen des Herrn C.G. ist aus der Sache heraus, ich komme später noch darauf zurück, eine Verzerrung von Tatsachen und Sachverhalten ohne gleichen um letztendlich zu einem Schluss zu kommen der seiner persönlichen Zukunft dient. Das ist an sich nichts verwerfliches, wenn man sich nicht gleichzeitig zum Gewerbevertreter erhebt, „Brücken baut“ und vorgibt sich für andere einsetzen zu wollen.


An dieser Stelle greife ich einmal vor. Was treibt Herrn C.G.? Kommt nach C.G. 5.0 die nächste Selbsterfindung, C.G. 6.0 vielleicht? Aber, ja.

Es ist im Bindestrichforum schon durchgesickert, Herr C.G. 5.0 arbeitet an seinem „Unternehmerschein“. Er arbeitet aber nicht nur an seinem Unternehmerschein, sondern er scheint auch schon Pläne für sein 6.0 Leben zu haben. Herr C.G. scheint nicht nur Taxenunternehmer werden zu wollen, sondern er möchte auch ein Kollege von Herrn I.K. werden, ein MWU (nicht Hansa), ja richtig gelesen, ein MWU. Selbstverständlich ein fortschrittlicher MWU, mit Stundenlohn und Beachtung aller gesetzlichen Vorschriften.

Unter diesem Aspekt muss sein Werk „Hamburger Modell 2.0“ gesehen werden. Um sich dafür die Welt zurecht zu biegen und anderen pseudologisch klar zu machen. Auch klar dass er sich damit langatmig gegen einen Beobachtungszeittraum aussprechen muss. Das hat ja auch noch den zusätzlichen Effekt so dass man damit ein Stück Seife unter dem Hintern hat auf der man über seine „gebauten Brücken“ zum Marktführerverband und zur Taxenbehörde rutschen kann.


Und plötzlich sehen wir Herrn C.G. 5.0 in einer Reihe mit dem MWU I.K. Das Herr I.K. Gesetze negiert weil sie nicht in sein neoliberales Wirtschaftskonzept passen, haben wir ja ausreichend genießen können.

Das aber jetzt Herr C.G. 5.0, der sich ja vehement für die Einhaltung von geltendem Recht einsetzt nun aus eigenem Interesse selbst die Gesetzeslage, zur Freude der Taxenbehörde und des Hansafunks, in Frage stellt, ist schon ein Kuriosum an sich und macht hin zu einem Komplizen des Herrn I.K..

Ich zitiere jetzt einmal den § 13 (4) Pbefg damit keine Missverständnisse auftreten:

§ 13 Voraussetzung der Genehmigung

Personenbeförderungsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. August 1990 (BGBl. I S. 1690), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22. November 2011 (BGBl. I S. 2272) geändert worden ist
…………………
(4) Beim Verkehr mit Taxen ist die Genehmigung zu versagen, wenn die öffentlichen Verkehrsinteressen dadurch beeinträchtigt werden, dass durch die Ausübung des beantragten Verkehrs das örtliche Taxengewerbe in seiner Funktionsfähigkeit bedroht wird. Hierbei sind für den Bezirk der Genehmigungsbehörde insbesondere zu berücksichtigen

1. die Nachfrage nach Beförderungsaufträgen im Taxenverkehr,
2. die Taxendichte,
3. die Entwicklung der Ertrags- und Kostenlage unter Einbeziehung der Einsatzzeit,
4. die Anzahl und Ursachen der Geschäftsaufgaben.

Zur Feststellung der Auswirkungen früher erteilter Genehmigungen auf die öffentlichen Verkehrsinteressen soll die Genehmigungsbehörde vor der Entscheidung über neue Anträge einen Beobachtungszeitraum einschalten. Der Beobachtungszeitraum soll höchstens ein Jahr seit der letzten Erteilung einer Genehmigung betragen.


Ich will hier nur die markierten Begriffe anreißen da das Ganze sonst zu lang wird.

…. Funktionsfähigkeit bedroht wird.

Dieser Passus ist grammatikalisch eindeutig (grammatikalische Gesetzesauslegung) auf die Zukunft gerichtet. Das bedeutet, eine entsprechende zukünftige Bedrohung ist für den Sachverhalt vollkommen ausreichend, umso mehr wenn schon für heute die Tatsachen nicht zu leugnen sind.

…. Kostenlage unter Einbeziehung der Einsatzzeit, ….

Es versteht sich von selbst dass die Personalkosten inkl. Personalzusatzkosten Teil der Gesamtkostenlage sind und nicht ausgeklammert werden können. Für af EWU dürften der Unternehmerlohn analog zu den Personalkosten von MWU-Fahrern sein (teleologische Gesetzesauslegung).

Und jetzt kommt das Wichtigste:

„…. soll die Verkehrsbehörde ….“.

Das kleine Wörtchen soll ist ganz wichtig. Es stellt dass befolgen der Gesetzesvorschrift nicht in das pflichtgemäße Ermessen der zuständigen Behörde sondern ist eine Handlungsaufforderung.

Zur Erläuterung:

"Kann-Vorschriften" können nach Maßgabe der Möglichkeiten im Rahmen eines pflichtgemäßen Ermessens umgesetzt werden.

„Muss-Vorschriften“ müssen, so sagt es das Wort, umgesetzt werden. Man kann Behörden daraufhin verklagen.

„Soll-Vorschriften“ sind eine verklausulierte „Muss-Vorschrift“ die bei Vorliegen eines entsprechenden Sachverhaltes umgesetzt werden müssen. Voraussetzung sind objektiv vorhandene Sachverhalte, z.B. festgestellt über ein Gutachten (am besten vereidigt und bestellt, da von der Sache her gerichtsfest) oder auch anderweitige bekannte Fakten.


Ich glaube, niemand im Hamburger Taxengewerbe bezweifelt ernsthaft dass schon ohne FpersG, Bundesurlaubsgesetz, LFZ-Gesetz etc. dem Gewerbe schon die Luft zum Atmen fehlt. Ebenso glaubt doch wohl auch niemand ernsthaft dass zur Umsetzung der angeführten gesetzlichen Vorschriften Umsatz/Taxe notwendig ist, und zwar zumindest im Mittel für jede konzessionierte Taxe. Von nichts kann bekanntlich nichts bezahlt werden. Kein Stundenlohn, kein Urlaubsgeld, keine Lohnfortzahlung usw. usw..

Folglich ist eine entsprechende Regulierung, Konzessionsstop/Beobachtungszeitraum, gem. § 13 (4) PbefG zwingend notwendig, denn der Gesetzesgeber sieht für den Bereich des ÖPNV eben nicht den grenzenlosen Wettbewerb vor, auch nicht auf Kosten von Arbeits- und Lebensverhältnissen der Gewerbetreibenden/Fahrer.
Aber was stellen wir fest. Auf einmal ist C.G. 5.0 nicht mehr so gesetzestreu. Er möchte sich die Option als MWU mit 10 (?) Taxen offenhalten. Feines Früchtchen.


Und, passt so gut, lese ich gerade frisch von C.G. 5.0 im Bindestrichforum:


Zitate C.G. 5.0

„Gewerbepolitische Erfolge bei Dir? Null. Die, die Du für Dich reklamierst (z.B. Verhinderung Smart-Taxen) haben andere erreicht noch vor der von Dir organisierten Demo. Im angesprochenen Fall: Arne und Ivica. Durch inhaltlich überzeugende Arbeit (Kostenberechnung) und taktisch kluges Vorgehen (Gespräche in der Behörde).“

Quatsch. Die Smarttaxen wurden im Bundesverkehrsministerium aus rechtlichen Erwägungen IM ZUSAMMENHANG 15% Mindertarif gestoppt. Die Behörde wurde nicht „überzeugt“, die Behörde bekam Angst bei einer Rechtsbeugung erwischt zu werden und hat den Notausgang gesucht, Du Experte.


„…. Erfolg als Du (und anderer teamunfähiger Eigenbrötler) anzupacken.“

Die C.G. 5.0 Masche. Bist Du nicht willig (wie ich will, ich bin das Team) bist Du nicht teamfähig, und das von einer Person die, ich gebe es zu, ich wollte es nicht wahrhaben, auf seinen Wegen überall verbrannte Asche hinterlässt. An C.G. 5.0: „Lieber ein einsamer Wolf, gerne auch Eigenbrötler, als mit Dir auch nur 5 Sekunden in einem Bett.“ Das ist für mich ich keine Frage der Sexualität, als vielmehr eine Charakterfrage.

Die neue Aschebahn trägt den Namen „Taxengewerbe und HTV“.





Nun zum Kern des Thema.

C.G. 5.0’s „Hamburger Modell 2.0”

Lustigerweise liess sich C.G. 5.0 auf der HTV-Info Veranstaltung dazu hinreißen und auszuführen auf der Anhörung am 20.01.20122 eine „sozialdemokratische Wandlung“ der taxenbehördenlichen Mitarbeiter bemerkt zu haben.

Schauen wir uns doch einmal im Zeitraffer die „sozialdemokratische“ Taxenbehörde an.
  • 2000. wurde die Hamburger Taxenbehörde (gerichts- und aktenkundig) auf die Missstände (Steuer- und Abgabenverkürzung, Sozialbetrug) im Taxengewerbe aufmerksam gemacht. Der Schriftverkehr (auch gerichtlich) mit Herrn Dr. Glitza liegt vor. Der Taxenvermieter S. hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 50 Taxen.

    2001. wurde der Bericht des Bund-Länder-Fachausschusses Verkehr vorgelegt. Federführend bei der Erarbeitung war u.a. Regierungsrat Dr. Hartmann aus der BSU (aber nicht Taxenbehörde). Also hauseigene Erkenntnisse der Gewerbestrukturen.

    2002. gab die Hamburger Bürgerschaft den Auftrag ein Gutachten erstellen zu lassen mit der Maßgabe einen Beobachtungszeitraum zu prüfen, also ein Gutachten nach $ 13 (4) PerfG. Was für ein Gutachten dabei herausgekommen ist wissen wir.

    2005. Bis dahin passierte nicht viel. Außer dass sich die Taxenvermieterszene mit von der Taxenbehörde vergebenen Konzessionen immer breiter machte. Zwischenzeitlich besaß der Unternehmer S. ca. 170 Taxen. 2005, exakt ein paar Monate vor dem Start des Gutachtens wurden die Konzessionen des Unternehmers S. nach einer Steuerfahndung eingezogen. Rechtzeitig vor dem Start des Gutachtens.

    2000 – 2005. Vor allem in diesem Zeitraum sackte das Taxengewerbe so weit ab, so dass ich mich manchmal regelrecht geschämt habe in Hamburg Taxifahrer zu sein. Kruse und Co. (Hansafunk) erkannten ihre Chance und dass sie mit „Qualität“ im Windschatten der behördlichen Untätigkeit den Markt aufrollen konnten. Im Prinzip begann hier der durchschlagende Markterfolg der Hansa Funktaxi e.G., auf Kosten des Gewerbes und seiner Strukturen bedingt durch behördliche Untätigkeit, zugunsten der Hansa Funktaxi e.G. Die Protagonisten dieser Zeitspanne, Kruse/Gieselmann/Huck wurden erst vor einigen Monaten zu Haftstrafen ohne Bewährung verurteilt (bis dato ohne Rechtskraft).

    2005 dann der erste Zwischenbericht des Gutachtens. Eine Katastrophe. Was passierte? Nichts. 2006 waren immer noch jede Menge Taxenvermieter im Markt. Business as usual.

    2006. Anzeige gegen Senator Freitag wg. „Strafvereitlung im Amt“. 3 Tage Pressekampagne in der Mopo. Bericht im bundesweiten WiSo zur Primetime. Erst danach gingen Zoll, Steuerfahndung und BSU razziaähnlich durch das Gewerbe. Die Taxenvermieter, zumindest die bekannten, verschwanden.

    2005 – 2011. Insgesamt 6 Teilgutachten beleuchteten den jämmerlichen Zustand des Hamburger Taxengewerbes. 9,63 Std. täglich (an wie vielen Tagen?) ist die durchschnittliche Schichtzeit. Dabei ist der größte Teil des Gewerbes, die af EWU welche traditionell in einem überhitzten Wettbewerb am längsten arbeiten (12 Std/Tag und länger)überhaupt nicht in dem „repräsentativen Durchschnitt“ des Gutachters vertreten. Trotz ausreichender Zahlen, die, teilweise fraglichen Musterkalkulationen zu Ende gerechnet, ergeben Einsatzzeiten von um ca. 300 Std/Monat bei Verdiensten/Einkommen um die Hart IV-Grenze. Phantasiezahlen der Taxenbehörde, 50.000.- € Gewinn/Taxenunternehmen, machen Schlagzeilen.

    2005 – 2011. Der Markt wird von der Taxenbehörde gespalten. Eine behördenkonforme Gruppierung bekommt durch die Ausgestaltung des Gutachtens einen „Plausibilitätsrabatt“ der indirekt zu einer Verkürzung der Steuer- und Abgabenlast in Höhe von ca. 5- 7 Millionen €/jährlich führt und einen entsprechenden Wettbewerbsvorteil darstellt. Die anderen werden durch die Gutachterzahlen so hoch angesetzt dass sie regelrecht auf die Straße gepresst werden wenn sie über Kosten plus Hartz IV Einkommen kommen wollen. Vernünftige Gewinne können für die Masse der konzessionierten Taxen ausweislich der behördlichen/gutachtlichen Musterkalkulationen nicht erzielt werden, allenfalls durch kreative Gestaltung von Arbeitsschutzgesetzen und Lohnfindungsmodellen die Steuer- und Abgabenverkürzung nahelegen.

    2011/2012 „stolpern“ Gewerbevertreter über das FpersG. Eine weitere Behörde, das Amt für Arbeitsschutz, für die ausweislich des Protokolls vom 20.01.2012 ein Gesetz ein Gesetz ist und nicht behördliche Manipulationsmasse kommt ins Spiel. Die Hamburger Taxenbehörde muss eine andere Behörde in ihre Karten schauen lassen. Ein Novum. Flugs entdeckt die Hamburger Taxenbehörde gröblichste Missachtung von elementaren arbeits- und sozialrechtlichen Vorschriften im Taxengewerbe und prangert diese Missstände auf dieser Versammlung an. Das Taxengewerbe ist, wie immer, schuld. Dieses böse Gewerbe. Frage: „Was hat die Hamburger Taxenbehörde denn mit 6 Jahren Gutachten gemacht?.“ Die Teilgutachten am Klo ausgelegt? Ihre Rechtsaufsicht nach PbefG nicht wahrgenommen? Durch bewusste und gezielte Umgehung des bürgerschaftlichen Auftrages aus 2002 (Beobachtungszeitraum) Strukturen geschaffen und aufrecht erhalten hat die Gesetzesverstöße der angesprochenen Art regelrecht bedingen. Strukturen die vor 2005 eine Taxenvermieterszene ermöglicht haben, nach 2005 als einzigen Ausweg noch die Umgehung arbeits- und sozialrechtlicher Vorschriften eben durch die vorgegebenen Strukturen regelrecht erzwingen.


Noch ein Bonbon.

Es dürfte klar sein dass der Hamburger Taxentarif, den die Taxenbehörde seit 2000 mit Zähnen und Klauen verteidigt die akkordähnliche Entlohnung im Straßenverkehr (FpersG) zusätzlich verschärft da er den Zeitfaktor in einen Akkord-Kilometer einpreist.

Sollte die Hamburger Taxenbehörde tatsächlich wie C.G. 5.0 es behauptet sich in einem Stadium der „Sozialdemokratisierung“ befinden, so wäre als Nachweis des ernsthaften Umdenkens eine zeitnahe Anpassung des Hamburger Taxentarifes zur Milderung der Auswirkung der „akkordähnlichen“ Entlohnung unabdingbar. Wie sagte doch Herr Ritter im Zusammenhang mit dem „Smartmindertarif sinngemäß: „Da ändern wir einfach die Taxenordnung, die wird dann in der Bürgerschaft durch gewunken.“ Also, auf zum Winken, Herr Ritter.



Bis hierhin haben wir einen kleinen Einblick in Fakten und Sachzusammenhänge die C.G. 5.0 doch so gerne liebt. Es dürfte auch für Blinde erkennbar sein dass die Behörde nicht über „Brücken“ gehen will, auch wenn sie von C.G. 5.0 gebaut und mit Schmierseife gleitfähig gemacht werden insofern die Brücke und die Schmierseife nicht seinem eigenen Upgrade auf 6.0 dienen soll.


Ein Großteil seiner „Hamburger Modell 2.0“-Betrachtungen verwendet C.G. 5.0 auf „Generierung und Akquise von Geschäft“. Selten habe ich einen solchen Clon von J.K. erlebt. Wie aus dem Gesicht geschnitten (gesprochen). Es scheint als wenn C.G. 5.0 an den Verhandlungstagen gegen J.K. und Co. nicht anwesend war. C.G. scheint nicht begreifen zu wollen dass das Taxi Teil des ÖPNV ist und dadurch keine marktwirtschaftliche Wunschvorstellung. Wer so argumentiert wie C.G. 5.0 sollte sich dafür einsetzen dass das Taxengewerbe komplett dereguliert wird. Aber das soll er dann auch sagen und keine Show als Gewerbesprecher abziehen. Es versteht sich dann von selbst dass im Fall einer Deregulierung Dinge wie Beförderungspflicht, Tarifpflicht, Bereitstellungspflicht, usw. unter den Tisch fallen. Ansonsten gilt dass PbefG, Kollege C.G. 5.0, und zwar in vollem Umfang. Kollege C.G. 5.0 ist von der „Marktwirtschaft“ gefressen worden (Schuld waren natürlich andere), deshalb fährt er Taxi. Jetzt meint er, er kann hier in einem zumindest teilweise geschützten Raum (Tarif etc.) andere „fressen“ und das zum Mantra erheben.


Ohne jetzt auf jedes Detail von C.G. 5.0’s „Hamburger Modell 2.0“ einzugehen, dafür ist die Pseudologik ähnlich seinem Kollegen I.K. zugegebenermaßen zu gut, wissen wir und spüren täglich dass das „Hamburger Modell“ kein Erfolg für das Gewerbe in seiner Gesamtheit ist. Wäre es das hätten wir heute nicht das Problem mit dem FpersG.

Es sollte auch jedem klar sein dass ohne spürbare Verbesserungen beim Umsatz/Taxe die geforderte Akzeptanz gesellschaftlicher und rechtlicher Regelungen nicht möglich ist. Es wurde schon vielfach hier angesprochen, es dürfte nur schwer möglich sein den gesamten Markt permanent zu kontrollieren. So wie wir jetzt im Rahmen des „Hamburger Modells“ zu Scheinplausibilitäten gekommen sind so werden wir beim „Hamburger Modell 2.0“ a‘ la C.G. 5.0 zu Scheinarbeitsverträgen kommen. Es mag sein dass dieses Verhalten im Gewerbe durch strukturelle Entwicklungen der vergangenen Jahre so ist, es sollte aber nicht so sein dass diese Muster durch die Vorgabe struktureller Bedingungen durch die zuständige Rechtsaufsicht faktisch „erzwungen“ wird.

Das Taxengewerbe sollte, so die Konsequenz aus C.G. 5.0’s Einlassungen, keine Dauerarbeitsbeschaffungsmaßnahme für Behörden sein sondern aus sich selbst heraus tragfähig. Dazu gehört die komplette Anwendung des PbefG, das ein erstklassiges Gesetz ist, vorausgesetzt es wird in vollem Umfang angewendet und nicht wirtschaftsideologisch in einer Art göttlichen Verehrung betriebswirtschaftlich blödsinniger Verfügbarkeit instrumentalisiert.




Zum Schluss möchte ich noch einen Gedanken unterbringen.

Ich behaupte mal, auch durch Erfahrung mit dem „Hamburger Modell 1.0“ bestätigt, dass ein eine permanente Überprüfung der Konzessionsvoraussetzungen durch AfA und BWVI nicht zum dauerhaften Erfolg führen wird, ein Konzessionstop aber selbsttragend wäre.

Bei dauerhaften Überprüfungen und gleichzeitig offener Türe entsteht ein Drehtüreneffekt, wie wir es beim „Hamburger Modell 1.0“ beobachten können. Nach einem anfänglichen Erfolg und einem Absinken der Konzessionen stellen wir jetzt fest dass wir wieder in der Nähe der alten Größenordnung von 2005/2006 sind. Genaugenommen noch schlechter, da der durchschnittliche Personalauslastungsfaktor um x gestiegen ist.

Vorne saugt die Behörde ab, hinten geht es wieder rein.

Ein Konzessionstop würde das Gegenteil bewirken. Wer seine Konzession aus rechtlichen Gründen verliert kann nicht auf der Fahrkarte von Bruder, Schwester, Opa, Tante oder als Fahrer hinten wieder rein. Das würde dazu führen das jeder Inhaber, erst recht von Inhaber von vielen Konzessionen sich genau überlegt ob er das Risiko eingeht ALLE seine Konzessionen zu verlieren.


Ein Beispiel.

I.K. hat sieben Konzessionen. Sieben Konzessionen sind für ihn nur wirtschaftlich unter dem Aspekt dass er bei FpersK und anderen Gesetzen in Absprache mit seinem Fahrer trickst. Wird er erwischt, sind alle 7 Konzessionen auf Dauer weg weil Konzessionstop. Im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften könnte er aber 3 Taxen regulär betreiben.
Was also macht I.K. Er denkt über das Risiko nach. Alles oder nichts. Sieben Taxen auf Dauer weg ohne Hintertür oder 3 Taxen dauerhaft behalten.

Ich denke die Antwort ist nicht besonders schwer. Nur Verrückte würden sich auf Dauer komplett von ihrem Geschäft trennen. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

Ich behaupte, I.K. gibt 4 seiner / Konzessionen zurück und behält 3.

Ein Konzessionstop im Kontext mit „Hamburger Modell 1.0“, und hier greife ich mal den Begriff „Hamburger Modell 2.0“ konstruktiv auf und beziehe ihn ein, würde einen ähnlichen Disziplinierungseffekt haben wie er aufgrund anderer Gegebenheiten beim Hansafunk wirksam ist.



Das ist Gewerbepolitik C.G. 5.0. Was gelernt?


Engel (Gabriel)




PS. Warum C.G. 5.0 kann sich jeder gerne selbst ausmalen. 3.0 Könnte bsw. Verschnarcher, äh eh, Verschnarchungen sein.

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Beitrag von E. G. Engel » 25.01.2012, 17:18

@ off topic

Weil ich es gerade im -Forum gelesen habe aber selber da nicht schreibe. Dort wird behauptet ich wäre unter verschiedenen Pseudonymen unterwegs.

Das ist Quatsch. Wer sich so weit aus dem Fenster lehnt braucht kein Pseudonym und erst recht keine verschiedene. Das passt weder zu meinem Charakter noch zu meinem Selbstbild.

Ich bin nicht yellow, johan, Kutscher oder Tomate.

Mein Name ist Engel und der bleibt es auch.

Danke.

Engel

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Beitrag von IK » 25.01.2012, 18:00

Engel hat geschrieben:Eigentlich war ich nur aus einem Grund anwesend, ich wollte Herrn C.G. (5.0?) darüber informieren dass ich meine bisherige Loyalität/Neutralität seiner Person und Wirken gegenüber aufkündige. Wir haben zwar keine Absprachen, aber ich habe mich immer zurückgehalten wenn man, manchmal wie eine Meute, über ihn hergefallen ist.
Den Rest kann man sich sparen.
Engel hat geschrieben:Weil ich es gerade im -Forum gelesen habe aber selber da nicht schreibe. Dort wird behauptet ich wäre unter verschiedenen Pseudonymen unterwegs.
Bild

Ich frage mich, was als nächstes kommt:
http://www.taxitalk.de/index

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Beitrag von E. G. Engel » 25.01.2012, 18:13

@ I.K.

Na, verlieren wir das seelische Gleichgewicht? Gehen unsere Felle schwimmen? Verlieren Deine fremdfinanzierten Anteile an Wert bei einem Konzessionsstop?

Übrigens ist meiner größer :oops:

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Beitrag von IK » 25.01.2012, 18:18

E. G. Engel hat geschrieben:@ I.K.

Na, verlieren wir das seelische Gleichgewicht? Gehen unsere Felle schwimmen? Verlieren Deine fremdfinanzierten Anteile an Wert bei einem Konzessionsstop?

Übrigens ist meiner größer :oops:
Drei mal NEIN.

Deine Größe dürfte jedem Deppen jetzt bekannt sein.

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Beitrag von am » 25.01.2012, 18:50

Ein Konzessionsstop wäre für Hamburg und für alle anderen Städte mit Freigabe und deren Folgen ganz sicher das aller Dümmste, was zu tun wäre.

Wir haben seit Öffnung in etwa einen Taxi-Zuwachs von 15-20% zu verzeichnen. Jetzt wieder zuzumachen, hieße, den aktuellen Stand zu zementieren. Was nicht heißt, dass wir nicht zu viele Taxen hätten, es müßten mindestend 2/5 verschwinden. Ein Stop würde dies verhindern. Denn gegen Unternehmensübertragung ist absolut kein Kraut gewachsen. Bei vorliegenden Voraussetzungen auf beiden Seiten muß die Behörde übertragen, sie darf dann nicht einziehen - Bestandsschutz.


Speziell an Engel

Du schreibst immer von Konzessionen, also im Plural. Wird denn in HH für jede Taxe eines MWU eine Konzession erteilt oder ist es eine Wissenslücke, dass ein Unternehmer nur eine Konzession erhält, auf die dann jede weitere Taxe eingetragen wird?
Würde jede einzelne Taxe auch einzeln konzessioniert werden, also mit einer "großen" Genehmigung für jede Taxe, so könnte möglicherweise auch jede Taxe einzeln übertragen werden. In Lübeck wurden tatsächlich immer einzelne Konzessionen erteilt, was nun im Rahmen von Neuerteilungen und Verlängerungen geändert wird. Zwar wurden auch in der Vergangenheit keine stückweisen Übertragungen gestattet, ich behaupte aber, dass dies aufgrund der Einzelbescheinigungen rechtlich problematisch war.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von E. G. Engel » 25.01.2012, 18:58

@ I.K.

Sag mal, Du bist doch so ein Menschenfreund. Du gestaltest doch den Brutto-/Nettolohn so dass Deine von Dir umsorgten Fahrer ein wenig mehr netto in den Tasche haben.

Das dürfte einfach mal so grob geschätzt 100.- € pro Fahrer sein (oer mehr). So weit ich mich auskenne sind die Sozialabgaben anteilig zu bezahlen. Wenn Du also Deinen Fahrern pro Fahrer 100.- €/Monat mehr zukommen läßt durch Deine lohntechnische Kreativität dann sind das doch bei 9 Fahrern 900.- €/Monat für Dich. Macht im Jahr so 10.800.- €.

Was machst Du damit? Gibt Du dass als Weihnachtsgeld wieder selbstlos heraus, spendest Du das an die Welthungerhilfe, oder welch edlen Zug hast Du sonst so an Dir?

Verrat es mir, bitte. Bitte. Ich möchte gerne von Dir lernen.

Dein Schnuckelputz.

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Beitrag von IK » 25.01.2012, 19:24

@Engel

Du kannst nicht mehr lernen.
Deswegen hat es keinen Sinn mit dir zu reden.

Du bist keine Gesprächspartner für mich mehr.
Nur noch eine einzige Lachnummer.

JanD
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Beitrag von JanD » 25.01.2012, 19:53

E. G. Engel hat geschrieben: 2011/2012 „stolpern“ Gewerbevertreter über das FpersG. Eine weitere Behörde, das Amt für Arbeitsschutz, für die ausweislich des Protokolls vom 20.01.2012 ein Gesetz ein Gesetz ist und nicht behördliche Manipulationsmasse kommt ins Spiel. Die Hamburger Taxenbehörde muss eine andere Behörde in ihre Karten schauen lassen. Ein Novum. Flugs entdeckt die Hamburger Taxenbehörde gröblichste Missachtung von elementaren arbeits- und sozialrechtlichen Vorschriften im Taxengewerbe und prangert diese Missstände auf dieser Versammlung an. Das Taxengewerbe ist, wie immer, schuld. Dieses böse Gewerbe. Frage: „Was hat die Hamburger Taxenbehörde denn mit 6 Jahren Gutachten gemacht?.“ Die Teilgutachten am Klo ausgelegt? Ihre Rechtsaufsicht nach PbefG nicht wahrgenommen? Durch bewusste und gezielte Umgehung des bürgerschaftlichen Auftrages aus 2002 (Beobachtungszeitraum) Strukturen geschaffen und aufrecht erhalten hat die Gesetzesverstöße der angesprochenen Art regelrecht bedingen. Strukturen die vor 2005 eine Taxenvermieterszene ermöglicht haben, nach 2005 als einzigen Ausweg noch die Umgehung arbeits- und sozialrechtlicher Vorschriften eben durch die vorgegebenen Strukturen regelrecht erzwingen.[/list]
Nur diesen Absatz herausgegriffen lässt meine vage Hoffnung, diese andere Behörde (AfA) möge der von neoliberalen Handelskammerfuzzis getriebenen WernerRitterGlitza-Bande und ihrer osteuropäischen Amazonenbrigade auf die Finger klopfen, schwinden. Eine Krähe hackt der anderen nicht das Auge aus. Man will doch als pensionierter Beamter in der Schrebersiedlung noch freundlich über die Hecke grüßen können...
Und wendig wie die Schlangen "entdecken" sie ganz plötzlich "gröblichste Missachtung(en) von elementaren arbeits- und sozialrechtlichen Vorschriften im Taxengewerbe".

Doch halt, rein mathematisch erzeugt eine Hinzunahme weiterer Faktoren zwingend höhere Multiplikationssummen. Die Einbeziehung weiterer involvierter Personen, Behörden, Referate erzeugt zusätzliche Ausschüsse, Drucksachen, Anhörungen, Gutachen etc. aka Öffentlichkeit.

Überhaupt, @Engel, großartige Zusammenfassung und Analyse der Situation, Hut ab !

Die Reform des Elends Taxigewerbe kann nur über die Politik, die Behörden und über ÖFFENTLICHKEIT gehen. Auch wenn erstgenannte deutlich identifizierbar als die Verursacher der heutigen Zustände ausgemacht werden können, sind sie, naturgemäß, dennoch die einzigen, die eine gesetzliche Neustrukturierung erlassen können.
Die übergroße Mehrzahl der im Gewerbe tätigen Personen ist entweder völlig desinteressiert, in psychopathischen persönlichen Fehden verstrickt, in halbkriminellen Kleinkartellen zusammengeschlossen, oder einfach seit Jahren entwürdigt, gegängelt und sozial entrechtet und um den Arbeitsplatz fürchtend. Die Beteiligten fallen dadurch auf, sich grundsätzlich in gegenseitiger Konkurrenzsituation zueinander zu betrachten und auch zu verhalten. Sie tragen dies auch öffentlich aus. Daher ist von dieser Gruppe kein substanzieller Beitrag zu erwarten.
Dies spielt den behördlichen Stellen in die Karten.
Ebenso erschwert es die die politische- und Öffenlichkeitsarbeit.

Dennoch kann sich realistisch durch wiederholte Anfragen und Einbeziehung immer weiterer politischer und behördlicher Spieler durchaus ein Reformprozess einstellen.

E. G. Engel
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Beitrag von E. G. Engel » 25.01.2012, 20:19

@ Andre

Aber nicht doch Andre, so nicht. Was bist Du dann jetzt,

- Matador?
- Moderator?
- Superuser?
- Gekränkte Eitelkeit?
- Funkfahrer die zusammenhalten müssen?

Sag es mir, dann kann ich mich darauf einstellen.

Wem springst Du dann jetzt bei. Eisenhower, I.K.? Möchtest Du unter Gleichen sein, dann sag es. Gerade heraus.



So, und jetzt zur Sache, ernsthaft. Ich freue mich immer wenn ich die Gelegenheit bekomme den einen oder anderen Aspekt noch einmal herauszuarbeiten.

Zitat Andre:

„Wir haben seit Öffnung in etwa einen Taxi-Zuwachs von 15-20% zu verzeichnen. Jetzt wieder zuzumachen, hieße, den aktuellen Stand zu zementieren. Was nicht heißt, dass wir nicht zu viele Taxen hätten, es müßten mindestend 2/5 verschwinden.“


Das habe ich mir gedacht. Ohne jetzt rechthaberisch oder überheblich sein zu wollen, also ganz ernsthaft. Du erinnerst Dich vielleicht, als Du Euren Erfolg (Tariferhöhung ca. 20%), ich glaube es war im Napp-Forum, verkündet hast, habe ich warnend den Finger gehoben und in etwa gesagt: Hoffentlich habt ihr etwas davon. Ihr habt eine Tariferhöhung gegen einen Konzessionstop getauscht. Du sagtest: Du würdest berichten.

Mir war klar dass Du fixiert auf die Tariferhöhung warst und meinen Einwand nicht verstanden hast. Damals hatten wir auch die Diskussion über „Preiselastizität“. Ich habe es dann dabei belassen.

Ich darf Deine Einlassung jetzt einmal so interpretieren. Die Lübecker Tariferhöhung ist durch eine entsprechende Erhöhung des Angebotes mehr oder weniger kompensiert worden. Glaub es mir oder nicht, seit damals warte ich darauf dass mir diese Information irgendwann, irgendwie über den Weg läuft. Ich hab’s gewusst. Marktmechanik.

Ich habe in vielen Beiträgen, auch schon Jahre her, immer wieder diese Mechanik diskutiert und behauptet dass Tariferhöhungen mehr oder weniger sinnlos sind ohne dass der Markt angebotsseitig geregelt wird. Was Du beschreibst ist die typische „Schwarzarbeitsmarktmechanik“ in Kombination mit Sozialbetrug. Ich werde das jetzt hier nicht erneut diskutieren. So habe ich mich umfänglich zu der letzten Tariferhöhung in Hamburg eingelassen, vereinfacht mit der Kernthese: Die Taxenbehörde treibt das Gewerbe in die Preise und es wird nichts hängenbleiben, außer das Kunden vergrätzt werden, ohne dass das PbefG vollumfänglich angewendet wird. In Hamburg ist teilweise anstelle der Schwarzarbeit die „kreative“ Lohnabrechnung“ getreten.


Zitat Andre:

„Ein Stop würde dies verhindern. Denn gegen Unternehmensübertragung ist absolut kein Kraut gewachsen.“

Das ist vereinfacht und ein Trugschluss. Ich rede von einem Konzessionstop IM KONTEXT mit Überprüfungen im Rahmen eines ehrlichen „Hamburger Modells 1.0 und 2.0“. Entweder hast Du meinen Beitrag nicht verstanden oder Du versuchst eine falsche Fährte zu legen.


Aber wie gesagt. Die von mir diskutierte Sachlage ist eine ganz andere.


Zitat Andre:

„Du schreibst immer von Konzessionen, also im Plural. Wird denn in HH für jede Taxe eines MWU eine Konzession erteilt oder ist es eine Wissenslücke, dass ein Unternehmer nur eine Konzession erhält, auf die dann jede weitere Taxe eingetragen wird?“

Natürlich gibt es auch in Hamburg eine Hauptkonzession (Erstkonzession) und alle weiteren sind sogenannte Erweiterungskonzessionen. Ich habe mit dem „Plural“ lediglich den Forumsanspruch nicht zusätzlich und übermäßig belasten wollen.


Zitat Andre:

"Würde jede einzelne Taxe auch einzeln konzessioniert werden, also mit einer "großen" Genehmigung für jede Taxe, so könnte möglicherweise auch jede Taxe einzeln übertragen werden. In Lübeck wurden tatsächlich immer einzelne Konzessionen erteilt, was nun im Rahmen von Neuerteilungen und Verlängerungen geändert wird. Zwar wurden auch in der Vergangenheit keine stückweisen Übertragungen gestattet, ich behaupte aber, dass dies aufgrund der Einzelbescheinigungen rechtlich problematisch war."

Vor allem der erste Teil ist sehr verwunderlich. Aber, siehe auch Hamburg (dann ändern wir mal eben die Taxenordnung), ist es mit dem Verwaltungshandeln nicht immer weit her. Ich habe keine Unterlagen oder Fundstellen über eine entsprechende Rechtsprechung, nach meinem Wissen soll es aber bei solchen Fragen Urteile und somit Rechtssicherheit geben. Komische Sache in Lübeck.

Der zweite Teil ist komplexer. Ich gehe jetzt hier aber nur am Rande darauf in da im Rahmen meiner beschriebenen Logik dieser Sachverhalt so nicht eintritt, bzw. so zur Debatte steht.

Wie bekannt dürfen Konzessionen an sich nicht gehandelt werden, allenfalls Betriebe mit „anhängender“ Konzession und auch nur im Ganzen. Zu einem Betrieb gehören aber nicht nur Fahrzeuge und Fahrer sondern bekanntermaßen auch Kunden. Denn sonst hat er keinen Wert außer dem Materialwert (Fahrzeuge etc.). Der allgemeine Kunde gehört aber nicht dem (zum)Betrieb. Betriebe mit eigenem Kundenstamm (nachweisbar, 50% vom Jahresumsatz?) müssten handelbar sein, aber das sind die wenigsten. Diese Rechtsauffassung müsste allerdings bei Verwaltungsgerichten durchgezogen werden, aber sage mir wo es kompetente und vor allem interessierte Behörden (und Gewerbevertreter) gibt.




Und Andre, versuch doch bitte noch einmal die von mir beschriebene Mechanik ohne Seelenstress in Ruhe nachzuvollziehen. Aber im Kontext „echtes Hamburger Modell 1.0 und 2.0“

Gruß Eberhard

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Beitrag von Wattwurm » 25.01.2012, 20:21

Mein Gott watt´n Zickenkrieg hier.... :roll:

:arrow: DAS hilft gegen Zickenalarm!

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Beitrag von SindSieFrei? » 25.01.2012, 20:51

Wattwurm hat geschrieben:Mein Gott watt´n Zickenkrieg hier.... :roll:

:arrow: DAS hilft gegen Zickenalarm!
Du bist unmöglich Watti... :lol: :lol: :lol:
JanD hat geschrieben:
Die Reform des Elends Taxigewerbe kann nur über die Politik, die Behörden und über ÖFFENTLICHKEIT gehen. Auch wenn erstgenannte deutlich identifizierbar als die Verursacher der heutigen Zustände ausgemacht werden können, sind sie, naturgemäß, dennoch die einzigen, die eine gesetzliche Neustrukturierung erlassen können.
Die übergroße Mehrzahl der im Gewerbe tätigen Personen ist entweder völlig desinteressiert, in psychopathischen persönlichen Fehden verstrickt, in halbkriminellen Kleinkartellen zusammengeschlossen, oder einfach seit Jahren entwürdigt, gegängelt und sozial entrechtet und um den Arbeitsplatz fürchtend. Die Beteiligten fallen dadurch auf, sich grundsätzlich in gegenseitiger Konkurrenzsituation zueinander zu betrachten und auch zu verhalten. Sie tragen dies auch öffentlich aus. Daher ist von dieser Gruppe kein substanzieller Beitrag zu erwarten.
Dies spielt den behördlichen Stellen in die Karten.
Ebenso erschwert es die die politische- und Öffenlichkeitsarbeit.
Vielleicht sollte JEDER der hier Agierenden, sich diese Sätze einmal wirklich durchlesen! Und verstehen! Wofür kämpfen wir hier? Für eine dringend notwendige Restrukturierung des Gewerbes! Besteht darüber etwa Uneinigkeit? Wenn ALLE ihre persönlichen Animositäten herauslassen würden, dann kann es auch ein Erfolg werden. Selbst Unternehmer wie Ivica schätze ich so ein, das er letztendlich zu realistischen Kompromissen bereit ist. Ihr habt alle unterschiedliche HERANGEHENSWEISEN, das ist leider das Problem, aber die sich jetzt bietenden Möglichkeiten werden aus dem Auge verloren. Das ist meine private Meinung und ich finde das einfach schade. Das Gewerbe hat eine Flanke zugespielt bekommen, wenn alle sagen "ich will aus den und den Gründen jetzt nicht ins Tor schießen", dann hilft es wieder mal Niemandem! Wie immer! Taxifahrer sind das teamunfähigste Volk, was ich je erlebt habe!

LG

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Beitrag von E. G. Engel » 25.01.2012, 21:06

Richtigstellung.

Im -Forum habe ich gerade gelesen dass ein User dass Beispiel mit sieben Taxen Herrn Ivica Krijan zuordnet.

Dass ich das Kürzei I.K. beispielhaft verwendet habe ist eher eine "freudsche Fehlleistung" und nicht zu verwechseln mit Ivica Krijan. Mir ist nicht bekannt das Ivica Krijan mehr wie drei Taxen sein eigen nennt.

Dafür entschuldige ich mich (aber nur dafür).

Engel

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Beitrag von IK » 25.01.2012, 21:18

@Sind Sie Frei
Sind Sie Frei hat geschrieben:Selbst Unternehmer wie Ivica schätze ich so ein, das er letztendlich zu realistischen Kompromissen bereit ist.
Ein klares NEIN meinerseits.

Wir brauchen uns hier nicht über die LFZ zu unterhalten. Mir ist nicht bekannt, dass der Fahrerzulauf bei mir groß wäre, weil ich die LFZ leiste. Eher Gegenteil war der Fall. Und das liegt nicht an mir, sondern an den Fahrern, welche ihr Geld am besten sofort einstecken wollen.

Ich lehne jede Verhandlung, welche nur einen Ziel hat: Das Taxigewerbe Möglichst umständlich zu machen. Ich sage absichtlich nicht "besser", weil besser wird es nicht geben, außer vielleicht mit dem Fiskaltaxameter. Die Tagträume von einem Tarifvertrag ohne einen Fahrtenschreiber im Taxameter sind nur Wasser auf die Mühlen der unehrlichen. Aber das jemanden der Seminare bei den Gewerkschaften hinter sich hat zu erklären, ist und bleibt verschenkte Mühe.

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Beitrag von IK » 25.01.2012, 21:21

@ Sind Sie Frei

Ich warte noch immer darauf, dass jemand mir einen Vorschlag auf der Basis der Zahlen vorlegt, welcher irgendetwas besser gestalten würde, als die vorhandenen Lösungen.

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Beitrag von am » 25.01.2012, 21:22

Danke Watti, dann brauche ich auf die Grünsche Einleitung und Schluß von Engels Beitrag nicht weiter einzugehen. Aber such Dir aus, was Du möchtest Engel.


Ja, ich erinnere mich an Deine Worte.

Ich muß Dich jedoch enttäuschen Eberhard.
Vom aktuellen Monat einmal abgesehen, liegt das Funktourenaufkommen bei den Zentralen, von denen ich es weiß, auf im Jahresvergleich selbem Niveau.
Auch der Umsatz in den bei der Nachfrage vergleichbaren Schichten, die sich witterungsbedingt in diesem Winter bisher leider im wesentlichen auf die Weihnachtswochenenden beschränkten, liegt, je nach Tourenglück, in erheblichem Umfang über den bisherigen Umsätzen. Auch meine Kilometerschnitte liegen, nicht zuletzt durch den Stufentarif, ausnahmslos um 10 bis 30% über denen von vor der Tarifanpassung. Was für mich der Indikator für die deutlich gestiegene Wirtschaftlichkeit ist. Ob auskömmlich im Sinne der jetzt diskutierten Dinge, mögen andere beurteilen.


Widerlegen kann und muß ich Dich zudem im Hinblick auf Dein Lieblingsthema, die Preiselastizität.
Ich selbst habe seit der Anpassung nicht eine ernst zu nehmende Klage über die höheren Preise zu verzeichnen.

Dieses ist nach meiner Überzeugung übrigens im wesentlichen den Gegnern der Tarifanpassung zu verdanken - einem ehemaligen Mietwagenunternehmen, dem großen Profiteur der Konzessionsfreigabe, die ja bereits ein Jahr zuvor mit Steuer- und Tarifgeschenk ein Plus von 20% erhalten hatten.

Ja, Du liest richtig Eberhard.

Die Gegner haben nichts unversucht gelassen, den Tarif zu verhindern. Riesen Zeitungsartikel wurden auf den Weg gebracht - die armen Kunden. Glücklicherweise hatte ich schon eine entsprechende Pressemitteilung in der Schublade, so dass einen Tag später fachlich fundiert und mit Zahlen, statt Bauchgefühl, widerlegt und richtig gestellt werden konnte.
Als nächstes wurde dann, wieder einmal, die Politik bemüht. Ein "befreundeter" Versicherungsmakler und Sprecher einer Fraktion wurde in die Spur geschickt. Irgend jemand muß ihm seine Befangenheit aber gesteckt haben, denn vor dem Ausschuß, zu dem ich als Antragsbefürworter zuvor auch geladen war, schwieg er dann.
Zu guter letzt hat dann noch ein Fahrer, ja, Du liest wieder richtig, ein Fahrer hat eine "IG-Taxikunden" gegründet, wieder mit großer Pressebegleitung.

Für uns war es gut, denn so konnten sich die Kunden unabhängig, nachvollziehbar und an Fakten orientiert von der unbedingten Notwendigkeit dieser Preisanpassung überzeugen.

Politisch entschieden war sie wegen der Listenöffnung ohnehin.

Das sind meine Fakten, mein lieber Eberhard. Und die sind nicht wegdiskutierbar, auch nicht von Dir. Selbst in größter Seelennot nicht. Und das funktioniert auch in der Weltmetropole Hamburg.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von am » 25.01.2012, 21:27

SindSieFrei? hat geschrieben:...

Vielleicht sollte JEDER der hier Agierenden, sich diese Sätze einmal wirklich durchlesen! Und verstehen!...

Oder einfach handeln.
Es gibt kein gefährliches Halbwissen, aber zu viele schlechte Informationen.

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Beitrag von SindSieFrei? » 25.01.2012, 21:34

@ Ivica,

ich freue mich über deine kompromisslose Antwort. 2 Dinge darf ich dazu feststellen: Ich habe in meinem vorhergehendem Post nicht über die LFZ gesprochen, sondern über die gesamte Situation im Gewerbe, die eigentlich keinem verantwortungsvollen Teilnehmer egal sein kann. Ich habe niemals in meinem Leben ein Gewerkschaftsseminar besucht! Sollte ich das nötig haben, werde ich dich darüber gerne unterrichten. :wink:

LG

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Beitrag von reasoner » 25.01.2012, 21:35

HTV hat geschrieben:Nachdem Werner einleitete, dass die Lohnhöhe des Fahrpersonals kein Thema für die Behörde ist, auch das Thema Mindestlohn nicht, stellte Herr Hellbach (AFA, Leiter für Grundsatzangelegenheiten des Arbeitsschutzes, Arbeitsschutzkonzepte und Arbeitsschutzmanagementsysteme) klipp und klar fest: Nach Prüfung des "Fahrpersonalgesetzes" und seines § 3 (Verbot von Akkordlöhnen für Fahrpersonal), verschiedener Gesetzeskommentare und auch der Entstehung und Begründung des Gesetzes hat sich dieses zuständige Amt folgende Rechtsmeinung gebildet: Die in Hamburg und anderen Städten gängige Praxis einer Entlohnung nach Umsatz-Prozenten ist rechtswidrig.
Was genau hast du daran nicht verstanden, Ivica?

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